Mallory Kondensatoren Klangveränderung

  • Ersteller Günter47
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Ich bin auch im Hifi... Highend Bereich unterwegs und kenne auch die Psychoakustik und deren Wirkung.
Tatsache ist aber auch, dass ich überhaupt keine Ahnung habe, welche Funktionen die Kondensatoren haben, die ich einfach nach malen nach Zahlen getauscht habe.
Auch bin ich keinem Tip gefolgt...nach dem Motto..mach das, dann passiert das.

Das bedeutet, dass meine Erwartungen nicht durch suggerierte Meinungen beeinflusst wurden.

Das Ergebnis war für mich so unakzeptabel, dass ich mir die Mühe gemacht habe, alles wieder zu revidieren.

Hätte das nicht funktioniert, wäre der Amp wieder zum Techniker gekommen.
Wäre auch er nicht in der Lage gewesen, das zu ändern, hätte ich den Amp nicht mehr gespielt.

Der Concert ist mein absoluter Lieblingsamp. Ich habe zig Röhren und Speaker durch bis er im Detail so war, wie ich ihn wollte.
Wie schon erwähnt...bei den Röhren waren es Nuancen. Die Mallorys haben den Klang aber mehr als deutlich komplett verändert...in meinem Fall...zerstört.
 
und ich stell mich jetzt mal auf mein Seifenkisterl und behaupte dass wenn Marshall statt der grauen oder weißen Block-Cs die grünen MKT 1822 verbauen würde wäre der Klang noch besser...

Ich hab meinem JVM ja MKT1813 spendiert, sind zwar axiale Kondensatoren und passender wären die von dir erwähnten grünen MKT1822 gewesen - dennoch klingt der mit denen für mich einfach besser als mit den Werkskondensatoren. :)

Hatte zuvor auch dort eine komplette Mallory 150 Bestückung probiert (die weißen), hat mir aber weniger gefallen, klang dunkler und "sägender".
 
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"Ein Schiff ist 20 m lang und 8 m breit. Es hat 12 Baumstämme geladen. Frage: Wie alt ist der Kapitän?" :D

"Speziell Kondensatoren verhalten sich manchmal nichtlinear und verursachen dadurch Signalverzerrungen. Auch bei gleichen Werten. So wie Weinkenner jede Lage und jeden Jahrgang herausschmecken, gibt es Menschen mit unglaublich feinem Gehör, die zwischen verschiedenen Verstärkern Unterschiede erkennen – auch wenn die Frequenzgänge von weit unter 20 Hz bis weit über 20 kHz geradlinig verlaufen und die Klirrwerte tief unter 0,1 % liegen."

Es liegt in meinen Augen durchaus im Beriech des Möglichen das sich der Klang durch umlöten der Kondensatoren durch welche Umstände auch immer bei gleichen Werten verändert hat. Mathematisch und Physikalisch Werte messen ist das eine, hören das andere. Durch die Ohren zieht halt ein eigenes Leben. Das wissen wir seit wir in "Mutters Bauch" waren. Der TE hört eine andere Wiedergabe Qualität gegenüber seiner alten Konfiguration. Ein gutes Gehör um einmal etwas zu experimentieren. Ich kann seiner Aussage durchaus etwas abgewinnen, da ich sehr viel im DIY Bereich am Klang experimentiere bei meinen Projekten.

Hatfield
PS: Ja Unterschiede scheint es durchaus zu geben.
 
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gibt es Menschen mit unglaublich feinem Gehör, die zwischen verschiedenen Verstärkern Unterschiede erkennen – auch wenn die Frequenzgänge von weit unter 20 Hz bis weit über 20 kHz geradlinig verlaufen und die Klirrwerte tief unter 0,1 % liegen...
Frequenzgang - der beliebteste 'Fehler' im Bereich Audio Technik ;)
Für das Gehör ist der relativ belanglos - wir können nur schwer Lautstärke-Unterschiede einschätzen.
Mit den zeitlichen Komponenten des Signals klappt das dagegen sehr viel besser - lade dieselbe (mono) hihat-Spur in beide Kanäle eines Stereosignals und verzögere einen davon um 1 Sample und es fällt sensiblen Ohren auf. 2-3 Samples Versatz hört praktisch jeder. Dh der Mittelwert der Wahrnehmung liegt bei gerade mal 1/20.000 Sekunde.
Darauf beruht auch der 'gehörte' Unterschied bei Kondensatoren, die im Bereich Wechselspannung effektiv (frequenzabhängige) Verzögerungselemente bilden. Historisch belegt durch frühere Frequenzangaben in Mikro-Sekunden statt Hertz.
 
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Darauf beruht auch der 'gehörte' Unterschied bei Kondensatoren, die im Bereich Wechselspannung effektiv (frequenzabhängige) Verzögerungselemente bilden. Historisch belegt durch frühere Frequenzangaben in Mikro-Sekunden statt Hertz.

Würdest du sagen es gibt tatsächlich einen "gehörten" Unterschied bei Kondensatoren ?
 
...habe zum Beispiel 6 Stück mit dem Wert 10uf getauscht...Jetzt habe ich die 6 durch neue Mallorys getauscht...

Mallorys mit 10uF? Kann eigentlich nicht sein. Du meinst vermutlich 10nF. Denn 10uF sind hier i.d.R. schon Elkos.
 
Würdest du sagen es gibt tatsächlich einen "gehörten" Unterschied bei Kondensatoren ?
sicher gibt den... sonst müsste man @Günter47 taube Ohren unterstellen ;)
Es gibt auch bestimmte Schaltungskomponenten die standardmässig mit Polystyrol-Kondesatoren ausgführt werden. (ua in BBDelays, da funktionieren andere Folienkondensatoren nicht in derselben Weise)
Folienkondensatoren sind grundsätzlich eine Mischung aus Kapazität, Induktivität und Widerstand.
In hochohmigen Schaltungen wie Röhrenverstärkern haben die 'Nebenwirkungen' eine höhere Bedeutung, was die Phasenverhältnisse des Signals beeinflusst.
Darauf beruht dann die 'gehörte' Wirkung, nicht auf einem veränderten Frequenzgang.
 
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sicher gibt den... sonst müsste man @Günter47 taube Ohren unterstellen ;)

Nicht nur ihm, ich stell mich da in die selbe Reihe...und Du hast es exakt erwähnt, es sind die Impedanz „Schweinereien“ die hier in der Schaltung Effekte zeigen, nicht die reine Kapazität...
 
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Mallorys mit 10uF? Kann eigentlich nicht sein. Du meinst vermutlich 10nF. Denn 10uF sind hier i.d.R. schon Elkos.
10nf...richtig.
Das war übrigens auch der Grund, weshalb ich alle ausgelöteten Teile nachgemessen habe.
Als Laie sind die Angaben uf nf mfd mitunter verwirrend.
 
Also gleich mal für Klarheit sorgen. Bevor hier etwas durcheinander kommt. Wir reden hier natürlich über Kondensatoren und nicht über Elkos. bluesfreak schreibt jetzt von den "Impedanz Schweinereien". Kapazität ist klar. Gibt es also bei gleicher Kapazität verschiedene Impedanzen. bzw. es werden verschiedene Impedanzen durch die vorgegebene Schaltung beim Wechsel zu anderen Kondensatoren erzeugt.( oder können ) Wechselspannung, Wechselgröße ? Also würden sich nach Gehör keine zwei baugleichen Verstärker auch gleich anhören bei gleichen Bauteilen. Da könnte es Abweichungen bzw. Streuungen im Ton geben ? Gemessen nicht, aber nach Gehör. Oder nur falls ein anderer Kondensator Hersteller verwendet wird. Wird ja auch irgendwo geworben damit beim Verkauf. "Klingt in etwa so und so etc." Bei gleichen Werten wohlgemerkt.
 
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Also gleich mal für Klarheit sorgen. Bevor hier etwas durcheinander kommt. Wir reden hier natürlich über Kondensatoren und nicht über Elkos.

Da hast du natürlich recht, Elektrolytkondensatoren sind ja gar keine ... worum ging es hier? :tomatoes:
 
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Ist da eigentlich was dran, dass es Klangunterschiede geben kann, wenn man einen Kondensator einfach "umdreht"? Also auslötet und anders herum wieder einlötet?
 
Wie oben schon gesagt:
Inner und Outer Foil ... also primär Brummen/Störgeräusche
 
...dass es Klangunterschiede geben kann, wenn man einen Kondensator einfach "umdreht"? Also auslötet und anders herum wieder einlötet?

Jein.

Ja: die älteren Ko's waren mit einem seitlichen Strich bzw. umlaufenden Ring gekennzeichnet. Der stellt den Außenbelag dar und dieser gehört(e) z.B. an Masse. Sonst fing man sich bei bestimmten Schaltungen im HF-Bereich; insbesondere, wenn diese Ko's als Siebko's gegen Masse verwendet wurden, einen Brumm ein.

Nein: zumindest bei den Orange Drops habe ich noch keinen Unterschied festhören (feststellen ;-)) können...

...es sind die Impedanz „Schweinereien“ die hier in der Schaltung Effekte zeigen, nicht die reine Kapazität...

Zusammensetzung des Dielektrikums, Aufbau des "Wickels", Material der Beläge und letzendlich auch das Außenmaterial des Kondensators, sowie dessen Baugröße in der Schaltungsumgebung in Wechselwirkung mit dem durchzulassenden Frequenzbereich.

in Summe: reine Physik.
 
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Moin zusammen,

Kann jemand vielleicht anhand des Schaltplan erkennen, welche Kondensatoren überhaupt im
Signalweg liegen und den Klang beeinflussen können ?
 

Anhänge

  • concertiischematicwiringpartslist (2) (1).pdf
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Einfach gesagt, alle! Da stellen wir uns mal jantz dumm und fragen: Wat is' nen Dampfmaschien? :)

Nee. Mach einfach mal folgendes: Nimm einen Bleistift und fahre mal den Signalweg von einer der Input-Buchsen bis hin zum Lautsprecher. Jeder Kondensator, der Dir nun direkt im Signalweg in die Quere kommt, ist frequenzbeeinflussend (nämlich über seine Capacitance).

Allerdings ist das nur eine extrem vereinfachte Betrachtung. Denn wie oben geschrieben: Es kommen die Elkos an den Kathoden hinzu (Verstärkungsfaktor der Röhren UND Frequenzbereich), dann die Elkos im Netzteil...

Und wir wissen, dass es die Capacitance allein eben nicht macht (wie oben geschrieben). Hinzu kommmen Schweinereieffekte, die dadurch entstehen, wenn - wie gern bei Amps vom Herrn 7ender geschehen - NF-führende Leitungen nicht abgeschirmt verlegt werden. Diese erzeugen ein Wechselfeld. Befindet sich ein Kondensator darin und nimmt das über seinen Außenbelag auf, der nicht an Masse liegt, dann ergibt sich auch hier eine Beeinflussung; wenngleich auch eher wohl eine ungewollte...

Das ganze ist allein nur schon im NF-Bereich verdammt komplex. Deshalb ist es schwierig, das vollumfänglich zu beschreiben. Für jeden Ko im Signalweg gibt es Formeln zur Berechnung seines Übertragungsverhaltens.
Für jeden Elko im Netzteil gibt es Dimensionierungsregeln...
 
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Danke für die verständliche Erklärung :great:

Das bedeutet für mich, wenn man mit dem Klang eines Amps zufrieden ist, sollte man möglichst die Kondensatoren des selben Typs und Hersteller verwenden.
Oder aber, man hat Erfahrungen wie sich andere Typen verhalten und kann das dann steuern.
 
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