Watt - Belastbarkeit der Boxen

Funky Mike
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Hallo Leute!

Würde da mal von jemandem mit ausgezeichneten Technik-Kenntnissen Hilfe benötigen:
Ich habe eine Gallien Krueger 15'' Box 8 Ohm mit 400 Watt und eine 2x10'' Box 8 Ohm mit 200 Watt.
Meine Frage: Würde da nicht eine 2x10'' Box mit 400 Watt besser zur 15'' box' mit 400 Watt passen?
Mein Verstärker ist ein Custom Groove 1200.
An 8 Ohm habe ich 450 Watt Output power.
An 4 Ohm (also wenn ich beide boxen anschließe) habe ich 750 Watt Output power.
Muss ich Bedenken haben, dass ich mir die 2x10er box mit 200Watt auf Dauer abschieße?

Danke im Voraus für Euer Feedback!
 
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Hallo Mike und willkommen im Board,

wenn Boxenhersteller und Amphersteller mal einheitliche Größenordnungen angeben würden, könnte ich Dir eine erschöpfende Antwort zur Frage der eventuellen Überbelastung der Box geben ... aber tendenziell könnte die Maximalpower des Amps für die 210er zu viel werden. Um wegen der Belastbarkeit auf der sicheren Seite zu sein, wäre eine höher belastbare 210er sicher sinnvoll. Aber da die meisten Hersteller sich um eine Unterteilung der Watt-Angaben in Dauer, Peak, RMS, ..., drücken, ist eine definitive Aussage leider nicht drin ...

Zweiter Gedanke: kennst Du den Wirkungsgrad Deiner Boxen? Weil: wenn die eine Box die Leistung viel besser in "Lautheit" umsetzen kann, allerdings beide Boxen die gleiche Leistung abkriegen, wird die wirkungsgradstärkere Box "lauter" sein als die andere Box. Ob das für Dich in Ordnung ist oder nicht, kannst nur Du selbst entscheiden. Ich persönlich (!!) mag es, wenn ich jede Box in punkto Lautstärke nochmal feintunen kann, dafür braucht's dann aber dummerweise zwei Endstufen bzw. Endstufenkanäle.

Also: von der Belastbarkeit KANN es eng werden. Wenn Du den Amp am Anschlag spielen willst, würde ich (!!) eine andere Boxenkombi bevorzugen. Ob's von der Musikalität bzw. dem Zusammenspiel der Boxen taugt (skizzierte mögliche Lautstärkeunterschiede), ist eine andere Frage, das musst Du einfach mal ausprobieren.

Bässte Grüße

MrC
 
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Muss ich Bedenken haben, dass ich mir die 2x10er box mit 200Watt auf Dauer abschieße?
Das Thema ist im Prinzip sehr komplex alleine schon weil es dutzende Angaben gibt. Wichtig ist das die tatsächliche Ausgangsleistung welche am Lautsprecher ankommt die Nennbelastbarkeit des Lautsprechers nicht überschreitet (außer kurzfristig). Tendenziell ist ein Verstärker schon größer zu Dimensionieren als die Lautsprecher. Verstärker die mit dem Clipping anfangen sind für die Lautsprecher problematischer als ein 1000 Watt Verstärker der sauber seine 50 Watt rausgibt. Du kannst also ohne Probleme einen 10 Watt Lautsprecher und einen 800 Watt Lautsprecher zusammen betreiben, dann eben nur mit maximal 10 Watt. Der kleine wäre dann am Anschlag und der große würde vermutlich nichts tun. Daher macht es Sinn Lautsprecher gleicher Leistung zu betreiben.

Mal von professionellen Anlagen die meist als Set optimal passen abgesehen ist bei allem selbst zusammengewürfelten neben Fachwissen auch entsprechendes Nachmessen der Ströme wichtig. Wenn du an deinem 1200 Watt Verstärker halbe Lautstärke einstellst, dann weißt du ja trotzdem nicht wie viel Watt am Ende rauskommen außer du misst es nach.
 
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Hallo MrC!
Hallo Christian_ Hofmann!

Vielen Dank für Eure Antworten!!
Zum Thema Wirkungsgrad meiner Boxen weiß ich nicht Bescheid. Wie gesagt, bin da technisch nicht versiert.
Mir kommt eigentlich vor, dass mein Custom mit der 15er" Box alleine besser getönt hat, als jetzt in Kombination mit der 2x10er".
Vielleicht ist die 200Watt 2x10er wirklich zu schwach. Bekomme den Verstärker nicht so zum Knurren wie vorher. Prinzipiell kann ich bei beiden Boxen die Dezibel Anzahl noch um 2DB erhöhen oder zurücknehmen um ein Feintuning vorzunehmen.
Werde es einfach mit der 2x10er 400 Watt ausprobieren müssen.
Macht auch Sinn, dass beide Boxen dieselbe Wattanzahl haben.
Bei Verkaufsangeboten von GK Boxen sehe ich auch ab und zu mal die selbe Wattleistung von 15er und 4x10er Boxen.
Z.Bsp.: 800Watt oben und 800 Watt unten....
Dann mal DANKE Euch beiden für Euer Fachwissen und Eure Mühe!!!
Schönes Wochenende
Mike
 
Moment mal - Du fragst nach der Belastbarkeit von Boxen, aber Dein eigentliches Problem scheint zu sein, dass Dir der Sound der Kombination 2*10 + 15 nicht so gut gefällt wie der Sound der 15er alleine. Dieses Problem kriegst Du mit einer höher belastbaren 2*10er nicht gelöst. Insbesondere wenn Dir am Sound der 15er das Knurren gefällt, denn davon haben 10er Speaker eher wenig (wenn jemand Ausnahmen kennt, ergänzt sie bitte). Ich vermute, der Sound dürfte Dir besser gefallen, wenn Du das Experiment mit den 10ern beendest und stattdessen eine identische (!) 15er Box besorgst.
 
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Ich stimme da @mix4munich zu. Verschiedene Lautsprecher zu mixen ist immer schwierig. Jeder Lautsprecher hat seinen eigenen Klang und wenn dort unterschiedliche Lautsprecher mit unterschiedlichen Eigenschaften arbeiten, dann kann es durchaus auch passieren das sich Frequenzen gegenseitig auslöschen. Ganz simples Beispiel du baust einen Lautsprecher mit zwei identischen Schüsseln. Verpolst beide jedoch, dann kommt nichts sinnvolles mehr raus weil (simpel erklärt) die gegenläufigen Schallwellen sich gegenseitig auslöschen. Außerdem können sich auch elektrisch die Lautsprecher gegenseitig beeinflussen. Aber um das zu erklären fehlt mir der Fachliche Hintergrund.
 
Hallo mix4munich!
Normalerweise hat man ja eher eine Kombination aus 15" und 4x10"er Boxen für einen ausgewogenen Sound.
Ich hab's halt mal mit einer 2x10"er probiert, da ich nicht mehr allzu viel Equipment schleppen wollte (und könnte).
Aber Deine Idee mit den 2 x 15"er Boxen ist eigentlich sehr gut!
Denn auch beim Slappen ist die 15"er Box keinesfalls träge...
Danke für den Tipp!
 
Hallo Christian_Hofmann!
Ich hatte schon geglaubt, dass die 2x10"er Box mit 200 Watt zur 15"er Box mit 400 Watt passt, denn nach oben hin werden die Watt ja immer weniger. Beispielsweise habe Hochtöner ja schon weniger als 100 Watt.
Bin halt mit meinem System zur Zeit nicht zufrieden und noch immer auf der Suche nach dem optimalen Klang, finde ihn aber nicht...
Da kann ich bei den Reglern alles mögliche einstellen, wird aber nicht zufriedenstellend.
Werde es mit wohl mit einer zweiten 15" Box versuchen...
Danke für Deine Antwort!
 
Normalerweise hat man ja eher eine Kombination aus 15" und 4x10"er Boxen für einen ausgewogenen Sound.
Hi @Funky Mike

das ist leider eine vielverbreitete Fehleinschätzung (der ich auch lange aufgesessen war). Die Kombination von 4x10 und 1x15 ist sehr beliebt, hat aber auch einen entscheidenden Nachteil:
Durch die viel größere Membranfläche der 4x10 wird - bei vergleichbarem Wirkungsgrad - die 1x15 im Normalfall immer lautstärketechnisch untergehen, wenn beide sie gleiche Leistung erhalten. Das wäre bei 2 8-Ohm-Boxen an der gleichen Endstufe der Fall. D.h. Nicht, dass das nicht geht oder klingt, aber die 15er ist dann eher eine Ergänzung zum Sound und nicht so führend in der Soundgestaltung.

Die 2x10 ist von der Membranfläche viel vergleichbarer zur 1x15, deswegen ist die Kombination eigentlich sinnvoller. Wie gesagt, bei Anschluss an eine Endstufe. Betreibst Du natürlich jede Box einzeln an einer Endstufe (oder einem Kanal), kannst Du das natürlich entsprechend ausgleichen. Aber das wurde oben ja schon von @MrC angesprochen.

Ich spiele mittlerweile übrigens über eine 2x15 Box von Trace Elliott. Das ist zwar ein ziemlicher Trümmer, den man nicht gerne bewegt, aber die Kombination von zwei 15ern macht echt Spaß.
Von daher ist der Vorschlag von @mix4munich , eine zweite 15er auszuprobieren, meiner Meinung nach ein richtig guter 👍.

Gruß
Golo
 
Zunächst einmal gilt es, 2 Aspekte voneinander zu unterscheiden: Die Angabe einer Belastbarkeit von Lautsprechern dient einzig und allein dazu, eine Orientierung zu geben, ab welcher Leistungsabgabe der Endstufe die Gefahr der Zerstörung des Lautsprechers besteht. Klangliche Aspekte sind hier vollkommen außen vor. Der Belastbarkeit kann man pauschal keine klanglichen Eigenschaften zuordnen, mal abgesehen davon, dass dies bei Instrumentenboxen eh hochgradig subjektiv ist.

Ich möchte zum Thema Belastbarkeit etwas ausholen, um das Verständnis zu verbessern. Im Grunde ist das Denken in Leistungen eine Krücke, die eingeführt wurde, um Dinge zu vereinfachen und die dabei dem tatsächlichen Verständnis eher im Wege steht.
Viel besser ist es, in Spannungen statt Leistungen zu denken. Ein (Transistor-)Verstärker ist in erster Linie eine Spannungsquelle, spricht, er hat eine maximale Ausgangsspannung. Schließt man eine Last daran an, in unserem Fall einen Lautsprecher, so fließt ein Strom und daraus lässt sich eine Leistung berechnen.
Die Belastbarkeit eines Lautsprechers lässt sich ebenso durch die maximale Eingangsspannung beschreiben. Soweit so einfach, kompliziert wird es leider, weil wir mit Wechselspannung und Strom über einen weiten Frequenzbereich arbeiten.
Am einfachsten ist das noch bei reinen Sinus-Signalen zu verstehen. Wir haben hier immer zwei Werte, den Spitzenwert und den Effektivwert. Ersterer ist das Maximum über der Zeit (tritt also pro Periode nur einmal auf), letzterer ist eine Art Mittelwert über eine Periode. Er wird auch als RMS-Wert bezeichnet, da dies das mathematische Verfahren ist, ihn zu berechnen (root-mean-square).
Das Verhältnis Upk/Ueff ist bei einem Sinus Wurzel(2) oder 3 dB logarithmisch ausgedrückt. Diese Verhältnis wird auch als Crest-Faktor bezeichnet.

Kramen wir also unsere Formeln aus dem Physikunterricht heraus und wenden diese auf die Daten des Kustom Groove 1200 an.
Er ist mit 450 W an 8 Ohm angegeben, daraus folgt:
Urms = sqrt(450 W * 8 Ohm) = 60 V rms
Upk = Urms*sqrt(2) = 85 V pk

Rechnen wir dasselbe für die 4 Ohm Werte, so kommen wir auf 55 V rms / 77 V pk. Hier sehen wir, dass der Verstärker in der Praxis doch nicht eine reine Spannungsquelle darstellt. Entweder das Netzteil oder der maximale Ausgangsstrom begrenzen hier die maximale Ausgangsspannung.
Als Randnotiz zu beachten ist, dass Kustom die Werte bei einem ungewöhnlich hohen THD von 5 % angibt. Dieses Maß an Verzerrungen bedeutet, dass wir es keinesfalls mehr mit einem reinen Sinus zu tun haben. Spannend finde ich auch die Angabe, dass es sich um einen ClassB-Verstärker handelt. Dieser Typ erzeugt normalerweise starke Übernahmeverzerrungen, welche ihn für Audioverwendungen eigentlich aussschließen. Aber wenns klingt...

Jetzt wissen wir, welche Spannung der Verstärker liefert. Betrachten wir nun die Lautsprecherseite. Es gibt standardisierte Verfahren, wie deren Belastbarkeit ermittelt wurde. Leider sind Hersteller von Instrumentenboxen da selten auskunftsfreudig. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten dies auch gar nicht selbst testen, sondern nur die Belastbarkeit der verbauten Chassis verwenden. Dies ist im Grunde eine unzutreffende Annahme, da das Gehäuse hier einen Einfluss haben kann, aber lassen wir das mal außen vor.
Viele Hersteller von Lautsprecherchassis testen mit einem Rauschsignal mit 6 dB Crestfaktor. Das Rauschen stellt quasi ein standardisiertes, universelles Musiksignal dar. Die einfache Betrachtung mit reinen Sinussignalen hilft uns in der Praxis wenig, weil sie so nicht vorkommen. Musik und auch das Signal eines E-Basses, ist viel komplexer.
6 dB Crestfaktor bedeutet, im Testsignal ist der Effektivwert/RMS-Wert halb so groß, wie der Spitzenwert.

Nehmen wir die Werte deiner Lautsprecher und rechnen wir über die angegebene Impedanz auf die Spannung um:
Urms(115) = sqrt(400 W * 8 Ohm) = 57 V rms
Upk(115) = 2*Urms(115) = 113 V pk
Urms(210) = sqrt(200 W * 8 Ohm) = 40 V rms
Upk(210) = 2*Urms(210) = 80 V pk

(wer sich wundert, ich runde auf ganze Volt)

Was fällt auf? Der Verstärker kann ausgehend von seinen Daten (und der Annahme, dass die Ausgangsleistung mit einem Sinus-Signal ermittelt wurde) eine Peak-Spannung liefern, die nur knapp über der liegt, welche die 210er verträgt (85 V / 80 V). Die Betrachtung der Spannung zeigt auf, dass die "Leistung" von Verstärker und Lautsprecher direkt schwer in Relation zu setzen ist, wenn sie nicht mit denselben Testsignalen ermittelt wurde. Eine Spannung, insbesondere eine Maximalspannung, ist dagegen immer eindeutig.
Die Belastbarkeit gibt im Grunde an, welche Wärmeleistung das Chassis auf Dauer abführen kann. Der Wirkungsgrad von Lautsprechern ist sehr gering, wir reden bei Basslautsprechern von 1-5 %. Das heißt, von den 400 W werden 380 - 396 W in Wärme umgewandelt, die abgeführt werden muss, um das Chassis nicht zu beschädigen. Man spricht auch von thermischer oder elektrischer Belastbarkeit.

Und jetzt wenden wir uns ab von den Testsignalen und hin zu realen Basssignalen. Deren Crestfaktor ist im Allgemeinen wesentlich größer, als 6 dB. Das heißt, das Durchschnittslevel (RMS) liegt in Relation zum Spitzenwert noch viel tiefer, als beim Sinus oder beim 6 dB Testsignal. Wo genau wir uns befinden, lässt sich pauschal nicht beantworten. Generell sorgen Verzerrung und Kompression für einen kleineren Crestfaktor, je unbearbeiteter das Signal ist, desto größer ist er.
Ist der Spitzenwert fix (und das ist er durch den Spitzenwert der Endstufe), so sinkt mit steigendem Crestfaktor die RMS-Spannung, damit auch die Leistung und die thermische Belastung. Ein Chassis mit einem E-Bass-Signal thermisch zu überlasten istin der Praxis nur bei sehr starker Überdimensionierung der Endstufe möglich.

Leider ist das nicht das Ende der Geschichte. Wir haben bisher die Frequenzabhängigkeit der gesamten Problematik außen vor gelassen, was nicht zulässig ist.
Wir haben festgestellt, dass man bei Lautsprechern statt einer Belastbarkeit in W auch eine maximale Eingangsspannung in V angegeben kann. Diese ist im Allgemeinen aber nicht über der Frequenz konstant, sondern variiert sehr stark.
Dies wird zum einen klar, wenn man bedenkt, dass auch die Impedanz alles andere als konstant über der Frequenz ist. Das heißt, unsere einfachen Rechnungen von oben sind im Grunde alle nicht korrekt.
Zum anderen ist die frequenzabhängige Belastbarkeit im Tieftonbereich stark von der Mechanik des Lautsprechers in Kombination mit dem Gehäuse abhängig. Je tiefer die Frequenz, desto weiter muss das Chassis für den identischen Schalldruck auslenken. Diese Auslenkung ist mechanisch durch den Platz der Schwingspule im Luftspalt begrenzt (Hub, xmax). Legt man bei tiefen Tönen eine zu große Spannung an, so schlägt die Schwingspule an und wird mechanisch beschädigt. Weitere Schäden an der Aufhängung sind möglich.
Man spricht deswegen davon, dass Chassis neben der elektrisch/thermischen Belastbarkeit auch eine mechanische Belastbarkeit haben. Je nach Situation (Signal, Gehäuse) kann diese deutlich unter der elektrisch/thermischen liegen. Wenn in der Praxis Defekte auftreten, ist dies in der Regel die Ursache.

Oder anders ausgedrückt: Die 210 verträgt vermutlich keine 80 V pk im Tieftonbereich. Es ist gerade hier viel besser, in Spannungen zu denken, da wir über kurze, pulsartige Signale sprechen, die problematisch sein können (z.B. Saiten auf die Pole der Tonabnehmer schlagen, Kabel aus Bass ziehen, Einschalt- und Ausschaltplopps von Verstärkern etc.).

Leider lässt sich aus der angegebenen Belastbarkeit wenig über diese Eigenschaften ableiten. So bleibt dem Laien-Nutzer im Grunde nur, Verstärker und Lautsprecher vom Aspekt der Belastbarkeit nach dem Bauchgefühl her auszuwählen und eine extreme Mehrleistung beim Verstärker zu vermeiden. Bei deiner Konstellation hätte ich aber keine Bauchschmerzen, solange du den Amp nicht am Anschlag fährst und keine Anhebung bei 30 Hz und 50 Hz am EQ einstellst. Eine Absenkung schützt vor mechanischer Belastung.
Verstärker die mit dem Clipping anfangen sind für die Lautsprecher problematischer als ein 1000 Watt Verstärker der sauber seine 50 Watt rausgibt.
Diese Ansicht ist weit verbreitet, ist aber meiner Meinung nach nicht korrekt. Schlussendlich zählt nur das Signal, das hinten aus dem Verstärker herauskommt.
Nehmen wir einen Amp, der eine Ausgangsspannung von 20 V rms sauber liefert. An 8 Ohm sind das 50 W. Jetzt übersteuern wir diesen Verstärker maximal, am Ausgang liegt ein perfektes Rechteck an. Die Spitzenspannung beträgt weiterhin 28 V pk, diese ist nun identisch zu Effektiv-Spannung. Damit haben wir eine Ausgangsleistung von 100 W, mehr bekommen wir physikalisch nicht aus diesem Verstärker heraus. Kann der angeschlossene Lautsprecher die 100 W ab, wird er nicht beschädigt.
Einen Lautsprecher zerstöre ich durch zu hohe Eingangsspannung, entweder schnell, wenn ich seine mechanischen Grenzen übersteigt, oder langsam, wenn ich seine elektrisch/thermischen Grenzen überfahre. Wie das Signal dazu zustande kommt, ist nicht relevant.
Ich hatte schon geglaubt, dass die 2x10"er Box mit 200 Watt zur 15"er Box mit 400 Watt passt, denn nach oben hin werden die Watt ja immer weniger. Beispielsweise habe Hochtöner ja schon weniger als 100 Watt.
Die Annahme ist im Grunde richtig, setzt aber etwas voraus, dass hier nicht zutrifft und zwar eine Frequenztrennung zwischen den Lautsprechern. Wenn die 210er einen Hochpass bekommt und damit vom Tiefbass befreit wird (Stichwort mechanische Belastbarkeit), ist die Verwendung an deinem Verstärker vollkommen unkritisch. Du betriebst aber alle Boxen parallel über den gesamten Frequenzbereich.
 
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Hallo Golo!
Danke für Deine Infos. Ein Set aus 2 15"er Boxen scheint wirklich die bessere Lösung für einen kraftvollen, knurrigen Sound zu sein.
Das wird's werden...
 
Hallo Flix!
Wow! Soviel Fachwissen!
Tatsache ist, dass meine 2x10"er Box schon gebröselt hat, komischerweise öfter der Linke Lautsprecher, dann aber auch mal der Rechte.
Vielleicht auch, weil ich an der Verteilerdose des Gitarristen mit all seine Effektgeräten hänge. Deswegen habe ich mir eine Netzfilter Verteiler Steckdosenleiste zugelegt, hatte aber noch keine Gelegenheit auszuprobieren ob's hilft.
Ich verwende auch einen Einschaltstrombegrenzer, in meiner Wohnung haut es mir sonst die Sicherung raus beim Einschalten, im Proberaum erst einmal passiert....
30Db und 50Db sind bei mir schon ziemlich hoch eingestellt, hatte bei dieser Einstellung mit dem 15"er Lautsprecher alleine einen sehr guten knurrigen Sound auch bei den tiefen Tönen der H-Saite.
Ich werde die 2x10er einfach wieder wegtun und eine zweite 15"er Box besorgen. Seitdem ich die 2x10"er Box dabei habe, bin ich nur mehr am Regeln, komme aber soundtechnisch auf keinen grünen Zweig...
Danke für Deine Bemühungen und all Deine Infos!
Grüße aus Österreich
Mike
 
Die Netzseite hat damit nichts zu tun. Wenn du die 210er schon mehrfach beschädigt hast, verlangst du ihr einfach mehr ab, als sie zu leisten im Stande ist. Klanglich ist hier noch zu beachten, dass ein Lautsprecher mehr Verzerrungen erzeugt, je stärker er belastet wird. Das kann klanglich gewollt sein, kann aber auch unerwünschte Effekte mit sich bringen.
Für mich scheint die 210er einfach die falsche Box für dich zu sein, sowohl klanglich, als auch vom Pegel her. Dieses Urteil jetzt aber pauschal auf alle 210er auszuweiten, wäre wiederum unzulässig.

30 Hz anzuheben ist grundsätzlich gefährlich, das können so gut wie keine der für E-Bass verwendeten Chassis mit hohem Pegel ab. Das ist dann doch eher die Domäne der richtigen PA-Subwooferchassis mit 18" oder 21", die Hub im Zentimeterbereich zu lassen.
 
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Meine Lösung..2x Oberton 15 L 400 ...aber das muß nicht jedem gefallen.auf Foto 2 ist eine Thiele 806 mit EV 12L Speaker dazugeschalten,die kann mit dem 15 Oberton in der Thiele 606 nur bedingt mithalten,vor allem bei 5 saiter Bässen.Der Oberton hat 400 Watt RMS und geht bis 4000 Hz ,da fehlt kein 10 er Speaker.Aber wie immer....Geschmackssache.
Ich hab das auch schon mit 1x12 Eminence Delta Pro (auch 400 Watt RMS) ausprobiert in zwei verschiedenen Boxen,aber die haben nie eine Chance gegen den 15 Oberton.
 

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... Ein Set aus 2 15"er Boxen scheint wirklich die bessere Lösung für einen kraftvollen, knurrigen Sound zu sein...

Falls das Budget dafür vorhanden ist, sprich doch mal mit Hans von FMC - der nimmt sich angeblich immer viel Zeit für ein Beratungsgespräch (können die FMC-User im Forum etwas dazu sagen?). FMC baut Bassboxen und hat auch 2*15er im Programm. Die Firma sitzt in Ingolstadt in Nordbayern, aber es gibt auch Geschäfte, in denen man die Boxen antesten kann. Ich würde evtl. zu einer Doppelfünfzehner mit zumischbarem Mitteltöner raten, damit kannst Du bei Bedarf den Bereich der oberen Mitten noch etwas deutlicher ausleuchten (aber man braucht das nicht unbedingt). Außerdem sind die Boxen überraschend leicht.

Firma FMC: https://fmc-audio.jimdo.com
2*15er Boxen: https://fmc-audio.jimdo.com/produkte/15-boxen/2-x-15-boxen/

Ich würde zu einer 215M N2 oder zu einer 215M HP raten.
 
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Also ich habe eine Tube Town TTC Thiele 806 mit dem besagten Oberton 15 und habe letzte Woche von Hans eine FMC 15 bekommen ,wie schon geschrieben auch mit dem gleichen Speaker.Der Oberton ist quasi ein "Nachbau" des EV 15 L,aber mit mehr Leistung(sverträglichkeit).Der Speaker wiegt 7,6 Kilo,etwas leichter als ein EV.Aber die Box ist ganz gut alleine zu tragen,zur Not mit einer Hand.Mit Neodymspeaker ist sie nochmal einige Kilos leichter.Sound ist Geschmackssache,mir gefällt sie für alle Musikstile,man kann ja am Amp zur Not nachregeln.FMC kann man uneingeschränkt empfehlen,und ja,Hans ist sehr kundenfreundlich.Der Unterschied der TTC 806 zur FMC ist minimal hörbar,die TTC ist innen nicht gedämmt und hat Tolex aussen.Ich kann nicht sagen,welche besser klingt,die FMC klingt etwas natürlicher,Lautstärkemässig sind sie gleich,....der Unterschied ist wirklich sehr gering.Die FMC ist ,wenn man ganz penibel ist,die Box für alle Stilarten.Aber wie geschrieben,beide sind gut.
 
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Hallo Folks!
Danke für Euer Feedback!
@the flix: Wie Du sagst, die 200Watt 2x10"er Box ist sicher zu schwach für meinen Verstärker und die Einstellung, die ich verwende. Die tu ich wieder weg. Mit der 15"er alleine hat's besser getönt und die verträgt und braucht die 50 db fast bis zum Anschlag, damit die tiefe H Saite tönt und der Verstärker knurrt... Die 30 db hatte ich knapp über der Hälfte vom EQ.

@mix4munich : Danke für die Links! Mächtige Boxen von FMC. Die behalte ich mal im Auge...(bis mein Budget es zulässt).
Wäre eine Reise nach Nordbayern wert, die mal mit eigenem Verstärker und Bass zu testen.

@WesL5 : Danke auch für Deine Infos, Fotos und Musik Links!

Es wird wohl für den Moment mal eine zweite GK 15"er Box werden....
 
Mit der 15"er alleine hat's besser getönt und die verträgt und braucht die 50 db fast bis zum Anschlag, damit die tiefe H Saite tönt und der Verstärker knurrt... Die 30 db hatte ich knapp über der Hälfte vom EQ.
Mit diesen Einstellungen hast du gute Chancen, auch jede andere Box zu töten. Wie schon gesagt wurde, können die üblicherweise verwendeten Lautsprecher diese Frequenzen nicht übertragen. Im tiefen Frequenzbereich ist die Belastbarkeit der Lautsprecher durch den Maximalhub limitiert und liegt meist deutlich unter der Nennbelastbarkeit. Nicht ohne Grund haben manche Amps einen Hochpaßfilter eingebaut bzw. gibt es solche Filter in Pedalform.
Ich nutze so einen Filter bei etwa 60Hz mit einem Fünfsaiter; die Frequenz ist etwas unterhalb der ersten Oberschwingung des tiefen H und da geht nichts nennenswertes verloren.
 
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Ich hatte am Sonntag die Möglich die beiden Boxen mit dem Markass (800 Watt sin) " mit einem 5 Saiter ..halb...auszufahren"...das ist brutal...kaum auszuhalten,wenn man davorsteht.
 
Hallo FoxGolf!
Danke für den Tipp! Ohne die 50db zu erhöhen klingt die Kiste halt nicht. Der 15"er Speaker hat das aber bis jetzt 2 Jahre lang problemlos ausgehalten und tönt wie ein moderner Bass Sound heutzutage sein sollte. Am Le Fay Bass wird's wohl nicht liegen. Kann es sein, dass teurere Saiten die tiefe H Saite besser darstellen, ohne die 50 db zu erhöhen? Ich bin da normalerweise eher bei Billigsaiten, welche ich dann öfter wechsle wenn sie die Brillanz verlieren.
Oder am Verstärker? War bis jetzt eigentlich schon überzeugt vom Custom 1200 Groove...
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Hallo WesL5!
Tja, ich interessiere mich für die 2x15"er mit Hochtöner und 8"erSpeaker(?) Box.
Macht diese Box Sinn für Soul und Funk mit 50-15.000 hertz?
Bei meiner Gallien Krueger sorgt der Hochtöner schon für einen transparenten Sound, den ich sehr schätze.
 
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