Mehrfach doppelt belegte Register

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Eine Frage, zu der ich auch nach Hinzunahme der Suchfunktion, keine Antwort finden konnte.
Wieso gibt es Akkordeons, die wie in der Überschrift, doppelte Register hat? Ich selber habe
u.a. eine Hohner Morino IV mit 13 Register aber 9 Klangfarben. Also 4 doppelt belegte Register.
Wenn mich einer im Bekanntenkreis fragen würde, warum das so ist, wäre meine Antwort:
Keine Ahnung!

Gibt es eine plausible Erklärung?
 
Eigenschaft
 
In der Regel sind die doppelten Register eine Schalthilfe beim Registerwechsel. Der Weg von der 2 oder 3 gestrichenen Oktave wird verkürzt, wenn das oberste Register halt unten noch einmal auftaucht (oder anders herum).
 
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In der Regel sind die doppelten Register eine Schalthilfe beim Registerwechsel.

Ja, genau. Einer der Gründe ist wirklich die bessere Verfügbarkeit des Registerschalters während des Spiels. Im Extremfall wird diese Lösung auf dem Giulietti-Supercontinental-Konzertmodell vervollständigt. Dieses Modell verfügt über zwei (d.h. 2x 11 + Tutti) identische Registersätze oben die Diskant-Tastatur. Im Bass hat dieses Modell drei "Register" (= drei Klang-Kombinationen), die sich in insgesamt dreizehn (5+4+4) Schaltern wiederholen:

AA.jpg AB.jpg


Gruß, Vladimir
 
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Vielen Dank für Eure Beiträge. An das schnelle Wechseln der Klangfarbe während eines Vortrags habe ich gar nicht gedacht. Liegt wohl daran, dass ich selten bis nie solche Stücke spiele. Aber diese Besonderheit kommt doch trotzdem meines Wissens nach nur bei Modellen < V chörig im Diskant vor, oder?
 
...diese Besonderheit kommt doch trotzdem meines Wissens nach nur bei Modellen < V chörig im Diskant vor...

Dies hängt vielleicht mehr von Umfang der Diskanttastatur als von der Anzahl der Chöre ab. Die Giulietti ist nur vierchörig im Diskant (16´+8´+8°+4´). Aber! Anzahl der Tasten: 45 – also mehr als die üblichen 41…

Gruß, VLadimir
 
Eine Freundin von mir hat eine 41 Tasten Bugari mit 4 Chören und hat zwei volle Registerleisten, also 2x 13 Register - oder einmal 12 und einmal 13, weil Master nicht doppelt ist, da das noch wiederum als Griffstabregister und als Kinnregister zusätzlich vorhanden ist. Ich meine sie hat 25 Register auf der Diskantseite, plus eben 3 Kinnregister und Master an der Seite. Sollte dann reichen ...
 
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Wieso gibt es Akkordeons, die wie in der Überschrift, doppelte Register hat?

Hallo Triole74,

meine Vorgänger haben das im Prinzip schon beantwortet - es kann mehrere Gründe haben. Spielpraktische und/oder bautechnische.

Zum einen für die spielpraxis:

Wenn man während des Spiels Registerwechseln soll dann soll das schnell gehen und ohne lange Wege. Sonst ist man nicht schnell genug und hört das im Spielflluss. Wenn man z.B. ganz in den hohen Tönen im Diskant spielt und z.B. auf die Tiefe Oktave wechseln soll... deren Registerdrücker aber ganz am anderen Ende ist, dann ist das normal fast nicht zu schaffen. Da freut man sich dann schon, wenn auf der andere Seite in einigermaßen erreichbarer Nähe der passende Registerschalter nochmals vorhanden ist.


Zum anderen gibt es von einem Instrumententyp meist mehrere Ausführungen - z.B. die Morino V-chörig, IV-chörig in Doppeloktavstimmung oder IV-chörig in Tremolostimmung. Damit ergeben sich unterschiedlich viele theoretisch oder auch praktisch schaltbare Registerkombinationen.
Jetzt werden aber bestimmte Bauteile - und da gehören Registermechaniken mit dazu nicht in jeder Variante aufgelegt, sondern damit größere Stückzahlen zusammenkommen mitunter in einer Bauform, die dann für alle Varianten entsprechend eingesetzt werden.

Und damit kann es dann vorkommen dass es mehr Registerdrücker hat, als das Instrument unterschiedliche Klangkombinationen hat. Und weil man dann nicht einfach die überschüssigen Drücker leer lassen will, sondern dem Spieler trotzdem eine halbwegs sinnvolle Funktion anbieten möchte, werden dann eben Register von denen man annimmt, das die mitunter auch an anderer Stelle geschaltet werden sollen - die werden dann halt doppelt belegt.
 
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Das bauartbedingt der Grund für die mehrfach Belegung ist, hab ich mir selber schon als Antwortmöglichkeit zurechtgelegt. Das die Registermechanik quasi von der "Stange" kommt und nicht individuell für jedes Akkordeon gefertigt wird. Die Argumentation mit der Spieltechnik hingegen war mir neu, ist aber absolut verständlich. Dank Eurer fundierten Fachkenntnisse fühle ich mich wieder ein bisschen schlauer! Ich danke Euch! Weiter so!
 
Die Argumentation mit der Spieltechnik hingegen war mir neu, ist aber absolut verständlich.

Naja, als normaler Hobbyspieler schaltet man ja meist eher wenige rwährend des Spiels. Ich habe ein Instrument mit vorgelagertem Melodiebasst von einem Profi gekauft, der auf der bassseite damit praktishc nur Melodiebass spielte. Und der hatte sich z.B. auf der Basseite auf die 7 Registertasten mit genau 3 Registerkombinatonen belegen lassen und zwar immer abwechselnd., so dass er während des Spiels jederzeit von jeder Position aus jede Klangfarbe (des Melodiebasses) einstellen konnte.

Diese Belegung macht für eine normalen Hobbyspieler keinen großen Sinn, weil man ja die vielen anderen Bassbelegungen damit einschränkt, aber für diesen Zweck war das absoilut sinnvoll.


... und noch ein Punkt ist mir eigefallen:

bei meiner alten Tango IIIM waren ebenfalls 9 Register aufgelegt, obwohl das 3-chörige Instrument nur 5 verschiedene Registerkombinatiuonen hatte. Richtig ausgefeiltes Spiel mit laufenden Registerwechseln machte (macht) man mit diesem Instrument eher nicht, denn es ist ja eigentlich eher ein einfaches Instrument für mittlere/einfachere Ansprüche ... aber es macht einfach was her, wenn man auf die eindrucksvoll große Registerleiste schaut...:)
 
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