Meine Instrumentsuche ist eher langfristig gedacht, wobei ich das Suchen und Vergleichen von gebrauchten Instrumenten sehr interessant finde. Die älteren Modelle Scandalli Super Vi werden hoch gelobt. Habt Ihr da Erfahrungen?
Die Scandalli Super VI die ich bisher bei Thomann in der Hand hatte, bedingt gilt das auch für die Scandalli Intense (Air), beides neue Instrumente, waren gefühlt eher der Weltmeister Supita im Charakter ähnlich. Recht gedeckter Klang, voll aber nicht so weich, wie bei einer Cantus oder Morino N/S, kräftiger als beide letztgenannte, aber lang nicht so sonor wie eine Gola im 16'. Sollte ich die Supitas mal ersetzen müssen, wäre Scandalli in der engeren Auswahl.
Aber ob nun gerade der Klangcharakter für Piazzolla/Tango passt? Die Supitas und teilweise auch die Scandallis haben ein recht spitzes, aber nicht schrilles Piccolo, evtl. mit 16'4' ?!?
Ganz anders übrgigens die Scandalli Air III, da habe ich schon zwei in der Hand gehabt, sehr schöner, etwas frecher 16'-Chor. Und auch ältere Super VI mögen da anders sein.
Was du überlegen könntest, dein neues oder gebrauchtes neues Instrument unisono stimmen zu lassen. Du müsstest dann 14-15 Kombinationen schaltbar machen lassen; dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kannst du noch mehr zwischen scharfen und gedeckten, vollen Klängen wählen. Interessant sind dann 8'4' mit dem offenen 8' (bei den Russen bsiweilen als Celeste bezeichnet, eher für Klassik, wenn es schärfer sein soll), ebenso, vielleicht für Tango noch mehr geeignet, 16'8', ebenfalls mit dem offenen 8'. Das klingt in aller Regel anders als der übliche 8'4' mit üblicherweise geschlossenem 8'
Wie das auf der Supita (unisono, 14 Kombinationen mit den 11 Registern schaltbar) klingt, kann ich dir einspielen, weiß aber nicht, ob ich das vor Weihnachten noch schaffe, evtl. wenn ich 'ne Krise am Schreibtisch bekomme und Pause brauche. Ebenso mal eine Aufnahme von einer Hohner Fidelio III aius den 50ern, Knopf-Pendant zur damaligen Verdi oder Tango; die geht m.E. auch etwas in die Richtung.
Interessanterweise hat Andreas Hinterseher mit Qudro Nuevo bei deren Tangokonzert alles mit Bandoneon und Vibrandoneon gespielt, nur das letzte Stück, ausgerechnet den Libertango mit seinem Brandono-Akkordeon, das super für Jazz ist, aber so gar nicht in Richtung Bandoneon klingt. An fast jeder anderen Stelle hätte ich sein Akkordeon erwartet

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Akkordeongeschäfte gibt es hier oben im Norden von Deutschland wenig.
In Berlin und Hamburg gibt es den Brusch mit sehr hoher Akkordeondichte für die jeweiligen Ladenflächen; gutes, aber schnell wechselndes Sortiment. In Hannover gibt es ein Musikgeschäft mit ganz ordentlichem Sortiment, v.a. gebraucht, recht teuer und einem Akkordeonverkäufer, der noch mehr labert, als ich (aber, so arrogant es klingt, weniger Ahnung hat

) und ein Klavierhaus mit m.E. kompetenten Verkäufer/HZIM russischer Herkunft, Preise gut, aber kleinem Sortiment, die kriegen es nicht gebacken, die Akkordeonsparte gescheit zu bewerben und den Bereich auszubauen - Akkordeon läuft dort unter "Kleininstrumente" - im "Musikalienhändler-Fach-Deutsch" vermutlich richtig, aus Werbeperspektive



wär vielleicht anders, wenn Steinway drauf stände
Gruß, Tobias