Einschätzung zu gebrauchtem Kawai ES 100 benötigt

Epiana
Epiana
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Hallo zusammen,

ich benötige einmal eure Hilfe/Erfahrung.

Ich singe unglaublich gerne und liebäugele schon seeehr lange damit ein Instrument zu lernen, mit dem ich mich zu meinem eigenen Gesang begleiten kann. Ein E Piano soll es werden.

Auf meiner Suche nach einem E Piano/Stage Piano wurde mir WIRKLICH REIN ZUFÄLLIG von einer Bekannten ein gebrauchtes Kawai ES 100 angeboten.

Details:
Es wurde 2015 gekauft, wöchentlich genutzt und kostete damals neu ca. 560 EUR. Neu bekommt man es aktuell für 500 EUR. Mit dabei wären ein Notenstander, ein Fußpedal und ein neues Netzteil (wurde letztes Jahr gekauft).
Es hat nur wenige Gebrauchsspuren und es wurde denke ich auch behutsam behandelt.

Nun soll ich ein Preisgebot abgeben, habe da aber keine Erfahrung.

Darum meine Fragen an euch:

Wie hoch schätzt ihr den Wert ein?
Ich möchte nicht zu tief bieten, um meine Bekanntschaft nicht zu verärgern, aber natürlich möchte ich auch abwägen, inwiefern sich nicht doch ein Neukauf dieses oder eines vergleichbaren Instruments für mich lohnen könnte.

Könnt ihr Positives/Negatives über das Kawai ES 100 berichten?

Welche vergleichbaren Instrumente würdet ihr in Betracht ziehen?

Welches Modell wäre gut zum "Selbststudium"? Evtl. was mit Display?

Ich experimentiere sehr gern mit verschiedensten Musikrichtungen u denke daher auch über Begleitautomatik nach. Hättet ihr hier auch eine Empfehlung?

1000 Dank vorab und liebe Grüße
Epiana
 
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Hallo und willkommen im Musiker-Board! :hat:

Das Kawai ES-100 wurde schon 2017 durch das spürbar verbesserte Nachfolgemodell ES-110 ersetzt, welches bis heute angeboten wird.
Wenn Du immer noch irgendwo ein neues Kawai ES-100 siehst, dann werte ich das als Indiz dafür, dass es im Verkauf kein großer Hit war.

Beim Nachfolger wurde vor allem eine bessere Tastatur eingebaut und weitere Nachteile abgestellt, vor allem die im ES-100 fehlenden 6,3mm Klinken L/R-Outs.
Immerhin gibt es 2x 6,3mm Stereoklinkenbuchsen für den Kopfhörer, womit man bei Notwendigkeit des Audio-Out in Mixer oder PA per Adapterkabel auch leben kann - bei meinem Roland FP- 30 ist das nicht anders.

Ein großes Display gibt es nicht bei Einsteiger-Digitalpianos, aber es gibt etliche Klavierschulen in Heftform, mit denen man gut einsteigen kann, auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten bei den Inhalten.

Ich habe noch nach den Marktpreisen für Gebrauchtgeräte geschaut, aber nichts gefunden.
Ich halte das für ein weiteres Indiz auf relativ schwachen Absatz, ein Grund könnte die damalige Preispolitk von Kawai sein.
Das ES-100 war eine Ecke teurer als das sprichwörtlich an jeder Ecke erhältliche Yamaha P-115 und verlor ab Frühjahr 2016 zusätzlich gegen das seitdem sehr erfolgreiche Roland FP-30, das von Vielen im Board gespielt wird, u.a. auch von mir.
2017 kam dann das verbesserte Kawai ES-110 und auch der Preis ist inzwischen sehr konkurrenzfähig.

Ich kann mir für das Kawai ES-100 leider auch keinen "fairen" Preis ausdenken, weil mir seine Tastatur nicht gefallen hat und ich es deshalb nie in Erwägung gezogen habe.
Mit einem Kawai ES-110 könnte ich dagegen gut leben - auch wenn es bei der eigenen Suche trotz fehlender L/R-Outs schießlich ein Roland wurde.

Dass Kawai hat übrigens 100 Rhythm, soviel wie kein anderes und noch etwas: bitte vergiss eine Begleitautomatik, wenn Du klavierspielen lernen willst.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
....oh und dann bräuchte ich noch ein paar gute Empfehlungen:

Welche Kopfhörer könnt ihr empfehlen?

Welche Art von Ständer sollte ich wählen?

Welcher transportable Hocker ist stabil und bequem?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo und willkommen im Musiker-Board! :hat:


Vielen Dank für die nette Begrüßung, deinen Beitrag und deine ehrliche Meinung zum Thema Begleitautomatik!

Hast du mit bestimmten Klavierschulen in Heftform gute Erfahrung gemacht?

Dann sollte ich evtl. mal das ES 110 mit dem FP 30 vergleichen, hm?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
An meinem Digitalpiano hört sich mein billigster Kopfhörer genau richtig an (gegenüber Beyerdynamic, AKG und Sennheiser), so eigenartig sich das lesen mag.
https://www.thomann.de/de/superlux_hd_681_evo_bk.htm

Ständer wie Du willst, nicht transportabel gebaut muss er genau passen.
https://www.thomann.de/de/kawai_hml_1_b_stand.htm

Ansonsten gibt es X, Doppel-X oder diverse Tischständer, die Auswahl ist riesig...
https://www.thomann.de/de/gravity_ksx_2_keyboard_stand.htm
https://www.thomann.de/de/km_18820_omega_pro_black.htm

Spezielle Hocker hatte ich nie, ich nehme schon immer meinen Schlagzeughocker oder einen Stuhl.
Bräuchte ich eine, würde ich mir etwas in dieser Art näher anschauen:
https://www.thomann.de/de/km_14066_keyboardbank.htm

Gruß Claus
 
Klavierschulen hängen vom Unterricht und vom musikalischen Ziel ab, bei Selbststudium und Schwerpunkt Pop/Rock/Jazz finde ich einige gut geeignet, z.B.
Jens Rupp, Meine erste (zweite, dritte) Klavierschule (3 -dünne- Bände), Hans-Günther Heumann, Klavierspielen, Mein schönstes Hobby (2 Bände), Margret Feils, Play Piano.
Es gibt da sicher noch mehr, aber diese habe und kenne ich, Du kannst da gerne zu Details nachhaken.

Klassik sollte unbedingt mit Unterricht erlernt werden, da sehe ich ansonsten kein Land voraus - auch ansonsten bietet Unterricht natürlich viele Vorteile.
Ich spiele die Tasten autodidaktisch samt Hochs und Tiefs, hatte aber mehrere Jahre und bei 5 Lehrer/inne/n Unterricht auf anderen Instrumenten.

Gruß Claus

p.s., ein kleiner Hinweis:
unter jedem Beitrag ist eine Schalterleiste und ganz rechts ein Schalter für's "liken" - das erspart u.a. Vollzitate, die man ansonsten erst von Hand kürzen sollte. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich hab mal geschaut. Das ES 110 bekommt man mit Hocker, Ständer und Kopfhörern für 609 Eur neu.

Dann könnte ich für das mir angebotene gebrauchte Vorgängermodell ja max 300 Eur bieten, wenn ich noch 100 Eur für die Ausstattung rechne, wäre ich bei 400 Eur insgesamt und damit 200 Eur günstiger gegenüber einer Neuanschaffung.

Würdet ihr das als Verkäufer in diesem Fall als fair empfinden?
Und wäre das für mich ein guter Deal?
 
Als fairen Preis würde ich das schon ansehen, aber ich denke anders über das Thema.
Das aktuelle Kawai ist ein angesehenes Modell und auch gebraucht gut verkäuflich. Daraus folgt, dass sich die Einbuße im Rahmen halten würde, falls es mit dem Klavierspielen doch nichts wird oder im positiven Fall, wenn in ein paar Jahren ein Upgrade ansteht.

Selbst wenn bei einem ES-100 die finanzielle Bilanz am Ende gleich wäre, so bleibt der Unterschied, dass das ES-110 die geeignetere Tastatur bietet und die soll schließlich über Jahre jeden Tag Freude am Spielen vermitteln.

Gruß Claus
 
Schwierige Entscheidung gerade :confused:
Du hast sicher einerseits Recht mit deiner Einschätzung und sie hilft mir bisher auch schon mal gut mich zu orientieren. :claphands:
Am besten warte ich noch ein zwei weitere Meinungen ab und schlafe auch nochmal drüber.

Denkst du, dass die Unterschiede bei der Tastatur für mich als Anfänger einen großen Unterschied machen werden?
 
Eine bessere Tastatur erleichtert das Lernen des Spielens mit einem kontrollierbaren Ausdruck von ganz leise bis sehr laut.
Auf dem Kawai ES 100 geht das im Prinzip natürlich auch, falls ein kleines Budget die wesentliche Vorgabe ist. Du wirst es selbst bemerken, wenn das Instrument für dich irgendwann an seine Grenzen kommt und wenn nicht, dann ist sowieso alles in Ordnung. :)

Ich hatte früher ein gutes Klavier und Digital-Synthesizer sowie ein Masterkeyboard mit Hammermechanik, Tasten waren aber immer ein Nebeninstrument und die damaligen Instrumente wurden weitgehend schon vor längerer Zeit verkauft.
Als ich dann ein Digitalpiano zum Wiedereinstieg suchte lief es bei kleinem Budget auf eine Entscheidung zwischen Kawai ES 110 und Roland FP 30 hinaus.
Beide funktionierten beim Anspielen für mich gut, das Spielgefühl auf dem Roland lag mir um Nuancen mehr.

Die Tastatur ist aber nur ein Werkzeug - wenn man Technik und musikalischen Ausdruck der Musik nicht selbst von Anfang an einsetzt und sauber übt, dann nutzt das beste Instrument gar nichts. Diese Anforderung an sich selbst halte ich für fundamental und unmittelbar, das lässt sich also nicht auf "später" verschieben.

Mich schaudert, wenn ich auf Youtube Klavierspieler höre, die beim Üben offenbar kein Metronom benutzen und deshalb partout keine Notenwerte sauber spielen können, vom gleichmäßigen Vortrag eines Tempos ganz zu schweigen.
Passend dazu wird dann auch keine Artikulation (wie man einen Ton spielt) und keine Phrasierung (musikalische Bögen) beachtet.
Da frage ich mich schon, ob die sich auch einmal gute Aufnahmen ihrer Stücke anhören und sich fragen, was genau da alles anders gemacht wird als im eigenen Spielen.
Ich muss selbst einigen "Pfusch" abstellen, der sich mangels ernsthaftem Üben mit der Zeit eingeschlichen hat, daher kenne ich solche kritischen Vergleiche, außerdem möchte ich mir eine bessere Technik erarbeiten.

Viele meist spät-jugendliche oder erwachsene Anfänger machen m.E. den ersten aller weiteren Fehler, wenn sie sich zu sehr vom Ehrgeiz antreiben zu lassen und möglichst schnell im Stoff vorankommen wollen, das war vor 25 Jahren auch meine (riskante) Strategie.
Ehrgeiz finde ich gut und wichtig, aber sein Ziel sehe ich vor allem im möglichst guten Musizieren des aktuell zu spielenden Stücks.
So erwächst viel Freude und Befriedigung aus dem Hobby Musik und die einhergehende innere Motivation ist enorm.
Die Alternative ist nicht so prickelnd, weder für sich noch andere Zuhörer.

Gruß Claus
 
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Hallo Claus,

ja aus genau diesen Gründen suche ich auch ein Instrument, mit dem man "ordentlich spielen" von Anfang an lernen kann. Unnötig eingeschlichene Fehler sind erfahrungsgemäß später immer schwer auszubügeln...

Ich muss nur erst für mich herausfinden wie fein mein Gefühl und Gehör im Hinblick auf E Pianos sind. Dann werde ich hoffentlich die richtige Entscheidung treffen.

Das Budget ist nicht unbedingt auf 400 Eur festgenagelt. Wäre natürlich zugegebenermaßen schön, gerade wenn man sich auch erst mal ein wenig ausprobieren will.
Ich schaue mal, ob die potentielle Verkäuferin überhaupt bereit ist, das ES100 für 300 Eur herzugeben. Möchte wie gesagt, dass es für beide Seiten ein fairer Deal werden kann.

Die Freude am Singen und an der Musik an sich bleibt mir zumindest lebenslänglich. Soviel ist sicher :m_sing::m_key:

Verrückt, wie gut sich das anfühlt den Plan endlich in die Hand zu nehmen.:)

Liebe Grüße
Epiana
 
"Gefühlt" finde ich den Preis fair, aber wo keine Marktdaten beobachtbar sind ist so etwas schwer zu sagen.

Gruß Claus
 
300 Euro sind fair, sonst lieber 600 Euro für ein neues investieren. 350 gingen auch noch.
 
Jens Rupp, Meine erste (zweite, dritte) Klavierschule (3 -dünne- Bände), Hans-Günther Heumann, Klavierspielen, Mein schönstes Hobby (2 Bände), Margret Feils, Play Piano.
OT
Hast du die Bände schon alle "durchgearbeitet"?
Hat eines der Lehrwerke - also Verfasserspezifisch gesehen - einen höheren Lehrwert als ein anderes von den hier aufgeführten?
Oder ist es völlig egal, welches man nimmt?
 
Hast du die Bände schon alle "durchgearbeitet"?
Mit Heumann habe ich vor rund 25 Jahren das Klavierspielen angefangen, als der ziemlich neu erschienen war. Die mir damals durch klavierspielende Freundinnen vertraute alte Emontsausgabe lag mir nicht und ich konnte seinerzeit mit klassischer Musik oder Kinder- und Volksliedern auch nicht viel anfangen.
Heute gefällt mir die alte Emontsausgabe übrigens gut, für mich als kompakter Auffrischungkurs, aber (genau wie Burkard) nicht zum Klavierlernen für Anfänger ohne Anleitung und Zusatzliteratur aus dem Unterricht.

Der Band von Feils ist eine Überarbeitung der alten zweibändigen Ausgabe, die ich damals neben Heumann benutzt habe. Die Änderungen betreffen vor allem die Didaktik und die ursprünglich vielen lizenzpflichtigen Rock- und Popsongs, die Neuausgabe ist musikalisch breiter ausgerichtet.
Den sehr klaren Aufbau der Neuausgabe kann man im Inhaltsverzeichnis bei Online-Notenhändlern nachlesen, mir gefällt er gut.

Rupp in 3 Bänden ist erst vor wenigen Jahren erschienen und ich bin darauf gestoßen, weil ich immer wieder nach Noten schaue und mich der abweichende Inhalt interessiert hat.
Ich habe inzwischen ziemlich viel daraus gespielt und finde ihn je nach eigenem Schwerpunkt geeignet, besonders wenn der Spieler die Tür zum beliebten TEY-Stil öffnen will (Tierssen/Enaudi/Yiruma bzw. Pop-Klassik/Contemporary/New Age usw.), Blues und Boogie werden berücksichtigt. Gegebenenfalls ist m.E. ist eine Ergänzung durch klassische Etüden und Spielbände sinnvoll.
...ist es völlig egal, welches man nimmt?
Der Tip wurde für Epiana geschrieben und es gibt natürlich gute Klavierschulen verschiedener Art, die ich gar nicht kenne oder nur am Rande wie z.B. die von Wesley Schaum oder die von Alfred's.
Ich beschäftige mich z.B. sehr gern mit Nikolajew/Suslin (Ed.), meistens "die russische Klavierschule" genannt.
Deren Einführung in die klassische Musik ohne jede Erweiterung auf Pop- und Rockmusik sowie ihr Aufbau als Unterstützung eines qualifizierten Unterrrichts wird autodidaktische Anfänger aber in vielen Fällen methodisch sowie motivational überfordern.

Wichtig: das hier ist der Thread von Epiana, wir können den nicht "hijacken" und noch weiter von deren Fragen abweichen.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle,

vielen Dank für eure Einschätzungen! :claphands::claphands:

Sonnige Grüße
Epiana :)
 
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