Keyboard-Lautstärken im Bandkontext

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Liebe Kollegen,

mich würde interessieren wie ihr die Lautstärken im Live-Kontext handhabt.

Ich habe eigentlich bei jedem Gig das selbe Problem: Meine Sounds in sich stimmen und ich bin sehr zufrieden. Allerdings habe ich immer wieder Probleme damit der Dynamik der Band zu folgen. Natürlich versuche ich viel über die Anschlagsdynamik zu regeln, aber insbesondere bei Natursounds (z.B. Klavier) komme ich damit nicht so weit.

Die wohl einfachste Lösung wäre hier ein Volumenpedal um die Sounds insgesamt in den Refrains um 3-4db anzuheben.

Was meint ihr? Wie macht ihr das? Spielt ihr mit Volumenpedal? Oder habt ihr andere Tricks?

Ich freue mich auf eure Rückmeldung.

Lg,
Christian
 
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Volumenpedal hatte ich mal versucht, bekomme ich nicht vernünftig kontrolliert muss ich leider sagen.

Ich versuche das, wenn es geht über zwei unterschiedliche Sounds in zwei Bereichen zu realisieren oder über das zuschalten auf dem gleichen Bereich. Das ist dann auch recht definiert und reicht bei mir zumeist aus.
 
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Ich habe bei einigen Songs auch ein Volumepedal (bei den Orgeln natürlich immer) - und kann damit in der Regel so 3-6dB "boosten". Das ist aber meist dann so programmiert, wenn es ein Solo o.ä. gibt.
Ansonsten mache ich die Pegel von Song zu Song über die Setlist im Kronos.

Ich höre da bei dir zwischen den Zeilen das Keyboarder-Dauerthema "Durchsetzungsfähigkeit" heraus - da ist mein Patentrezept ja: Arrangement, Arrangement, Arrangement (plus ein bisschen EQ - bei allen! vor allem auch Gitarristen, die meist viel zu basslastig unterwegs sind) - und nicht so sehr Lautstärke. Die Probleme mit Durchsetzung entstehen meist dann, wenn alle überall im Spektrum gleichzeitig unterwegs sind.
 
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Danke für eure Antworten.

@.Jens Nein, um Durchsetzungsfähigkeit geht es da gar nicht. Damit bin ich sehr zufrieden. Das hat meiner Meinung nach mit Dynamik auch nicht so viel zu tun. Ich EQe jeden meiner Sounds und das teilweise sehr heftig, um mir die Sweetspots im Bandspektrum zu suchen :)

Den Pegel von Song zu Song anzupassen ist ja nun eine Kleinigkeit. Aber es geht ja um Lautstärken innerhalb eines Songs...
 
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Ja, das mache ich in der Tat überwiegend über Anschlagsdynamik (Rhodes, Klavier) - da ist der Trick, den Grundsound nicht zu leise anzulegen und lieber etwas sachter zu spielen, um Luft nach oben zu haben. Und der Sound muss natürlich genug Luft für Dynamik haben - viele Presets sind da schon zu stark komprimiert.

Sonst löse ich das bei Bedarf eben über ein programmiertes Expression/Volume-Pedal - das steht allerdings (außer bei der Orgel) meist nicht auf "0-100%" wie ein klassisches Volumepedal, sondern hat eine dem Song angepasste Range (wie gesagt, meist höchstens etwa 6dB). Oder es bedient nur einen Filter, der bei Leads oder Flächen etwas weiter aufgeht, oder einen zusätzlichen Layersound für mehr "Dampf". Hier zum Beispiel ziehe ich bei 0:28 den harten, glockigen Layer aus dem Intro per Volumepedal raus - und schiebe den bei 1:04 für die Interlude wieder dazu.
 
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Ja, bei Synths kann man viel über Filter machen und da sehe ich auch weniger das Problem.

Okay. Dann werde ich es einfach mal mit einem Volumenpedal probieren... vielleicht klappt das ja für mich :)
 
Hallo FantomXR,
Ich spiele mit einem Stereo-Volumenpedal FV-500L am Main-out des Keyboard-Mixers, wo die Grundlautstärke geregelt wird. virus b, Hammond XK-1 (über organ drive und ventilator) und Roland VR-700 gehen alle stereo in den Mixer. Passt bestens für mich.
Gruss
Christian
 
Ich hatte den Stage mit Piano und Orgel, sowie den Virus in einen kleinen Submischer. Die Orgel über ein FC7 (den Schweller kann man voreinstellen, d.h. die ausgesteuerte "normale" Bandlautstärke hatte ich da bis zum Widerstand, für mehr Gas ging es darüber hinaus. Dann kam auch erst richtig die Zerre von Vent). Das Piano war auch eher laut angelegt und ich hab versucht das über die Dynamik zu regeln.
Den einzigen Volumeregler, den ich beim Spielen angefasst habe, war der vom Virus.
 
Ja, das FC7 von Yamaha verwende ich häufig auch, Normalzustand bis zum eingestellten Widerstand, für Solos oder so dann drüber hinaus. Bei den Pianos mache ich das aber auch meist nur über Anschlagdynamik
 
Ich habe vor Jahren mein Set auf das Notwendigste reduzieet und benutze live nur noch den Forte7 und das MicroMonsta. Das hängt über Volumepedal am Aux-in de Forte. Anpassungen im Song mache ich über den Volume-Regler. Am Forte hängt noc/ ein Vol.Pedal für die Orgeln und um Layer-Sounds zu regulieren.
 
Von einem standardmäßig angeschlossenen Volumepedal (mit vollem Regelumfang) bin ich wieder weg, seit ich vor Jahren gemerkt habe, dass ein solches Pedal bei 90% der FoHs mit ziemlicher Sicherheit dazu führt, dass der Kanalfader für die Keys auf der Front sehr schnell bei konservativen -20dB landet. Also quasi "aus", um keine böse Überraschung zu erleben. Es sei denn, man ist a) wirklich sehr diszipliniert mit dem Ding, hat b) einen astreinen Monitorsound, um die eigene Lautstärke im Kontext wirklich gut einschätzen zu können und c) weiß dann auch, was man (und wann!) man tut.
 
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Ja. Voller Regelumfang macht meiner Meinung nach auch überhaupt keinen Sinn. Bei mir geht's eher um +/-3db...
 
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Ich hab eigentlich in meinen beiden Band Setups im Floorboard jeweils für beide Keys ein Volume-Pedal, also zwischen Mainout und Mixer, hab in beiden Setups einen Schweller für die Orgel. In einem setup experimentiere ich gerade mit einem weiteren Schweller für die Sounds, die ich aus Mainstage fahre. Eigentlich sind es mir zu viele Pedale, andererseits ist es schon ok, alles per Pedal kontrollieren zu können. Wenn ich mehr Zeit in die Programmierung legen würde, könnte ich sicherlich das eine oder andere Pedal bzw. Schweller umgehen.
Mein Problem sind häufig die Abstufungen der Sounds. Für mein Gefühl passen sie, unserem Gitarristen - und der Rest der Band gibt ihm leider recht - sind die Orgeln aus dem Stage immer zu leise, wobei es hier möglicherweise auch an mangelnder Durchsetzungsfähigkeit liegen kann, denn die Orgeln aus Mainstage sind immer ok.
Ansonsten sind natürlich immer die Brass-Sounds zu laut ;)

...und meine Meinung ist generell, dass es nicht damit getan ist, mal eine Einstellung zu finden, die von allen abgenickt und dann gespeichert wird, und dann alle Volumenpedale weg, sowie Finger weg vom Volumeregler am Key, der bei mir eigentlich eh immer auf 100% steht! Das Empfinden der Lautstärken hat zum einen was mit Tagesform zu tun, möglicherweise auch mit den variierenden Lautstärken der Instrumente der Kollegen.
 
Das Empfinden der Lautstärken hat zum einen was mit Tagesform zu tun, möglicherweise auch mit den variierenden Lautstärken der Instrumente der Kollegen.
Ja und nein. Wenn die Kollegen das mal als zu laut und mal als zu leise empfinden, hat das fast immer was mit dem Monitor zu tun.

Es ist zwar richtig, dass man zuhause im stillen Kämmerlein nicht alles vorab gut einstellen kann. Und Orgel vs. "alles andere" ist erstaunlicherweise tatsächlich immer mal unterschiedlich - wahrscheinlich, weil Orgel dann doch viel mittenlastiger ist und aufgrund manueller Zugriegeleinstellung nicht immer gleich "EQt" ist. Aber dafür reicht bei mir tatsächlich der Orgelschweller als einziges "Dauerpedal" sowie ein separates Routing der Orgeln, weil die sowieso über den Vent (oder ein echtes Leslie) gehen. Alles, was den Rest angeht, ist spätestens nach einigen Bandproben gegeneinander eingepegelt und braucht dann auch nicht mehr verändert zu werden. Wie gesagt, bis auf wenige Ausnahmen. Diese Erfahrung habe ich jetzt über mindestens 4 grundverschiedene Bands mit sehr unterschiedlichen Sounds gemacht, dass ein nach wenigen Iterationen festgelegtes Setup sowohl bei der Probe als auch live dauerhaft gut funktioniert. Gemeinsamer Nenner dieser Bands waren/sind sehr disziplinierte Mitmusiker und jeweils Arrangements, die auch schon das Lieblingsthema "Durchsetzungsfähigkeit" nicht mehr aufkommen lassen. Das Thema rückt höchstens mal zu vorgerückter Stunde wieder in den Fokus, wenn auf der Zielgeraden dem einen oder anderen dann doch die Pferde durchgehen und neben der nachlassenden Disziplin und dem steigenden Adrenalinpegel (oder sonstwas ;) ) auch das Gehör ermüdet. Dann gibt es schonmal ein "ich hör mich nicht, ich mach mich lauter" - und DANN (und nur dann) greife ich ggf. als letztes Mittel dann doch nochmal zum Masterfader.
 
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Ja. Voller Regelumfang macht meiner Meinung nach auch überhaupt keinen Sinn. Bei mir geht's eher um +/-3db...
Deshalb bin ich auch weg von den Volumenpedalen sondern regle vorsichtig am Submischer nach.
In Absprache mit dem FOH mache ich das - PFL für die Front einpegeln auf Ultramax, dann gehe ich auf 80% runter und bleibe da - mit gut eingepegeltem Monitor.
Wenn man es braucht hat man so zerrfreie "Luft nach oben".
Ciao,
Stefan
 
Hallo,

ich gehe mal davon aus, dass E-Gitarre und E-Bass zur Standardbesetzung gehören? Drehen die denn im Refrain auch auf? Falls nicht, würde ich noch einmal hinterfragen, ob es nicht doch eher an der Durchsetzungsfähigkeit und/oder dem Arrangement liegt.

Ich werfe hierzu mal einen Artikel ein, mit dem ich gute Ergebnisse erzielt habe:

https://m.bonedo.de/artikel/einzelansicht/shortcut-klaviersound-auf-der-buehne.html

Um mit einem Klavier gegen verzerrte Gitarren im Refrain zu bestehen, schalte ich auch schonmal von Stereo auf Mono um. Kompression kann auch helfen.

Ansonsten ist für mich Hard Pan Pflicht. Mit allen anderen Einstellungen höre ich immer Phasenauslöschungen - mal mehr, mal weniger.

Leider bieten nicht alle Klaviersamples die Möglichkeit, Stütz- und Raummikrofone auszuschalten. Falls doch, würde ich das im Bandkontext auf jeden Fall tun und auf sämtliche Stereo Enhancer verzichten.
 
Falls dein Equipment es hergibt, per Footswitch/EXP/Taster/Regler den Sound um 3db anheben.
Mein Piano-Sound ist allerdings immer "gleich laut" und wird entweder durch Anschlag oder durch Layer nochmal aufgefettet. Das kann für die Wärme "untenrum" ein Pad oder für mehr Durchsetzungsfähigkeit der gleiche Klaviersound+12HT leise dazugemischt sein.
 
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...und meine Meinung ist generell, dass es nicht damit getan ist, mal eine Einstellung zu finden, die von allen abgenickt und dann gespeichert wird, und dann alle Volumenpedale weg, sowie Finger weg vom Volumeregler am Key, der bei mir eigentlich eh immer auf 100% steht! Das Empfinden der Lautstärken hat zum einen was mit Tagesform zu tun, möglicherweise auch mit den variierenden Lautstärken der Instrumente der Kollegen.
Gut, inwiefern das machbar ist, hängt natürlich davon ab, was man wie spielt. Wenn ich in jedem Song jeden Sound einzeln per Expression-Pedal regeln können wollte, bräuchte ich bei einigen Songs einen Pedalwust in Vangelis-Dimensionen.

Außerdem ist das Nachregeln gerade auch einzelner Sounds eigentlich nur dann vernünftig machbar, wenn man selbst am Platz lautstärkenmäßig genau dasselbe hört, was auch aus der PA kommt. Das kann man meistens vergessen, denn kein Toni der Welt scheint einem das einstellen zu können.


Martman
 
nur dann vernünftig machbar, wenn man selbst am Platz lautstärkenmäßig genau dasselbe hört, was auch aus der PA kommt.
Nein. Man muss nur die Lautstärken im Bandkontext gut einschätzen können. Das geht z.B. auch dann, wenn die eigenen Vocals im Monitor deutlich lauter sind als vorne - das ist einfach Übungssache.

Das kann man meistens vergessen, denn kein Toni der Welt scheint einem das einstellen zu können.
Du kennst die falschen “Tonis“ (und solltest sie vielleicht anders ansprechen...). Ich habe auch schon schlechten Monitorsound gehabt (gerade vor 3 Wochen wieder). Aber im Regelfall kriege ich einen sahnigen Monitorsound - dazu muss man aber mit dem “Toni“ sauber kommunizieren...
 
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Und bei den vielen Digital Pulten ist es auch kein Thema, wirklich genau den gleichen Mix noch einmal zu bekommen, wenn man das wirklich möchte.
Ansonsten Jens: Volle Zustimmung!
 

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