Die französischen Weltmeisters haben aber nur zwei Chöre - wobei man ein Diskantregister auch nur bei dem großen hat. Tremolo zu- oder abschalten...
Ich habe das kleine, den Dreireiher - der ist süüüß. Aber ganz schön limitiert, manchmal ärgere ich mich, dass ich nicht das größere Modell genommen habe.
Aber hübsch ist das vom Klang her für so ein kleines Akkordeon!
Die aktuellen Weltmeister-Knopfakkordeons klingen meinem Eindruck nach etwas frischer und bissiger als die Hohner Novas. Die sind arg zahm geraten.
Von der Dynamik / Spieltechnik tun die sich glaube ich nicht viel. Ich habe mal eine aktuelle 96 Bass Nova ausprobiert und habe ja mein kleines Weltmeister und dann auch noch ein gut 20 Jahre altes 96 Bass Weltmeister Knopfakkordeon mit 3 Chören und 5 Reihen zum Vergleich. Mein altes 96 Bass Weltmeister klingt noch zahmer als die Nova, aber in sich sehr schön.
Die sind jedenfalls alle ungefähr eine Preis-/Leistungsklasse.
Womit wir gleich bei Felix Frage wären: 5 Reihen machen das Transponieren einfacher, unmögliche Griffe / Fingersätze lassen sich damit auch noch etwas besser entschärfen als mit 4 Reihen.
Aaaaaber: es geht prima mit 4 Reihen. In Frankreich gibt es die Akkordeons immer standard mit 4 Reihen, die 5. muß man sich für teuer Geld extra ordern.
Es gibt grandiose Akkordeonisten, die ausschließlich 4 Reiher spielen. Marcel Azzola z.B..
Drei Reihen sind bei C-Griff jedenfalls eine unangenehme Einschränkung. Für den Anfang und Liedchen tuts das - aber das wird ganz schnell tückisch. Hätte ich auch nicht gedacht.
Meine Cavagnolo hat 4 Reihen und ich bin mit ihr sehr glücklich - die 5. Reihe fehlt mir extrem selten und irgendwie findet sich immer eine andere Lösung.
Waldgyst - nun zu Deiner Frage - also die französischen Akkordeons klingen obertonreicher, schärfer, sehr transparent auch im Bass.
Man spielt sie gerne sehr akzentuiert und knackig, Balgarbeit beim Einzelton bringt richtig was. Läufe die nicht gerade ausdrücklich legato sind, haut man im Musette gerne Staccato raus. Ja, raushauen. Stellenweise schon perkussiv. Diese Musik braucht echt Power. Und das klingt dann mit einem schwungvollen Bass bzw. mit Kontrabass und Django-Gitarre so leicht und locker. Und der Akkordeonist schwitzt...
Hier spielt man ja eher etwas breit und "orgelig" und ich finde, das begünstigen die Instrumente hier auch.
Gehen tut alles mit jedem Akkordeon - ich spreche eben von den Tendenzen die die Instrumente vorgeben oder die Vorlieben einer Population von Akkordeonisten.

Allerdings komme ich durch diese Transparenz im Klang auch gut mit sehr dynamischen, narrativen Stücken wie einem Csardas klar.
Die Cavagnolo macht endlich das, was ich immer schon wollte bzw. was mein Akkordeonlehrer mir damals mit meiner soft-zahmen Weltmeister bis zur Verzweiflung nahezubringen versuchte: Balch Balch Balch
Ein schönes Beispiel für einen perkussiven, dynamischen Stil aus Deutschland ist Albert Vossen. Wieder ein ganz anderer Klang - ich mag den total gerne.
viele Grüße
Thuja