Anfänger-Synthie im unteren Preissegment gesucht

Marcer
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Hallo zusammen,

es gab ja hier in letzter Zeit schon einige Kaufberatungsposts, ich wollte dennoch einen für meinen speziellen Fall anlegen, weil insbesondere der Preisrahmen bei den meisten anderen Posts noch nicht gepasst hat.

Ich bin eigentlich Gitarrist und mache Musik die sich irgendwo zwischen Alternative Rock, Shoegaze und Post-Rock bewegt. Unabhängig von der Band auch gern mal etwas in Richtung Ambient.
D.h. mir wären vor allem sphärische Sounds und Pads sehr wichtig.

Vor Jahren hatte ich mal ein Keyboard und auch 2 Jahre Klavierunterricht, bin also nicht komplett ahnungslos was Tasten angeht, Synthesizer sind aber dennoch komplettes Neuland für mich.
Daher wäre es schön wenn alles halbwegs intuitiv von der Hand geht und man nicht alles in irgendwelchen Menüs suchen muss.

Ich hab hier mal den Fragebogen ausgefüllt:

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 400 € (als absolute Schmerzgrenze vielleicht auch noch bis 450..)
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[x] ja: Ich hab zahlreiche Effektgeräte durch meine Gitarre. Heißt eingebaute Effekte wären sicher nice to have, sind aber nicht wirklich nötig.
[ ] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[ ] Anfänger
[x] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument bevorzugt einsetzen?
[x] Zuhause
[x] auf der Bühne
[x] im Proberaum
[ ] im Studio

In erster Linie zu Hause, langfristig wäre aber auch der Plan das Gerät live einzusetzen.
Da wir seit kurzem nur noch einen Gitarristen haben (mich) könnte unsere Sängerin dann bei Leadparts oder Soli noch ein paar Harmonien dazuspielen.

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
Siehe 4a, sollte schon halbwegs kompakt sein.

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
bis zu ___ kg -> egal

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Sounds basteln, vor allem atmosphärische Sachen, ich könnt mir aber auch vorstellen mit einem Step-Sequencer ein paar elektronische Sachen zu basteln, unabhängig von der Band.

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
Alternative Rock, Post-Rock, Shoegaze, Ambient

(7) Welche Gerätetypen kommen für dich in Frage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur im selben Gerät (Standalone-Geräte)
[ ] Computer + Soundkarte + MIDI-Masterkeyboard (Computer-Software plus separate Tastatur)
[ ] Expander + MIDI-Masterkeyboard (Einzelgeräte jeweils für Klangerzeugung und Tastatur)
[ ] Wie oben, aber Expander 19-Zoll-Rack geeignet

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[x] 25
[x] 37
[.] 49 - ginge eventuell auch noch, 37 oder 25 wären aber mein Favorit - keinesfalls größer als 49.

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[x] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[ ] Hammermechanik (wie beim Klavier)
Sollten auf jeden Fall anschlagdynamisch sein, aber das ist mittlerweile wahrscheinlich standard?

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[x] ja: Pads und atmosphärische Sounds
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[ ] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[x] Synthese (Sounds mit subtraktiver Synthese, FM, DSP u.ä. erstellen)
[ ] Sampling (Sounds und Geräusche aufnehmen und triggern)
[ ] Sequenzer/Midi-Recorder (Songs/Performances/Backings aufnehmen und abspielen)
[ ] Audio-Recorder (Audio aufnehmen/laden und abspielen)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[ ] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[ ] sonstiges: ___________________________________ _______________

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
Nein

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
Wäre cool, wenn man es gleich noch als Midikeyboard nutzen könnte. Ist aber kein muss.


Ich hatte bisher die folgenden Geräte im Auge:
  • Korg Minilogue
    Eigentlich mein Favorit, liegt gebraucht auch im Preisrahmen.
    Ist zudem auch analog. Wobei sich da die Frage stellt, ob man da gerade als Anfänger wirklich einen Unterschied hört?

  • Korg Monologue:
    Preislich natürlich noch attraktiver als der Minilogue, allerdings nur monophon soweit ich das gelesen habe. In den YouTube Demos gab's auch nicht viel was atmosphärisch oder nach Pads klang.
    Vielleicht übersehe ich hier aber noch etwas?

  • Korg Microkorg (XL)
    Liegt ebenfalls im Preisrahmen, hier hab ich allerdings mehrfach gelesen, dass die Bedienung wohl nicht so intuitiv sein soll.

  • Arturia Microfreak
    Sieht auch interessant aus, hier bin ich mir nur nicht sicher, wie man mit den Tasten so klarkommt?

  • Novation Mininova
    Wohl Novations Antwort auf den Microkorg. Preislich auch identisch. Damit hab ich mich bisher noch nicht im Detail befasst, wollte es aber dennoch mal mit aufnehmen.

Vielleicht hat jemand eines oder sogar mehrere der Geräte getestet und kann mir ein paar Tipps geben? Und viel interessanter noch: Welche Geräte übersehe ich möglicherweise?

Ich freu mich über Feedback!
 
Eigenschaft
 
[x] ja: Pads und atmosphärische Sounds
Ich denke mal, dass dazu Deine Beispiele eher nicht passen. Ich spiele Keyboards und als Nebeninstrument Gitarre und kann mir vorstellen, dass Du einfach mal mit etwas Background experimentieren möchtest, um Stimmungen zu erzeugen und um mit der Gitarre Melodie oder Solo dazu zu spielen.
Ehrlich gesagt würde ich etwas wie den Roland Juno-D (gebraucht ab 150 Euro) bis hin zum Roland JD-Xi (neu 459 Euro) nehmen. Das sind Allrounder mit brauchbaren Sounds (ich hab hier auch noch einen Juno-D rumstehen, bei ca. "nur noch" 30 Synts bis hin zum Moog ONE-16 für immerhin 8,5 k€), und man kann mit wenigen Bedienelementen übersichtlich am Sound schrauben. Korg, Yamaha und Konsorten bieten wahrscheinlich in dem Segment auch Geräte; im Detail wäre das Geschmackssache, wobei ich persönlich Yamaha noch Korg vorziehen würde, aber eben individueller Geschmack. Alles andere (auch was Du angegeben hast; ich finde, das sind alles eher Solo-Synths) ist meiner Meinung nach zu speziell. Die vorgeschlagenen Rolands u.a. haben auch ganz passable Solostimmen zum Ausprobieren Deiner Ideen.
 
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Yamaha MX 49 V2(449 EUR) oder Korg Triton taktile 49 (339 EUR) wären im preislichen Rahmen mit Normaltasten(keine Minitasten)
Ich würde das Yamaha MX 49 V2 nehmen, das insbesondere bessere Anschlüsse und mehr Sounds hat.
 
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Also mein Roland Juno-D und der Nachfolger Di haben auch keine Minitasten. Und, ich halte "bessere Anschlüsse und mehr Sounds" für den beschriebenen Anwendungszweck nur bedingt relevant. Die Sounds lassen sich bei den beiden Rolands auch mit ein paar Potis und Schiebereglern auch noch gut verändern, also hat man quasi beliebig viele Sounds, und man kann erst mal ein paar Basics bei der Sounderzeugung erfahren und lernen. Aber letztlich sollte man in der Position des Threaderstellers auf jeden Fall nicht auf die Ferne und die Katze im Sack kaufen. Ich rate unbedingt zum Anschauen und mal ein Bisschen herumprobieren. Manchmal haben Musikgeschäfte auch Inzahlungnahmen gebrauchter Modelle.
 
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Also einen Rompler würde ich nicht empfehlen, wenn die Anforderung „Synthese“ heißt.
Klar hat jeder Rompler auch 1000 ordentliche Synth-Samples an Bord (ich hatte den Juno Di auch mal). Und wenn einem das reicht, dann ist das ja auch völlig ok.
Wenn man allerdings tiefer einsteigen möchte und Sounds neu erstellen oder umfassend editieren, dann ist der Rompler sicherlich nicht das Mittel der Wahl.

Der Minilogue hat von deinen Vorschlägen den großen Vorteil, dass die Sound Bearbeitung komplett an der Oberfläche durchgeführt wird, d.h. du hast für ziemlich jede Funktion ein Poti/Fader/etc.
Den Monologue sehe ich für Pads nicht so optimal, da monophon.
Den Microfreak kann ich von seinen Fähigkeiten nicht einschätzen, glaube aber nicht, dass die „Tastatur“ live Freude macht.
Würde noch die Ultranova ins Spiel bringen. Ist der große Bruder vom Mininova, hat dieselbe Engine aber normale Tasten, gebraucht so um die 300€. Hat nicht die direkte Bedienung vom Minilogue, dafür aber eine deutlich höhere Polyphonie. 4 Stimmen finde ich ja immer etwas knapp.
Ansonsten vielleicht mal nach nem gebrauchten Roland Gaia schauen, der vereint hohe Polyphonie mit einer Wysiwyg-Oberfläche (klang aber bei meinen frühen Bemühungen immer etwas Plastikmäßig).
 
Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[x] ja: Ich hab zahlreiche Effektgeräte durch meine Gitarre. Heißt eingebaute Effekte wären sicher nice to have, sind aber nicht wirkli
Ein wichtiger (vielleicht entscheidender) Punkt...
Mit entsprechenden Delays/Reverbs bekommt man jede mono-Stimme so breit wie ein Orchester.
Heute sind solche Effekte oft mit (zusätzlichen) Harmony-Funktionen ausgestattet.
Nur als Beispiel: durch ein Eventide Blackhole kannst du ein 20€ Casio Mini-Keyboard schicken und niemand wird merken, welcher Schrott als Quelle gedient hat ;)
(nicht missverstehen: bin ein grosser Casio Fan) :D
Oder anders ausgedrückt: um die Pad Geschichten brauchst du dir wenig Sorgen machen, kritisch sind eher 'kernige' mono Sounds, vor allem in Lead und Bass.
 
Vielleicht noch einen gebrauchten Behringer Deepmind 6, zumindest klanglich könnte der die Anforderungen erfüllen, damit sollten auch atmosphärische Flächen gut umsetzbar sein. Ich habe allerdings noch keinen unter den Händen gehabt, insofern kann ich zum Punkt "intuitiv von der Hand gehen" nicht viel sagen
 
Wenn wir schon Fakten aus der Ursprungsfrage heranziehen, dann ist für mich die wesentlich Info:
Ich bin eigentlich Gitarrist
Wie gesagt, kenne ich beide Welten (Keys und Saiten). Reine Keyboarder (also ohne schon etwas tiefere Gitarrenbedienkenntnisse) haben einen ganz anderen Background und Fokus.

Oder anders ausgedrückt: um die Pad Geschichten brauchst du dir wenig Sorgen machen, kritisch sind eher 'kernige' mono Sounds, vor allem in Lead und Bass.
Das sehe ich anders. Der Threadstarter kennt sich zwar mit weißen und schwarzen Tasten etwas aus, aber nicht mit "Soundgekurbel" oder gar -Programmierung. Mehrere Baustellen (Synth und externe Effektgeräte) machen die Sache nicht leichter, sondern undurchsichtiger - oder auf der Schöpfer-Seite gesprochen: Welcher mono Basissound wird mit welchem Effekt zu dem Pad, das ich im Kopf habe, wird zum reinen Try-and-error. Ich hab in den 70ern mit einem Micro-Moog angefangen, der zugegeben deutlich beschränkter als ein Minimoog war, mir aber ermöglichte, die Sounderzeugung von Grund auf zu verstehen und zu lernen (aber ich war/bin ja auch Keyboarder).

Da ich beide Seiten (Keys und Guitars) kenne, kann ich sagen, dass Gitarristen überwiegend nicht die Sound-Programmierer sind, sondern an Rädchen drehen, um den Sound zu verändern (unterschiedliche Spieltechniken(Anschlagstärken, etc. sind ja nicht auf jede Synth-Tastatur zur Soundbeeinflussung übertragbar) - ja, es gibt AXE FX und ähnliche Modeller mit tiefen Menüstrukturen zum Soundtüfteln und die Welt ändert sich... Ich halte dennoch ein paar Drehregler und/oder Schieber zum Verändern von vorhandenen Sounds für einen gangbaren, erfolgversprechenden und Spaß machenden Weg für einen Gitarristen, um in die Welt der synthetischen Klangerzeugung einzutauchen.

Zudem: In meiner letzten Band war auch ein Gitarrist, der zuhause zum Komponieren einen Synth mit verwendete, grad um Backgrounds unter seine Ideen zu legen. Der hatte einen Korg M1. Von den Sounds her grundsätzlich gut, aber um sich von den Presets zu entfernen halt ein ewiges sich durch Menüs Kämpfen, so dass er eigentlich nur Presets verwendete. Meist wurden die Sounds durch meine Beiträge als Keyboarder dann völlig anders, aber für einen ersten Ansatz waren die vorhandenen Sounds für ihn gut.

Letztlich: Nur weil man die Töne auf der Klaviatur zuordnen und auch bedienen kann, hat man noch keine Ahnung von Klangerzeugung.

Ich bleib dabei: Ich würd erst mal mit nicht zu vielen Freiheiten anfangen. Eine Kiste, bei der man ausprobiert, was sie denn so mitbringt, und bei der man daran "schrauben" kann ist meiner Meinung nach ein guter Einstieg.
 
Das sehe ich anders. Der Threadstarter kennt sich zwar mit weißen und schwarzen Tasten etwas aus, aber nicht mit "Soundgekurbel" oder gar -Programmierung.
Der Hinweis war nicht auf Spieltechnik/Sounddesign bezogen, sondern auf die Auswahl des Geräts.
(Preis-Leistung)
Da Lead und Bass ohnehin nicht Fokus der Anwendung sind, reduziert sich die Investition uU stark.
Für einen Gitarristen mit Ambient/Shoegaze Ambitionen dürfte das Einschätzen der Effekte nicht das grosse Problem darstellen.
Ich bin davon ausgegangen, dass die üblichen Verdächtigen von Strymon, Eventide und Konsorten vorhanden sind und die machen letztlich mehr als das, was nach Hüllkurve und Filter tatsächlich an der Architektur des jeweiligen Synths liegt.
 
Vielen Dank für die vielen weiteren Kommentare und Meinungen!
Ich hab heute relativ spontan den Minilogue für einen ganz fairen Kurs über Kleinanzeigen aus der näheren Umgebung abgeholt.

Der wird in den nächsten Tagen erst mal ausgiebig angetestet - erster Eindruck ist aber schon mal sehr gut. :)

Und @Telefunky hat Recht, es ist tatsächlich einiges vorhanden. :)
 

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