Wie habt ihr Musiktheorie auf dem Griffbrett gelernt?

  • Ersteller Jules Keen
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Mein Ziel Momentan ist es ein Riff, Akkordfolge usw. nicht mehr zufällig zu finden, sondern mit Plan ranzugehen.

Aus meiner Erfahrung lernt man mehr und schneller, wenn man klein anfängt und die Komplexität nach und nach steigert/entwickelt, wenn man das Einfache gut beherrscht.

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Quintenzirkel.jpeg
(Bildquelle:Amazon)

und ist für einen Anfänger bzw. leicht Fortgeschrittenen (Gitarristen) gut verständlich; man kann die Akkord-Gruppen gleich nachspielen, den Wechsel üben und immer schön reinhören, wie diese Kombination klingt, ein Liedchen probieren, improvisieren, und nach einiger Zeit erkennt das Ohr den roten Faden dieser Gruppierung.
Mit diesen Erfahrungen im Ohr kann man auch weitere Schritte in die Musiktheorie besser verstehen/aufnehmen.

Das Ganze mit einem Liederbuch ergänzt kann eine Menge Spaß machen und das eigene Musizieren auf den Weg bringen. Später dann, wenn konkrete Fragen auftauchen, kann man Lehrbücher/Gitarrenschulen, die das Thema gezielt behandeln, kaufen, und mit diesen praktischen Vorkenntnissen wird man die Theorie auch besser/leichter verstehen.

Gruß, Bert
 
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Aber das gehört auch dazu daß man selbst herausfindet wo sich die Töne am Besten anhören oder sie am komfortabelsten
spielen kann. Dadurch lernt man auch die Noten/ das Griffbrett besser kennen.
Zumal bei Notenwerken für Gitarre notiert ist wo der Ton zu Spielen ist.
 
Hallo,
:biggrinB: das ist mal wieder Internetforum at it's best. Sämtliche Tipps aus jeder Richtung geballt und Du kannst weder damit was anfangen noch unterscheiden, was jetzt geeignet ist oder nicht.

ich scheitere immer wieder am improvisieren am Griffbrett oder am finden von Akkorden, was wiederum (ist mir bewusst) auf fehlendes Wissen über Musiktheorie zurückzuführen ist
Dieser Meinung bin ich eben nicht! Du benötigst weder zum Improvisieren, noch zum Finden von Akkorden musiktheoretische Kenntnisse.
Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen. Du musst einfach Deine Ohren einschalten und hören was gut klingt.

Natürlich schadet Wissen über Musiktheorie nicht, aber das kommt erst nach dem Spielen.
Ich persönlich hab mir damals ein gutes Buch gekauft und hab das durchgearbeitet. Ab und zu schau ich da bei Bedarf immer wieder mal nach.
Im Internet gibt es auch viele Infos, dabei ist aber die Gefahr groß, dass Du Dich dabei verzettelst.

Good Luck!
 
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...Du benötigst weder zum Improvisieren, ... musiktheoretische Kenntnisse.
...

dem würde ich widersprechen. Improvisieren ist kein Anfängerthema und es ist auch kein beliebiges Spielen oder gedudel auf der Gitarre, sondern man braucht die Akkordwechsel, wie man die Wechsel mitmacht und betont, welche Optionen es gibt und was man machen kann, um Spannung zu erzeugen. Improvisieren ist eine Gehirnleistung par excellence, die viel, viel Übung und Verständnis erfordert. Und dieses Verständnis ist die Verankerung von Tonleitern, Akkorden und Intervallen.

Wenn ich nur die Ohren nutze zum Improvisieren, dann höre ich zwar falsche Töne, kann sie aber von vornherein nicht vermeiden. Korrekt zu improvisieren heißt, vorab zu wissen, was man spielen kann, nicht erst durch die Ohren die Rückmeldung zu erhalten, ob es korrekt war.
 
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Siehst Du, da unterscheiden sich unsere Meinungen.
Aber ich denke da kannst sowohl Du, als auch ich gut damit leben ;)
 
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Aber ich denke da kannst sowohl Du, als auch ich gut damit leben ;)

Auf jeden Fall. Ich vermute auch, dass über unterschiedliche Niveaus von Improvisieren ausgegangen wird. Im Jazz wird bestimmt mehr benötigt als in einem 12taktischen Blues. Und an der Gitarre ist das noch mal was anderes als auf dem Klavier, wo alle Noten wie auf einer Perlenschnur aufgereiht sind.
 
Improvisieren ist bei MIR keine Gehirnleistung par excellence. Im Gegenteil will ich meinen Kopf dabei komplett ausschalten.

Um diesen Punkt zu erreichen braucht es natürlich einiges an Vorleistung. jahrelange Erfahrung darin Song zu lernen, Songklischees wieder zu erkennen, das Gehör zu schulen und ein gewisses Maß an Theorieverständnis.

War man da fleissig braucht es keine besondere Gehirnleistung mehr während man improvisiert ......
 
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Improvisieren ist bei MIR keine Gehirnleistung par excellence....

Oh doch, die Psychologie hat das mehrfach untersucht, Improvisation ist eine Höchstleistung, die man - wie du korrekt sagst, erst mal vorbereiten muss. Und wenn es deinen Kopf frei macht, dann deshalb, weil es keinen anderen Platz mehr für Sorgen und Gedanken lässt, weil sich das Gehirn voll und Ganz aufs Improvisieren einlässt. Wie Klettern und Bouldern, der Kopf ist mit einem einzigen Thema beschäftigt und man vergisst alles andere - das ist "den Kopf ausschalten", auch wenn er dabei viel leistet. Es macht uns halt Spaß.
Darum macht auch Laufen den Kopf so wenig frei, weil das Gehirn hier eigentlich kaum Leistung erbringt. Das Thema zu ergründen ist höchst spannend.
 
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Improvisieren ist bei MIR keine Gehirnleistung par excellence.
bei mir auch nicht. Improvisation war und ist bei mir die Grundlage um bei der Gitarre auf "Entdeckungsreise" zu gehen.
Was man dann so spielt muß man erstmal nicht so genau verstehen. Hauptsache es klingt gut. Sich im Nachhinein dafür interessieren, was man da genau "musiktheoretisch" gemacht hat, kann natürlich nicht schaden.
Oh doch, die Psychologie hat das mehrfach untersucht, Improvisation ist eine Höchstleistung,
Manchmal hab ich den Eindruck, Musik machen auf der Gitarre sei für manche eine "Stressveranstaltung", das kann es doch nicht sein:engel:.
Ich z.B. hab einfach Lust darauf Gitarre zu spielen, auch innerhalb einer Gruppe, und das dient mir gerade dazu, Stress abzubauen und den Kopf frei zu kriegen, "esoterisch" ausgedrückt, um meinen inneren Frieden zu finden:m_git1:.
 
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Improvisation war und ist bei mir die Grundlage um bei der Gitarre auf "Entdeckungsreise" zu gehen.

Das kann von Person zu Person und Instrument variieren; bei mir waren das Spiel nach dem Ohr und die Improvisation (Gitarre, Mundharmonika) die Entdeckungsreise zum gefälligen und freudigen Musizieren. Ohne Noten und alles autodidaktisch. Es lief einfach - spielen, probieren, üben und wieder spielen.
Auf dem Klavier habe ich zwar eine einfache Liedbegleitung auch nach dem Ohr hingeklimpert, aber es klang meinen Ansprüchen nicht gut genug, und ich kam da auch nach Jahren nicht viel weiter, auch nicht nach sechs Jahren Klavierunterricht in der Musikschule.

Über die Ursachen kann man zwar forschen, aber das wird den Musikern auch nicht viel helfen. Es ist, wie es ist; manche Sachen laufen Einem in die Finger wie von selbst und nach einer kurzen Übung kann man's, dann kann man sich darüber freuen. Manche Sachen müssen lange/gründlich geübt werden und selbst die kleinsten Erfolge müssen hart erarbeitet werden; dann kann man das Instrument in die Ecke stellen, oder sich damit abfinden, daß das Lernen mit harter Arbeit verbunden ist, und dabei hoffen, daß irgendwann doch der Knoten platzt und die Lernphasen kürzer werden.

Gruß, Bert
 
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Sich mit Musiktheorie (im Sinne von harmonischen Zusammenhängen wie Kadenzen, Leittönen oder Tonleitern, Kompositionsschemata, Modalitäten usw.) auseinanderzusetzen ist ein zweischneidiges Schwert.

Einerseits hilft es immer, zu wissen, wo welcher Ton auf dem Griffbrett ist, was für Intervalle es gibt, wie diese klingen, wie man diese auf dem Griffbrett verteilt greifen kann usw. Das hilft vor allem dabei, untereinander referenzieren zu können. Wenn ich einem Mitmusiker sage: "Wie wäre es, wenn ich das a spiele und du die Quinte dazu?" kann es ziemlich nerven, wenn der andere dann wie ein Reh aufs herannahende Auto starrt und man erst sagen muss: "Spiel sieben Bünde höher."

Das lässt sich aber relativ leicht abschalten, indem man den Kram einfach lernt. Mal' dir ein Griffbrett auf einen Zettel und schreibe jeden Ton in jedem Bund auf. Lege dann deinen Finger auf einen Bund und prüfe dich selbst ab, was für ein Ton da ist. Intervalle lassen sich daneben relativ leicht erlernen, indem man sich deren geometrische Formen aneignet: Eine Quinte ist (klar, von der B-Saiten-Problematik abgesehen) zwei Bünde hoch und eine Saite drüber, eine große Terz ist ein Bund zurück und eine Saite drüber (oder vier Bünde höher auf der selben Saite) usw. Damit unterstützt man sich selbst dabei, sich die Töne des Griffbretts ganz grundsätzlich zu erschließen. Ich muss nicht zwingend wissen, welcher Ton die große Sexte von C ist, wenn ich weiß, dass sie einen Bund zurück und zwei Saiten höher ist (wo ich weiß, dass ein A liegt), und wie sie klingt

Daneben schadet es auch definitiv nicht, seine Fingersätze zu lernen. Da gibt es verschiedene Ansätze (3-note-scales, CAGED etc.), aber wenn man sich für einen entschieden hat, sollte man einfach dabei bleiben und diese Sätze so üben, dass man sie auch im Schlaf beherrscht.
Was ich dabei gerne gemacht habe, war einen 12-seitigen Würfel zu nehmen und diesen zweimal zu würfeln. Der erste Wurf gibt die Tonart an (auf der Gitarre wäre dann eine 3 = G-Dur), der zweite, in welcher Lage man den Fingersatz dazu spielt (also eine 4-8 wäre dann As-Dur in der achten Lage). Das macht man ein paar Tage oder Wochen und sollte dann weniger Schwierigkeiten damit haben, in jeder Lage einigermaßen zu wissen, welcher Fingersatz zu welcher Tonleiter dort greifbar ist. Das kann man dann variieren mit natürlicher, harmonischer, melodischer Moll-Skala und so weiter. Man kann auch mit einem 8-seitigen Würfel noch ins modale gehen (erster Wurf Grundton, zweiter Wurf die Lage und dritter Wurf der Mode, also 1 von 12 = F, 5 von 12 = in der fünften Lage, 4 von 8 = lydisch -> F-lydisch in der fünften Lage). Damit kann man seine Fingersatzübungen um einiges auffrischen. Man kann bei alldem aber auch gerne erstmal mit der Moll-Pentatonik anfangen und sich langsam hocharbeiten.

Dazu kann man sich dann noch verschiedene Akkord-Shapes anschauen, deren Grundtöne verschieben, Septimen hinzufügen, Sechsten und Nonen hinzufügen, und so weiter. Wenn man dann weiß: "Hier im Takt wird ein m7add9 gespielt", dann spricht nichts dagegen, wenn man durch lernen und üben weiß, wie man diesen m7add9 in Lage X greifen kann.

Das alles kann aber nur dazu führen, dass man sich auf dem Griffbrett wohler oder eher heimischer fühlt. Ich brauche nicht mehr darüber nachzudenken, wenn ich zu einer Begleitung etwas spielen möchte, weil ich durch all diese Übungen relativ genau weiß, wo ich wie was umsetzen kann.

Andererseits kann die Auseinandersetzung mit Musiktheorie aber auch Schranken erzeugen, über die man sich bewusst sein sollte, wenn man ans Komponieren oder Improvisieren geht. Wenn es nämlich dazu führt, dass man sich nicht mehr traut, aus dem harmonisch vertrauten (oder vielmehr, weil theoretisch fundiert, logischem) auszubrechen, dann hindern Grundlagen in der Theorie eher, als dass sie nützen, insbesondere, wenn es nur Grundlagen sind.

Da kommen dann wieder die Ohren ins Spiel.

Ganz davon abgesehen: was mir sehr geholfen hat, mich mit meinen Improvisationen wohler zu fühlen, war nicht nur, dass ich da viel Zeit hinein investiert habe, sondern auch dass ich Dinge ausprobiert habe (dazu zu singen, ein Repertoir an 'harmonischen Ausbrüchen' aufzubauen usw.) und mir andere Instrumente angeschaut habe. Ein paar Monate Übung mit der Ukulele haben mir enorm weitergeholfen, auf meinem eigentlichen Instrument weiterzukommen.
 
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...
Manchmal hab ich den Eindruck, Musik machen auf der Gitarre sei für manche eine "Stressveranstaltung", das kann es doch nicht sein:engel:.
Seinen Kopf anzustrengen ist doch kein Stress, sondern kann höchst inspirierend und entspannend sein. Musik zu machen ist - trotz Höchstleistung im Kopf - eine "Entspannungsveranstaltung". Man muss natürlich die intellektuellen Kapazitäten haben :m_git_a:

...Ich z.B. hab einfach Lust darauf Gitarre zu spielen, auch innerhalb einer Gruppe, und das dient mir gerade dazu, Stress abzubauen und den Kopf frei zu kriegen, "esoterisch" ausgedrückt, um meinen inneren Frieden zu finden
Nur weil du dich entspannst und innerlich deinen Frieden findest heißt das nicht, dass dein Gehirn auf Sparflamme läuft. In dem Augenblick des Musizierens läuft es auf Hochtouren, dass ist der Augenblick, wozu unser Gehirn am besten gemacht ist - Spaß, und dabei wird es nicht faul in seiner Hülle herumschwappen.
 
dass dein Gehirn auf Sparflamme läuft.
Naja ---- so gesehen läuft das Gehirn nie auf Sparflamme, selbst im Schaf nicht. Ich denke aber, du hast schon verstanden, worauf @Dr Dulle
und ich hinaus wollen, oder nicht???
 
.......Deshalb meine Frage ....... wie habt ihr damals die Musiktheorie gelernt ? Mir ist klar dass es sehr trocken wird, aber ich brauche Anhaltspunkte.

Vielen Dank :)

Als Beginner hatte ich mir wie viele, Bücher und Lernvideos zugelegt. Irgendwann war mir es zu langweilig, nur irgendwas spielerisch auf der Gitarre zu lernen.

Ich wollte wissen, was kann ich auf der Gitarre spielen und zu welchen Akkorden passt es. Vor allem wollte ich wissen, wie kann ich Akkorde benennen und was ist das Gehemnis dahinter.

Geöffnet hat mir die Augen mein Gitarrenlehrer:

1. Erlernen der 7 Kirchentonleitern und deren Einsatz (Fröhlich, Traurig, usw.)
2. Analyse der Kirchentonleitern
3. Bildung von Akkorden mit Wissen aus den Kirchentonleitern

Nach diesem Exkurs habe ich alle Bücher verstanden, auch die Harmonielehre Bücher, die zuvor nur sperrig waren, da dies die Basis war.

Es macht UNHEIMLICH VIEL SPASS sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Bei mir war halt der Gitarrenlehrer essentiell wichtig.
 
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Alles klar, ich stell meine Gitarre wieder in die Ecke (...)

Diese Merkhilfe mag für @relact hilfreich sein, weil sie ihm auf eine "produktive" Art vertraut ist, sie muß aber nicht für jeden hilfreich sein (ich verstehe nicht mal Bahnhof).

Beim Lernen halte ich mich an dem "Lehrer aller Lehrer" (J. A. Comenius), der (sinngemäß) forderte: Lehren Sie weniger, dann lernen die Kinder mehr.

Gruß, Bert
 
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Alles klar, ich stell meine Gitarre wieder in die Ecke
So kannst Du es natürlich auch versuchen. Lass uns wissen, ob Dich das weiter bringt! :whistle:

Falls Du Dir die Modi erarbeiten möchtest, hätte ich hier alternativ einen Fahrplan.
 
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