Wie habt ihr Musiktheorie auf dem Griffbrett gelernt?

  • Ersteller Jules Keen
  • Erstellt am
... oder nicht???
Nicht so wirklich. Ihr sagt, Improvisieren ist keine große Sache, man macht es einfach und die Ohren steuern euch.

Ich bin aber der Meinung, dass Improvisation die Königsklasse des Musizierens ist, das freie Spiel über Akkorde und Skalen, sich dabei an Harmonien halten und dem Ganzen immer noch einen Sinn zu geben. Und das ist eine große Leistung, die das Gehirn verinnerlichen muss, das geht über das auswendig lernen hinaus, dass muss internalisiert, also verstanden werden (es wird zur Intuition), so dass das Gehirn die Theorie anwendet, als wäre es die eigene Natur. Das fängt meinetwegen einfach an mit einem Blues und der Pentatonik und man könnte meinen, dass das wirklich leicht ist - aber hier steckt schon eine Menge Erfahrung drin.

Es ist doch beim Improvisieren so - jemand ruft "B-flat , Kadenz 1625 in 4/4" und dann soll darüber improvisiert werden, einer macht die Harmonien und dann kann jemand eine Melodie darüber improvisieren. Das halte ich für eine große Leistung.
Selbst wenn man nur einen Akkord nimmt und sagt "mach doch mal ein A7" und dann wird darüber in mehreren Lagen mittels Pentatonik improvisiert, so dass auch Rhytmus entsteht, eine Melodie zu erlauschen ist - selbst dass ist eine durchaus große Sache, man darf nur nicht der Versuchung anheimfallen zu glauben, nur weil man das kann, dass das einfach ist und dass man das einfach mal so macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zum Erlernen von „Musik-Theorie“ ist die Gitarre leider zunächst mal IMO sehr unübersichtlich. Ich habe mir den ersten Teil meines musiktheoretisches Wissen angeeignet, indem ich mich an ein Keyboard/Klavier gesetzt habe und dort das ganze Akkord/Intervall Zeug verstanden, visualisiert und verinnerlicht habe. Am Klavier braucht man da vielleicht 2 Stunden und hat verstanden, aus welchen Tönen Akkorde aufgebaut sind, was eine Akkordumkehr ist, usw.
Dann sind am Klavier die Tonleitern auch sehr gut vorsortiert. Man sieht und versteht sehr schnell, wie Ton-Art, Akkord und entsprechende Tonleitern zusammenhängen.
Hat man diese Grundlagen verstanden, kann man sie IMO leichter auf das Gitarrengriffbrett übertragen. Man hat zwar noch nicht die genaue Orientierung, aber man kennt wenigstens das Ziel...
Dennoch beginnt dann erst die „harte“ Arbeit, nämlich Harmonieverständnis in Improvisation einfließen zu lassen: Über welchen Akkord spiele ich eigentlich gerade? Wo befinden sich die Töne zu dem Akkord? Welchen „Sound“ macht welcher Ton? Rhythmik, Pausen, Phrasierung,...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hey,
Ich kann komplexe Parts/Songs nachspielen sofern ich die dazugehörigen Tabs finde. Ich hab auch die Grundkenntnisse über Scales usw. Aber mir fehlt halt ein roter Faden, um mich weiterzuentwickeln. Mein Ziel Momentan ist es ein Riff, Akkordfolge usw. nicht mehr zufällig zu finden, sondern mit Plan ranzugehen.

LG Jules
Ich würde empfehlen, Unterricht zu nehmen bei einem echten menschlichen Lehrer. Der hat einen Überblick über den Lernstoff und kann ihn für dich strukturieren. Er kann einschätzen, was für Vorkenntnisse du mitbringst und in welche Richtung du am sinnvollsten weiterarbeitest. Und er kann es dir erklären und deine Fehler berichtigen, und zwar viel schneller, als du es alleine könntest, wetten?

Alleine Musik lernen ist meiner Meinung nach was für Leute, die zuviel Zeit haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Alles klar, ich stell meine Gitarre wieder in die Ecke :biggrinB:

Vielleicht ist die Gitarre unter dem Kopfkissen besser aufgehoben... hat früher mit den Schulbüchern auch ganz gut geklappt haben... ;).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ihr sagt, Improvisieren ist keine große Sache, man macht es einfach und die Ohren steuern euch.

Ich bin aber der Meinung, dass Improvisation die Königsklasse des Musizierens ist, das freie Spiel über Akkorde und Skalen, sich dabei an Harmonien halten und dem Ganzen immer noch einen Sinn zu geben.

Natürlich ist Improvisation die Königsklasse !!

Es sollte dabei aber für MICH immer so klingen als ob es einfach ist, relativ leicht von der Hand geht.

Und das ist eine große Leistung, die das Gehirn verinnerlichen muss, das geht über das auswendig lernen hinaus, dass muss internalisiert, also verstanden werden (es wird zur Intuition), so dass das Gehirn die Theorie anwendet, als wäre es die eigene Natur. Das fängt meinetwegen einfach an mit einem Blues und der Pentatonik und man könnte meinen, dass das wirklich leicht ist - aber hier steckt schon eine Menge Erfahrung drin.

Selbst wenn man nur einen Akkord nimmt und sagt "mach doch mal ein A7" und dann wird darüber in mehreren Lagen mittels Pentatonik improvisiert, so dass auch Rhytmus entsteht, eine Melodie zu erlauschen ist - selbst dass ist eine durchaus große Sache, man darf nur nicht der Versuchung anheimfallen zu glauben, nur weil man das kann, dass das einfach ist und dass man das einfach mal so macht.
Naja so wie ich es empfinde findet die Gehirnleistung vorher statt, beim Internalisieren eben.
Erst wenn das passiert ist kann man Intuitiv spielen und seinen Fokus mehr auf das Zuhören der Musik,
auf das was machen die anderen Musiker gerade, legen. Das kann ich aber nicht mit dem Kopf steuern
oder kontrollieren. Bei mir funktioniert das über abschalten + zuhören + im Optimalfall geniessen.

Und ja neben dem Internalisieren von Akkorden, Akkordverbindungen, einem Anteil Theorie gehört
natürlich neben Dynamik auch wie von dir erwähnt, auch ein intuitives Rhythmusgefühl dazu.
Ohne coolen Rhythmus klingt jede noch so anspruchvolle Improvisation, jedes Melodie oder
jedes Lick langweilig und suboptimal.
:opa:
 
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Threadstarterin @Jules Keen nach fast 50 posts innerhalb von nicht einmal 24 Stunden :eek:mit reichlich ausufernden und zudem z.T. unnötig polarisierenden statements in Bälde den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen wird.......wenn das nicht schon jetzt der Fall ist :gruebel:.

LG Lenny
 
...... und ich scheitere immer wieder am improvisieren am Griffbrett .............. auf fehlendes Wissen über Musiktheorie zurückzuführen ist,.............. oder wie alle Töne auf dem Griffbrett heißen etc. Allerdings nichts zur Anwendung. Deshalb meine Frage an die Expert:innen unter euch. Wie habt ihr damals die Musiktheorie gelernt ?
Weils irgendwie auch passt.

Hier mal ein Video wie ich gerade von meiner neuen Metal einen Song der Band lerne.

Zuerst kommt der Riff, dann freie improvisation. Dabei gehts jetzt bitte nicht ob dem einen oder anderen das gefällt oder nicht, es geht nur um eins:
Wie SCHNELL man sich auf dem Griffbrett zurechtfinden kann.

Das habe ich geschafft durch die Pentatonik in allen 5 Lagen und die 7 Kirchentonleitern und das ganze in sämtlichen Tonarten.

Und da ich einen Gitarrenlehrer gehabt habe der mir die erklärt hat.

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Threadstarterin @Jules Keen nach fast 50 posts …

ist doch einfacher als alle Akkorde und Skalen und Impros die vor ihr liegen :)
 
Gitarre ist das einzige Instrument bei dem Wissen kontraproduktiv zu sein scheint.
Sich nicht mit Theorie zu beschäftigen war der schlechteste Tip den ich je bekommen habe.

Dieser Meinung bin ich eben nicht! Du benötigst weder zum Improvisieren, noch zum Finden von Akkorden musiktheoretische Kenntnisse.
Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen. Du musst einfach Deine Ohren einschalten und hören was gut klingt.
Grundsätzlich war, aber dennoch falsch weil:
Um diesen Punkt zu erreichen braucht es natürlich einiges an Vorleistung. jahrelange Erfahrung darin Song zu lernen, Songklischees wieder zu erkennen, das Gehör zu schulen und ein gewisses Maß an Theorieverständnis.

Man muss nicht gleich den Dr. in Musikwissenschaft machen, aber mit ein paar Grundlagen tut man sich bei allem so viel leichter. Mit wenigen Wochen (nebenbei) lernen tauscht man Jahrelanges versuchen gegen machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Deshalb meine Frage an die Expert:innen unter euch. Wie habt ihr damals die Musiktheorie gelernt ?
C-Dur-Tonleiter in der Schule vor vielen Jahren, dann lange nix dazu gelernt und auf dumme Sprüche wie "Spielen, Spielen, Spielen" gehört. Irgendwann im MB über das Thema Stufenakkorde mitbekommen wie was zusammenhängt und in Coronazeiten durch viele Tutorials dazugelernt.

Ein paar Tipps:

1. Vergiss erstmal die Modes, Kirchentonleitern die dir hier empfohlen wurden. Das kommt später dran.
2. Beschäftige dich erstmal nur mit der C-Dur-Tonleiter (darauf baut alles andere auf!) und deren offenen Akkorden auf deinem Griffbrett. Weiter vorn war das beste Tutorial zum Auswendiglernen der Töne auf dem Griffbrett schon mal verlinkt. Mach 2-3 Wochen genau was der Onkel vorgibt!
3. Falls du nicht über das "Zufallsprinzip" weiterkommen willst was Jahre dauern wird und nur frustriert:
Schau dir (wenn Punkt 2 erledigt ist) dieses Video an und schreib auch auf was da auf der rechten Seite schön grafisch dargestellt wird, es sind die Songwriting-Basics.

 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Somit steht für ein Musikstück in C-Dur fest, welche Akkorde Du benutzen kannst, das wären in diesem Beispiel
Und das ist genau so ein unseliger Satz, dessenwegen 3 Jahre später (vermeidbare) Fragen kommen wie "Was macht denn ein B-Dur-Akkord in einem Stück in C-Dur ??!!"

LG
Thomas
 
(y)

Gibt da noch mehr ....

Das Problem ist, daß für ein Musikstück nicht alle Töne des Tonsystems verwendet werden können, da sich je nach Konstellation der Noten bestimmte andere Noten dazu nicht mehr harmonisch verhalten. Wollen z.B. zwei Musiker etwas improvisieren und sie nutzen alle Noten des Tonsystems, kommt es unweigerlich zu Disharmonie und es wird furchtbar klingen.
Weitere Aussagen die so pauschal einfach nicht stimmen, da ja Gott sei dank nicht alle Stücke diatonisch sind.
Und bei einem Jam mit anderen benutze ich fast immer auch Chromatik = mehr als die 7 tonleitereigenen Töne ......
 
dessenwegen 3 Jahre später (vermeidbare) Fragen kommen wie "Was macht denn ein B-Dur-Akkord in einem Stück in C-Dur ??!!"
nein, solche Fragen sind nicht vermeidbar, sondern die nächste Stufe. Ich kann doch einem Anfänger nicht neben dem CDur bereits alle Optionen vermitteln. Zuerst C und später nach dem Kapieren kommt das weitere. Spätere Fragen gelten nie als vermeidbar, oder hast du alle Themen in Schule und studium immer gleich sofort in Gänze gemacht? Nö, Schritt für Schritt, und B in C kommt erst später.

Und bei einem Jam mit anderen benutze ich fast immer auch Chromatik = mehr als die 7 tonleitereigenen Töne ......
Da möchte ich behaupten, dass du chromatik nur nutzt, um Übergangstöne zu verwenden, aber die Zieltöne und die Betonungen legst du auf Akkordtöne und die Töne der Tonleiter, nicht auf alle. Von daher werden die 7 Töne und die auch nur in bestimmer Konstellation verwendet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nö, Schritt für Schritt, und B in C kommt erst später.
Kommt aber nur dann, wenn man vorher mit Sinnlosdogmen wie dem Zitierten verunsichert wurde.
Man könnte einen B-Dur-Akkord in C-Dur ja auch als völlig normal vermitteln, was er auch ist ... denn die reine
Diatonik ist ein gedankliches Hilfskonstrukt, das in der echten Musikwelt keinerlei Bedeutung hat.

Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
dumme Sprüche wie "Spielen, Spielen, Spielen" gehört.
du solltest halt nicht auf "dumme Sprüche" hören, sondern auf das, was du und deine Mitmusikanten spielen.
Dann ist spielen, spielen, spielen schon nicht verkehrt, weil du gelerntest anwendest und technisch vertiefst.
Weitere Aussagen die so pauschal einfach nicht stimmen, da ja Gott sei dank nicht alle Stücke diatonisch sind
es macht durchaus auch musikalisch Sinn, Töne über Akkorde zu spielen, die musiktheoretisch eigentlich nicht dahin gehören, aber
im Kontext der Musik trotzdem durchaus harmonisch sind.
 
So gesehen kann die Musiktheorie dann wie ein Gefängnis sein aus dem man sich nicht rausbewegen kann-
(ich habe mich auch nie damit beschäftigt und Harmonielehre ist ein "Rotes Tuch" für mich).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Kommt aber nur dann, wenn man vorher mit Sinnlosdogmen wie dem Zitierten verunsichert wurde.
Man könnte einen B-Dur-Akkord in C-Dur ja auch als völlig normal vermitteln, was er auch ist

Ich kann einem Anfänger in einer halben Stunde die Grundlagen der Musiktheorie beibringen, so daß er danach mit dem Quitenzirkel umgehen und erste Akkordreihenfolgen komponieren kann. DANACH kann man dann das Wissen erweitern. Das versteht jeder.

Mit Deiner Methode wirst Du Musiktheorieanfänger nur unnötig verwirren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben