Mini-PC fürs Live-Rack

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tpf_x
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Hallo liebe Leute,
ich spiele gerade mit dem Gedanken mir einen kleinen PC als VST-Host zu bauen. Das ganze soll nicht übermäßig teuer sein, muss aber nicht das günstigste des günstigen sein.

Der Hintergedanke ist den zusammen mit meinem Interface und einem Touchscreen in ein Rack zu bauen und so ein leicht transportables, aber leistungsfähiges Live-VST-Setup zu haben.

Nun bin ich gerade auf der Suche nach geeigneten Komponenten und da schadet denke ich etwas Input nicht, daher dieser Post hier. Und wenn ich ihn dann wirklich baue kann ich ja dann auch mal das Ergebnis hier posten ;)

Bei der CPU hatte ich an einen Ryzen 5 2400G gedacht. Dazu ein ITX-Board, 16GB RAM, 500GB SSD und dann noch ein geeignetes Gehäuse (das könnte der schwerste Part werden). Ich hatte auch über eine Intel-CPU nachgedacht, und klar gäbe es da teils deutlich schnellere, aber die kosten halt auch deutlich mehr. Der i5-8400 wäre eventuell noch eine Überlegung wert, alles andere ist aber nicht realistisch. Ich würde naiv vermuten, dass der 2400G genug Leistung bietet um Reaper für Backing Track/Click/Midi-Steuersignale, QLC+ mit DMX-Interface für Licht und Cantabile mit ein paar VSTs (Sampler, der ein oder andere Soft-Synth, das höchste der Gefühle ist ein mittelmäßig anspruchsvoller Omnisphere-Patch) und ein paar Effekten laufen zu lassen.

Dann bin ich auf ein großes Problem gestoßen, dass Gehäuse. Die Gehäuse die es so zu geben scheint sind alle unfassbar riesig. Vor allem wenn man bedenkt, wie klein ein ITX-Board+Kühler und SSD eingebunden per M.2-Slot ist. Da bin ich fast vom Stuhl gefallen, da liegt doch eine Marktlücke vor :D Ich brauche keinen riesigen Räume für Festplatten und ... Luft? ... . Oder übersehe ich da was? Habt ihr schon innovative Lösungen gesehen oder vllt. sogar selbst schon umgesetzt?

Vllt kann man da ja mal etwas Erfahrungsaustausch betreiben.
 
Eigenschaft
 
Die Intel NUC Serie finde ich vom Formfaktor wirklich interessant und günstig. Ram und SSD kann man austauschen. Der I5/I7 sollte genung reserven haben.
 
Die kamen mir erst recht teuer vor, aber du hast recht: Ein brauchbares Modell (vergleichbare Leistung zu dem 2400G) und dazu 16GB RAM und 500GB SSD kommt auf knapp über 500 und niedriger würde man sonst auch nicht kommen. Vielen Dank also für den Hinweis.
 
Ich werde mir demnächst einen als Entwicklungsrechner zulegen, allerdings mit linux drauf. Ich mach mal einen VST Test beizeiten.
 
um deine frage ordentlich beantworten zu können, wäre interessant, welches interface du anbinden möchtest bzw. welche schnittstelle es hat.
mit blick auf eine beurteilungsfähigkeit deiner cpu-idee wäre ebenso interessant, welche vsts (oder sind es eher vstis?) und wieviele instanzen laufen sollen.

ich hab mir vor jahren ein 19"-3 he gehäuse für sac vollgepackt (irgendein 4 kerner von intel der damals schick war, ssd, 4 gb). unterwegs bin ich jedoch noch immer mit einem ollen lenovo t400 - egal, ob ich 24 oder 48 spuren mache. idr. laufen da in jedem kanal eq und dynamics von sac. ein paar delays, fabfilter usw. sitzen auf den gruppen bzw. den monis. wandler binde ich per adat über digifaces an (jeweils 3x8 in/out). probleme gibt es nicht. allerdings nutze ich ein ganz stark zusammengestrichenes win xp.

heute würde ich wahrscheinlich ein digiface usb kaufen (32 in/out) und wieder an einen laptop anbinden, denn die geschichte eines mini-pc's erfordert immer mehr aufwand als eine rackkiste zu entdeckeln, einen laptop aufzuklappen, beides mit maximal 2 kabeln zu verbinden und loslegen zu können. sollte der sinn nach touchgeschichten aufkommen, könnte per w-lan eine fb (z. b. ein tablet) angebunden werden (mach ich aber nicht, da ich ein mausschubbser bin - selbst meine fadergeschichten schlepp ich nicht mehr mit)
 
Laptop ist natürlich etwas bequemer, weil man gleich alles beisammen hat, das stimmt schon. Allerdings kostet ein Laptop mit vergleichbarer Hardware wie so ein Mini-PC + Bildschirm mit Touchscreen + Tastatur auch deutlich mehr (letzteres bekommt man für ca. 700€, beim Laptop darf man gut und gerne +1000€ rechnen!). Natürlich kann man den auch für andere Dinge verwenden, aber das ist eben das Ding: Ich hab auch schon einen Laptop den ich im Alltag benutze, der (fast) auf diesem Leistungsniveau ist. Bloß muss ich da jedes Mal mein Linux runterfahren, Windows starten, das ganze Zeug anstöpseln ... . Daher die Idee mit dem Mini-PC, den ich wirklich nur fürs Musik machen verwende. Der steht in einem Rack in meiner Musikecke und wenn ich zur Probe will, nehm ich einfach das Rack mit und bin unabhängig von irgendwelchen anderen Sachen die ich auch so ständig im Alltag verwende und wo z.B. gerade noch ne wichtige Rechnung läuft oder so. Und ich denke, wenn man sich eine coole Lösung einfallen lässt, Tastatur und Bildschirm im Rack zu verstauen, ist das genauso schnell aufgebaut wie ein Laptop. So nach dem Motto: Schieber auf, HDMI-Kabel ran, USB für Keyboard ran, Stecker für Stromversorgung ran, fertig. So die Idee, ob mir die Umsetzung gelingt wird sich zeigen :D

Zur Leistung: Ein NUC mit i5-8259U bewegt sich auf dem selben bzw. etwas höherem Leistungsniveau (laut userbenchmark.com) wie ein i7-8550U, eine CPU die in sehr vielen aktuellen 13-Zoll-Laptops steckt oder einem i5-8300H/i7-8750H, wie er in vielen 15-Zoll-Laptops zu finden ist. Die sind alle nicht vergleichbar mit der Leistungsfähigkeit von Desktop-Hardware, aber andererseits dennoch etwa so schnell wie die High/Mid-Consumer-Desktop-CPUs von vor 3 Jahren. Will damit sagen: Ich würde mal vermuten, dass das reicht um einen VST-Host mit ein paar Standard-Samplern (ein paar Kontakt-Instanzen, vllt mal ein Pianoteq) und 1-2 etwas leistungshungrigeren Soft-Synths wie Omnisphere zu fahren (wobei bei erstem vor allem RAM entscheidend sein wird, aber ich denke mit 16GB geht man da sicher nicht sofort baden, auch wenn 32GB natürlich besser wären) und dazu mal ein FaFbilter-EQ/Kompressor und das ein oder andere Hall/Delay-Plugin. Vllt liege ich aber auch falsch ;) Es gibt ja hier bestimmt Leute, die mit sowas Erfahrung haben. Spontan würde mir da z.B. @FantomXR einfallen.

Achso, als Interface würde ich vermutlich erstmal ein UR242 verwenden, weil ich das noch rumliegen hab und es zumindest schnittstellenmäßig meine Ansprüche erfüllt. Perspektivisch gibt es da sicher noch deutlich geeignetere Interfaces ..
 
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Moin,

ich würde zu allererst von Ryzen Abstand nehmen. Ich hatte mich dazu erst vor kurzem intensiv belesen. Die Intel CPUs sind in der Regel (vor allem bei mehreren Instanzen von demselben Plugin) deutlich weiter vorne. Auch gibt es mehr Auswahl bei ITX-Mainboards. Und vor allem: (Die von der Leistung her relevanten) Ryzen CPUs haben keine GPU integriert! Du brauchst also eine Grafikkarte.
Ich würde dir zu einer neuen Coffee Lake CPU raten z.B. die größte i5. Die ist immer noch relativ günstig, unterstützt aber kein Hyperthreading, was man im Live-Kontext aber sowieso deaktivieren sollte.
16GB reichen bei mir völlig aus, aber ich nutze auch keine Monsterlibrarys wie Omnisphere. Andere Plugins (z.B. Diva) sind da 1000x sparsamer und klingen auch spitzenmäßig.

Kurzum:
- i5 CPU Coffee Lake 9600k
- ITX-Mainboard
- 16GB RAM (Timings spielen eigentlich keine Rolle. In den Handbüchern der Mainboards stehen Arbeitsspeicher drin, die auf Kompatibilität getestet wurden)
- 512GB M.2 Samsung 970 Evo (oder Pro.... spielt auch keine Rolle)
und ab gehts.
 
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Danke für die Hinweise. Insbesondere das mit dem Hyperthreading war mir nicht bewusst. In der Hinsicht ist der i5-9600k ist an sich ja wirklich ganz attraktiv, aber da komme ich dann leider wieder in Schwierigkeiten ein geeignetes Gehäuse zu finden. Es gibt zwar viele für ITX-Boards, aber alles in allem sind die immer noch deutlich größer als z.B. die der NUCs, die ich persönlich von der Größe perfekt finde (und viel größer sollte es auch nicht werden). Das macht es dann schon wieder etwas problematisch ...


PS: Vllt ein Hinweis zu den Ryzens. Es gibt schon welche mit GPU, z.B. der oben genannte 2400G. Aber du hast natürlich recht, das ist die Ausnahme, die meistens Ryzens sind reine CPUs.
 
Ich habe mir eine China-Kiste gekauft. Geht prima. Ist schnell und geräuschlos. Genügend Schnittstellen. Auch sonst keine Probleme.....
 
Nachdem so zahlreiches Feedback kam (Danke dafür), möchte ich natürlich auch mitteilen was bis jetzt bei rum gekommen ist: Die NUCs sind sehr attraktiv, bieten aber aufgrund der Laptop-Hardware nicht ganz die Performance (gemessen am Preis), die ich mir vorstelle, auch wenn die I/O-Optionen herausragend sind und die Größe auch. Der von FantomXR vorgeschlagene i5 9600k ist wie gesagt relativ teuer, das Hauptproblem ist aber die TDP. Es gibt nämlich Mini-PC-Barebones von Asrock (DeskMini 310), die meine Gewichts- und Größenansprüche erfüllen, auch für Desktop-Hardware ausgelegt sind, aber leider nur eine TDP bis 65W unterstützen. Daher tendiere ich momentan zu einem i5 8400, der sicher nicht Ideal ist, aber immer noch Leistungsfähiger als die meiste mobile Hardware zu deutlich geringerem Preis ist. Er dürfte für meine Ansprüche auch genügen. Mini-PCs in der Größenordnung wie der DeskMini 310 für CPUs mit höherem TDP scheint es nicht zu geben, insofern werde ich diesen Kompromiss wohl eingehen müssen.

Übrigens finde ich die 19-Zoll-Rack-PC Idee ganz nett, allerdings ist mir das deutlich zu schwer. Gewichtsreduzierung ist eines der Hauptziele der Aktion.

Also, mal sehen ob ich noch eine bessere Option finde oder ob ich diese umsetze.
 
Mit der TDP würde ich mich nicht verrückt machen. Die Leistung, die bei VSTs abgefragt wird, wirkt sich anders auf CPUs aus als z.B. Spiele oder komplexe Video- und Bildbearbeitung.
Ich betreibe einen i7-8700k mit einem Noctua Lüfter, der auch nur bis 65W ausgelegt ist. Völlig ohne Probleme und sehr sehr leise. Solange das Mainboard die CPU unterstützt sehe ich persönlich keine Probleme. Aber das muss jeder mit sich selber ausmachen. Keine Gewähr! ;-)
 
Zumindest offiziell unterstützt das Board den i5-9600k nicht, dem Internet ist aber zu entnehmen dass das Board ihn wohl dennoch erkennt. Allerdings scheint es wohl auch so zu sein, dass das Board verhindert, dass der Prozessor mehr als 65W zieht, womit dann sehr fragwürdig wäre, wie der i5-9600k, der ja schon relativ Stromhungrig ist, performed. Auf jeden Fall schlechter als normalerweise. Und da der Unterschied zwischen i5-8400 und i5-9600k schon nicht so super riesig ist, kann es passieren das er dann kaum noch spürbar ist. Hinzu kommt, dass man dann vllt auch in Stabilitätsprobleme rennt? Naja jedenfalls wäre es zwar interessant das mal zu probieren, aber es scheint wohl nicht realistisch zu sein, dass das so läuft wie man es gerne hätte. Ich finde es ziemlich verwunderlich, dass es diese Mini-Cases nicht für 95W-TDP-CPUs gibt.
 
kleiner Tipp an Rande: für die digitale Audioperformance einer CPU ist in erster Linie der Datendurchsatz (auf dem Chip) entscheidend, sowie dessen Speicher und Peripherieanbindung.
Das findet man in 'Specs' nur mit viel Mühe.
Da die Interna der jeweils verwendeten DAW samt Plugins ein ebenso weites Feld an Variationen bieten, ist eine Planung (wie sie hier angedacht wird) eher Zeitvertreib... ;)
 
für die digitale Audioperformance einer CPU ist in erster Linie der Datendurchsatz (auf dem Chip) entscheidend, sowie dessen Speicher und Peripherieanbindung.

Jo. Das zeigt sich an meinem neuen Hauptrechner. Mac Mini 2018. Performance optimiert. Von Apple...... :D
i7 6 Core CPU und nachträglich ausgerüstet mit 32 GB Ram. Kosten um die 1700 CHF. Inclusive RAM Upgrade.

Das Teil lässt alle Rechner, die ich bisher hatte hinter sich. Geräusch so gut wie keins. Schnittstellen ohne Ende und Datendurchsatz vom feinsten.
 
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kleiner Tipp an Rande: für die digitale Audioperformance einer CPU ist in erster Linie der Datendurchsatz (auf dem Chip) entscheidend, sowie dessen Speicher und Peripherieanbindung.
Das findet man in 'Specs' nur mit viel Mühe.
Da die Interna der jeweils verwendeten DAW samt Plugins ein ebenso weites Feld an Variationen bieten, ist eine Planung (wie sie hier angedacht wird) eher Zeitvertreib... ;)
Also denkst du man muss es einfach probieren, da man es sowieso schlecht vorher abschätzen kann wie die gewählte Konfiguration im Detail zusammenarbeitet?

Edit: Eine kurze oberflächliche Recherche ergibt, dass sich die Consumer-Chips der 8ten und 9ten Generation von Intel, also die ganzen Coffee Lake (Refresh)-Chips, praktisch identische Specs haben wenn es um Dinge wie Speicheranbindung und Busfrequenzen geht. Edit2: Das gilt allerdings nicht für die Chipsätze. H310 insbesondere hat einige Nachteile - das ist sehr bedauerlich, weil das eben der Chipsatz ist, der im DeskMini ist. Alles nicht so einfach :D
 
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Einfach probieren würde ich es natürlich nicht - das könnte schnell in's Geld gehen... von der verplemperten Zeit gar nicht anzufangen. :D
Aber man kann ja gezielt nach CPUs und Chipsätzen suchen, die sich eine gewisse Reputation 'erarbeitet' haben.
(das neueste und grösste wird logischerweise nicht dabei sein, aber ich zweifle stark, dass sich da überhaupt etwas wesentlich verändert hat in Bezug auf Audio)

Eine Desktop CPU stellt für Audio effektiv irgendwas um 15-20% ihrer Leistungs-Kapazität zur Verfügung.
(liegt in erster Linie an der sequentiellen Datenschieberei)
 
Man könnte die Arbeit aber auch anderen überlassen und auf sowas setzen. HP Workstations sind Business PCs. Die sind von Haus aus schon mal auf Leistung und Langlebigkeit getrimmt.
 
zufällig heute draufgestossen (worden)



ist auf Englisch, aber sehr gut gesprochen und illustriert
 
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Das ist eine sehr gute Darstellung der Problematik, danke fürs verlinken. Auch wenn es das natürlich in der Praxis nur bedingt leichter macht, geeignete Hardware zu finden :D Zumindest sind mir keine Listen von "sich gut verhaltender" Hardware bekannt. Sowas wäre schon sehr nützlich.

Man könnte die Arbeit aber auch anderen überlassen und auf sowas setzen. HP Workstations sind Business PCs. Die sind von Haus aus schon mal auf Leistung und Langlebigkeit getrimmt.
Meine Erfahrung mit solchen Systemen sagt mir, dass die Hersteller zwar auf offensichtliche Probleme achten, man aber als interessierter Anwender mit ein bisschen Wille zur Recherche genauso stabile Systeme zusammenbekommt, die man dann noch wesentlich besser auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen kann. Und günstiger ist es am Ende meistens auch noch. Vor allem wenn ich daran denke, wie oft ich schon völlig absurde BIOS-Einstellungen gesehen habe oder was häufig an Bloatware vorinstalliert ist ... gut, letzteres bei Produkten für "professionelle" Anwender vllt. eher weniger, aber dennoch ist mein Vertrauen in "Fertig-Systeme" doch eher gering. Am Ende des Tages kochen solche Hersteller auch nur mit Wasser und das mit sehr schwankender Qualität. Nichts was man als "normaler" Anwender nicht auch könnte.

Im Audio-Bereich ist es sicher noch etwas schwerer, wie sich ja schon im Verlauf dieses Threads hier gezeigt hat, aber ich bezweifel das die Hersteller auf derartige Aspekte achten. Immerhin ist das, wie ich jetzt gelernt habe :D, doch ein recht spezielles Feld, wo dort auftretende Probleme bei 99% anderer Awendungen einfach keine Rolle spielen würden ...
 
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