Akkorde zu "Viel Glück und viel Segen"

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Begleitakkorde zu Kanon "Viel Glück u viel Segen" von Werner Gneist​

Hallo,
also der Kanon "Viel Glück und viel Segen" von Werner Gneist hat 4 Teilstücke.

Unsere Noten hatten keine Vorzeichen, so würde ich davon ausgehen, daß es in C-Dur geschrieben ist.

Weil es ein Kanon ist, den man in 4 Teile teilen kann, können alle 4 Teile gleichzeitig gesungen bzw. gespielt werden. Folglich begleite ich alle 4 Teile mit der Gitarre bzw. im Bass meiner Erica (diatonische Handharmonika) gleich.
Oder?

Dann kommt für die Begleitung folgendes heraus:

c/Fgg/Cc

-> 8 x für einen vollen Durchgang mit allen 4 Stimmen.

F= F-Grundbass
g= G-Dur-Akkord
C= C-Grundbass
c= C-Dur-Akkord

Was mich wundert ist, daß ich gleich nach dem Auftakt mit dem F-Dur-Grundbass anfange; also mit dem Subdominantbass gefolgt von dem Domimant-Akkord und komme dann erst zum Tonika-Akkord.

Vielleicht gibt es dazu eine einfache Erklärung?

Ich frage mich nur, ob es wirklich C-Dur ist, oder evt. eine andere Tonart und wenn ja, welche Tonart das wäre.

Oder, sind wegen der Kanoneigenschaft eben die normalen, gängigen, üblichen Begleitschema aufgehoben?

Vielleicht gibt es ja noch ganz andere Begleitmöglichkeiten?

Mit der Suchfunktion habe ich nichts zu diesem Kanon in diesem Musiktheorie-Unterforum gefunden.

Unter Lehrklänge steht nur, daß es mit der bekannteste Kanon ist und was ein Kanon an sich ist. Aber keine weiteren Erklärungen, warum der so ungewöhnlich anfängt. Er steht dort mit fis und cis als Vorzeichen, was dann ja D-Dur wäre.

http://www.lehrklaenge.de/PHP/Formenlehre/Kanon.php


Ich habe den Kanon diese Woche zusammen mit einem Gitarrenspieler geübt und wir waren zuerst beide der Meinung, wie üblich mit dem Tonika-Akkord, also C-Dur, zu starten was auch erst mal gut geht, und mussten später feststellen, daß der Kanon dann evt. nicht funktioniert. Unsere Noten waren ohne Akkordangaben und ohne Vorzeichen.
Ich kann zur Zeit gar nicht singen (Stimmbandprobleme). Wir haben also erst gar nicht versucht, das Lied als Kanon zu singen.:rolleyes:
Was passt ist, das wir mit der Dominante auf die Tonika hin den Schluß bilden. :D
Vielleicht ist diese Komposition so ungewöhnlich, weil sie eben so kurze Elemente hat. Nur 2 Takte pro "Kanonsegment". :gruebel: Vielleicht ist das eben die Kunst an dem Stück. :)
"In der Kürze liegt die Würze" :confused:

Wenn es einfach so ist, wie es ist, ist es auch gut.:D
Falls jemandem überhaupt was zu diesem Kanon einfällt, würde ich mich über eine Antwort freuen.

Gruß, Moricasso
 
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Bei einem Kanon kann man ja die Stimmen, die gleichzeitig erklingen, einfach mal untereinander aufschreiben, ähnlich wie im 4-stimmigen Satz. Dann sieht man, welche Töne gleichzeitig erklingen, und daraus kann man dann die Akkorde ablesen.


upload_2020-6-11_23-42-7.png

Takt 1, Zählzeit 1: c'', a', f', f' ergibt F-Dur Dreiklang
T1, Zz2: h', g', g', d' ergibt G-Dur Dreiklang
T1 Zz3: a', f' , a', d' ergibt D-Moll Dreiklang
T1 Zz3+: h', f', a', d', ergibt Dm6 oder Hm7(b5)

T2 Zz1, 2 und 3: C-Dur Dreiklang.

Daraus ergibt sich (ohne Auftakt):
||: F G Dm Dm6 | C / / :||

Das h' in T1, Zz 3+ ist aber nur Durchgangston und kann vernachlässigt werden. Das Dm in T1, Zz 3 ist nahe genug am G-Dur dran, so daß man dort den G-Dur Akkord auch beibehalten kann.

Dann ergibt sich:
||: F G / | C / / :||
(Großbuchstaben sind hier immer ganze Akkorde, das machen nur die Akkordeonisten anders.)

Ich würde aber in T1 Zz 1 nicht nur den Grundton spielen, sondern den ganzen F-Dur Akkord. Das kling mMn besser.

Was mich wundert ist, daß ich gleich nach dem Auftakt mit dem F-Dur-Grundbass anfange; also mit dem Subdominantbass gefolgt von dem Domimant-Akkord und komme dann erst zum Tonika-Akkord.

Vielleicht gibt es dazu eine einfache Erklärung?
Die Erklärung ist ureinfach und lautet: Stücke - egal ob Kanon oder nicht - müssen nicht immer mit der Tonika anfangen, enden aber meistens auf dieser.

Aber selbst da gibt es Ausnahmen, wie z.B. das kleine Präludium C-Moll, BWV 999 von J.S. Bach. Das endet auf G-Dur.

Vielleicht gibt es ja noch ganz andere Begleitmöglichkeiten?
Man könnte theoretisch immer nur auf die Zz1 spielen, also:
||: F | C :||
Dann aber immer auf alle Zz 2 und 3 Pause machen mit dem Instrument.

Oder, wenn man genug Instrumente hat, spielt jedes einfach eine Kanonstimme mit. Dann braucht man sich über Akkorde gar keine Gedanken machen. Tasteninstrumente oder andere polyphone Instrumente können auch 2 oder mehr Stimmen mitspielen.

Das Akkordeon könnte nur in der rechten Hand alle 4 Stimmen spielen:
upload_2020-6-12_0-15-58.png

Das geht sogar auch auf der Gitarre.

Viele Grüße,
McCoy
 
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immer nur auf die Zz1 spielen, also:
||: F | C :||
Dann aber immer auf alle Zz 2 und 3 Pause machen mit dem Instrument

Damit habe ich schöne Abwechslung und die Instrumente können verschieden dominieren. Super.
:great:


Ich würde aber in T1 Zz 1 nicht nur den Grundton spielen, sondern den ganzen F-Dur Akkord. Das kling mMn besser.

Guter Hinweis. :great:

Das Dm in T1, Zz 3 ist nahe genug am G-Dur dran, so daß man dort den G-Dur Akkord auch beibehalten kann.

Schön, also bei G bleiben. Dann haben wir das doch richtig gehört. :D

Das Akkordeon könnte nur in der rechten Hand alle 4 Stimmen spielen:
Das geht sogar auch auf der Gitarre.

Noch mal eine Variation, vor allem wenn keiner oder maximal wohl nur einer wirklich mitsingen kann, was hier so sein wird und dann hört es sich schön voll an.
Danke für das Notenbild.

Tasteninstrumente oder andere polyphone Instrumente können auch 2 oder mehr Stimmen mitspielen.

Das könnten wir auch ausprobieren.

••••••••☆☆☆☆☆☆•••••••

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und die guten Ideen, das Lied für die Zuhörer schön voll und abwechslungsreich zu gestalten.

:love:

Gruß, Moricasso

:hat:
 
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