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Liederheft veröffentlichen aber mit eigener, simplifzierter "Notation" - darf ich das?

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Hallo zusammen,

im Rahmen eines Kindergarten-Projekts entstand ein sehr einfache "Lern-Gitarre". Die Gitarre hat nur eine Saite und eine diatonische Bundierung. Damit lassen sich wunderbar einfach Melodien spielen und es ist kinderleicht zu lernen.

Nun möchte ich gerne für Lern-Gitarren gerne vertreiben. Als Zubehör möchte ich sehr gerne ein Liederheft veröffentlichen. Ich habe dazu eine vereinfachte Notation, eher eine Tabulatur. Es gibt keine Hinweise auf den Rhythmus, man muss das Lied, das man lernen will also bereits "im Ohr" haben.
Die Bünde an der Gitarre sind nummeriert:
IMG-20220328-WA0002.jpeg
Das ist also denkbar einfach und logisch. 1 ist der Grundton der Dur-Tonleiter und 1' die Oktave.
Und so sieht dann ein Lied im Liederheft aus:
Screenshot 2022-04-19 163626.jpg

Ich weiß, dass man Noten von Liedern nicht einfach so veröffentlichen darf, sondern dafür die Rechte braucht. Andererseits sind das ja keine "richtigen" Noten. Für Lieder, deren Komponist schon lange tot ist, ist das ja sowieso erlaubt. Aber wie ist das bei aktuelleren Songs? Ich würde (neben den klassischen Volks-, Kinder- und Weihnachtsliedern) auch gerne ein paar Klassiker, wie "Mamma Mia", "Pippi Langstrumpf", "Yellow Submarine", usw. abdrucken (und außerdem auch das eine oder andere markante E-Gitarrensolo oder Intro), sodass nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern ein bisschen Spaß mit dieser Gitarre haben können.

Wisst ihr, was ich beim Abdrucken solcher Lieder im obigen Stil beachten muss? Wen kann ich dazu fragen?

Beste Grüße und vielen Dank schon vorab für jede Hilfe :)



@admins: Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich im richtigen Sub-Forum bin.
Falls nein, darf der Thread natürlich gerne an die richtige Stelle verschoben werden.
 
Eigenschaft
 
Ich weiß, dass man Noten von Liedern nicht einfach so veröffentlichen darf, sondern dafür die Rechte braucht. Andererseits sind das ja keine "richtigen" Noten. Für Lieder, deren Komponist schon lange tot ist, ist das ja sowieso erlaubt.
Das ist nicht wahr, die Bachnachkommen wachen eisern.
 
Ich weiß, dass man Noten von Liedern nicht einfach so veröffentlichen darf, sondern dafür die Rechte braucht.
So ist es und die Rechtslage ist in Deutschland nicht gerade einfach.
Ich schubs die Diskussion 'mal in den zuständigen Bereich.

Gruß Claus
 
Das ist nicht wahr, die Bachnachkommen wachen eisern.
Da würde mich eine Quelle interessieren. Die alten Bachs (so aus und kurz nach Luthers Zeit) sind alle Public Domain, bei Johann Sebastian gestorben 1750 bin ich mir sogar sicher. Von daher bitte die Aussage belegen. Deutsches Urheberrecht endet 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers.

Ansonsten würde mich die Frage, was ich veröffentliche darf ohne Erlaubnis, auch interessieren. Schreibe gerad an einem Kinderliederbuch.
 
Das Urheberrecht greift in der EU bis 70 Jahre nach dem Tod des Komponisten und AFAIR dann noch bis zum 31. Dezember des jeweiligen Jahres. Wenn ein Werk mehrere Urheber hat, gilt das Todesjahr des zuletzt verstorbenen Urhebers. So wird z.B. Summertime von George Gershwin erst am 01.01.2054 gemeinfrei, weil sein Bruder, der den Text geschrieben hat, erst im Jahr 1984 verstarb.

Bei Volks- und Kinderliedern muß man gut aufpassen, weil viele Lieder, von denen man glaubt, sie seien gemeinfrei, von Komponisten stammen, die noch nicht 70 Jahre tot sind. Z.B.: Es geht eine helle Flöte (Hans Baumann, †1988), Hoch auf dem gelben Wagen (Melodie von Heinz Höhne, †1968).

Bachs Erben haben definitiv keine Rechte mehr an seinen Werken. Ein Problem kann sein, daß das graphische Druckbild oder die editorische Arbeit eines Herausgebers einer ganz konkreten Ausgabe von Bachs Werken noch Urheberrechte haben.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich frage mich auch, welchen Nutzen eine "in etwa Notation" haben soll? Unsere Notenschrift ist schon ziemlich gut und ich behaupte wer meint, diese zu lernen sei zu kompliziert wird auch mit einer vereinfachten Notation kein überzeugendes Ergebnis bringen.
 
Ich frage mich auch, welchen Nutzen eine "in etwa Notation" haben soll? Unsere Notenschrift ist schon ziemlich gut und ich behaupte wer meint, diese zu lernen sei zu kompliziert wird auch mit einer vereinfachten Notation kein überzeugendes Ergebnis bringen.
Mit der Meinung dürftest du außerhalb der Musikszene, in der Menschen schon Noten lesen können, ziemlich alleine stehen. Für meine Fünfjährige ist Notenschrift ein großes Hindernis, übrigens genauso wie herkömmliche Schrift. Die fände ein solches Instrument und eine vereinfachte Schrift sehr gut. Aber das ist offtopic.

Zum Thema: das Reproduzieren der Texte ist alleine schon ein Problem, weil auch darauf bereits Rechte bestehen, damit braucht man sich mit dem schwierigeren Problem der eigenen Noten noch gar nicht auseinander setzen.
 
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Ich denke, auch wenn du alles in der von die entwickelten Notation abdruckst, bauchst du die Rechte. Auch wenn man dem Druck vielleicht nicht gleich die Melodie ansieht.
Auch wenn man vielleicht denken mag, deine Notation ist überflüssig, weil es ja schon eine gibt...was soll's, es gibt mehrere Notationen für wechseltönige Quetsche, warum nicht auch eine für den Kindergarten Djent-Stick!?
 
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Ich frage mich auch, welchen Nutzen eine "in etwa Notation" haben soll? Unsere Notenschrift ist schon ziemlich gut und ich behaupte wer meint, diese zu lernen sei zu kompliziert wird auch mit einer vereinfachten Notation kein überzeugendes Ergebnis bringen.

Sorry, das ist die übliche Überheblichkeit von Leuten, denen nicht klar ist, das die meisten Menschen wegen der NachNotenSpielerei ganz schnell mit Musik wieder aufhören.

Jede Notation ist ein Hilfsmittel, um ein Stück zu lernen. Leute, die nach Noten spielen, spielen musikalisch nie richtig gut (mag bei studierten Musikern anders sein), weil sie allein durch die Noten abgelenkt sind von der Musik.

Viele Grüße
landmesser

ps: Das ist der gleiche Blödsinn, als wenn Anfänger ihre Gitarren selbst nach Gehör stimmen sollen. Das Gehör muss erstmal lernen, das braucht Zeit. Solange hilft eben ein Stimmgerät.
 
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Ja genau, den Sinn dieser Notation möchte ich hier nicht diskutieren, dieser steht für mich nach ein paar Erfahrungen mit den Freunden meiner Kids (Vorschulkinder und Erstklässler) außer Frage.

Wie bekomme ich denn diese Rechte, den Text und auch diese "Notation" abzudrucken und zu vertreiben? Wisst ihr, an wen ich mich da wenden müsste? Muss ich mich da für jedes Lied einzeln an den jeweiligen Komponisten wenden? Das kann ja fast nicht sein oder?
 
Die Nutzungsrechte bekommt man über den Musikverlag, da geht es um die Rechte des Autors an Komposition und Text. Wenn man keine konkreten Aufnahmen will bzw. braucht musst man sich auch nicht um die Rechte daran kümmern.

Bei welchem Verlag die Rechte liegen kann man zum Beispiel hier recherchieren: https://online.gema.de/werke/search.faces

Seit ich das mal recherchiert habe gebe ich das Geld für Notensammlungen viel bereitwilliger her, weil ich weiß was derjenige für eine Arbeit hatte (wenn es legal ist).
 
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Wenn man keine konkreten Aufnahmen will bzw. braucht musst man sich auch nicht um die Rechte daran kümmern.
Danke für deinen Kommentar! Was genau meinst du mit damit "keine konkreten Aufnahmen"?
 
Also, nehmen wir an, ich habe das Lied "Wurstbrot im Sommer" geschrieben und komponiert. Wenn du in deinem Kindergartenbuch deine leichten Noten und den Text zu "Wurstbrot im Sommer" abdrucken willst l, brauchst du dafür die Rechte, die kriegst du über eine Recherche und den Verlag. Dann nehmen wir weiter an, das Lied wurde von Hans Meier aufgenommen und gesungen. Wenn du diese Aufnahme jetzt etwa als Download zum Buch oder per beiliegender CD veröffentlichen willst brauchst du wiederum die Rechte an dieser Aufnahme. Wenn du nur Noten und Text im Buch hast eben nicht.
 
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Okay, danke. Nein, um die Aufnahme geht's mir nicht. Nur um den Text und die "Noten".

Gibt es eigentlich eine Datenbank für "gemeinfreie" Lieder? Wäre ja praktisch... :) Weißt du da was, @McCoy ? Ist ja ein wichtiger Punkt, den du angesprochen hast. Manchmal wird es auch schwierig sein, die Todesdaten aller Beteiligten eindeutig zu finden...
 
Eine schöne Idee.
Ich hatte vor einer Weile eine Art dreiseitigen Dulcimer oder Scheidholt mit diatonischen Bünden gefunden.
Sicher ein Eigenbau mit einer zusätzlichen Mechanik für eine weitere Seite.
Daraus habe ich mir ein Instrument gebaut wie oben abgebildet nur mit Bohrungen anstelle von Bünden.
Auch zum frei Spielen ist das sehr geeignet.
An der traditionell oft offen gestimmten Waldzither spielt man die Melodie gern auch ähnlich dem Dulcimer auf einer in dem Fall Doppelseite.
Da habe ich mir für die ober Doppelseite g`g` die`Bünde teils mit Nagellack geschwärzt.
Das hält und geht dann später mit Aceton wieder gut ab.
Die Orientierung für ein zB Aloa Ohe fällt da ungeübt deutlich leichter
Das ist auch für ungelerne Erwachsene eine schöne Sache da man schnell voran kommt.
 
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