Halskrümmung wegen Schnarren leicht verändert - Endergebnis nun so in Ordnung?

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Letzte Woche hab ich beim Stöbern im örtlichen Gitarrenladen noch meine Eastman AC320 mitgenommen, da ich den Eindruck hatte, dass die Bespielbarkeit ein wenig gelitten hatte. An der Saitenlage per se wurde dann dort im Laden nichts gemacht; der Verkäufer hat lediglich die Halskrümmung ein wenig verändert. Laut ihm so weit, dass der Hals nun so gerade wie möglich sei.

Aufs erste habe ich keine Probleme festgestellt, jedoch habe ich in den letzten Tagen gemerkt, dass die e-Saite und die h-Saite in den ersten Bünden z.T. schnarren. Hab mich dann ein wenig in diese Halskrümmungsgeschichte eingelesen und nun heute Nachmittag selber Hand angelegt. Dabei natürlich darauf geachtet, es nicht zu übertreiben. Am Ende insgesamt vielleicht ne 1/8 bis 1/4 Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn, um den Halsstab ein wenig zu lockern. Ab einem gewissen Punkt verschwand dann auch das Schnarren.

Mir kommt es jetzt so vor, als würde ich den Unterschied in der Saitenlage in den höheren Bünden merken. Im 12. Bund habe ich nun im Moment einen Abstand vom Bundstäbchen zur Unterkante der E-Saite von gut 3 mm - das ist noch innerhalb der Norm, oder?

Was ich mich nun dabei frage: Kann es sein, dass der Halsstab noch stärker gelockert werden muss? Hab nun alles durchforstet zu dem Thema, was ich finden konnte, und bin dabei zu dem Ergebnis gelangt, dass beim Abdrücken im 1. und im 12.Bund auf der E-Saite über dem 7.Bundstäbchen ein gewisses "Spiel" vorhanden sein muss (Der Herr von Taylor spricht hier davon, dass zwei Stück Papier dazwischenpassen sollten; sobald ich die unter die Saite schiebe, sehe ich, wie ich diese mit dem Papier leicht anhebe, sprich es ist nicht genug Platz da).

Ich hab auch versucht, das Ganze mal einzufangen (ich hab den Winkel leider nicht so gut hinbekommen...):

P6cYg4x.jpg


Man sieht es jetzt hier leider nicht so gut, aber das ist wirklich fast gar nichts vorhanden. Tippe ich auf das Bundstäbchen, so sehe ich eine ganz geringe Bewegung und kann durch das Runterdrücken eine Tonveränderung wahrnehmen (es ist nicht nur das pure Aufliegen auf dem Bundstäbchen ohne Zwischenraum). Selbst das dünnste meiner Plektren passt da nicht drunter, ohne die Saite anzuheben.

Kann man das so lassen? Oder sollte ich gar den Halsstab noch stärker anziehen, bis das Schnattern wiederkommt, und ich weiß, dass ich so gerade wie möglich ohne Schnattern bin?

EDIT:

Hier als Video

http://sendvid.com/b549x6t1

Ist vom Seitenverhältnis nicht ganz richtig, aber ich denke man sieht, was ich meine.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Du fragst nach einer Norm. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass diese Norm nicht in Stein gemeisselt ist: Wer Fingerstyle spielt, kann bei einer Saitenlage ohne Schnarren spielen, bei der ein kräftig zulangender Bluegrasser sofort neu einstellen muss. Generell sind 3 mm ein durchaus akzeptabler Wert.
 
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Diesen Eindruck habe ich beim Recherchieren auch schon gewonnen. Mir geht es am Ende denke ich auch darum, dass ich durch meine kleine "Korrektur" keinen Schaden anrichte.

EDIT: Kann man denn generell sagen, dass, solange man es nicht "übertreibt", die Einstellung der Halskrümmung abseits etwaiger mechanischer Notwendigkeiten hauptsächlich eine Frage der persönlichen Präferenz ist? Also sprich kann ich, je nachdem, wie es sich anfühlt, nach meinem eigenen Dafürhalten kleine Anpassungen vornehmen, ohne das es sich schädigend auf das Instrument auswirkt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja.
Einen backbow wird wohl niemand haben wollen.
Wenn der Hals zu gerade ist schnarrt es oft wenn man in den ersten lagen unterwegs ist.
Schnarren auch die leeren Saiten ist der Sattel vielleicht nachzufeilen.

Wie krumm der Hals ist siehst du ca. am 7. Bund wenn du den 1. Und letzten (nicht 12.) Runterdrückst.
Mach ihn nicht krummer/ lockerer als notwendig. Nur bis dein spielstil kein schnarren mehr verursacht.
Wenn es in den hohen lagen schnarrt, dead spots... tonabsterben beim bending... dann die saiten lage an der bridge erhöhen.

Ist alles Geschmackssache.
Und vermische nicht die werte von akustikgitarren mit denen einer e Gitarren.
 
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Dein EDIT gibt mir das ungute Gefühl, dass Du die Saitenlage über die Halskrümmung regulieren willst. Ich hoffe, dass dem nicht so ist...
 
@Saitenschrauber Nö, mir ist schon bekannt, dass das zwei Paar Schuhe sind. Ich hatte nur irgendwo gelesen, dass die Halskrümmung auch ein wenig von den eigenen Präferenzen abhängen könne. Auch wenn man die Saitenlage nicht primär darüber einstellt, so wirkt sich die Krümmung ja trotzdem auf den Abstand zwischen den Saiten und dem Griffbrett aus (sonst würde es ja nicht schnarren und nach einer Korrektur der Krümmung nicht mehr).
 
EDIT: Kann man denn generell sagen, dass, solange man es nicht "übertreibt", die Einstellung der Halskrümmung abseits etwaiger mechanischer Notwendigkeiten hauptsächlich eine Frage der persönlichen Präferenz ist? Also sprich kann ich, je nachdem, wie es sich anfühlt, nach meinem eigenen Dafürhalten kleine Anpassungen vornehmen, ohne das es sich schädigend auf das Instrument auswirkt?

Ja, das kann man so sagen.

Du scheinst jemand zu sein der da mit gesundem Menschenverstand vorgeht und sich vorher über Sachverhalte und technische Zusammenhänge informiert. Unter diesen Voraussetzungen kann man da nicht viel falsch machen.
 
sonst würde es ja nicht schnarren und nach einer Korrektur der Krümmung nicht mehr
Vielleicht war ja was mit dem Rotwein nicht in Ordnung, der sich gerade in meinem Hirn ausbreitet - aber ich habe das Gefühl, dass da was nicht stimmt. Ja, es schnarrt dann evtl. nicht mehr - aber dafür dürfte die Saitenlage an Stellen, die nicht geschnarrt haben, suboptimal sein.

Um auf den früheren Post zurückzukommen: Dem Instrument ist das in der Tat egal.
 
Deswegen habe ich ja auch hier meine Frage reingestellt. Ich bin nämlich bei der "Korrektur" zumindest im Moment nicht an der Grenze zu "Ah, schnarrt nicht mehr im dritten Bund", sondern schon darüber hinaus, weil ich diesen oft angesprochenen Spielraum von 0,2 mm oder so über dem 7.Bundstäbchen nicht hatte. Das wirkt sich dann aber natürlich auf die anderen Bereich des Griffbretts aus.
 
Also,
beim Verändern der Halskrümmung kann es dazu kommen, das die Saitenlage sich verändert. Kann deshalb, weil ich schon Instrumente auf dem Tisch hatte wo sich bei moderater Verstellung der Halskrümmung in Sachen Saitenlage nichts änderte. Das ist immer Abhängig vom Holz, der dicke des Halses etc.

Die Meinung wie ein Hals bzw. die Halskrümmung eingestellt wird geht da schon ziemlich weit auseinander.

Meine Methode.
Vorwissen: Der Halsstab geht nicht bis zum Halsende und hat somit auch keine Auswirkung auf den Hals ab ca. 17./18. Bund - je nach Fabrikat. Da der Hals ungefähr ab diesem Bereich schon in der Halstasche im Korpus eingeleimt ist (bei Schraubhälsen eingeschraubt) und somit eine stabile Verbindung ist, würde ein langer Halsstab da auch nichts mehr bewirken.

Ich stelle den Hals (ohne Saiten) grob ein. Meine Idealvorstellung ist eine leichte Krümmung (Konkav) - beginnend an der Kopfplatte bis zum ca. 18. Bund. Danach sollte der Hals zum Korpus hin leicht abfallen.
Dann prüfe ich die einzelnen Bundstäbchen auf individuelle Hochpunkte. Dies geschieht mit Linealen (absolut gerade Lineale - gibt es im Fachhandel) in verschiedenen Längen. Eventuell vorhandene einzelne Hochpunkte werden mit entsprechenden Feilen (Schlüsselfeile?!) korrigiert. Diese individuellen Hochpunkte führen leider immer wieder zu schnarren oder "toten" Tönen. Falls es zu nacharbeiten kam, dann natürlich danach Schleifen und Polieren.
Nun werden die Saiten aufgezogen und auf Spannung (Stimmung) gebracht. Nun wird die Halskrümmung kontrolliert. Durch den Saitenzug müsste jetzt also etwas nachjustiert werden.
Jetzt wird die Saitenlage am Stegsystem eingestellt.
Voilà - jetzt sollte alles in Ordnung sein und einem ungetrübtes Gitarrenspiel steht nichts mehr im Wege.

Bemerkung: Nicht bei jeder Gitarre fällt der Hals ab dem ca. 17./18. Bund zum Korpus hin ab. Sollte also nach den oben beschriebenen Maßnahmen im Bereich ab dem ca.: 18. Bund der Ton absterben oder schnarren, so bleibt einem nichts anderes übrig, als diesen Bereich mittels Abrichten zu korrigieren.

Gruß
 
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Allgemein gilt bei der Fein-Justierung: Eine Vierteldrehung (nicht mehr) und dann ne Weile schauen. Dies angenommen, dass die Gitarre grundsätzlich akkurat eingestellt ist. Ich habe die Philosophie "so gerade wie möglich, so ganz leicht gebogen wie nötig", aber das ist halt durchaus auch Geschmackssache...
 
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Hab mir jetzt ne Fühlerlehre besorgt und mal den aktuellen "Spielraum" am 7.Bundstäbchen bei gleichzeitigem Abdrücken am 1. und 14.Bund gemessen. Analog zu dieser Anleitung von Lakewood komme ich mit der 0,1 mm Klinge noch drunter. Kann sein, dass es nicht ganz 0,1 mm sind und ich die Saite durch das Drunterschieben ganz ganz leich anhebe, aber ich denke da sind wir dann schon im Bereich, der wirklich nichts mehr ausmacht.

Ich nehme mal an, dass ich das so lassen kann, oder? Es schnarrt im Moment nichts und wenn ich das ganze Prozedere richtig verstehe habe ich im Moment eine ganz leichte Krümmung drinnen, die aber - wenn ich die Beiträge hier sehe - ja fast schon gewünscht ist.
 
Na wenn die Zehntelmillimeterfühlerlehre noch klemmt heißt das dass Du den Hals sehr gerade eingestellt hast, also praktisch ohne Krümmung.

Wenn es bei Dir dann trotzdem nicht schnarrt, gehe ich davon aus dass Du sehr zaghaft spielst und dass es für Dich eben so in Ordnung ist.

Bei kräftiger Dynamischer Spielweise wäre ein so gerade eingestellter Hals nicht spielbar d. h. es müsste eine deutlich stärkere Krümmung eingestellt werden.

Also lass es so bis Du mal Lust kriegst kräftiger in die Saiten zu langen.

Viel Spaß mit Deiner Gitarre!
 
Ich hab nach deinem Beitrag tatsächlich noch einmal Hand angelegt und musste nun feststellen, dass die H-Saite tatsächlich schnarrt. Hab dann die Verstellschraube des Halses ein bisschen gelockert. Morgen kontrolliere ich dann erneut :)
 
Gut. Halte uns auf dem laufenden und schlaf gut.
 
Ich gehe beim Einstellen meiner Saiteninstrumente (Ukulelen und Gitarren) immer in dieser Reihenfolge vor (Warum die Reihenfolge dabei so wichtig ist, kommt dann später):

1.) Einstellung des Halses mittels Trussrods. Wie schon mehrmals hier von anderen erwähnt stelle ich mithilfe des Trussrods die Halskrümmung so ein, das ein dickes Blatt Papier zwischen Saite und 7. Bund passt, vorausgesetzt ich drücke die Saite am 1. Bund und dem am Hals-/Korpusübergang nieder (je nachdem zb 14., dort wo die Krümmung beginnt).

2.) Den Sattel so präparieren (einzeln die Schlitze feilen oder gänzlich die Unterseite schleifen), das wenn man die Saite am 3. Bund drückt, nur noch etwas Luft (Lichtschlitz) zwischen Saite und Bund zu sehen ist.

3.) DANN ERST kommt die Stegeinlage am Korpus dran. Das ist deshalb wichtig, weil sich bei den obigen zwei Schritten (welche meiner Meinung nach KONSTANTEN Regeln folgt), immer auch die Saitenlage mit verändert. JETZT ERST sollte man die Stegeinlage bearbeiten (je nach Art schleifen, gerade oder abfallend), und die Saitenlage am 12. Bund so einstellen das es für die eigene Spielweise komfortabel und schnarrfrei ist.

ACHTUNG: Fängt man beispielsweise gleich mit Schritt 3 an und man feilt DANN erst die Sattelschlitze nieder und versteift die Halskrümmung, reduziert man die Saitenlage am 12. Bund indirekt schon wieder, sodass es schnarren kann. Umgekehrt erhöht man sie durch eine Steigerung der Halskrümmung wieder, da sich der Headstock ja "in die Höhe" krümmt. Die Reihenfolge der 3 Schritte ist finde ich schon sehr wichtig.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
das wenn man die Saite am 3. Bund drückt, nur noch 0,5-1.0 mm Luft zwischen der Saite und dem ersten Bundstäbchen bleiben.

Das hast Du aber wohl grob geschätzt und nicht gemessen, oder?

Ist jedenfalls viel zu viel.
 
@Bassturmator:

1 mm ist tatsächlich schon zuviel, da hast du natürlich Recht. Keine Ahnung wie ich das Maß hier in den Kopf bekommen habe. Es sollte ein gerade noch sichtbarer Abstand (Lichtschlitz) zwischen Saite und erstem Bund zu sehen sein. Ohne gedrückter Saite sind das dann vermutlich 0,25-0,5 mm im Endzustand!!!!!! Hatte heute noch zu wenig Kaffee!^^

Edit: Hab das oben ausgebessert, danke für deinen Hinweis!
 
Zuletzt bearbeitet:
der Verkäufer hat lediglich die Halskrümmung ein wenig verändert. Laut ihm so weit, dass der Hals nun so gerade wie möglich sei.
Ehrlich ... hat er das gesagt ?? Dann hat er in einem Gitarrenladen nichts zu suchen !

Nochmal klar gesagt: Die Halskrümmung sorgt dafür, dass sich die Saiten in hohen Lagen nicht weiter vom Griffbrett entfernen und die Gitarre dort gut spielbar bleibt. Wer sowiso nur an den ersten Bünden spielt, kann sie etwas flacher einstellen und hat es dann leichter. Jede Veränderung hat Einfluss auf die Saitenlage und wenn man weiss das man tut, kann man geringe Korrekturen auch über die Halskrümmung vornehmen. Aber eben nur wenn ....

Hier hat augenscheinlich ein inkompetenter Mensch an der Gitarre rumgepfuscht. Falls es nicht der Ladeninhaber selber war, würde ich mich dort beschweren und auf eine fachgerecht Einstellung bestehen. Falls korrekt gemessen wurde sind 0,1 mm zu wenig, es sollten etwa 0,3 mm sein. Dann liegen auch die Saiten wieder höher und das Schnarren dürfte weg sein. Und dann kann man sich gegebenenfalls durch Bearbeitung der Stegeinlage einer optimalen Saitenlage annähern.
 
Nochmal klar gesagt: Die Halskrümmung sorgt dafür, dass sich die Saiten in hohen Lagen nicht weiter vom Griffbrett entfernen und die Gitarre dort gut spielbar bleibt. Wer sowiso nur an den ersten Bünden spielt, kann sie etwas flacher einstellen und hat es dann leichter.

Das ist falsch. Die Halskrümmung sorgt in erster Linie dafür dass die Saite Raum zum schwingen hat. Gerade auf die tiefen Lagen hat das sehr viel Einfluss insbesondere bei dynamischem Spiel.

Jede Veränderung hat Einfluss auf die Saitenlage und wenn man weiss das man tut, kann man geringe Korrekturen auch über die Halskrümmung vornehmen. Aber eben nur wenn ....

Das dagegen ist richtig.
 

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