Warum MIII?

Janina R
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Hallo zusammen,
ich möchte gern die Melodiebassspieler unter Euch kurz interviewen:
Ich selbst habe erst mit dem Studium mit MIII angefangen und war und bin begeistert, welche Möglichkeiten mir das im Vergleich zu vorher eröffnet hat.
Darum habe ich mich gefragt, warum das nicht viel verbreiteter ist.
Wie seid Ihr zum Melodiebassakkordeon gekommen?
Nach Beginn mit und zusätzlich zu Standardbass?
Oder gleich von Anfang an?
Als Schüler oder später als erwachsene Musizierende?
Warum habt Ihr Euch dafür entschieden?
Freue mich auf Eure Antworten.
Liebe Grüße
Janina
 
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Wie seid Ihr zum Melodiebassakkordeon gekommen?

Als ich wieder mit Akkordeon spielen angefangen habe, war s letztlich mein "Meister" der den entscheidenden Kick gegeben hat, dass ich dann mit MIII angefangen habe. Aber das war nicht einfach so, sondern hatte schon n bissl Vorgeschichte.

Als Schüler oder später als erwachsene Musizierende?

Als Schüler hatte ich nicht die geringste Ahnung, dass es sowas überhaupt gibt - in meinem Ort und dem dortigen Akkordeonorchester, war sowas damals nicht bekannt. Als Schüler fand ich das Akkordeon eh überhaupt nicht cool, sondern eher schrecklich und wollte eigentlich gerne Klavier spielen.
Als Erwachser hab ich dann Klassik entdeckt und bin dan auch regelmäßig in Klassikkonzerte gegangen. Hat mich aber zunächst eher aus Klavierperspektive interessiert (auch wenn ich selber kein Klavier spiele)


Als Schüler oder später als erwachsene Musizierende?

Dass es Melodiebass gibt, hab ich erst gemerkt, als ich ein paar jahrzehnte später wieder mit Akkordeon weitergemacht habe. Hat mich irgendwie schon interessiert, hatte aber keine Ahnung davon und war spielerisch auch überhaupt noch nicht bereit für so ein neues Abenteuer (ich hatte erst mal genug Baustellen, die es nach einigen Jahrzehnten Pause zu flicken gab).

Warum habt Ihr Euch dafür entschieden?

Na die Affinität zur Klassik war dann ja schon da... und mein Meister brachte öfter mal sein MIII Instrument mit und hat gelegentlich auch mal n biss gespielt, was er so damit macht (er war hauptsächlich im Bereich Barockmusik und neue Musik unterwegs).
Als ich dann die Gelegenheit bekam sein MIII Instrument zu übernehmen, da war dann klar, dass ab jetzt auch Klassik , bzw. eher Barockmusik auf dem Plan stand. Und die klingt halt einfach schöner, wenn man die tonhöhenrichtig spielen kann. Ab da war dann auch MIII angesagt... und ein sehr feines Instrument hierfür hatte ich ja nun.

Und so spiele ich seit ein paar Jahren auch MIII - da aber fast ausschließlich Klassik, Barock und ähnliches. Für den ganzen Rest an Akkomusik, die ich mache, benutze ich Standardbass.

- Ich bin also nun "zweigleisig" unterwegs und wollte auch nicht komplett auf MIII wechseln und den Standardbass aufgeben. Dazu bietet der in manchen Situationen einfach zuviele bequeme Möglichkeiten.
 
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Guten Abend!

Wie seid Ihr zum Melodiebassakkordeon gekommen?

Ich begann das MIII-Instrument 1986 als 14-jähriger zu spielen. Es war ein Instrument mit einem vorgelagerten melodischen Bass, kein Konverter. Heute besitze ich genau das gleiche Modell.

Nach Beginn mit und zusätzlich zu Standardbass?

Ja, lange nach meinem Akko-Beginn. Ich habe in meinen 6 Jahren angefangen, einen Kinder-Akkordeon zu spielen. Meine kleine Kiste hatte nur einen Standardbass (Stradellabass).

Oder gleich von Anfang an?

Nein. Ich denke, dass auch die heutigen aktuellen Musikbildungsrichtlinien dies nicht empfehlen. Zumindest hier in der Slowakei.

Als Schüler oder später als erwachsene Musizierende?

Als Schüler war ich jung, naiv und "crazzy". Ich konnte damals nicht einmal das Geschenk überschätzt, das ich in Form von spielerischen "MIII-Bonus" erhalten. Als erwachsene Musiker fand ich wieder diesen großartigen Schatz aus der Jugend. Erst jetzt kann ich ihn voll und ganz schätzen. Andererseits überschätze ich es aber auch nicht. Großartige Musik kann man doch auch auf einem Standardbass-Instrument exzellent machen.

Warum habt Ihr Euch dafür entschieden?

In meiner Kindheit wurde es auf Grund Schulordnung gegeben. Heutzutage ist es für mich immer eine Frage der Wahl und des Kompromisses mit einem einzigen Ziel: guten Musik. Ich möchte Dich bisschen warnen, den Standardbass in der anfänglichen Begeisterung von MIII nicht zu vernachlässigen...;)

Liebe Grüße, Vladimir
 
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Hallo Janina

Wie seid Ihr zum Melodiebassakkordeon gekommen?

Ich habe schon einige Jahre Stradella Bass gespielt , als mir ein kleines VICTORIA freebass,
eher ein Schülerinstrument mit 30 Basstönen , in die Hände gefallen ist.
Klang etwas dünn, aber zum ersten Mal waren Diskant und Bass einchörig nebeneinander -
ganz einfache zweistimmige Melodien zusammen , das hatte ich mir immer fürs MII gewünscht !

Nach Beginn mit und zusätzlich zu Standardbass?

Ich hatte bis dato ein sehr gutes Jazzakkordeon mit Cassotto und hätte mir eigentlich kein im Klang gleichwertiges Convertor Instrument leisten können.
Bei ebay hat ein ehemaliger Musikhochschulabsolvent ein großes Victoria freebass Akkordeon mit Cassotto angeboten.
Schien eine Hassliebe gewesen zu sein (der Mann ist heute Konzertpianist...) , der Preis war völlig unangemessen billig,
das Akkordeon ist mal extra für ihn gebaut worden , war aber wohl jahrelang vernachlässigt.

Ich fand das extrem schwierig , MII und MIII parrallel zu spielen,
deshalb habe ich lange nur auf dem freebass gespielt.

Als Schüler oder später als erwachsene Musizierende?

Als Schüler habe ich Klavier und Klarinette gelernt und beides auch bis zu meiner Studienzeit
(Kunst , nicht Musik ...) recht intensiv gespielt . Nach einer 10jährigen Pause wollte ich wieder was mit Musik machen
und bin auf das Akkordeon gestoßen. Das es auch MIII gibt , habe ich lange nicht wahrgenommen.

Warum habt Ihr Euch dafür entschieden?

MIII ist musikalisch vielfältiger , das mit dem freebass kann man wörtlich nehmen ,
es ist fast alles möglich !
Allerdings ist es spieltechnisch sehr anspruchsvoll ,
ich werde es in meinem 50+ Alter wohl nie mehr komplett meistern...
Das Standardbass Akkordeon ist nicht unbedingt einfacher ,
hat aber den Vorteil , daß man recht schnell sehr voluminös und mit vollen Akkorden
fast orchestral spielen kann . Für viele Musikrichtungen ist MIII nicht notwendig,
guten Akkordeonisten gelingt es auch Klassik überzeugend auf MII zu spielen ,
oder die scheinbar fixierten Akkordkombinationen im Bass durch Doppelgriffe oder
Begleittönen im Diskant zu erweitern.
Und meiner Meinung nach spielt sich der Standardbass auch flüssiger .
So genieße ich jetzt immer mehr so kleine Spielereien auf meinem
noch vorhandenen MII Zweitinstrument mit 96 Bässen .

Dank+Gruss,
Ludger
 
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Hallo Janina,
Ich bin noch totaler M3 Anfänger und spiele ab und an auf einem Instrument mit vorgelagertem M3 kleine polyphone Stückchen oder probiere einfach nur rum, wie Tonleitern, Akkorde oder simple Zweitstimme klingen.

Meine Motivation liegt eher im klanglichen Experimentieren und im Verspielten.

Meine Hauptambition liegt Meistern von beidhändigem Jazz-Improvisieren und in rhythmisch-harmonischer Begleitung.

Andererseits mag ich auch romantische Stücke und „Kinderliedvariationen“, Bandoneonmusik und Orgelmusik. Und da ist mit M3 klanglich meist mehr rauszuholen... darum will ich das auch können :)

Dazu bin ich der Auffassung, dass das Stradella-System schon sehr genial ist und auch so gut wie nie ausgeschöpft wird.

Letztlich sehe ich es als eine Frage der Musik und weniger des M2/M3

Schon die Frage innerhalb M3: Vorgelagert-Converter oder gar Quintconverter sind Themen, die viel diskutiert werden.....

Mein Fazit bzw Anregung:
Man fragt den Schüler, welche Musik ihm denn auf dem Akkordeon gefällt, was er mal gern spielen möchte.
Und dahingehend wird er ausgebildet. Nicht irgendwas vorsetzen, weil es „besser“ oder „sinnvoller“ ist!

Wenn jemand so gern Musette spielt, oder eher Kirchenlieder, dann lernt er eben erstmal das dazu passende System/ Instrument.

Erweitern kann man ja immer noch und wer spezielle Vorlieben hat, kann immer noch spezielle Lehrer suchen oder autodidaktisch weitermachen.
 
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Hallo Janina,

ich habe mir mein M3-Instrument zugelegt, nachdem ich über 20 Jahre Standardbass spielte, den ich als Kind gelernt hatte.
Mit meiner Situtation war ich soweit zufrieden: Ich hatte (und habe) schon ein schönes Instrument, meine Instrumentenbeherrschung (Fingerfertigkeit, Treffsicherheit, Rhythmische Sicherheit) ließ (lässt) sich mit überschaubarem Aufwand aufrechterhalten. Es erschien mir unsinnig, als Hobbymusiker nach viel höherem zu streben.

Das Akkordeonspielen macht mir aber Spaß, und vom Akkordeon kommend interessierten mich andere Musikinstrumente nicht (nur einstimming, elektronisch, nicht portabel).
Deswegen machte ich mich im Akkordeonbereich auf die Suche nach (mir) unbekannten Eilanden.
Dazu kommt: Da ich generell recht geizig bin, würde ich mir nie ein zweites Instrument kaufen, das dasselbe macht, wie ein vorhandenes.

Ich fand aber ein ausreichend anderes Instrument, das ich mir genehmigen konnte: Fünf- statt Vierchörig, 45 Tasten statt 41, HA1 statt HA2, Cassotto-4-Fuß statt Cassotto-8-Fuß, M3 vorgelagert, anderer Hersteller und andere Gewichtsklasse.
(Der letzte Punkt, den viele als Nachteil sehen, hatte für mich zwei Vorteile: Günstigerer Kurs und vor allem keine Konkurrenzsituation zwischen meinen Instrumenten.)

Den vorgelagerten Melodiebass wollte ich eigentlich ausschließlich aus dem Grund, dass die ganzen jungen Akkordeon-Schüler und -Studenten nur Converter wollen, und mir für meine Zwecke das System egal war.
Heute bin ich heilfroh darüber. Zu den Reihen 7-9 nach innen komme ich ganz gut, aber die Vorstellung, auf den Reihen für verminderte und Sept-Akkorde rumdrücken zu müssen ist mir nicht angenehm.

Das M3 hat mich ursprünglich deswegen interessiert, weil ich Klavier- und Orgelliteratur spielen können wollte.
Das hat sich aber nur eingeschränkt bewahrheitet, denn zur Orgel fehlen die Register - ein Akkordeon mit zweichörigem M3 kann im Zusammenspiel auch rechts maximal zweichörig gespielt werden - und zum Klavier der zweite Balg damit polyphone Melodien auch jede ihren eigenen Melodiebogen/dynamischen Verlauf bekommen können.
Das mag originalgetreu sein, denn beim Cembalo gibt es das ja auch nicht, aber u.a. deswegen ist das Cembalo ja auch in historische Aufführungspraxis verbannt.

Das heißt nicht, dass ich das gar nicht spiele, aber der Schwerpunkt liegt bei mir exotischeren Begleitakkordeon und darauf basierenden Begleitmelodien.

Viele Grüße.
 
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Hallo zusammen,
zunächst mal ganz vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten. Das hilft mir schon mal sehr weiter. Ihr habt ja eigentlich alle noch MII mit MIII angefangen. Viele wussten als Jugendliche gar nicht, dass es das gibt. Motiv ist aber oft Neugier, Experimentierfreude, Vielfalt, Experiment und die Literatur von Orgel und Klavier. An welchem Punkt würde man interessierte, neugierige und experimentierfreudige MII-Spieler (so fangen ja heute auch noch die meisten an) erreichen mit der Info, dass es da noch was gibt, also MIII?
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten.
Viele Grüße
Janina
 
An welchem Punkt würde man interessierte, neugierige und experimentierfreudige MII-Spieler (so fangen ja heute auch noch die meisten an) erreichen mit der Info, dass es da noch was gibt, also MIII?

Hallo Janina,

wie andere motivierbar sind, hab ich keine Anhnung. Bei mir wäre vermutlich der Punkt gekommen, wenn ich ein "Klassisches" Stück vorgelegt bekommen hätte, das in der linken Hand Töne hat, die mit dem Stanardbass nicht darstellbar sind und wo man klanglich eine deutlichen Unterschied hört.
Also z.B. ein Stück wo die linke und rechte hand miteinadner "kommunizieren" und zwar über 1 Oktave hinaus und in ungefähr gleicher Tonlage., so dass sich das deutlich anders anhört, wenn man die tnohöhenrichtig spielt und nicht mit dem Bass "irgendwo unten" rumbrummelt. Als jugendlicher hätt ich das "cool" gefunden, wenn ich selber zwei Stimmen miteinander spielen kann, die trotzdem unabhängig laufen.
 
"Klassisches" Stück vorgelegt
Das hängt dann wieder sehr am Lehrer...
Also z.B. ein Stück wo die linke und rechte hand miteinadner "kommunizieren" und zwar über 1 Oktave hinaus und in ungefähr gleicher Tonlage., so dass sich das deutlich anders anhört, wenn man die tnohöhenrichtig spielt und nicht mit dem Bass "irgendwo unten" rumbrummelt. Als jugendlicher hätt ich das "cool" gefunden, wenn ich selber zwei Stimmen miteinander spielen kann, die trotzdem unabhängig laufen.
Das wäre dann, wenn man über entsprechende Literatur "stolpert", oder?
Gruß, Janina
 
Hallo Janina R,

ich war kein neugieriger und experimentierfreudiger MII-Spieler. In meiner Jugend (ca. 20er) war ich von der Orgel entzückt. Es war damals - paradoxerweise - auf Grund das Spielen der Orgeltranskriptionen auf Baritonakkordeon mit einem vorgelagerten MIII. Also die Pfeifenorgel dann herrschte deutlich. Und ein kleines Akkordeon mit einem Standardbass hat mir gereicht und war immer genug. Für eine lange, lange Zeit....
Ungefähr 20 Jahre später ereigneten sich zwei wichtige Ereignisse:
  • Es begann mich zu stören, dass die Orgel nicht nach Hause mitnehmen konnte. Und gleichzeitig der digitale Klang von tragbaren elektronischen Instrumenten hat mich nie und nicht befriedigt.
  • Ich habe verstanden, dass ich im Orgelspiel niemals das gleiche Können erreichen werde wie im Akkordeonspiel.
Und dann folgte es meine Rückkehr des "verlorenen Sohns". Zurück zum Akkordeon. Zu dieser Zeit beschloss ich, zum höchsten technischen Modell zurückzukehren, das ich je gekannt hatte: zum MIII. Also habe ich ein Instrument, das auch MIII hat. Es ist wunderschön! Ich genieße den unmittelbaren Kontakt mit einem lebenden Instrument.;)

Gruß, Vladimir
 
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In der letzten Trossinger Grenzenlos-Woche hat Lars Holm in einem Konzert sein M3 Konzept quasi vorgestellt und das war so bezaubernd wie easy.
Er bearbeitet recht einfache Stücke z. B. zu verschiedenen Musikrichtungen, die ganz typisch gespielt werden, vor allem rhythmisch. Alles M3!
Zb Happy Birthday als Marsch, Tango, Musette, Debussy- like, Mozart like, als Raggae .... etc
Das klang so schön und auch mit recht wenigen Tönen, dass man richtig Lust bekam, das auch zu können.

Damit meine ich:
Raus aus der Klassik Ecke oder gar Neue Musik, rein in die Weltmusik, und Vielfalt demonstrieren.
 
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Das wäre dann, wenn man über entsprechende Literatur "stolpert", oder?

Als Jugendlicher hat mich immer gereizt, wenn was besonderes dabei war - z.B. ein Basssolo in der linken Hand (einfaches Beispiel: "American Patrol" aus der "Bekannt, beliebt begehrt" Reihe). Das fand ich cool, weils was besonderes war. Dafür hab ich mich dann auch tatsächlich (obwohl äußerst übefaul!) hingesetzt und hab geübt. Da würde dann auch dazu zählen wenn ich dabei Stück habe, das mit der linken Hand eine eigene "Melodie erzählt" so dass ich praktisch zwei Stimmen gleichzeitig spielen kann - das hätte mich auch gereizt. Da war dann nicht unbedingt wichtig, dass es aus der Rock oder Popmusik kommt. Da hätte ich auch ein klassisches Stück geübt - das wär mir da in so einem Fall "wurscht" gewesen.

Heute als Erwachsener gehe ich da viel rationaler ran, und entscheide, wo meine Interessen liegen und ob ich dazu MIII brauchen kann und ob der mir hierbei was nützt , oder nicht. (Aber der Punkt ist auch nicht die Fragestellung)
 
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Ich glaube da müssen mehrere Dinge zusammenkommen.
Zunächst mal ist ein MIII Instrument in der Regel recht teuer ,
da braucht man schon den sehr konkreten Wunsch umzusteigen.
Da kann "Literatur" gewiss ein Zündfunke sein, muß aber nicht.
Ein versierter MII Spieler wird vielleicht in einem Musikstück , das grifftechnisch eher im Melodiebass zuhause ist,
eher dazu angespornt , es irgendwie für sein Instrument passend zu machen.
Mat Mathews und Frank Marocco würden mir da spontan einfallen.


Auch ich habe eine lange Zeit Stücke , meist von Klaviernoten für Akkordeon umgeschrieben .
Irgendwann erschien es aber reizvoll , weniger zu spielen.
Mein Standartbass war aber immer mehrchörig und die Akkorde immer recht satt,
kleine filigrane 2-3 stimmige Figuren waren da nicht möglich.
Ich habe mal in den Grundbässen versuchsweise einen Stimmstock abgeklebt,
um einstimmig zu spielen , wodurch aber der Oktavsprung zu offensichtlich wurde.
Irgendwie unbefriedigend...
Dann durfte ich per Zufall mit einem ganz kleinen freebass Schülerakkordeon rumprobieren
und da gingen dann so ganz klare einfache Spielereien, vielleicht so in dem Stil, wie Malineck bei Lars Holm bobachten durfte.
Diese kleinen freebass Instrumente , von Victoria , Borsini , Hohner Pigini oder Mengascini gibt es gebraucht , oft für nur ein paar hundert Euro.
Sowohl als Knopf, wie auch als Tasteninstrument.



Wenn man sonst immer nur so eine schwere Kiste auf den Knien hat ,
ist das auf einmal ein lustiges kleines Ding , welches aber den grauen Zellen viel abverlangt.
Sieht so unscheinbar aus, wie eine kleine Concertina, ist aber zu Anfang wirklich kniffelig !
Kann nur jedem raten es mal auszuprobieren.
Spass macht es auf jeden Fall ,
vielleicht wird ja Liebe draus ...






Bildschirmfoto 2019-05-14 um 18.30.50.png
 
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An welchem Punkt würde man interessierte, neugierige und experimentierfreudige MII-Spieler erreichen mit der Info, dass es da noch was gibt
Drückt den MII Spielern ein kleines Einzeltoninstrument in die Hand und schaut was passiert !
 
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Wie seid Ihr zum Melodiebassakkordeon gekommen?
Bei mir brauchte das mehrere Anstöße. "Schuld" war zunächst einmal ein Film, den ich in meiner Jugend sah. In "High Society" sang Bing Crosby "True Love" und bediente da so ein komisches kleines Instrument mit 'nem Balg. Klar, dass ich das auf meiner Atlantik auch probieren musste. Bald scheiterte ich und stellte fest, dass das irgendwie nicht ging. Den Grund dafür hätte ich nicht benennen können. Trotzdem blieb der Wunsch, ausgerechnet dieses Stück spielen zu können, längere Zeit am Leben.

Während meines Unterrichtes kam die Rede nie aufs Melodiebassakkordeon, mein Musiklehrer unterrichtete es nicht. Dann Abschied vom Akkordeon, stattdessen viel Gitarre, Banjo, Bouzzouki, Jazzklavier, Orgel ... Und nach dem Mauerfall kommt der Russe, aber nicht mit einem Panzer, sondern mit einem Bayan und bevölkert die Fußgängerzonen. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Jupiter-Jünger zum ersten Mal sah und hörte. Zum ersten Mal nahm ich einen Melodiebass wahr, nicht schlecht, aber ich blieb beim Klavier. War ja auch super, stand in mehreren Kneipen und damit konnte man Geld verdienen.

Als mein Älterster dann größer wurde, räumte ich den Platz hinter dem Klavier. Ein guter Freund hatte mir gesagt, dass sein Kleiner richtig durchgestartet sei, als er "sein" Instrument aufgab. Konkurrenz sei ganz schlecht. Aber was jetzt? Die klassische Gitarre wieder auspacken? Bossa zum Besten geben? Wieder Flamenco spielen? Nee. Irgendwie stieß ich auf dieses Forum, sah dass da ein paar Akkordeonauten im Alter wieder das Akkordeon auspackten und ein paar MIII-ler waren auch dabei. Dazu mischte sich ein Wunsch, Barockmusik und insbesondere Bach mal näher kennen zu lernen. Und Bingo: Damit startete das MIII-Projekt und der olle MIII-Fred. Dabei sollte es nicht nur um die Vorklassik gehen, sondern auch um freies improvisierendes Spielen, wie ich das ja auch auf dem MII mache. Die Grundlagen für beides sind nun nach zwei Jahren gelegt.

Jetzt geht es darum, die Möglichkeiten des MIII auszureizen. Was geht damit eigentlich? Wenn man Youtube guckt, stellt man fest, dass viele Scarlatti und Bach spielen. Es gibt auch moderne Akkordeonmusik, Beides ist freilich in Noten gestochen. Als Musiker, der gerne improvisiert, soll mein Ziel aber sein, frei zu spielen. Da gibt es nicht so viele, die einem das beibringen. So bin ich nun mein eigener Lehrer. Freispielen lernt man ja nur durch Freispielen. Improvisieren geht über Studieren.

Das da:
Drückt den MII Spielern ein kleines Einzeltoninstrument in die Hand und schaut was passiert !
finde ich, ist ein guter Zugang. Hart am Wind macht Segeln am meisten Spaß.

Das:
Heute als Erwachsener gehe ich da viel rationaler ran
ist auch ein möglicher Zugang. Wahrscheinlich sind beide Zugänge einfach Typsache.
 
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Darum habe ich mich gefragt, warum das nicht viel verbreiteter ist.

Gegen M3/Konverter sprechen für mich mehrere Gründe:
- Hoher Lernaufwand für ein völlig neues System
- Der Stradellabass ist ein sehr bewährtes System
- M3 Instrumente sind größer und mitunter extrem schwer, gerade das Bassteil ufert gegenüber dem Diskant richtiggehend aus.

Wenn man nun aber M3/Konverter beherrscht, eröffnen sich viele Möglichkeiten, die sich einem Stradellaspieler verschließen. Der Preis dafür ist jedoch sehr hoch und die Frage ist, ob es sich wirklich rentiert.

Ich habe bei meinem einen Instrument links Einzeltonregister in jeweils unterschiedlichen Oktavlagen, so eine Art Spar-QuintKonverter. Damit kann ich ein wenig/sehr eingeschränkt polyphon spielen und habe durchaus auch zwei Stücke, die ich damit mache. Das ist für meine Zuhörer dann immer völlig überraschend, weil es sich völlig von dem unterscheidet, was sonst aus meinem Instrument herauskommt. Das war es dann aber für mich auch, mehr brauche ich nicht.

Ich kenne mittlerweile 3 Spieler, die Akkordeon studiert haben und nach dem Studium wieder komplett auf den Stradella-Bass zurückgekommen sind. Zwei haben die Melodiebassinstrumente verkauft, einer hat's behalten, nach dem Motto: 'Ich könnte ja, wenn ich wollte.'

Eine Spielerin setzt den Konverter heute extrem geschickt ein, und benutzt jeweils das, auch innerhalb eines Stücks, was gerade vorteilhafter ist. Diese Spielweise ist genial.

Meine Vorbilder sind aber die beiden schon angesprochenen Herren, die ohne M3 ausgekommen sind und geniale Musik gemacht haben. Wobei der Frank Marocco ja auch eine Modifikation im Bass hatte. Der hatte irgendwelche Töne bei manchen Akkordeon (Terz oder Quinte) ausgeknipst.
 
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Da kann ich mich meinem Vorredner in Teilen anschließen -
ich bin immer noch recht zufrieden mit meiner Entscheidung MIII zu lernen,
habe mich da aber auch etwas verhaspelt...

Mein gutes Cassottoakkordeon habe ich damals verkauft,
um mir meine große Victoria mit freebass und deren Überholung leisten zu können .
Seit knapp 4 Jahren spiele ich fast ausschließlich MIII ,
habe aber doch den Aufwand deutlich unterschätzt.
Es kann auch am fortschreitenden Alter (50+) liegen
(gepaart mit der doch begrenzten Zeit die mir zum Üben bleibt),
aber die Flüssigkeit mit der ich den Standartbass beherrschte
erreiche ich am Freebass bei weitem nicht.
Der anfängliche Reiz , fast frei Literatur vom Klavier oder der Orgel vom Blatt zu spielen,
klingt bei mir oft leider in der Ausführung etwas brüchig und akademisch.
Auch wenn der Diskant gleich bleibt,
lernt man doch fast von Anfang an ein völlig neues und zweites Instrument !

Wenn ich jetzt Stradellabass spielen möchte, eine kleine 96 bässige Stradella Victoria ist hier geblieben,
greife ich immer noch zu dem anderen Akkordeon - ich muß im Kopf wirklich komplett umschalten.

Ein ganz anderer Aspekt ist,
daß meiner Meinung nach viele Stradellabaß Akkordeons,
besonders in der Profiliga doch deutlich ausgewogener klingen.
Baß und Diskant harmonisieren einfach besser miteinander.

Bei den Convertor-Instrumenten oder Akkordeons mit vorgelagertem Einzeltonmanual
ist das MIII oft recht stimmig ,
die zumeist zwei vorhandenen Chöre passen gut zum Diskant,
auch wenn dort die gleichtöingen Stimmen im Cassotto liegen sollten.
Schaltet man jedoch auf MII um, wird ja die Auswahl der Grundbässe
und der Akkorde aus den vorhandenen Einzeltönen des MIII rekrutiert.
Mir sind hier bei vielen Instrumenten die Grundbässe zu basslastig
und auch die Reihung der Akkordtöne nicht angenehm.

Ich habe zumindest noch kein Instrument gefunden,
wo die Vorzüge des MII und MIII klanglich ideal harmonisieren.
Selbst die Victoria Conservatorio , von einem Freund , oder meine damalige Giulietti mit vorgelagertem vierreihigen MII haben mich da
auch nach Probephasen von 2-3 Monaten nicht überzeugt.
 
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Ach, es ist doch eigentlich recht einfach: wer schwerpunktmässig Klassik, Neue Musik, Tango etc. macht, der spielt MIII (mit der Option jederzeit auch MII zu verwenden).
 
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Guten Tag,

die Flüssigkeit mit der ich den Standartbass beherrschte
erreiche ich am Freebass bei weitem nicht.

Auch in meinem Fall habe ich eine viel mehr natürliche "Einbildungskraft" für das Standardbass-System. Während des MIII-Spiels muss ich mich viel mehr konzentrieren. Deshalb ist das Kombisystem (MIII-vorgelagert) das Beste für mich. Wann immer ich will, kann ich sofort zum Standardbassmanual springen.

Ich habe zumindest noch kein Instrument gefunden,
wo die Vorzüge des MII und MIII klanglich ideal harmonisieren.

Auch in meinem Instrument (siehe meine persönlichen Informationen) ist das Hauptbassmanual das MIII und nicht MII. Daher in Standardbass, mein Akkordeon hat nur beschränkte Kombinationen von Stimmen und begrenzte Klangmöglichkeiten. Aber ich habe mich daran schon gewöhnt.;)

Gruß, Vladimir
 

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