Jazz-Akkorde am Klavier lernen (für Gitarristen)

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comfortnoiz
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Hallo Ihr Lieben,

wie kann man am besten Jazzakkorde auf dem Klavier lernen?

Ich spiele Gitarre - am liebsten Jazz aus dem Real Book. Dabei bin ich soweit, dass ich die Akkordfolgen vom Blatt direkt abspielen kann (auch mit Walking Bass).

Jetzt würde ich gerne auch mit Klavier anfangen, aber ich will mich dabei nicht von Klassiketüden langsam bis zum Jazz hocharbeiten, sondern direkt mit dem Spass (Jazz) beginnen.

Ich kann mir mit viel Zeit die Akkorde auf dem Klavier zusammenbasteln und nach etwas üben (mit grauenhafter Technik) auch flüssig spielen.

Aber ich würde gerne auf dem Klavier auch direkt die Akkordfolgen aus dem Realbook vom Blatt spielen können.

Jetzt meine Frage:

Wie lerne ich am besten die Akkorde und das Fingering für typische Jazz Akkordfolgen wie ii-V-I?

Auf der Gitarre verschiebe ich wie üblich einfach den Griff, was auf dem Klavie ja nicht so leicht geht.

Merkt Ihr Euch die Muster in den Fingern?
Denkt Ihr jedes Mal nach, wo z.B. die Terz und Septime liegt?
Habt Ihr ein Grundvokabular ein Voicings in allen Tonarten, die Ihr einfach abrufen könnt? Wenn ja: wie übt man das?

Welche Literatur oder Software könnt Ihr empfehlen (P.S.: nicht unbedingt Klaviernotenbasiert sonder für blöde Gitarristen für mich musterbasiert).


Ich nutze zur Zeit das Gehörtrainingsprogramm "Ear Master" mit meinem neuen Midi Keyboard und versuche Akkorde herauszuhören und nachzuspielen.
Das ist nett, erhöht das Verständnis für die Akkorde, aber hilft nicht so sehr beim Echtzeitmusizieren.

Freue mich auf Eure Antworten.

Viele Grüsse

Jens
 
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Ersteinmal: Auf dem Klavier ist 2-5-1 auf dem Klavier noch einfacher, weil man häufig nur einen Finder bewegen/verändern muss. Die klassische" 2-5-1-Terz/Septimen-Kralle ist ja vom Vorgehen her überall gleich. Beim ersten Wechsel den Daumen Halbton runter, beim zweiten den unteren Finger (i.d.R. der Ringfinger) einen Halbton runter. Bei Akkordergänzungen ist theoretisch die "Fingerbewegung" für die gleichen Akkordfunktionen ja auch identisch.
Aber am Besten lernt man es auf die harte Tour. 2-5-1, dann 1 als 5 und immer so weiter...
 
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Hi Jens,

da lese ich mal interessiert mit. Mein Einstieg ist ähnlich, nur konnte ich Akkordfolgen auf der Gitarre auch erst nach einiger Übung flüssig spielen, und nicht gleich vom Blatt :redface:. Ich spiele jetzt ca. 1 1/4 Jahre Klavier und habe meinen Klavierlehrer gestern auf so ziemlich das Gleiche angesprochen. Seine Antwort war, dass man nicht darum herum kommt, das Muskelgedächtnis für die einzelnen Griffe zu trainieren, und das braucht (bei mir leider viel) Zeit.

Um so gespannter bin ich auf alternative Ansätze oder Hinweise, die uns helfen könnten, diesen Weg abzukürzen.

Gruß,
glombi
 
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Ersteinmal: Auf dem Klavier ist 2-5-1 auf dem Klavier noch einfacher, weil man häufig nur einen Finder bewegen/verändern muss. Die klassische" 2-5-1-Terz/Septimen-Kralle ist ja vom Vorgehen her überall gleich. Beim ersten Wechsel den Daumen Halbton runter, beim zweiten den unteren Finger (i.d.R. der Ringfinger) einen Halbton runter. Bei Akkordergänzungen ist theoretisch die "Fingerbewegung" für die gleichen Akkordfunktionen ja auch identisch.
Aber am Besten lernt man es auf die harte Tour. 2-5-1, dann 1 als 5 und immer so weiter...


Danke! Sehr schön finde ich übrigens, dass Deine aktuelle Anzahl von Beiträgen 2-5-1 ist - Dein nächster Post macht das kaputt :)

Zum Üben meinst Du wahrscheinlich, dass die I dann zur ii der nächsten ii-V-I Akkordfolge wird und man so durch alle Folgen durchspielt, oder?
 
Auch wenns wehtut: Ja
 
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Merkt Ihr Euch die Muster in den Fingern?
Ja.
Denkt Ihr jedes Mal nach, wo z.B. die Terz und Septime liegt?
Gewissermaßen nein, denn nach Jahren der Übung weiß ich auswendig, wo die sind und wie sie heißen. Nachdenken brauche ich da nicht mehr. Ebenfalls weiß ich auswendig, wo die b9, die 9, die #9, die 4 bzw. 11, die #11 oder die b5, die b13 und die 13 ist und wie sie heißen.
Habt Ihr ein Grundvokabular ein Voicings in allen Tonarten, die Ihr einfach abrufen könnt? Wenn ja: wie übt man das?
Ebenfalls ja, aber ist gibt auch voicings, die ich in manchen Tonarten öfter spiele als in anderen. Üben am Besten mit Standards.
Welche Literatur oder Software könnt Ihr empfehlen (P.S.: nicht unbedingt Klaviernotenbasiert sonder für blöde Gitarristen für mich musterbasiert).
Ich würde notenbasiert empfehlen. :whistle: Notenlesen macht klug, und dann gibt es wieder einen klugen Gitarristen mehr. :great: :D

Zum Einstieg eignet sich z.B. das kostenlose Aebersold pdf Jazz Handbook: http://jazzbooks.com/jazz/FQBK
Da stehen u.a. auch II-V-I-Voicings drin.

Vor allem auch die Tests am Ende des Buches ausfüllen!

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich würde notenbasiert empfehlen. :whistle: Notenlesen macht klug, und dann gibt es wieder einen klugen Gitarristen mehr. :great: :D

Zum Einstieg eignet sich z.B. das kostenlose Aebersold pdf Jazz Handbook: http://jazzbooks.com/jazz/FQBK
Da stehen u.a. auch II-V-I-Voicings drin.

Vor allem auch die Tests am Ende des Buches ausfüllen!

Viele Grüße,
McCoy


Cool vielen Dank!

Notenlesen und auf der Gitarre nachspielen kann ich schon. Ich hatte gehofft, ich könnte mir diese Formalien auf dem Klavier ersparen und direkt mit dem Spass beginnen ... (anstatt auch noch die Bassnoten zu lernen)
 
Baßschlüssel lesen können potenziert den Spaß doch nur ... ;)
 
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[OT]
Du also auch, mein Sohn ;)
Ja, Papa!

Auf jeden Fall: Ein Spaß unter Spaßvögeln, genannt Humor. Und für Kurzwortdiskussionen bin ich eher ungeeignet, da ich sie nicht verstehe. :) Bei Klärungsbedarf vielleicht PN?
[/OT]
Viele Grüße,
McCoy
 
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Tipp: Voicing Concepts von Philipp Moehrke. Hält dich Monate auf Trab :D.
 
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Wie lerne ich am besten die Akkorde und das Fingering für typische Jazz Akkordfolgen wie ii-V-I?

E i n Problem ist, daß es allein für diese Kern-Harmoniefolge 11.247 verschiedene Voicings gibt, und das nur in EINER Tonart.
Natürlich haben alle fähigen Pianisten die verschiedenen Voicings dafür einfach "in den Fingern". Aber das haben sie auch erst durch langes, langes Üben erreicht.

Abkürzungen gibt´s da eher nicht.

Mein Tip: Such´ Dir für z. B. diese Akkordfolge Deine liebsten 20 Voicings in einer Tonart zusammen, und übe die dann. Optimalerweise sind die Voicings so zusammengesetzt und gestaltet, daß sie alle möglichen harmonischen Situationen abdecken (Lydisches Umfeld, Blues-Umfeld, II in Moll, II als DD, V als Domsept., V als sus, V alteriert, Tritonussubstitutionen, …).
Wenn Du sie wirklich kannst, kannst Du damit beginnen, sie auf andere Tonarten zu übertragen.

LG
Thomas
 
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Tipp: Voicing Concepts von Philipp Moehrke. Hält dich Monate auf Trab :D.

Danke für den Tipp.

Was haltet Ihr vom Levine Jazz Piano Buch (Englisch)?

Gibt es sonst Literaturtipps?
 
Was haltet Ihr vom Levine Jazz Piano Buch (Englisch)?

Vor allem halte ich persönlich viel davon, daß Du Dir die Piano-2-5-1 Stellen aus Deiner Musiksammlung, die Dir am besten gefallen, abhörst, aufschreibst, und dann Deine persönlichen Lehren daraus ziehst.

Thomas
 
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Das von @Dromeus genannte Philipp Moehrke Voicing Concepts ist so ziemlich das beste Lehrbuch zum Thema und ich habe noch kein anderes gesehen, mit dem man schneller zu soliden Ergebnissen kommt.

Habt Ihr ein Grundvokabular ein Voicings in allen Tonarten, die Ihr einfach abrufen könnt?
Das sind die Shell Chord Vocings (1, 3 & 7) und die vierstimigen Spread Voicings, das wird auf verschiedenen Internetseiten und natürlich auch bei Moehrke erklärt.
Ich weiß bei jedem Akkord, welche Töne ich brauche und auch, welche Tensions möglich sind (Jazz Theory).
https://www.thomann.de/de/schott_neue_jazzharmonielehre.htm

Für den Anfang genügen 3 Voicings, die an die Akkordtypen angepasst werden.
li 1 - 7 re 3 - 5, z.B. li C - B re E - G (B => dt. h)
li 1 - 3 re 7 - 9, z.B. li C - E re B - D
li 1 - 5 re 7 - 3, z.B. li C - G re B - E
Das übst Du für Akkordtypen wie maj7, dominant7, min7, m7b5 und dim7 (z.B. C A Eb Gb) in allen Tonarten.
Mögliche Abläufe stehen im PDF.
II-V-I-Progressions.pdf

Die Voicings stellt man für Akkordfolgen so zusammen, dass gemeinsame Töne liegenbleiben und die Bewegung möglichst klein bleibt. Außerdem sollte man nicht allzu tief geraten, damit die Akkorde noch gut klingen.

Falls Du direkt über die Anwendung in Stücken üben willst müsstest Du Akkorde ggf. auf ihre vierstimmige Grundform reduzieren.

Das Spielen in einer Combo setzt allerdings mehr im Umgang mit Akkorden voraus.

Gruß Claus
 

Anhänge

  • II-V-I Progressions.pdf
    168,1 KB · Aufrufe: 520
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Das von @Dromeus genannte Philipp Moerke Voicing Concepts ist so ziemlich das beste Lehrbuch zum Thema und ich habe noch kein anderes gesehen, mit dem man schneller zu soliden Ergebnissen kommt.


Vielen Dank für den Tipp. Habe das Buch gerade bestellt. Laut Einleitung richtet es sich sogar besonder an Nicht-Pianisten z.B. Gitarristen.
 
Auf der Gitarre verschiebe ich wie üblich einfach den Griff, was auf dem Klavie ja nicht so leicht geht.
Über meine Antwort wirst du dich weniger freuen:(

Denn wenn du Akkorde nur verschieben kannst, dann kannst du eigentlich nix:redface:

Würdest du den Aufbau von Akkorden verstehen, ihre Umkehrungen und Erweiterungen, müsstest du nichts verschieben.
Dann könntest du bequem in einer Lage bleiben oder durch verschiedene Voicings wirklich am Klang arbeiten.

Merkt Ihr Euch die Muster in den Fingern?
Denkt Ihr jedes Mal nach, wo z.B. die Terz und Septime liegt?
Warum? Wir haben das große Glück das sich unser Muster an Tasten einfach immer und immer wieder wiederholt.
Wenn du auf deiner Klaviatur schaust liegen von C bis c alle Tasten immer an der
Warum sollten wir da Arbeit ins "Merken" investieren, wenn "Verstehen" da viel naheliegend ist?
Notenlesen macht klug, und dann gibt es wieder einen klugen Gitarristen mehr. :great: :D
Komm auf die dunkle Seite der Gitarre und versteh was ich oben geschrieben hab. :D
 
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Denn wenn du Akkorde nur verschieben kannst, dann kannst du eigentlich nix:redface:

Das ist in dieser Absolutheit Blödsinn !!

Daß man sich die Merkmale eines Bundinstrumentes zunutze macht, indem man jeden Jazz-Akkord, bei denen Leersaiten in der Regel keine Rolle spielen, nur ein mal, und nicht zwölf mal (= für jeden Grundton extra) lernt, ist wohl mehr als veständlich.

Das bedeutet ja noch nicht zwangsläufig, daß man nicht auch alternative Voicings lernen sollte, und auch lernt, um am Griffbrett weite Wege zu verhindern (die wegen ihrer Sprunghaftigkeit auch nicht gut klingen).

LG
Thomas
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Warum sollten wir da Arbeit ins "Merken" investieren, wenn "Verstehen" da viel naheliegend ist?

Weil die Finger kein eigenes Hirn haben vielleicht … ?

Thomas
 
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