Blues Aversion => Lernblockade?!

glombi
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Hallos,

ich habe jetzt wiederholt ein interessantes Problem bei mir festgestellt. Ich kann mich in jeden Song hineinbeißen, wenn er mich genug interessiert. Von Zeit zu Zeit will mein Lehrer aber einen Blues (Moser) mit mir machen, wegen der wichtigen Basics. Verstehe ich auch. Aber ich tue mir damit immer noch wahnsinnig schwer. Selbst die einfache Viertel-Begleitung will nicht laufen (5,6,7,5 mit Grundton).

Ist halt nicht meins. Was tun? Einfach ablehnen? Durchbeißen? Oder gibt es sonst noch Tricks? Alternativen?

Danke und Gruß,
glombi
 
Tonart ändern.
Wenn was zu schwer ist, was leichteres spielen. Anderes Pattern. 5 6 5 6. Ein Volkslied nehmen, eine Strophe herkömmlich, eine Strophe als Blues. Langsamer spielen.
 
Bei mir ist das oft so, dass ich einen Song erstmal relativ oft hören muss, bevor ihn mag bzw. darin interessante Elemente erkenne.
Ich treffe mich öfter mal mit einem Sänger zum Jammen und es ist häufig so, dass er einen Song vorschlägt und ich mir erstmal denke "mhh naja, klingt eher mittel, nicht so Bock". Aber wenn wir ihn dann 4-5x gespielt haben, ich mir ihn zu Hause auch noch ein paar mal angehört und auf die Details geachtet habe, kann ich oft doch was mit dem Song anfangen.
Klappt natürlich nicht bei jedem Lied. Aber wenn man versucht, erstmal offen zu sein und den Song nicht nach dem ersten Mal hören direkt in die Schublade "mag ich nicht" steckt, kann das schon helfen.
 
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Wenn was zu schwer ist, was leichteres spielen.
Mach ich am Anfang sowieso immer, insbesondere in der linken Hand. Es ist mir aber nicht zu schwer, ich habe nur absolut null Motivation, das zu üben. Andere Sachen will ich lernen, dazu muss ich mich zwingen. Es mir eher zu stupide...
Ein Volkslied nehmen
Ähm, eher nein...
Langsamer spielen.
Natürlicg fange ich langsam an. Aber dadurch wurde es bis jetzt nie interessanter/motivierender?!

Aber wenn man versucht, erstmal offen zu sein und den Song nicht nach dem ersten Mal hören direkt in die Schublade "mag ich nicht" steckt, kann das schon helfen.
Absolute Zustimmung. Da gab es in meiner letzten Band einige Lieder, die eigentlich nicht so meins waren, die aber trotzdem viel Spaß gemacht haben, sie gemeinsam zu spielen. Ich betrachte mich da daher schon als offen. Es geht auch nicht um ein spezielles Stück, sonder ging mir bei bisher jedem Blues (vom Moser) so...

Gestern habe ich mich mal wirklich gezwungen, und nach einer Weile komme ich dann auch ein bisschen rein. Aber der Anlauf ist immer schwierig...

Danke und Gruß,
glombi
 
Ich kenne das Problem. Ich habe schon öfter versucht mich musikalisch etwas "breiter" aufzustellen und Dinge zu lernen, für die mir die Motivation fehlt. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich es einfach sein lasse, wenn mich z.B. ein Musikstil nicht interessiert. Etwas anderes ist es, wenn ich ein klares Ziel vor Augen habe (z.B. wenn ich eine bestimmte Technik lernen will, "beiße" ich mich auch durch vielleicht langweilige Grundlagenübungen durch).
 
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Ist halt nicht meins. Was tun? Einfach ablehnen? Durchbeißen? Oder gibt es sonst noch Tricks? Alternativen?
Ich würde versuchen es als Herausforderung zu sehen. Sind ja, wie du sagst wichtige basics enthalten.
 
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Dann werde ich mich wohl auch weiter durchbeißen, zumal Blues ja auch zum gemeinsamen Jammen eine nicht unwichtige Grundlage ist…
 
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Ja, gute Idee. Und alles, "was nicht schwer ist", muss man ja auch nicht intensiv üben. Das fliegt dir zu und erfordert praktisch keine Motivationsleistungen. Nur gelegentliche Wiederholungen. So wie Kaffeekochen.
 
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Andere Sachen will ich lernen, dazu muss ich mich zwingen. Es mir eher zu stupide...
Gilt das nur für den Simple Blues oder Blues ganz allgemein und in allen Varianten wie z.B. Jazz-Blues, Parker-Blues oder z.B. Boogie Woogie?

Das sollte eigentlich mit einem Lehrer besprechbar sein - wie kommt er denn darauf, dir Moser und den Blues nahebringen zu wollen?
Sind ihm anonsten deine musikalischen Vorlieben klar und machst Du gelegentlich Vorschläge zu Stücken, die Du gerne angehen möchtest?
Ansonsten, Vorschläge zu Spielstücken kann ich einige machen, wenn Du den Rahmen absteckst durch Angaben zu Genre/Stilistik/Komponisten oder auch Youtube-Beispiele, konkret oder auch "in der Richtung". Ebenfalklks sinnvoll wären beim Wunsch nach Vorschlägen Angaben zum spielbaren Anforderungsniveau durch aktuelle Beispiele oder den Henle/ABRSM-Grad.
Alte Musik, Barock, Romantik, 20 & 21 Jahrhundert strikt tonal oder eher erweitert tonal bis atonal, rhythmisch, harmonisch oder melodisch betont, harmonisch simpel oder erweitert, TEY, Cocktail Piano, folkoristisch usw.

Man kann schließlich ein ganzes Leben musizieren, ohne jemals einen Blues zu spielen - im Hobby aber nicht allzulange, wenn man bei den Stücken kein gutes Gefühl hat oder die Motivation beim Spielen leidet.

Das gute Gefühl tiefer Zufriedenheit, wenn man sjch lange genug am Instrument oder überhaupt in die Musik vertieft hat wünsche ich wirklich jedem, der sich im Hobby oder gar beruflich mit Musik beschäftigt.

Gruß Claus
 
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Um Blues schmackhaft zu machen (mich hat es dann gepackt) :

Hier singt Randy Crawford ab 2. Strophe den Folksong 'in bluesig' :


View: https://youtu.be/gc2evYUddrY?si=CUiSzxtomBl1dWKM

Kannst du auch hören bei Janis Joplin: Me and Bobby McGee

Keb Mo hat auch tolle Song-Beispiele für Blues ohne "Verbiesterung"
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Kennst du den

"Ich muss zur Klavierstunde-Blues"?


View: https://youtu.be/e3JzAldvQK4?si=m-0njFiJ9KuZ9Q0x

"Der die das" könntest du auch bluesig spielen. Gibt es auch langsamer als 6/8 Version.

Wie wäre es mit dem all Blues von Miles Davis?
 
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Ja, gute Idee. Und alles, "was nicht schwer ist", muss man ja auch nicht intensiv üben. Das fliegt dir zu und erfordert praktisch keine Motivationsleistungen. Nur gelegentliche Wiederholungen. So wie Kaffeekochen.
Nicht ganz. Nur weil es mir zu simpel ist, heißt es nicht, dass ich es nicht üben muss und tue. Aber du scheinst bei mir eh das rauszulesen, was du möchtest. Aber gute Anregung, das mit dem Kaffe. Ich kann es ja mal auf dem Rücken im Bett liegend probieren, mit einer Tasse Kaffee...
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Das sollte eigentlich mit einem Lehrer besprechbar sein - wie kommt er denn darauf, dir Moser und den Blues nahebringen zu wollen?
Wir machen halt ab und zu Moser Rock Piano. Mit den anderen Stücken daraus habe ich nicht solche "Probleme".
Sind ihm anonsten deine musikalischen Vorlieben klar und machst Du gelegentlich Vorschläge zu Stücken, die Du gerne angehen möchtest?
Das habe ich so konkret tatsächlich so konkret noch nicht angesprochen. Weil er tatsächlich auch immer eine gute Erklärung hat, warum ich jetzt das machen sollte.
Ansonsten haben wir schon eine gute Kommunikation. Wir machen ein paar von meinen Wünschen/Vorschlägen, wenn er sie für machbar und sinnvoll hält, dann wieder ein paar von seinen.
Ansonsten, Vorschläge zu Spielstücken kann ich einige machen
Danke, da komme ich bei Gelegenheit gerne darauf zurück. Das müsste ich aber in Ruhe aufbereiten.
Das gute Gefühl tiefer Zufriedenheit, wenn man sjch lange genug am Instrument oder überhaupt in die Musik vertieft hat wünsche ich wirklich jedem, der sich im Hobby oder gar beruflich mit Musik beschäftigt.
Danke, ich auch. Den Zustand hätte ich wohl, wenn ich frei spielen könnte. Das damals auf der Geige nicht angezeigt. Am Saxophon schon eher, aber da waren die Band-Stücke auch fest vorgegeben. Auf der E-Gitarre habe ich es nicht geschafft. Am Klavier ist das auf jeden Fall mein Ziel.

Danke und Gruß,
glombi
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Um Blues schmackhaft zu machen (mich hat es dann gepackt) :
Danke, die muss ich mir später anschauen.
Me and Bobby McGee
Okay, das gefällt mir, habe ich aber jetzt tatsächlich nicht unter Blues "abgeheftet"...
Wie wäre es mit dem all Blues von Miles Davis?
Ja, coole Idee...

Danke und Gruß,
glombi
 
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Ich habe den Blues auch nie so geliebt, wie andere das offensichtlich tun. Natürlich gibt es da Ausnahmen...

ABER mittlerweile ist auch bei mir die Überzeugung gereift, dass man von möglichst vielen Stilen wenigstens die Basics mitnehmen sollte. So ein Musikerleben ist (heutzutage) recht lang und man weiß nicht worauf man in X Jahren Bock hat. Also, du solltest es wenigstens probieren. Da wären natürlich die Songs hilfreich, die dir auch Spaß machen.
Ich beschäftige mich seit einigen Monaten stark mit Jazz und Swing. Hätte das jemand vor zehn Jahren meinen Kollegen erzählt - den hätten sie eingewiesen :patpat:
 
Mein Vorgänger beim Gospelchor spielte cool Klavier. Er sagte, alle Impulse dazu kamen von Moser :)
 
Joplin singt bluesig über Pop / Folk / "Kinderliedharmonien"
 
Ist halt nicht meins. Was tun?
Ganz unabhängig von Moser (den ich nicht kenne):

Du bist ja wahrscheinlich ein erwachsener Mensch und kannst selbst entscheiden.

Mein Weg wäre, es zu machen, um zu lernen. Du musst ja kein hauptamtlicher Blues-Musiker werden.

Ja, vielleicht ist es anstrengend, wenn es Dir "nicht liegt", aber
1. Blues ist wirklich ein absolutes Basic
2. gerade wenn es dir nicht liegt, kannst du vielleicht viel lernen.

Es gibt auch ganz verschiedene Stile im Blues. Vielleicht findest Du ja auch einen, der dir liegt. Ich bin jetzt auch kein begeisterter Blueser, aber es gibt schon tolle Musik, wie zB Big Bill Broonzy and Washboard Sam (sehr ursprünglich) oder was manche auf der Mundharmonika machen. Auch Boogie-Woogie baut auf diesen Schemata auf, vielleicht findest Du da Stücke, die Dir Spaß machen. Oder Gospel. Oder das Jazz-Blues-Schema.

Es gibt auch eine ältere Notensammlung von Manfred Schmitz, Blues und Boogie Woogie, da sind gute, also auch musikalisch anspruchsvolle Stücke dabei.

Selbst die einfache Viertel-Begleitung will nicht laufen (5,6,7,5 mit Grundton).
Was heißt das? Kannst Du es nicht spielen oder kriegst Du das Feeling nicht rein?

Auch wenn es "handwerklich" manchmal etwas simpel daherkommt, macht dieses typische Blues-Feeling die Sache aus - "Oh Baby gestern gings mir noch einigermaßen, heute geht's mir schlecht, oh ja, heute geht es mir extrem besch... " ;)
 
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Jürgen Moser, Rock Piano ist schon speziell, auch ohne den "test of time". Für mich liegt das teilweise an geschmacklichen Gründen, aber auch daran, dass ich früher den Nutzen für Praxis nicht so wie jetzt erfahren hatte, weil ich damals noch nicht weit genug war, die Stücke mit Freude erüben zu können. Ich knabbere aktuell schon eine Weile an Fried Chicken, lege es aber auch immer wieder zur Seite und beschäftige mich dann wochenlang mit Stücken aus anderen Heften. Aktuell geht es noch um das glatte Spielen des B-Teils und dann insgesamt ums Tempo, das ich erst danach angehen will. derzeit spiele ich ungefähr mit der Hälfte der Vorgabe.

Bei Blues habe ich zwei Lieblingsquellen. Ausgespochen klavierpädagogisch orientiert ist Martha Mier, Jazz, Rags & Blues. Sie hält sich in der Reihe an die Anforderungen entsprechend der ABRSM Grade 1 - 5. Interessant finde ich bei ihr den Einfallsreichtum, so dass selbst einfachste Kompositionen gut klingen und Spaß am Üben vermitteln. Grad 5 bezeichnet das Ende der Unterstufe, nach den Henle Graden sind solche Stücke meist Grad 3 und ab und zu auch Grad 4.

Ich übe von Martha Mier gerade den River City Blues, der geradezu ideal ausfällt, weil ich ihn "ohne Verzweiflungsanfälle" selbstständig erarbeiten kann, aber technisch sehr gefordert werde. Nachdem ich mich bei solchen Stücken am Rand meines Könnens nicht so festbeiße, sondern auch andere Stücke dazwischen anfange und natürlich alte Stücke wiederhole, werde ich wohl noch den Herbst brauchen, um das Stück angemessen spielen zu können.
https://www.alfred.com/search/products/?query=Jazz,+Rags+&+Blues


View: https://www.youtube.com/watch?v=yk3UEfqUUGA

Mein zweiter Bezugspunkt beim Blues Piano ist Christian Fuchs, der insgesamt viele sehr bekannte Stücke in seinen Videos erläutert. Es gibt Videos zu schönen Stücken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, u.a. Nobody Knows You When You Are Down And Out sogar in zwei Fassungen als easy & intermediate.
https://www.youtube.com/@ChristianFuchsBlues/playlists


View: https://www.youtube.com/watch?v=A6qjRANXOzc

Gruß Claus
 
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Also, ich habe gerade mal wieder ausgiebig das Blues-Lick "5-6-7-6" auf der Gitarre gespielt. Da gibt es doch extrem viele Möglichkeiten, Variationen, Turns, Tempi, mir wird das nie langweilig. Das ist überhaupt nicht einfach. Also zumindest nicht auf der Gitarre. Und auf dem Klavier das vollautomatisch in die linke Hand zu bekommen und rechts dazu zu jammen, für mich als Gitarrist ist das schon eine tolle Aufgabe, es zu lernen. Musikalisch reizvoll in jeder Beziehung.
 
Auch wenn das vielleicht jetzt klingt wie "Opa erzählt aus seinem Wanderleben" - ich musste früher auch vieles spielen, was mir erstmal überhaupt nicht gefallen hat, zeitgenössisches Zeug, auch noch auswendig lernen ... aber man lernt trotzdem viel, wenn es grundsätzlich gute Musik ist.

Nun musst / kannst Du für Dich entscheiden - als Hobbymusiker kann man sagen, ich mache das for fun, also spiele ich nur, was Spaß macht. Will man eher ein kompletter und flexibler Musiker sein, dann sollte man die Blues Basics lernen.
 
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@Poppotov: Das in die Finger zu bekommen, ist für mich auch noch eine Aufgabe. Musikalisch reizvoll finde ich diese stumpfen Viertel aber nicht. Das ist eh eines der größten Probleme beim Erlernen eines Instrumentes. Der eigene musikalische Horizont und Anspruch ist mitunter viel weiter und wächst noch, die motorischen und teilweise auch die kognitiven Fähigkeiten dagegen sind rückläufig...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

ich musste früher auch vieles spielen, was mir erstmal überhaupt nicht gefallen hat,
Wie gesagt, mir ist die Bedeutung ja bewusst. Und ich zwinge mich auch. Ich hatte halt auf Tipps gehofft, wie man die Freude auch bei sowas etwas mehr herauskitzeln kann. Ich werde mit 50+ kein begnadeter Pianist mehr. Ich werde auch nicht mehr alle wichtigen Stile lernen. Ich möchte irgendwann zur Entspannung für mich spielen können, von daher erscheint es mir um so abwegiger, mich so quälen zu müssen. Aber ich tue es...
 
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