Wie Dynamik und Ton bei Einsatz vieler Effektgeräte und langer Kabelwege erhalten?

pilos
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Hallo Leute :)

ich habe ein Effektpoard mit mittlerweile ca. 10 Effekten darauf und mir ist letztens mehr oder weniger durch Zufall aufgefallen, was für einen deutlichen Unterschied ich hören kann, wenn ich jetzt direkt mit der Gitarre in den Amp gehe im Vergleich zu durch meine ganzen ausgeschalteten Effekte. Da ich gerne mal nur clean spiele mit dem Hall des Verstärkers kommt es auch durchaus vor, dass ich keine der Effekte eingeschaltet habe. In diesem Zusammenhang habe ich dann von Buffern gehört, die dieses Problem lösen sollten. Ich habe mir dann gleich einen Bonafide Buffer geholt und ihn vor mein Pedalboard platziert. Allerdings merke ich dann trotzdem noch einen Unterschied in Bezug auf Dynamik und Ton wenn ich direkt in den Amp gehe oder halt durch das ganze Pedalboard.

Ich stelle mir jetzt die Grundsatzfrage ob es überhaupt möglich ist bei Einsatz eines großen Pedalboards, bei dem alle Effekte ausgeschaltet sind, eine nahezu gleiche Dynamik sowie Ton zu erhalten, als ob ich direkt mit der Gitarre in den Amp gehen würde? Bzw. ist das mit den Buffern nur ein Kompromiss ein bisschen näher an dieses "Direkt in den Amp" Feeling heranzukommen? Oder wäre es evtl. besser alle Effekte in einen Loop zu packen um nicht verwendete Effekte aus dem Signalweg zubekommen mithilfe eines Lehle D. Loop zum Beispiel oder dergleichen?

Würde mich sehr über Hilfestellungen freuen bzw. über Produktempfehlungen, mithilfe derer dieses Problem gelöst werden kann. Vielen Dank im Voraus! :)
 
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Ich habe vor meinem großen Board mit 10 Effekten einen Lehle Sunday Driver. Damit ist für mich ein Soundklau nicht erkennbar.
 
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Das ganze ist IMO keine binäre entweder/oder Geschichte. Der Teufel steckt da auch im Detail. Es gibt Pedale, die viel Ton schlucken und welche, die sich da unauffälliger verhalten.
Da gilt zunächst zu wissen, welche Pedale Buffered By Pass haben und welche True By Pass fähig sind.
Bei True By Pass Pedalen hilft es, wenn davor ein (guter) Buffer geschaltet wird, um den kapazitiven Verlusten der Kabel und Steckverbindungen vorzubeugen. Ein Tuner am Anfang der Signalkette kann da wertvolle Dienste leisten.
Bei Buffered By Pass Pedale ist die Frage, wie hochwertig die Bufferschaltung ist. Wenn da ein Pedal blöd gebaut ist, hilft nur es über einen Looper/Switcher aus dem Signalweg zu nehmen.
So ein Loop Switcher hat natürlich den weiteren Charme, dass die Dinger programmierbar sind und man sich so den Stepptanz beim Aktivieren mehrerer Pedale schenken kann.
Für 10 Pedale wir das aber auch ziemlich aufwändig.
 
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Meine Erkenntnis ist mittlerweile, dass der Gitarrensound immer auch Kompromiss ist. Daher habe ich aufgehört mir genau diese Frage zu stellen, sondern habe für mich (nach vielen Tests mit Kabellängen, Buffern, Anzahl der Pedale, usw) der Fragen zugewandt "was brauche ich?" und "Wie kann ich es umsetzen?"
Und eigentlich fängt es da schon beim Sender an...ich will nicht mehr drauf verzichten und so kann ich mich vom analogen Signalweg sowieso verabschieden. Alle Pedale in Loops zu packen macht aus meiner Sicht schon etwas aus und da ich auch das brauche, da ich für mein H9 einen Midiswitcher brauche und eben keinen Stepptanz vollführen will, war das für mich auch gesetzt.

Ich habe jetzt ein super passendes Board und trotzdem finde ich den Sound für sich besser wenn ich mit einem 3meter Kabel in den Amp gehe. Bringt mir aber für meine Band nix, also hilft Jammern auch nicht.
Letztendlich konnte ich mit Buffern und vor allem den Ampreglern so viel erreichen, dass ich voll zufrieden bin. Im Studio kann ich immer noch direkt in den Amp, falls es wirklich nötig ist, beim letzten Mal bin ich aber auch da durch mein Board durch, einfach aus Gewohnheit...
 
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Ich finde eine Beeinflussung des Sounds bei 10 Pedalen ziemlich normal.
Das fängt schon mit den 10 x 2 = 20 Klinkensteckerverbindungen an, die ja nun mal technisch gesehen nicht das Gelbe vom Ei sind.
Dann 10 x 2 x 2 = 40 Lötverbindungen an den Klinkensteckern und dann all das, was in den Pedalen selbst so abgeht.

Wenn ein Buffer-Amp nicht wie bei Spanish Tony zum Erfolg führt (vielleicht auch mal den Lehle probieren?), wäre meine ganz simple, pragmatische Lösung:

Setze einen A/B-Switch vor die gesamte Pedalkette.
A läuft direkt zum Amp - verlustfreier Gitarre-Amp-Sound.

B läuft zur Pedalkette, mit Verlusten und Effekten. Hier sollten die Verluste Dich nicht stören, schließlich hast Du sie erst bemerkt, als Du zufällig mal ohne die Pedalerie gespielt hast. Davor mochtest Du Deinen Sound mit Pedalerie ja offenbar auch.

Lesson to be learned: Was wirkt, hat auch Nebenwirkungen.

Options in medium to longer terms:
Herausfinden, welche Effekte Du wirklich brauchst und nur diese benutzen.
UND/ODER
Herausfinden, welche Effekte die Sounddiebe sind und diese gegen diesbezüglich bessere, aber ebenso "effektive" ersetzen.

Die Idee mit den Loops, würde das dann so ein Bradshaw-System?
 
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Die Idee mit den Loops, würde das dann so ein Bradshaw-System?
Das Bradshaw System kenne ich nicht, aber die Grund Idee bei den Loops ist, mithilfe eines Switchers wie dem Lehle D. Loop, alle Effekte auf die Loops A und B des Lehle zu verteilen, die dann separat aktiviert werden können. Das heißt wenn ich die Loops A und B nicht aktiviere sind sie auch nicht im Signalweg. Ich habe selbst noch keinen D. Loop testen können, spiele aber wie gesagt mit dem Gedanken mir einen zu holen. :)
 
Wie hier schon geschrieben gibt es tatsächlich Effektgeräte, die viel Sound klauen oder heftig färben. Diese Kandidaten würde ich zunächst mal suchen und aussortieren. Und dann noch einen Blick auf die Qualität der Kabel werfen. Billig würde ich hier auch wegtun. Dann noch den Sundaydriver davor und alles sollte gut sein
 
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naja .... man sollte bei der addition von vielen bunten döschen auch beachten , das es sicherlich nicht sinnvoll ist , eine dose einzubauen , um dann eine weitere einbauen zu müssen , die die nachteile der ersten wieder aufhebt ...... denn , da kommt ja noch viel mehr zusammen , jeder kondensator verschiebt die phasenlage des ausgangsignal und ich möchte nicht wissen , bei wievielen dosen , die phasenlage sogar komplett gedreht wird .... interessant wirds nämlich genau dann , wenn die dosen teilweise vor und teilweise in loops hängen ... holla die waldfee ! ..... genau deshalb gibts zb an einigen mischpulten schalter , die die phasenlage drehen ........ oder wie zb bei hifi boxen , wo der mitteltöner andersrum angeschlossen wird , weil dann der fehler der phasenlage einfach kleiner ist .

grundsätzlich neige ich immer dazu , so wenig bunte döschen wie möglich im gebrauch zu haben .
 
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Danke für die Tipps. Denkt ihr, dass die Stromversorgung auch einen Einfluss auf den Sound hat? Ich meine jetzt nicht, dass es weniger rauscht/brummt bei Verwendung eines teureren Netzteils (das liegt denke ich auf der Hand), sondern ob es auch den Sound neutraler/besser darstellt als ein billiges Netzteil?
 
Ja! Es kommt etwas klarer und deutlicher
 
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Nein! Es ändert sich überhaupt nichts, solange keine Störgeräusche produziert werden.

Beides richtig, beides falsch, solange es nicht mehr als anekdotale Nachweise dafür gibt.
 
Meine persönliche Erfahrung ist da sehr deutlich
 
Viele Pedale verändern sich im Klang bei Spannungsabfall...ist ja zum Teil sogar erwünscht und so gibt es ja die Sag Funktion bei manchen NTs, bzw werden dafür Batterien benutzt. Ich könnte mir vorstellen, dass bei günstigen Netzteilen einfach nicht die korrekte Spannung anliegt und so der Klang verändert wird. Sonst sollte es aber nicht der Fall sein.
(Falls es die Stromstärke statt der Spannung ist, gerne korrigieren...bin ne Niete in Physik und hab nur meine praktische Erfahrungen;))
 
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Das wäre eine mögliche Erklärung. Jedenfalls hatte mein neues Netzteil wesentlich mehr Leistung
 
naja .... man sollte bei der addition von vielen bunten döschen auch beachten , das es sicherlich nicht sinnvoll ist , eine dose einzubauen , um dann eine weitere einbauen zu müssen , die die nachteile der ersten wieder aufhebt ...... denn , da kommt ja noch viel mehr zusammen , jeder kondensator verschiebt die phasenlage des ausgangsignal und ich möchte nicht wissen , bei wievielen dosen , die phasenlage sogar komplett gedreht wird .... interessant wirds nämlich genau dann , wenn die dosen teilweise vor und teilweise in loops hängen ... holla die waldfee ! ..... genau deshalb gibts zb an einigen mischpulten schalter , die die phasenlage drehen ........ oder wie zb bei hifi boxen , wo der mitteltöner andersrum angeschlossen wird , weil dann der fehler der phasenlage einfach kleiner ist .

grundsätzlich neige ich immer dazu , so wenig bunte döschen wie möglich im gebrauch zu haben .

Hmmmmm, „Phasen drehen“ ist hier aber die falsch Baustelle! Die „Dosen“ werden alle schön seriell hintereinander betrieben und es geht zudem noch um das Verhalten im By-Pass-Mode (....das ein Effekt im aktivierten Zustand den Sound beeinflusst, liegt ja in der Natur der Dinge...). Doch solange das Signal seriell verarbeitet oder geschaltet wird, ist es für den Sound irrelevant, ob die Phase gedreht wird. Das kann sich erst auswirken, das Signal parallel verarbeitet und wieder gemischt wird. Erst dann kann es zu Interferenz (Phasenauslöschung) kommen, was dann z.B. mehreren Lautsprechern, die gleichzeitig abstrahlen der Fall ist, wenn das Signal nicht gleichphasig abgegeben werden.
Looper/Switcher Systeme sind in der Regel nicht in der Lage komplexe parallele Signalwege zu realisieren.
Wenn man aber so etwas vor hat, muss da peinlich darauf achten!
 
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...so lange alles nach einander passiert, ist egal ob man zuerst „Wellenberg“ oder „Tal“ hört. Klingt zunächst komisch, ist aber so. Selbst bei einem sehr tiefen Ton von 20 Hz sind das so schnelle Schwingungen, dass es klanglich irrelevant ist.
Beim FX-Loop im Verstärker, ist der in der Regel auch seriell komplett zwischen Vor- und Endstufe. Bei den paar Verstärkern mit parallelem Send und Return, darf das eingeschleifte Effektgerät natürlich die Phase nicht drehen. Wenn das aber der Fall ist, dann hat man auch eher Tone Kill, als Tone Klau...
 
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... Das heißt wenn ich die Loops A und B nicht aktiviere sind sie auch nicht im Signalweg. Ich habe selbst noch keinen D. Loop testen können, spiele aber wie gesagt mit dem Gedanken mir einen zu holen. :)

Hm. Kannst Du denn immer absehen, welche Effektkombinationen Du brauchst, welche Pedale also in einem Loop liegen sollten?

Das erscheint mir irgendwie unflexibel. Und wenn am Ende dann doch immer beide Loops an sind, wo ist dann der Vorteil gegenüber meiner einfachen A/B-Box für Gitarre-Amp-direkt einerseits und Gitarre-Effekte-Amp andereseits?

Nochmal: Ursprünglich warst Du mit Deinem Effekte+Verluste-Sound zufrieden oder gar glücklich.
Dann ist Dir aufgefallen, dass der Sound von Gitarre direkt an Amp besser ist, wenn kein Pedal dazwischen hängt.
Das kannst Du ja per A/B-Box einfach herstellen.

Wozu dann noch die Optimierung Deines Effekte+Verluste-Sounds?
 
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Wenn ein Pedal im Off-Betrieb immer noch einen Buffer laufen lässt, dann braucht der Strom.
Und je stabiler der Buffer mit ausreichend Strom versorgt wird, desto dynamischer wird der Buffer arbeiten.
Jn manchen Pedalen wird die Spannung intern extra auf 18 Volt hochgeregelt, um mehr Dynamik zuzulassen.
Soweit mein "common sense".

Ich denke, eine gute Stromversorgung ist bei Pedalboards generell essentiell.
Also ein stabilisiertes Netzteil mit idealerweise weit mehr als genug Ampère-Leistung (Gesamtverbrauch der benutzten Pedale + xy %).
Gute und preiswerte Geräte gibt es auch im Elektronikfachhandel. Da muss man nicht zum Banjocenter, geschweige denn in die Effektboutique rennen.
 
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