(Stufen)Akkorde der Pentatonik

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Ich bastel mir gerade eine Übersicht zur Pentatonik und bin jetzt bei den diatonischen Akkorden. Wie kann man die Akkorde der Pentatonik aus der Harmonielehre heraus am besten beschreiben?
Meine Lösung sieht wie folgt aus (für Mollpenta):
Im,Isus,III,IVsus,VIIsus

Jetzt kommt hier mein Problem. Wenn ich die Akkorde in der Reihenfolge der Töne der Skala schreiben möchte kommt raus: Im, VIIsus, Isus, III, IVsus.

Gibt es da eine bessere Variante?
 
Eigenschaft
 
Ich weiß nicht, ob das eine sinnvolle Idee ist, aus einer Pentatonik Stufenakkorde zu bilden. Eher überlegt man ja anders herum: Welche Pentatonik kann ich über diesen oder jenen Akkord spielen?

Z.B.:
Vorgegebener Akkord: G7alteriert [= G7(b9 #9 #11 b13)]
Passende Pentatonik: Bb-Moll-Pentatonik

Zu Deiner Frage fällt mir Folgendes ein:

Ausgangspunkt: C-Moll Pentatonik.
upload_2020-1-3_17-34-43.png


Es gibt 10 verschiedene Dreiklänge (Kombinationen aus drei Tönen), die sich aus dienen 5 Tönen bilden lassen:


upload_2020-1-3_17-40-57.png

Alle weiteren Kombinationen aus drei Tönen der Pentatonik wären dann Umkehrungen dieser 10 Akkorde. Wie man den jeweiligen Akkord dann benennen würde, hängt von dem musikalischen Zusammenhang ab, in der er auftaucht, z.B. von der Umkehrung, dem Basston oder dem harmonischen Zusammenhang.

Wenn ich Vierklänge bilden will, reduziert sich das nochmal auf 5 verschiedene Kombinationen:

upload_2020-1-3_17-48-7.png


Viele Grüße,
McCoy
 
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Mir geht es vor allem darum mehr aus der yPentatonik rauszuholen. Deshalb die Frage nach den Akkorden. Mein Ansatz war ausgehend von einem Ton Dreiklänge aus den übernächsten Tönen zu bilden und auf Cluster zu verzichten (in der Grundstellung des Dreiklangs).
 
Mein Ansatz war ausgehend von einem Ton Dreiklänge aus den übernächsten Tönen zu bilden
Das hatte ich schon geahnt. Die Regel zur Akkordbildung spricht aber von Terzschichtung, und das funktioniert bei einer Pentatonik nicht mehr.

Mir geht es vor allem darum mehr aus der yPentatonik rauszuholen.
Ich kenne eher den Ansatz, dass man die Akkorde auf die übliche Weise bildet und dann schaut, wie sich die einzelnen Töne bestimmter Pentatoniken zum jeweiligen Akkord verhalten. Dazu müssen die Akkorde nicht zwangsläufig ausschließlich aus den in der Pentatonik enthaltenen Tönen bestehen.
 
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Mein Ansatz war ausgehend von einem Ton Dreiklänge aus den übernächsten Tönen zu bilden und auf Cluster zu verzichten (in der Grundstellung des Dreiklangs).
Dein Ansatz war mir schon klar. Du willst das System der Stufendreiklänge, das man z.B. in der Dur-Tonleiter benutzt, auf die Pentatonik übertragen. Das macht bei allen möglichen Tonleitern Sinn - z.B. bei den unterschiedlichen Molltonleitern wie melodisch, harmonisch etc. - aber bei der Pentatonik eben nicht. Da kommt nicht so viel Sinnvolles heraus, die wenigen Akkorde, die sich daraus ergeben, sind eher begrenzt. Die Pentatonik alleine eignet sich nicht sehr dazu, ein harmonisches System aufzubauen. Gerade, wenn man versucht, mehr aus der Pentatonik herauszuholen, kommt man damit nicht sehr weit, und erst recht nicht, wenn man die ganzen Quarten- und Non-Akkorde weglassen will, da bleibt ja nicht viel übrig.

Interessanter ist eben der umgekehrte Ansatz: Wie setze ich Pentatonik am sinnvollsten ein?

Beispiel: Blues. Man kann über einen normalen 3-Stufen-Blues, der aus lauter Dur-Septakkorden besteht, ein und dieselbe Moll-Pentatonik (ausgehend von der ersten Stufe) spielen. In den Akkorden kommen dann jede Menge Töne vor, die in der Pentatonik nicht vorkommen, und dadurch entsteht eine klangliche Bereicherung.

Anderes Beispiel: Will man eine normale II-V-I-Verbindung klanglich bereichern, z.B. Dm7 G7 Cmaj7, dann kann man über Dm7 die E-Moll-Pentatonik spielen, über G7 die Bb-Moll-Pentatonik (im Akkord die Quinte weglassen) und über Cmaj7 die B-Moll-Pentatonik (deutsch: H-Moll-Pentatonik). Dadurch ergeben sich sehr moderne, jazzige Klänge. So kann man aus der Pentatonik mehr herausholen.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Wenn man einer heptatonischen Dur-Tonleiter Gleitton und Leitton wegnimmt kann man mit den verbliebenen Töne weder Akkorde mit Subdominant- noch Dominantfunktion sondern nur noch Tonikafunktion bilden.
Dur-Heptatonik minus Gleit- und Leitton = anhemitonische Pentatonik = alle auf den einzelnen 5 Stufen nach dem Stapelprinzip aufgebauten Akkorde haben den selben Sound-Charakter, die selbe Funktion.

Eine anhemitonische pentatonische Tonleiter kann sich aber auf verschiedene Bezugstöne (Grundtöne) beziehen. Am besten klingen diejenigen deren Guidtones in der Tonleiter enthalten sind.

Beispiel C Pentatonik:

Tonleitertöne = c d e g a
Die daraus nach dem Stapelprinzip gebldeten 5-stimmigen pentatonische Akkorde sind:

1.) c e a d g
2.) d g c e a
3.) e a d g c
4.) g c e a d
5.) a d g c e

In diesen 5-stimmigen pentatonische Akkorde sind die Guidetones folgender Akkorde enthalten:
C6, D9sus, FMA7, G9sus, Am7, BbMA7. Das heißt alle 5 pentatonischen Akkorde stellen diese 6 Akkorde dar.

Als Improvisationstonleiter kann die C Pentatonik noch bei anderen Akkorden eingesetzt werden.
 
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Dass man in Rock und Blues z.B die Amoll-Pentatonik oder natürlich auch die Adur-Pentatonik über die drei Dur-Akkorde A, D und E spielen kann, ist ja bekannt.

Man kann aber anscheinend nur die Amoll-Pentatonik aber nicht die Adur-Pentatonik über die drei Moll-Akkorde Amoll, Dmoll und Emoll spielen.

Gibt es dafür eine einfache und leicht verständliche Erklärung?
 
Dass man in Rock und Blues z.B die Amoll-Pentatonik oder natürlich auch die Adur-Pentatonik über die drei Dur-Akkorde A, D und E spielen kann, ist ja bekannt.
Es ist vielleicht mehr oder weniger bekannt, dass man mit der Moll-Pentatonik zur Not durch einen Blues kommt, aber wirklich toll klingt das nicht. Mit der Dur-Pentatonik allein funktioniert es dagegen nicht.
Gibt es dafür eine einfache und leicht verständliche Erklärung?
Das Thema ist etwas komplexer. Schau mal hier rein, da hat sich @B.B. sogar die Mühe gemacht und ein Video erstellt.
https://www.musiker-board.de/thread...ajor-dissonante-toene-in-anderem-bund.703513/
 
Es ist vielleicht mehr oder weniger bekannt, dass man mit der Moll-Pentatonik zur Not durch einen Blues kommt, aber wirklich toll klingt das nicht. Mit der Dur-Pentatonik allein funktioniert es dagegen nicht.

Ich bleibe dabei, man kann in Rock und Blues z.B in A die Amoll-Pentatonik oder auch die Adur-Pentatonik über die die drei Dur-Akkorde A, D und E spielen.
Aber man kann nicht die Adur-Pentatonik sondern nur ausschließlich die Amoll-Pentatonik über die drei Moll-Akkorde Amoll, Dmoll und Emoll spielen.

Dafür kann mir hier bestimmt jemand eine einfache und leicht verständliche Erklärung geben.
 
Ich bleibe dabei, man kann in Rock und Blues z.B in A die Amoll-Pentatonik oder auch die Adur-Pentatonik über die die drei Dur-Akkorde A, D und E spielen.
Ok, verstehe. Je nach persönlicher Leidensfähigkeit kann man natürlich alles mögliche machen. :)
Aber man kann nicht die Adur-Pentatonik sondern nur ausschließlich die Amoll-Pentatonik über die drei Moll-Akkorde Amoll, Dmoll und Emoll spielen.
Wenn man seine Leidensfähigkeit erhöht, kann man auch das machen. :D
Dafür kann mir hier bestimmt jemand eine einfache und leicht verständliche Erklärung geben.
Terz.
 
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Das kann man auch etwas ausführlicher darstellen:

Wenn man z.B. auf dem Klavier in der linken Hand einen C-Moll-Akkord spielt, und dann in der rechten Hand die C-Dur Pentatonik C D E G A spielt, stellt man fest, daß alle Töne außer dem E gar nicht so schlecht klingen. Das E aber klingt gräuslich. :dizzy: Das liegt daran, daß es mit dem Es in der linken Hand, das im C-Moll-Akkord vorkommt, eine kleinen None bildet, und die ist das dissonanteste Intervall, das wir haben. Dasselbe passiert mit dem A, wenn ich in der linken Hand einen F-Moll-Akkord spiele, der ja in der Bluesprogression auch vorkommt. As und A ergeben wieder eine kleinen None.

Viele Grüße,
McCoy
 
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@McCoy

Das leuchtet ein, aber wie ist das z.B. nun mit Cdur und darüber die Cmoll-Pentatonik? Hier klingt das Es der Moll-Pentatonik nicht ubedingt grauenvoll, obwohl das Es und das E des Cdur-Akkordes auch nur einen Halbton auseinander sind.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Oh, ich glaube, jetzt ist bei mir der Groschen gefallen. Linke Hand E und rechte Hand Es ist eine große Septime. Im Gegensatz dazu ist linke Hand Es und rechte Hand E eine kleine None.
 
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Hier klingt das Es der Moll-Pentatonik nicht ubedingt grauenvoll, obwohl das Es und das E des Cdur-Akkordes auch nur einen Halbton auseinander sind.

Ja, aber die stehen im Abstand einer großen Septime zu einander, und nicht im abstand einer kleinen None.
Außerdem ist man den Klang der Mollterz über einem Durakkord nach 150 Jahren Blues auch schon einigermaßen gewöhnt ...

Thomas
 
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@McCoy

Das leuchtet ein, aber wie ist das z.B. nun mit Cdur und darüber die Cmoll-Pentatonik? Hier klingt das Es der Moll-Pentatonik nicht ubedingt grauenvoll, obwohl das Es und das E des Cdur-Akkordes auch nur einen Halbton auseinander sind.
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Oh, ich glaube, jetzt ist bei mir der Groschen gefallen. Linke Hand E und rechte Hand Es ist eine große Septime. Im Gegensatz dazu ist linke Hand Es und rechte Hand E eine kleine None.

Man kann es auch von den möglichen Optionstönen von Dominantseptakkorden her erklären. Da wäre "es" dann ein "dis" und das ist die #9.
 
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Aber eine #9 kommt nicht allein ohne entsprechende Harmonien, von denen man im Beispiel nicht die Rede ist.
Ich bleibe da lieber bei der Sicht als melodischer Blue-Note im Dur-Blues.
Diees entspricht der normalen Blues Harmonik bei Verwendung der Moll-Pentatonik oder ihrer Erweiterung in der häufigsten Blues Scale.

Gruß Claus
 

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