Groovy-funky auf dem Akkordeon?

Bernnt
Bernnt
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Ich schätze den ersten, vor allem aber den zweiten Youtube-Beitrag sehr:





Hat sich jemand von euch schon einmal mit Funk beschäftigt? Mit welchem Material? Methodik? Gibt es für so etwas Noten - gerne auch etwas leichter, wenn man einen Einstieg in diese groovy-funky Welt sucht?
 
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Mensch Meier, ist das eine krasse Musik. Ich wusste gar nicht, dass man so gierig auf dem Akkordeon spielen kann. Meine Welt hatte bisher bei Würthner, Marocco und Galliano geendet. Danke für die Bewusstseinserweiterung. Vielleicht komme ich darauf mal zurück.

Viele Samstagabendgrüße

morino47
 
Vielleicht komme ich darauf mal zurück.
Also ich bin jetzt schon am Schauen, wie man so etwas ins Laufen kriegt. Wenn jemand Interesse hat, könnte ich hier eventuell Noten posten, was die Jungs hier machen...
 
Gibt es für so etwas Noten - gerne auch etwas leichter
Hmmm,
Nachdem die Galliano-Bearbeitungen von Kölz schon brutal erleichtert sind, wird‘s mit ner Empfehlung schwierig ;).
Trotzdem: Kölz‘ Bearbeitung von „Watermelon Man“ ist evtl. einen Versuch wert. Linke Hand automatisieren, rechts sukzessive auf Improvisation umsteigen. Wobei der Focus nicht in jeder Stilrichtung auf Improvisation liegt. Komplementäre Rhythmen sind z.B. ein Stilmerkmal.

Ich hab´s mit „Birdland“ versucht, ist aber nicht dein Ding, if I remember it well und „Sweet Lucy“.
Das eine oder andere Stück aus den „Accordion-Styles“ von Ott (wie einfach soll‘s denn sein?)

Eins ist auch klar: mit dem, was die YT-Spieler hier abliefern, hat das alles nix zu tun.

Entsprechendes Material durchhören - Tower of Power, Brecker Brothers, Hancock, Crusaders, George Duke, Marcus Miller (!) is ja uferlos, was Passendes finden und raushören.

Der zweite Beitrag wäre allerdings für Uwes Schüttel-Kurs interessant ;)

Saluti aus Celentanien
 
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Ja, interessant, aber leider: sehr funky hört sich das für mich noch nicht an.

Hat sich jemand von euch schon einmal mit Funk beschäftigt?
Ja, natürlich aus einer schlagenden Perspektive. Denn der Beat trägt auch hier und prägt die Musik ... was ich in den beiden Eingangsvideos noch nicht so deutlich wahrnehme.

Mit welchem Material? Methodik?
Durch Zuhören, was gestandene Funk-Drummer dazu als Lehre mitgeben. Dazu 4 Beispiele. Diese Videos sind zwar lang, aber es lohnt sich, wenn man in diese Musik tiefer einsteigen will.

Clyde Stubblefield: Kurzer Beitrag, mit etwas über seinene musikalischen Hintergrund, Groove, und am Beispiel erlebend der entstehende Raum für andere Instrument:




Clyde & Jabo: Ein langes Interview mit den beiden, wie sie mit James Brown zusammenkamen, wer den Funk prägte (und wer nicht) in dieser Konstellation, und gegen Ende Jabo's Tipp für junge Funk Musiker, sinngemäß "learn music by heart".



Yogi Horton: Tonmäßig leider schlecht, inhaltlich genial. Neben Beispielen geht er auf die zeitliche Entwicklung ein (Disco, Funk ...) UND auf die besonder Bedeutung des Körpers und des Mindset bei Funk-Musik; sinngemäß: "people dance, when you, the drummer, dance". Sowie Power, sowie ... "as a drummer don't stand in the way of other instruments .. hence elaborate on the 4 e and e"



Und lediglich als Ergänzung: Clyde erzählt aus seinem Funk-Leben:




Was würde ich daraus für Akkordeon machen?

1) Es braucht einen Funk-Rhythmus als Untermalung, im Horton-Sinn. Und sei es nur ein 1 2 3 4 Beat, mit POWER auf 1, und etwas weniger auf 3. Funk-Muster für Drums gibt es ohne Ende im Netz, und es genügt sich, die einfacheren davon zu übernehmen.

Ob es Sinn macht, Akkordeon von Drums begleiten zu lassen? Vielleicht. Auf jeden Fall sollte die Welt der 16-tel mit Ghost Notes (angehauchte Noten = Dynamik) hörbar werden, gerne auch vereinfacht. Aber deutlichst.

2) Überlegen, wie in diese Grundrhythmen Oberstimmen funk-artig hineinspielen können, wie im ersten Clyde-Video.

3) Weniger Noten kann mehr sein. Synkopen, also präzise Pausen, und Dynamik sollten es bringen. Und, wie alle 3 übereinstimmend sagen: Lass Dein Herz sprechen, dann wird's auch mitreißende Musik.

Viel Erfolg, Michael
 
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Kölz‘ Bearbeitung von „Watermelon Man“ ist evtl. einen Versuch wert.
Ist das das hier?



Das eine oder andere Stück aus den „Accordion-Styles“ von Ott
Groovy Accordion Styles Bd. 1 - 3 /Verlag Purzelbaum
Diese drei Hefte sind offenbar ein guter Tipp für diejenigen, die einsteigen wollen. Wenn man "Purzelbaum" und "Thomas Ott" bei Youtube eingibt, wird man fündig und man weiß, wie sich die Stücke anhören sollen. Als Training in die Akkordstrukturen bestimmt geeignet. Vielen Dank für diesen Hinweis, @klangtaucher und @Schtine01. Ich kannte die Hefte bisher nicht.

Entsprechendes Material durchhören
Ich glaube nicht, dass das Hören DAS Problem ist. Die Frage ist ja, wie man "Groovy-Funkiges" auf dem Akkordeon umsetzt. Will heißen: Wie kriegt man den Bass, die Melodie, den Rhythmus und Bläser-Injections auf das Akkordeon heruntergebrochen, das etwas Sinnvolles dabei herauskommt? Wenn man da anfängt nachzudenken, ist ziemlich schnell klar, dass man z.B. die Grundbässe nicht nur als Bassgitarren-Grundbässe verwenden müsste, sondern auch als Bass-Drum...

Was ich unglaublich finde ist, dass es da Leute gibt, die so etwas in etwa hinkriegen und dabei noch improvisieren - polyrhythmisch. Wenn ich zuhöre, begeistert mich das total. Gleichzeitig krieg ich Gehirnarthrose. Also muss man sich überlegen, wie man sich diesen komplexen Sachen irgendwie annähert.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Clyde Stubblefield
Was für ein Zeug. Da wird man ja abhängig von...
 
Die Frage ist ja, wie man "Groovy-Funkiges" auf dem Akkordeon umsetzt. Will heißen: Wie kriegt man den Bass, die Melodie, den Rhythmus und Bläser-Injections auf das Akkordeon heruntergebrochen, das etwas Sinnvolles dabei herauskommt?

Die Antwort: Mit dem Ansatz nicht. Der Funk steht nicht in den Noten, und schon garnicht in komplexen Arrangements. Funk ist, wenn man das Gefühl/die Einstellung, den Groove, die Licks und die Technik hat, einfachste Lines oder Patterns zum grooven zu bringen. Sonst:

Ja, interessant, aber leider: sehr funky hört sich das für mich noch nicht an.

Viel Erfolg.

Gruß,
glombi
 
Mensch Bernd,

Ich hatte es ja bereits für den Workshop angekündigt! Wir werden es nur anreißen können (mit dem Balg sowie als Thema :D) Du wolltest ja auch einen Überblick über die lateinamerikanischen Rhythmen...

Für zwischendurch hier meine Versuche:

https://soundcloud.com/klangbutter/akkordeon-akut


https://soundcloud.com/susan-snow-94/akkordeon-akut-jingle


Im Workshop wird es natürlich ein anderes Beispiel ohne Schlagzeug, dafür mit Bellowshake.

Vieleicht ist der Mittelteil hier auch etwas funky:



Gestern habe ich aus einer Ballade eines Freundes einen Funk gemacht. Den kann ich aber hier nicht veröffentlichen. Ich find das Thema auch faszinierend.
 
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"Groovy-Funkiges"
Ein Hinweis an die Schlagzeuger, die hier lesen: Mir sind die Anführungszeichen wichtig. Mir ist klar, dass man mit einem Akkordeon keine Funk-Band ersetzen kann. Aber es geht hier nicht um Imitation, sondern um Inspiration. Das ist auch der Grund, warum der Thread hier nicht "Funk auf dem Akkordeon" heißt. Sondern eben bewusst unklar: "Groovy-funky". Funk 1:1 halte ich für Solo-Akkordeon praktisch für ausgeschlossen, aber in die Richtung experimentieren kann man. Vielleicht finde ich dafür in diesem Thread Akkordeonisten, die sich dafür praktisch interessieren und praktisch mitprobieren wollen...
 
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:D
Aber die Intention ist ja wohl doch Solo-Akkordeon. Mit ner Rhgruppe im Kreuz ist leicht funken ...

Da die Richtung „Funk“ genau so vielgestaltig ist wie die meisten dieser Schubladen, warum nicht diese beiden YTs studieren?
Und (wenn nötig ;)) vereinfachen?

Erste Etappe zum Erfolg: die Hoffnung auf den Königsweg begraben :cool:

Saluti

NB: Igor Omelchuk hat in seinen Bearbeitungen von „Sunny“ oder „Mercy, mercy, mercy“ ein paar solcher Begleitmuster verwendet. Von letzterem hab ich irgend wo nen Versuch eingestellt.
 
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Was für ein Zeug. Da wird man ja abhängig von...
Wunderbar, Ziel erreicht :D Clyde ist schon ein genialer Typ an sich ... Und es ist ja auch mehr das Mitgeteilte als das Gespielte wichtig ...

Für zwischendurch hier meine Versuche:
Wow, blown away !

Ein Hinweis an die Schlagzeuger, die hier lesen: Mir sind die Anführungszeichen wichtig. Mir ist klar, dass man mit einem Akkordeon keine Funk-Band ersetzen kann. Aber es geht hier nicht um Imitation, sondern um Inspiration.
Ist mir beim antworten auch deutlich geworden. Es kann sein, dass ein Akkordeon da naturgemäß etwas sperriger daherkommt.

Vielleicht wäre es ein Ansatz,
  • eine sehr einfache funk-artige Begleitung auf tiefen Tönen zu spielen (Ostinati)
  • und wie eingworfen die eine oder andere Melodie auf mittleren bis hohen Tönen?
Dann kommst Du einem Funk-Duo vielleicht etwas näher :cool:
 
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Habshii benutzt hier nach dem Intro in etwa folgendes Begleitschema:

Yaroslav Habshii - Funky Time.png

Diese Schemata sind die Basis für alles Weitere. Sauschwer - vor allem bei dem Tempo und den notwendigen Akzentuierungen. Ich schätze, dass er sich darum die Improvisationen vorher überlegt und aufgeschrieben hat.

Für einen Einstieg ist das zu heftig. Wahrscheinlich werde ich zunächst einmal mit Pee Wee Ellis und Jaco Pastorius anfangen, das Hühnchen zu rupfen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Igor Omelchuk hat in seinen Bearbeitungen von „Sunny“
klingt so:

 
Sauschwer - vor allem bei dem Tempo und den notwendigen Akzentuierungen.
Für einen Einstieg ist das zu heftig.
Das glaube ich Dir unbesehen. Eine Möglichkeit wäre es, jene Bassbegleitung ganz stark zu entrümpeln: Die ist ja auch immer Ausdruck des eigenen Könnens und Erlebens.

"Vereinfachend" könnte es sein, einfach einmal der Reihe nach seine 16-tel Noten herauszunehmen, möglichst in allen Kombinationen. Da werden einige interessante und spielbare Rhythmen überbleiben. Das könnten Ostinati werden, auf denen Du aufbauen kannst.

Im Moment klingt der Bassrhythmus ja so:
  • DAA-de / da-de-da-da / DAA-de / da-de-da-da
  • DAA-de / da-de-da-da / DAA-de / da-de-DAA
Da kann m an sicher mit herumspielen. Kommt aber auf den Gesamteindruck an, den es erzeugen soll.

Beispiel:
  • DAA-de / Dumm /da-de-da-da / DAAA
  • DAA-de / Dumm /da-daa- -de / DAAA

(Noten für dieses Sprech reiche ich gleich nach)

So, da ist es, als Claves notiert, um die Rhythmik zu zeigen:

upload_2019-10-27_19-25-36.png


Man sieht:
  • Habshii rattert den Bass i.W. durch
  • Pausen können Leben in jedes Viertel bringen

Die Wahl Tonhöhen (in Melodie übersetzt) selbst können diesen Rhythmus weiter verstärken ... oder ihn wieder verwaschen, je nachdem.

Grüße, Michael

P.S.: anbei der Rhythmus als Sound

 

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  • Habshii - Alternative.mp3
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Entsprechendes Material durchhören

Erhellender Beitrag z.B. von Prof. Schmidt-Hindemith alias Piet Klocke im VHS-Seminar „Hip-Hop für Angestellte“ , so ab 10:00 bis 17:00



Noch Fragen?

Fröhliche Woche euch allen
 
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So, hier nun eine von vielen Möglichkeit, einen Rhythmus vom Schlagzeug auf das Akkordeon zu übertragen, in 3 Schritten.


1) ZUNÄCHST brauchen wir einen funk-artigen Rhythmus, etwa diesen hier, entwickelt aus dem einfachen Rock-Beat.

upload_2019-10-28_11-19-54.png



2) DANN übersetzt man das "funktional" auf die Bass-Begleitung am Akkordeon. "Funktion" meint dabei, irgendwie und interessant hörbar unterscheidbar die Bass-Drum, die Snare und deren Ghost-Notes als Akkordeon-Begleitung darzubeiten. Der Rhythmus entsteht dann "von alleine" :D

upload_2019-10-28_11-20-51.png



3) UND ZULETZT die Power-Philosophie von Yogi Horton einbauen. Und zwar so, dass man am Akkordeon kein Fitnesstraining betreiben muss:

upload_2019-10-28_11-22-46.png


NUN könnte das gefundene Bass-Ostinato laufen, so es denn spielbar ist, und die Oberstimme könnte dazu-funken. Nahe dran am Funk-Duo :cool:

Anbei das pdf dazu und ein Hörbeispiel.





Grüße und viel Erfolg, Michael
 

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  • Uebertragung_Schlagzeug_auf_Akkorden.mp3
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  • Uebertragung_Schlagzeug_auf_Akkorden.pdf
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eine von vielen Möglichkeit, einen Rhythmus vom Schlagzeug auf das Akkordeon zu übertragen
Vielen Dank für deine Denkanstöße, Michael. Ich glaube in der Tat, dass wir Akkordionisten hier umlernen müssen und vom Rhythmus denken müssen, wenn wir etwas Funky-Grooviges probieren wollen. Darum ist der Einstieg über die Schlagzeug-Denke super. Du hast mir ein Grundproblem bewusst gemacht: Notenweise Dynamik geht in der Tat am Instrument praktisch nicht. Deine Lösung, Funk-Dynamik mit Mehrfachgriffen zu erzeugen, gefällt mir gut::great:

Freilich gibt es noch ein praktisches Problem, das mit unserem Instrument zu tun hat: Ein Akkordeon ist kein perkussives Instrument. Es dauert Zeit, bis sich eine Stimmzunge einschwingt und wieder ausschwingt. Töne klingen also laannggsaam ein und klingen meist genauso laanggssaaam wieder aus. In der Zeit hast du am Schlagzeug wahrscheinlich 16 Töne auf dem Hi-Hat angeschlagen. Versucht man nun aber, kurze Töne mit der Standardtechnik auf dem Akko zu spielen, klingt das - was die Dynamik angeht - nicht nach einem Pfeil eines Bogens der mit einem ultrakurzen prägnanten "BiK!" die Zielscheibe trifft, sondern eher nach Kuhscheiße, die sich mit einem etwas längerem "Flaatsch" über eine Weide ergießt. Leider nicht das, was wir wollen. Darum ist eine prinzipielle Skepsis durchaus angebracht, wenn man Solo-Akkordeon und Funk miteinander verheiraten will:

Erste Etappe zum Erfolg: die Hoffnung auf den Königsweg begraben :cool:

Eine erster Lösungsversuch könnte sein, die Töne auf dem Akkordeon mit Bellowshaking zu erzeugen und dabei perkussives Material unterzumischen, das wir mit dem Balg erzeugen können. Das freilich ist eine Fortgeschrittenen-Technik, die viele von uns nicht so recht draufhaben, weil die meisten von uns 50 oder älter sind und derartige Techniken nicht gelehrt wurden, als wir im zarten Alter von circa 10 Jahren in den Akkordeonunterricht maschierten. Das heißt meiner Meinung nach für uns hier: Wir brauchen zunächst einmal einen pädagogisch aufbereiteten Einstieg in Bellowshakes. Danach müssen wir die mit Solobass-Spiel auf dem linken Manual verbinden und die rhythmisch ungewohnten Strukturen drauf schaffen. Es geht also meiner Meinung nach alles nicht so schnell. Zumindest gibt dein Beitrag aber mal ein Ziel an. Ich bin für mich freilich noch auf der Suche nach einem gangbaren Weg.:gruebel:
 
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Vielen Dank für deine Denkanstöße, Michael. Ich glaube in der Tat, dass wir Akkordionisten hier umlernen müssen und vom Rhythmus denken müssen, wenn wir etwas Funky-Grooviges probieren wollen. Darum ist der Einstieg über die Schlagzeug-Denke super. Du hast mir ein Grundproblem bewusst gemacht: Notenweise Dynamik geht in der Tat am Instrument praktisch nicht. Deine Lösung, Funk-Dynamik mit Mehrfachgriffen zu erzeugen, gefällt mir gut:
Danke + Gerne :great:

Freilich gibt es noch ein praktisches Problem, das mit unserem Instrument zu tun hat: Ein Akkordeon ist kein perkussives Instrument. Es dauert Zeit, bis sich eine Stimmzunge einschwingt und wieder ausschwingt. Töne klingen also laannggsaam ein und klingen meist genauso laanggssaaam wieder aus.
Ja, das sehe ich ein. Eine Möglichkeit wäre es vielleicht, das Tempo zu senken. Die praktischere wäre es vielleicht, sich tatsächlich mit einem 2. Musiker zusammenzutun.

Zum Tempo: Auch Funk-Musik entstand dort, wo Menschen am Wochenende tanzen wollten, lange vor der mobilen medialen Zeit. "Funk" meint also wörtlich in diesem Sinne "schmutzig, schwitzig" u.dgl. wegen des Gedränges. Wie auch immer: Auch langsames Tanzen kann schön sein :D

Auch ich halte mir an meinem Instrument immer vor Augen: "weniger kann mehr sein". Am Ende ist die Anmutung (klingt funky, im Stile von XYZ) wichtiger als die hochstrenge 1:1 - Übertragung. Und wie an jedem Instrument muss man ein wenig herausforschen, wie es überzeugend und machbar grooven oder klingen kann.

Hier ein Beispiel für so eine Denkweise. Angenommen, im Zieltempo sind 16-tel am Akkordeon nicht machbar, 4-tel dagegen schon. Dann wäre es eine Möglichkeit, in Zeitabständen >= 5 Zeiten eines 16-tels zu denken. Also etwa die Zeitraster 1, 2e, 3and, 4a, und nur dort (oder wegen der vergangenen Zeit danach) 16-tel zu bringen. Das kann durchaus zu einem interessanten Groove führen, der einfach mehrere Takte braucht, um sich zu wiederholen (Prinzip der Schwebung; manche nennen es auch Polyrhythmik).
 
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Ich schätze, dass er sich darum die Improvisationen vorher überlegt und aufgeschrieben hat.
Ich schätze, er hat's nach Noten gespielt :)

Das ist evtl. die 15 USD wert - da hat der Funker lange was von ...

keep calm and make groove :) - coole Spielanweisung

es ist durchkomponiert, mehrteilig, und (Übe-)Material für laaaaange ...
und ... entgegen meinem ersten Höreindruck wird auch nix gebellowshaked
 
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