Nutzen der enharmonische Verwechslung in der Pentatonik

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Hallo,

vielleicht kann mir jemand helfen, den Knoten in meinem Gehirn auf zu lösen.

Ich habe also einen C-Dur Akkord. Jetzt weiß ich, dass ich z.B. mit dem G-Shape der Pentatonik mit dem kleinen Finger auf dem 8. Bund beginnend in C-Dur solieren kann, oder mit dem gleichen Shape, aber mit dem Zeigefinger auf dem 5. Bund beginnend in der paralleltonart A-Moll.

Welchen Nutzen kann ich daraus ziehen?

Geht es nur darum, dass wenn man sich die Grundtöne der Moll Pentatonik gemerkt hat, man sich nicht auch noch die Grundtöne der Dur Pentatonik merken muss?

Klingt die Moll Pentatonik so viel anders, als die Dur Pentatonik, wenn man sie über den C-Dur Akkord spielt? (Ich bin noch nicht gut genug, um das auszuprobieren und gleichzeitig den Unterschied heraus zu hören).

Irgendwo glaube ich gelesen zu haben, dass man es nutzen kann, um so in Moll über den C-Dur Akkord spielen zu können. Die Töne der A-Moll Pentatonik (CA C D E G) und der C-Moll Pentatonik (C D# F G A#) unterscheiden sich jedoch. Tatsächlich müsste man doch den Pentatonik G-Shape mit dem Zeigefinger beginnend ab dem 8. Bund dazu spielen.

Würde mich freuen, wenn mir da jemand helfen könnte.
 
Die A Moll pentatonik und die C Dur Pentatonik umfassen die gleichen Töne. Mit dem kleinen Finger im 8. Bund zu starten oder mit dem Zeigefinger im 5. Bund ist ja vom Tonvorrat das selbe.
Die Pentatoniken der Parallelen Dur und Moll (3 Halbton Schritte tiefer als Dur) Tonarten umfassen die gleichen Töne.
In manchen Dur Liedern kann man aber auch mit Moll improvisieren (kling Bluesig/dreckig), da würdest du dann im Fall von C Dur den Zeigefinger des G Pentatonik Shapes im 8. Bund setzen. Man kann dann auch zwischen Dur und Moll wechseln.
Das sind dann auch andere Töne und hat nichts mit enharmonisch verwechseln zu tun. Die Töne, die du oben bei der C Moll Pentatonik aufgeschrieben hast, sind vom Klang die richtigen. Rein musiktheoretisch müsste es da enharmonisch verwechselt werden dis zu es und ais zu B(deutsch). Das ist aber beim Spielen egal. Vielleicht beim Notenlesen nicht.
 
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In manchen Dur Liedern kann man aber auch mit Moll improvisieren
Man sollte das, es ist auch vollkommen korrekt.
Zu einem Blues in A beginne ich üblicherweise in A pentatonisch und wechsle beim Wechsel auf die 4 Stufe gerne in die F#(parallele Molltonart) pentatonik.
Schöne Stücke dafür sind "Need your love so bad" von Little Willie John oder "You´ll be sorry someday" von Peter Green.
 
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@bolenath: Das solltest du auch mal andersrum beim Blues in A Dur(7) versuchen. In Stufe I und V die A Dur = fis moll pentatonik und in Stufe IV A Moll pentatonik.
 
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@dubble Ich beziehe mich auf das CAGED System. Hier werden die Pentatonikmuster über die namengebenden Dur Akkorde gelegt. Hier ein Link zu der G-Form (G-Shape) der Pentatonik:

https://de.wikibooks.org/wiki/Datei:Pentatonic_Chord_Form_G.svg

Wenn du dir die schwarz umrandeten Töne (um die 1 und 3) auf der rechten Seite des Shapes anschaust, wirst du den G-Dur Akkord erkennen. Daher G-Shape Pentatonik Form. Man kann es auch als die 3. Pentatonikform benennen, da das G an 3. Stelle in CAGED steht.
 
@KingKiller Danke erst mal für deine Antwort. Wenn ich es richtig verstehe, hast du mir damit meine dritte Frage beantwortet („dreckige“ C-Moll Pentatonik über C-Dur Akkord).

Wie ist es jetzt mit dem Fall, dass man über den C-Dur Akkord die A-Moll Pentatonik mit dem Zeigefinger auf dem 5. Bund spielt? Das wäre dann ja die Nutzung der enharmonische Verwechslung, oder? Also gleiche Töne von C-Dur, aber in der Moll Tonfolge.
 
Wennn du über einen C Dur Akkord eine A Moll pentatonik spielst, dann spielst du die C Dur Pentatonik. Die Töne sind gleich.

Enharmonische Verwechslung hat nichts mit Dur und Moll zu tun. Enharmonische Verwechslung ist eine unterschiedliche Bezeichnung für ein und den selben klingenden Ton. Fis=Ges, Dis=Es(=Feses).
 
Nein, was du beschreibst sind schlicht parallele Tonarten. Das bedeut nichts anderes, wie das C Dur, D Dorisch, E Phrrygisch, F Lydisch, G Mixolysisch, A Aelisch (Moll) und B Lokrisch, genau den gleichen Tonvorrat verwenden. Durch das Versetzen des Grundtones und die daraus entstehenden unterschiedlichen Halbton und Ganzton Schritte entsteht ein anderer Klangcharakter und Spannungsbogen.
Du kannst also wenn du schön die CAGED Bilderchen für C Dur gelernt hast, mit dem gleichen Muster die anderen Tonarten spielen. Gleiches gilt für Pentatonik.

Enharmonische Verwechslung ist was ganz anderes -> C# und Db ist der gleiche Ton, heist aber im unterschiedlichen Kontext anders.
 
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Danke euch beiden. Langsam wird's klarer.

@BeWo Was genau meinst du mit "Leichter ist es wenn man C-Dur spielt und C-Mixolydisch einfach nur die 7 um nen halbton reduziert."?
 
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Wie ist es jetzt mit dem Fall, dass man über den C-Dur Akkord die A-Moll Pentatonik mit dem Zeigefinger auf dem 5. Bund spielt? Das wäre dann ja die Nutzung der enharmonische Verwechslung, oder? Also gleiche Töne von C-Dur, aber in der Moll Tonfolge.

Über einen Vamp/Groove in C Dur oder eine diatonische Akkordfolge in C Dur/Amoll (enthält nur Töne aus C Dur)
kann man die ganze Zeit mit der C Dur oder der A Moll Tonleiter drüber solieren.
Grund beide enthalten die gleichen 7 Töne C D E F G A H C = A H c D E F G
Ebenso die Pentatonik: C Dur Pentatonik C D E G A = A Moll Pentatonik A C D E G

Mit welchem Finger du da wo spielst ist egal solange du in den Tonleitern oder der Pentatonik bleibst.
Beschäftige dich mal etwas mit der C Dur Tonleiter und wie man daraus Akkorde ableitet, die dann
eine Diatonik bilden. Das hilft etwas mehr Überblick über Akkordzusammenhänge zu bekommen
und verhindert das man irgentwann bei den Anonymen Pentatonikern landet.

Zu einem Blues in A beginne ich üblicherweise in A pentatonisch und wechsle beim Wechsel auf die 4 Stufe gerne in die F#(parallele Molltonart) pentatonik.
Ja kann man machen aber günstig klingt das für mich nicht. Über A7 spiele ich die Töne von A Mixolydisch, allerdings
mit ganz viel kleiner Terz und flat 5 angereichert. Aufgelöst wird oft auf die große Terz. Auf die 4 wechsele ich komplett
auf die Fingersätze von A Dorisch also A Moll mit großer Sext F#. Denn das F# ist die Dur Terz von D7. Ist natürlich alles Geschmackssache.

Was genau meinst du mit "Leichter ist es wenn man C-Dur spielt und C-Mixolydisch einfach nur die 7 um nen halbton reduziert."?
C Dur enthält die major 7 also den Ton H. C Mixo hat nur 1 Ton Unterschied zu C Dur nämlich die kleine 7 also Bb. Der Rest ist gleich
 
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günstig klingt das für mich nicht
Günstig verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.
Es (also A pentatonik) klingt für mich nach "schwarzen blues" während F#m (Bei einem Blues in A) nach "weissen Blues" klingt. Der Wechsel auch manchmal gegensinnig zu meinem ursprünglich gegebenen Beipsiel macht es für mich aus.
Das solltest du auch mal andersrum beim Blues
Mach ich, wie gerade oben erwähnt, selbstverständlich auch.
Im Allgemeinen denke ich wenig nach sondern fühle mich einfach durch die Pentatoniken.
 
Biste jetzt bei einem Dominant Blues A7 / D7 oder Moll Blues A moll7 / Dmoll7 oder gar A moll7 / D7 ....??
 
Also über die IV D7 spielst du F# A H C# E - Das entspricht auf D7 bezogen 3 - 5 - 6 - maj7 - 9

Wie gesagt machen kann man fast alles wenn man kreativ damit umgeht. Für MICH wäre das gar nicht so meins.

a) ich benutze recht wenig Pentatonik
b) F# moll Penta über D7 enthält keinen Tonika, keine kleine Terz, keine kleine Quinte alle für MICH wichtig.
Dafür enthält sie die maj7 C# für MICH total unwichtiger bzw maximal als Durchgangston über D7 nutzbar.

Kein Wunder das das für dich weiß klingt. Für MICH klingt das nicht mal besonders bluesy :nix:
 
Über A7 spiele ich die Töne von A Mixolydisch, allerdings
mit ganz viel kleiner Terz und flat 5 angereichert. Aufgelöst wird oft auf die große Terz. Auf die 4 wechsele ich komplett
auf die Fingersätze von A Dorisch also A Moll mit großer Sext F#. Denn das F# ist die Dur Terz von D7. Ist natürlich alles Geschmackssache.
Nochmal kurz nachgefasst zum Verständnis und selbst ausprobieren: Beim A7 spielst du A Mixolydisch +kl3+Tritonus.
Bei D7 spielst du A Dorisch=D mixolydisch.
Für das D schiebst du also alles einfach eine Saite höher? Dort nutzt du dann aber vermutlich keine kl3+Tritonus (über D) extra? Kleine 3 über A ist schon drin in D mixolydisch/A dorisch.

Benutzt du noch was festes fürs E7?

Lieben Gruß
Andre
 
Erstmal ich spiele gar nicht soviel reine Tonleiterläufe, eher Licks und Melodien daraus.
Das klingt für MICH natürlicher. Aber eine Möglichkeit die oft nutze ist eben
X Mixolydisch + kl Terz + Tritonus über alle 3 Dominant 7 Akkorde.

Wenn das A7 im 5.Bund ist benutze ich über D7 da die Fingersätze von A Dorisch wieder + kl.Terz,Tritonus.
Einfach weil es sich anbietet in der Lage zu bleiben. Mir ist aber voll bewußt das das alles über D7 klingt.

Pentatonik, Arpeggios und Chromatik kommt auch schon mal vor. Aber alles aus dem Bauch raus ohne groß nachzudenken.
Das dauert natürlich eine Weile bis das verinnerlicht ist. Aber ein Blues A7 / D7 / E7 hat für MICH eigentlich 3 Tonarten .....
 
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