So, ich habe mir die Hörprobe jetzt noch mal angehört. Bei "Paranoid" ist deine Stimme einerseits besser in die Instrumente eingebunden, da hört man evtl. kleinere SchwĂ€chen nicht so deutlich. Andererseits ist das ein StĂŒck, das sich relativ gut zur Begleitung "schreien" lĂ€sst, weil es stark rhythmusbetont, die Melodie aber nicht so kompliziert ist. Möglicherweise singst du es aber auch geĂŒbter und deshalb lieber, weil es "flutscht". Bei "Smoke on the Water" ist zwar das Gitarrenthema ein Klassiker, den viele spielen können (woraus ich schlieĂe, dass es leicht zu spielen ist, ohne es selbst zu können), aber die Leadstimme ist eher schwierig, weil sie in der Strophe den Song fast allein trĂ€gt. In deiner Hörprobe aus dem Probenraum klingt es fĂŒr mich einerseits so, wie gesagt, dass du gegen die Begleitinstrumente (vor allem gegen das Schlagzeug) ansingst. AuĂerdem (bzw. deshalb) vermute ich, dass du dich selbst nicht gut hörst, was dazu fĂŒhrt, dass du lauter und mit mehr Druck singst, als du es von deinem bisher erlernten technischen Level her schon kannst und dadurch Intonationsprobleme bekommst - erstens, weil du deine Stimme akustisch nicht aus den Begleitinstrumenten herausfiltern kannst und weil es auĂerdem schwieriger ist, mit "hochgedrĂŒckter" Stimme die Töne sauber zu singen. Das hört man z. B. auch im Refrain bei "water", da sackt dir der Ton nach unten weg.
Das hat aber alles nichts mit dem "Singstil" von Ian Gillan zu tun, sondern mit eurer Probensituation. Habt ihr eine PA-Anlage? Wenn du dich gegenĂŒber den lauteren Instrumenten nicht hörst, solltet ihr eine Lösung finden, um den Gesang separat zu verstĂ€rken. Um dich da beraten zu lassen, wĂŒrde ich mich aber im entsprechenden Unterforum hier beim Musikerboard beraten lassen.
Etwas anderes ist wiederum die RĂŒckmeldung, die dir dein Gesangslehrer gegeben hat. Möglicherweise reicht es da wirklich (wenn du es denn willst und der Song dir nicht inzwischen grundsĂ€tzlich zuwider ist), das StĂŒck hĂ€ufiger zu dem Backing-Track zu ĂŒben, bis du es im Schlaf kannst. Und dann mehr an den Ausdruck zu gehen, der ja nicht eins zu eins der gleiche wie der von Ian Gillian sein muss (wobei du dich dann natĂŒrlich schon dem Vergleich aussetzt, aber das ist wieder ein anderes Thema). Die einzige Frage, die sich fĂŒr mich stellt ist, ob du den Song nur nicht magst, weil du ihn singen "sollst" und grundsĂ€tzlich nicht so viel damit anfangen kannst, oder ob er dir inzwischen zuwider ist, weil du ihn (noch!) nicht so singen kannst, wie du es eigentlich gerne wĂŒrdest bzw. du es nicht schaffst, den Originalstil des SĂ€ngers perfekt zu kopieren. Bei ersterem wĂŒrde ich sagen: Dann lass das mit dem Song doch ganz bleiben und ĂŒbergib die Verantwortung an den anderen SĂ€nger. Wenn es aber eher so ist, dass du frustriert bist, weil du an deine Grenzen stöĂt, den Song aber eigentlich gern selbst singen wĂŒrdest, wĂŒrde ich das den Bandkollegen sagen. Du bist ja der SĂ€nger und hast den schwierigeren Part im Vergleich zu den anderen Musikern, die dir vielleicht sagen: "Was hast du denn, der Song ist doch einfach!". Dann ist es dein Job, ihnen klarzumachen, dass Gitarre, Schlagzeug und Bass bei dem Song vielleicht einfach sein mögen, der Stimmpart aber eben genau nicht. Und dass du ihn deshalb noch ĂŒben musst, bevor ihr das zusammen aufnehmt oder vor Publikum spielt.
LG
Nicole
das musikstĂŒck stammt ja aus meiner kindheit.....ich kannte das riff, aber den rest nicht von dem song - weil, das riff ist unglaublich prĂ€gnant, der rest des songs sehr lapidar und austauschbar. ich wĂŒrde am liebsten nur das riff von dem song spielen und den rest weglassen
bei mir wirft der gestandsstil von gillan groĂe fragezeichen auf, weil sein gesang keinem wirklichen muster folgt.
da in gillan's gesang, kein erkennbares muster exsistiert, wann er einen ton hoch zieht, wann er das wort, abbrechen lĂ€Ăt, mĂŒĂte man das auswendig lernen (was ich versucht habe) oder sich von seinem gesang vollstĂ€ndig trennen und was eigenes draus machen.
bei beatles songs, oder black sabbath folgt der gesang einem erkennbaren muster, daĂ mir die navigation in der tonleiter erleichtert.
dazu kommt, daĂ bei den meisten guten songs, die strophe in der regel gleich stark ist, wie das riff. das ist bei smoke on the water nicht der fall. dem riff folgt nicht viel und der song wird nur vom gesang musikalisch getragen, wie du richtig schreibst....blöd ist nur, der sĂ€nger wird instrumental nicht unterstĂŒtzt, weil die instrumente nur zwischen G und F powerchords wechseln, ohne aber wirklich eine melodie voran zu treiben.
und der refrain ...das wort "water" ist in der tat fĂŒr mich blöd zu finden, weil hier die gitarren etwas anderes spielen als gesungen wird und meine stimme versucht, den gitarren zu folgen, die von einem C dur akkord einen abwĂ€rtssprung auf den tritonus Ab akkord machen, bei dem die quinte ein D# ist wĂ€hrend der sĂ€nger 3 töne von E - D - C singen sollte, was tonal nicht zu den gitarren paĂt. ich singe blöderweise E - D# - C, was zum akkord paĂt.
grundsĂ€tzlich konnte ich mit deep purple und let zeppelin nicht sonderlich viel anfangen, gleiches gilt fĂŒr die doors. und nun stelle ich fest, daĂ ich diese bands vermutlich nicht mochte, weil man da nicht gut mitsingen kann. zumindest, wenn man ein kind ist (und was sich wohl bis heute bei mir so erhalten hat).
Und ja, der schlagzeuger ist glĂŒhender deep purple fan und kennt jede nuance des songs und ist der meinung:
1. ich kann nicht singen, wir brauchen einen weiteren sÀnger
2. der song ist doch einfach, im verlgeich zu anderen songs, wie highway star oder strange kind of woman - das ich ihn nicht singen kann, zeigt ja nur, daĂ ich nicht singen kann.
ich höre mich im proberaum meist schon gut, trotzdem bin ich versucht, lauter zu singen....rein schon aus der lÀrmkulisse her, wohlwissend, daà eigentlich das mikro die arbeit macht und meine stimme verstÀrkt.