Baudokumentation Ceriatone Yeti 50

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Servus Leute :).

Wer vielleicht schon vorherige Threads von mir gelesen hat kann es schon erahnen: Ich versuche aktuell, zumindest alle zwei Jahre ein Amp-Bauprojekt anzugehen - falls passend mit steigendem Schwierigkeitsgrad um immer mal was dazu zu lernen :evil:.

Was bisher geschah:

- 2012/13: Madamp A15
- 2014/15: Anvil Preamp
- 2016/17: TAD Blackface Princeton

Und In 2018 hab ich mich zunehmend intensiver mit Geräten von Ceriatone beschäftigt. Das Problem war nur: Die Geräte sind zwar alle äußerst fair bepreist und augenscheinlich bauteiltechnisch amtlich, Zoll und Versand machen einem aber da einen Strich durch die Rechnung :D.

Dennoch ist mir einer der britischen Kollegen ganz besonders aufgefallen:



Ist zwar im Endeffekt ein Einkanaler und heißgelaufener Plexi, im Internet schweben aber jede Menge Optimierungsgeschichten und Erfahrungsberichte umher...leider sehr wenige auf Deutsch bisher :D.

Die einzige Option war also für mich, mich an allen möglichen Infos die das Internet hergab entlang zu hangeln, um möglichst wenige Komponenten von Ceriatone selbst bestellen zu müssen. Glücklicherweise gibt es auf der Seite des Verstärker selbst ein einigermaßen aufschlussreiches Layout, und manche Builder haben auch dazu bereits sehr ausführliche Dokus bereitgestellt (an dieser Stelle besten Dank an u.A. "FourT6and2" mit guter Doku und vorallem beeindruckend ästhetischem Aufbau).

Mit eBay, TT und diversen Händlern in einem selbst zusammengeschusterten BOM hab ich mich also dazu entschieden, den Bau auf eigene Faust vielleicht etwas langsamer, aber dafür eventuell erfolgreicher anzugehen :redface:. Konkret sah das so aus:

- Netztrafo, AÜ, Choke und alle Glaskolben sowie die meiste Amp-Hardware (Potis, Widerstände, Elkos, Kondensatoren) gab es bei TT recht schnell zu finden, da sich der Ceriatone-Bausatz auch recht stark an den Basis-Amp, eben einen Plexi, anlehnt und somit aus Bausätzen die Bauteile auf Lager waren.
- Einzelne Sachen wie Elkos mit spezieller Bauform, Widerstände mit konkret angegebener Wattzahl im Layout oder krummen Werten fand ich überwiegend bei eBay...oder sogar bei mir in der Gruschelkiste :redface:.
- Einen einzelnen Doppel-Elko hab ich schweren Herzens mit Übersee-Post bestellt, da ich der Übersichtlichkeit halber am originalen Layout nicht drehen wollte und der Kostenpunkt eh im Blick auf den Gesamtpreis vernachlässigbar war.

- Das originale Turret-Board von Ceriatone ist aus irgendeinem Grund sehr teuer zu bekommen, weswegen ich mich kurzerhand dazu entschlossen hab das auch noch mit EZ-Boards nachzuschustern. Leider konnte ich Boards im Rastermaß 7x30 nirgends finden, weshalb ich mit einem 7x26 und einem zweiten abgesägten 7x4 vorlieb nehmen musste. Da coolerweise die Befestigungsschrauben später genau am zweiten Board liegen werden, stellt dies konstruktionstechnisch kein Problem dar :cool:.

Sachen die noch definiert werden müssen:

- Chassis werd ich mir wohl lasern lassen, da ich zuhause keine Möglichkeit habe, rechteckige Ausschnitte aus einem Blanko-Chassis selbst herzustellen. Leider gab es online bisher keine Maße zum Originalchassis zu finden (Läuft vermutlich wie bei anderen "small head chassis" von Marshall auf etwas im Bereich von 50x20 hinaus), weswegen ich die Bestückung aktuell ausmesse und in einem CAD-Programm zurecht lege. So wird der Amp zwar nicht 100% in Originaloptik...aber das wäre ja auch langweilig :D.
- Frontblenden werde ich (aufgrund des geringen Gewichts und somit tragbarem Versand) entweder original bestellen oder selbst nachzeichnen...allerdings fehlt mir dazu bisher ein Programm für Vektorgrafiken :igitt:.
- Headshell ist noch ein Diskussionspunkt, allerdings ist der aktuelle Plan, sich das custom machen zu lassen. Holzbearbeitung ist leider noch nicht so mein Steckenpferd.


Nachdem kurz vor Weihnachten dann das Paket mit den Elektrobauteilen ankam, konnte ich jetzt nach dem Urlaub in WeitWeitWeg endlich mal anfangen, dass Turret-Board zusammenzuhämmern und mit den ersten Bauteilen zu bestücken.

20190110_162056.jpg


Hier die erste Version... hatte verpennt ein komplett nacktes Board zu fotografieren :redface:.

Und hier mit Kram:

20190111_095115.jpg


So sauber wie beim Ami-Vorbild will mir das leider nicht gelingen (Turrets zu löten war neu für mich und braucht anfangs ein wenig Vertrauen in Kolben und Zinn :ugly:), macht aber bisher alles zumindest einen stabilen Eindruck.

Leider musste ich entdecken, dass mir trotz vermeintlich sorgfältigem Bestellen des BOM das ein oder andere Bauteil durch die Lappen gegangen ist, deswegen auch teilweise die unverlöteten Stellen und leeren Plätze. Der 470R/5W auf dem Board war also keineswegs Absicht sondern eher gefreestyled. Den Rest werd ich dann bei der nächsten notwendigen Bestellung abhandeln.

Allerdings (Frage hier an die Experten): Hab hier als potentiellen Ersatz für die 1uF-Kondensatoren die ich vergessen hatte noch JB-Folienkondensatoren 1uF/400V rumfliegen...


20190111_110425.jpg


Sähen nicht ganz so ästhetisch aus, würden ihren Job aber vmtl. auch machen :weird:.



Ansonsten kommen hier in den nächsten Wochen weitere Fortschritte reingeschneit, würde mich sehr über Feedback oder eventuell sogar schon vorhandene Erfahrungen mit anderen (oder gleichen) Ceriatone-Bausätzen freuen und wie ihr das so gemacht habt :).
 
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Du hast so schöne Roedersteins (und die sauber und auch noch korrekt ausgerichtet mit Außenfolie nach Masse verbaut), warum dann plötzlich radiale Legosteine verbauen?
 
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Da haste natürlich Recht. Eilt ja nicht, da werd ich mir noch paar ordentliche axiale besorgen ;).
 
So, der nächste Schritt bevor es ordentlich weitergehen kann ist, erstmal die Bestellungen fürs Chassis und die Frontplatte rauszuhauen :). Der Vorschlag von TT, Inkscape zu nehmen war ganz gut, das Programm ist (wenn man ein wenig Grafikprogramme kennt) echt einfach verständlich und übersichtlich. Gibt von denen sogar schon Vektor-PDFs auf deren Basis man weiterarbeiten kann, ohne das Risiko zu gehen Schnittlinien für Potis etc. zu übersehen, weil die teils schon vorgezeichnet sind.

Was ich mit Erschrecken feststellen musste, als ich mal ein paar Seiten mit Schaltplänen durchstöbert hab und das Layout durchgegangen bin: Das Teil hat ja einen komplett ungepufferten FX-Loop :igitt:. Wat is dat denn?

Da ich anhand von dieser Skizze

http://el34world.com/Forum/index.php?topic=20664.0

den Amp sowieso so aufbauen wollte, dass man die zweite Gainstufe und die Clipping-Dioden aus dem Signalweg schalten kann (also dann auf Umwegen einen NVM-Plexi hat), überlege ich gerade, bei der Gelegenheit in meiner Planung auch noch nen gepufferten FX-Loop vorzusehen, a la

https://www.tube-town.net/ttstore/Bausaetze/Sonstige-Bausaetze/Kit-Tube-FX-Loop-6112::5992.html und dann komplett seriell und mit der zweiten Schaltmöglichkeit einer Stereo-Buchse betreiben.

Schaut für mich echt ordentlich und kompakt aus, ohne das bisherige Layout über den Haufen schmeißen zu müssen und noch eine 12AX7 vorsehen zu müssen. Hat jemand so ein Teil schonmal in einem Amp verbaut, läuft das sauber?

Werde aber auch nochmal im CAD schauen, ob Platine des FX-Loop+Anbau ohne weiteres in das Chassis passen :). In ein Plexi-Chassis passt ja erwartungsgemäß von der Breite noch einiges rein, aber besonders tief wirds nicht...denke mal so 55x20cm. Sollte sich aber ausgehen.
 
Werde aber auch nochmal im CAD schauen, ob Platine des FX-Loop+Anbau ohne weiteres in das Chassis passen

Nimm bei Platzproblemen doch einfach die LND150 Version...die Röhrenversion braucht nämlich auch noch 300mA Heizung, das könnte ggf knapp werden je nachdem was Dein Trafo liefern kann...
 
Sehr cooles Projekt. Ich wünsche dir viel Erfolg und bin sehr gespannt wie es weitergeht.
Habe mir selber letze Woche gerade wieder einen Amp aufgebaut (Deluxe Reverb), es macht einfach Spaß:)

Für den Loop kann ich dir auch den Mojotone Zero Loss Kit bzw den Loop empfehlen den auch Friedman in seine Amps baut. Gibt es auch als Bausatz, allerdings müsstest du den aus USA importieren.
Ich sehe gerade der TT-Loop mit den LNDs ist wahrscheinlich dem o.g. sehr ähnlich
 
Nimm bei Platzproblemen doch einfach die LND150 Version...die Röhrenversion braucht nämlich auch noch 300mA Heizung, das könnte ggf knapp werden je nachdem was Dein Trafo liefern kann...

Stimmt das ginge auch. Der JTM-Trafo den ich von TT habe (mit 5V und 6,3V-Wicklung, identisch zu der Vorlage von Ceriatone) scheint aber üppig ausgestattet. Aktuell sieht's so aus:

6,3V (6A) für zwei EL34 und die PI-Röhre
5V (3A) für die DC-Heizung der zwei restlichen ECC83.

Wäre also bei beiden Wicklungen noch locker drin mit >2A "Headroom". Da ich aber sowieso im Loop sowieso schon ein Digi-FX nutze wirds die Version mit den LND150 wohl auch dicke tun :redface:.

@MichiK: Danke für den Tipp. Grad gecheckt...75$ für so ein Kit? So macht man auch Geld :rofl:
 
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So, es gibt zumindest ein kleines Update :).

Hab in den letzten Wochen mal Eckdaten und Maße der ganzen Gerätschaften zusammenzutragen, um einerseits ein Frontplattenlayout und ein Chassis-Layout zusammenzuschustern, das dem Original relativ nahe kommt.

- Bei der größe der Frontplatte und des Chassis hab ich mich an Standard-Plexi-Maße gehalten, sodass alles in einen "Marshall SmallHead" reinpasst. Hab mir etwas mehr Platz erlaubt (55cm statt 50 beim Original-Yeti), da das Topteil aber sowieso knappe 65cm misst ist innendrin genügend Platz.
- Da ich sowieso einen Bias-Adapter besitze hab ich mal die Messpunkte weggelassen und den Platz stattdessen für eine Footswitch-Buchse reserviert. Ob ich den dann für die Umschaltung auf NVM-Plexi nutze oder um den FX-Loop schaltbar zu machen, überlege ich noch.

Front- und Rückplatte sehen im Endeffekt dann ca. so aus wie in der angehängten PDF (habe mich da an den Vorgaben von TT orientiert). Die Löcher sind leicht dezentral angeordnet, da die Frontplatte ja vom Chassis-Ausschnitt leicht verdeckt wird oben (Frontplatte 432x63, Chassis-Ausschnitt 420x55). Dann sollten die Potis also im sichtbaren Bereich zentriert sein :).


In ein paar Wochen sollte dann alles da sein, dann kann hoffentlich die Bastelei weitergehen :ugly:.
 

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Sehr spannendes Projekt! Für was steht denn NVM Plexi?
 
Sehr spannendes Projekt! Für was steht denn NVM Plexi?

Soweit ich das schaltungstechnisch durchgeblickt habe isses so:

- Die Yetis/Chupacabras basieren im Prinzip auf einem Marshall SLP, also den alten Plexis ohne Master-Volume und 2x2 Kanal-Eingängen.

Ein bekannter, einfacher "Mod" ist ja, beide Kanäle zu kaskadieren bzw. den Ausgang der Gitarre mit einem Patchkabel auf beide Kanäle zu routen. Da die Amps ohne Master-Volume automatisch Gain erst mit erheblicher Lautstärke bekamen, konnte man so mehr Schmalz rausholen durch Aufdrehen beider Kanäle, ohne sich direkt die Ohren wegzurasieren ;).

"Hotrod-Plexi"-Nachbauten haben also - in moderner Ausführung - immer eine Struktur von "Volume "I, "Volume II" und (um der Moderne Willen) Master-Regler, um eben die beiden kaskadierten Kanäle eines Plexis zu imitieren.

Die Yetis/Chupacabras haben zusätzlich noch einen als "Arredondo-Mod" bezeichneten Kniff in der Box, namentlich mehrere Z-Dioden die das Signal vorm Master-Volume zusätzlich clippen lassen. Je nach Aussteuerung und Auswahl der Dioden bekommt man so massiv Gain-Potenzial in der Vorstufe.

Was der Mod für den Yeti mit der Umschaltung jetzt bedeutet: Volume II und Master werden totgelegt bzw. umgangen und der Amp lässt sich dann allein mit Volume I regeln, als würde man die Gitarre einfach in den ersten Kanals eines alten Plexis ohne Master-Volume stecken.

Inwiefern das - durch den Lautstärkeunterschied etc. - dann praktikabel ist muss ich ausprobieren, man kann das Signal natürlich an unterschiedlichen Stellen auftrennen um den Master-Vol drinzubehalten etc. Mein Ziel war es eigentlich, den Yeti relativ elegant zu einem Zweikanaler umzumodeln. Ich vermute aber aktuell noch, dass der Lautstärkeunterschied von Hi-Gain zu Clean dann zu eklatant wird, wenn Volume I dann schon auf 12 Uhr oder so steht :redface:.
 
Es gibt tatsächlich wieder Wasserstandsmeldungen hier :). Hab nun endlich das ganze restliche Zeugs von TT erhalten.

Gute und schlechte Nachrichten: Die Frontplatten passen super und das Ausfüllen mit dem schwarzen Wachsstift ist super easy mit gutem Resultat.

Das Headshell sieht auch genau aus wie angedacht :cool:.

Allerdings: Trotz doppeltem Nachchchecken aller Parameter ist mir ein einziger aber folgenschwerer Fauxpas passiert :igitt:: Die Daten fürs Chassis waren nicht ganz korrekt, ich hab aus Versehen das Chassis 3cm zu tief bestellt!

irrtümlicherweise hatte ich die Bemaßung des Topteils mit 650x230x210 für 230er Tiefe gehalten, ergo ein 200er Chassis konstruiert. In Wahrheit ist das Verhältnis aber 210<-->170.

Bei den Standard-Chassis ist das tatsächlich ersichtlich, so weit hatte ich dann aber nicht mehr gedacht und jetzt ist mein 200er-Chassis tatsächlich 3cm zu tief (170 wäre korrekt gewesen) und passt nicht mehr bündig in das Topteil :-(.

Löcher für Trafo, Kondensatoren etc. sind glücklicherweise alle korrekt und so muss ich wohl "nur" nochmal ein passendes Chassis mit den korrekten Tiefenmaßen ordern, um damit zurande zu kommen. Hoffe ich kann vllt. bei TT noch was rausschlagen dadurch dass die schon ein fast fertiges CAD-Modell meines Blechs haben :gruebel:.

Hier mal ein paar Fotos vom Rest:

20190228_195123.jpg


20190228_201602.jpg

20190228_215530.jpg
 

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Nach längerer Abstinenz tut sich hier mal wieder was - hab endlich das richtige Chassis beisammen und mal Zeit, mich wieder mit dem Amp zu befassen.


Und gute Neuigkeiten: Es passt jetzt alles so wie geplant :). Hab mir jetzt also mal die Zeit genommen alles zu verschrauben wie es soll und ein paar erste Stellen anzulöten. Ist natürlich noch jede Menge Kabelsalat, sollte sich aber jetzt immer weiter lichten. Die Leitungen vom Turret-Board weg waren natürlich allesamt vieeel zu lang :D.

20190508_213707.jpg 20190508_213729.jpg 20190508_213743.jpg 20190508_213927.jpg 20190508_213935.jpg 20190508_213944.jpg 20190508_214339.jpg 20190508_214344.jpg 20190508_214348.jpg
 
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Saubere Arbeit und denk Dir nix wegen zu langer Leitungen am Turret: Das ist normal wenn man nicht grad Serie baut und zig Erfahrungswerte hat und ist immer besser als zu kurz oder ganz vergessen (da vorzugsweise ein Kabel das unten am Turret angelötet gehört und das letzte ist das man verlöten muss....)
BTW: wärest Du gewillt Chassis CAD und Frontplatten Vorlage zu teilen? Der Amp wär ein schönes Winterprojekt für nächstes Jahr und Trafos (JMP50) hab ich noch.... :engel:
 
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Erstmal danke :). Die Pläne kann ich gerne rumschicken, ich reviewe die aber BOM und CAD-Dateien aktuell eh nochmal bezüglich einiger kleiner Änderungen die noch notwendig waren oder Stellen an denen ich nachbohren musste. Beispielsweise:

- Die Kabeldurchführungen für den AÜ waren etwas eng am AÜ und überlappen mit dem Trafo-Fuß. Ist zwar machbar aber Platz wäre ja da gewesen.
- Die Sicherungshalter sind noch dicker als ich gedacht habe...hab da nochmal nen Milimeter aufgebohrt.

Die finale Version kann ich dir dann aber gerne zukommen lassen.

Ist ja eh immer ne witzige Sache, erstmal "a la carte" zu bauen, da findet man immer Sachen die etwas unrund gelöst sind oder die zwar funktionieren, aber besser gingen. Im Original-Amp ist beispielsweise die Schaltung für die DC-Heizung mit zwei radialen und einem axialen Elko ausgeführt. Letzterer verbraucht aber nur unnötig viel Platz und die Leitung steht halt irgendwo (sieht man im ersten Bild :redface:). Für alle drei werd ich eh nochmal Heißkleber zum Fixieren nehmen, dicke radiale Elkos einfach so seitlich zu hängen finde ich immer etwas prekär.

Bei den 1uF-Röderstein MKTs hab ich auch nicht schnell genug geschaltet dass das ja alles Kathoden-Elkos sind und ich die in der niedrigsten Spannungsausführung hätte bestellen können. Sonst sollte 500V bei den Elkos und 400V bei den Kondensatoren reichen, aber bei den ganz großen hab ich jetzt halt diese drei Polenböller die etwas übers Board hinausragen :D.


Auch für das zu große zweite Chassis scheint sich eine zukünftige Verwendung gefunden zu haben...Ceriatone bringt demnächst einen Clone des Fortin Meshuggah aufn Markt. Falls das mit dem Yeti hier klappt wär ja zumindest ein Chassis für nen "Gargoyle" schon vorhanden :engel:...
 
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So, weiter gehts. Bevor ich daran denke das Board anzuschließen/aufzuschrauben versuche ich erstmal alles wegzuschaffen was von den Trafos weggeht. Also auch die Heizung, die sich ja standesgemäß als etwas tricky zu verlegen erweist.

Zwei Dinge muss ich bisher konstatieren:
- Meine neue Lötstation (will erstmal keine Werbung machen :redface:) ist wirklich der Shit. Auch bei größeren Flächen kriegt man saubere Lötpunkte ohne großen Aufwand - und besonders in Bezug auch auf die Endröhren - ohne viel "Schmalz" hin.
- Mein erstes Projekt, dass ich jetzt komplett mit Silikonlitzen versuche zu verdrahten, gestaltet sich echt angenehm. Durch die bessere Hitzeresistenz zieht sich nämlich auch die Isolierung der Litzen nicht so weit zurück und man kann sauberer "andocken" wenn man auf Stoß löten will.
Auch lassen die sich echt gut verdrillen und halten dann, trotz dessen dass die Litzen sehr "weich" wirken. Hatte bis jetzt glaube ich noch kein Projekt bei dem Heizung zu verlegen so entspannt lief.

Hab diesmal die ganzen Netzspannung tragenden Teile direkt angelötet anstatt Kabelschuhe zu verwenden...muss man natürlich bei angeschaltetem Gerät besser aufpassen, sollte allerdings auf lange Sicht kein Problem sein, vermute eh dass saubere Lötverbindungen im Grunde stabiler sind als aufgesteckt.
Die Kathoden der Endröhren gehen im Gegensatz zum Original-Plan bei mir direkt aufs Gehäuse, muss mal schauen wie ich dann die Masse vom AÜ passend anschließe oder ob ich der Schraube einfach ne zweite Lötfahne an V4 spendiere.

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Sehr schön! An den Plänen für Chassis und Faceplate wäre ich auch interessiert :)
 
So, heute mal wieder ein wenig weitergemacht und einige Leitungen vom Turret weg verdrahtet, sprich von links nach rechts Netzteil, Bias-Potis und die ersten paar Pots an denen ich noch keine geschirmten Leitungen anbringen musste.

Nen Preis für die rechtwinkligste Leitungsführung bekomme ich wohl nicht mehr, aber ist zumindest alles einigermaßen übersichtlich geworden :D. War mir nur nicht sicher, ob ich die HV-Leitung weiter weg bringen muss von Resonance- und Presence-Poti. Da das aber
a) sowieso kein direkter Signalweg ist
b) wahrscheinlich im Vergleich zu den Heizleitungen wenig Wechselstrom fließt bin ich erstmal recht zuversichtlich dass mir da nichts "reinbrummt".

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@Interessenten: Wie schon erwähnt, die Pläne gebe ich gerne per PN rum nach der funktionalen Fertigstellung. Mir ist nämlich z.B. aufgefallen dass die Position der Front-Potis in der Höhe "mittig zum Cut-Out" eigentlich etwas zu tief ist und man sich unnötig Arbeit macht dadurch, dass man an den Stellen mit DPDT-Switches 16mm-Potis verwenden muss :redface:. Dann ist auch mehr Platz für die Finger und z.B. Beschriftung.
 
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Heute hab ichs tatsächlich geschafft, mit allem durch zu kommen :). Der normalerweise anstrengendste Part - die Potis mit allem drum und dran verdrahten :igitt: - ging diesmal eigentlich recht gut von der Hand. Es braucht aber schon ein wenig Vorausplanung um nicht riesigen Kabelsalat anzurichten, vorallem bei den geschirmten Leitungen die man mMn stets vorher "verzinnen" sollte bevor man versucht damit rumzuhantieren...vorallem um nicht abstehende kleine Drähte der Litzen überall zu haben.

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Nach eifrigem Durchchecken aller Leitungen (und Widerstandswerte) hab ich mich tatsächlich mal dazu durchgerungen, Spannung anzulegen :redface:. Ohne Röhren sah alles soweit ganz sauber aus, Pilot light leuchtet, der Spannungsregler gibt saubere 6VDC raus, B+ ist ohne Röhren bei ca. 495V, und außerdem schmort nichts und die Sicherungen bleiben über Minuten alle drin :).

Hab mich dazu hinreißen lassen es mal mit den Röhren und einem Dummy Load zu versuchen. Die sehen ohne Standby auch alle gut aus und heizen wie sie sollen...nur leider scheint was noch nicht ganz richtig zu sein. Der Netztrafo fängt an zu "pfeifen", was sich anscheinend auch auf den Ausgang weiterpflanzt, da der Ventilator des Captors schon anspringt (= es liegt Leistung am Ausgang an). Hab da natürlich direkt wieder ausgemacht, HV-Sicherung (500mA) ist aber immernoch intakt.

Da werd ich nochmal nen Schritt zurückrudern müssen und zumindest an allen Endröhrenpins die Spannung checken, vermutlich hat sich doch irgendwo ein Fehler eingeschlichen... es sei denn irgendjemand kennt das Phänomen und kann schon sagen dass das Amateurfehler XY ist :D.
Zumindest die Werte ohne Röhren scheinen vernünftig zu sein, vermutlich liegt der :evil: wieder im Detail.
 

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Tausch mal die Primäranschlüsse des AÜ (alternativ die Ansteuerung vom PI kommend) an den Endröhrenfassungen, das klingt als ob die Gegenkopplung zur Mitkopplung wurde...
 
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Also Anschlüsse vom PI sollten korrekt sein nach Layout (Leitungen J und K im offiziellen Layout), das sind die mit dem 10k im Schlauch).

Das mit der Mitkopplung kam mir auch schon in den Sinn, da das Pfeifen (was dann wohl der AÜ ist) beim Einschalten des Standby schnell "anschwillt", eben wie ein Mikro-Feedback. Gut dass ich da in dem Moment keinen richtigen Speaker dran hatte, hätt die Nachbarn sicher gefreut :D...

Die Anschlussleitungen hab ich anscheinend wirklich vertauscht wenn man nach Datenblatt geht, da ist Braun an AN1 und Blau AN2, nicht umgekehrt wie bei mir.
Wie muss man sich das denn physikalisch vorstellen :)? Verdrehe ich das Signal dann um 180° (also aus Gegenkopplung mach Mitkopplung) auf der Sekundärseite wo die Gegenkopplung angeschlossen wird?
 

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