Blues Aversion => Lernblockade?!

Die stumpfen Viertel müssen doch nicht stumpf gespielt werden. Die leben doch auch in einem Zusammenhang. Die Viertel wären das kleinste Problem. Synkopen sind kostenlos...ich bin raus. Piano ist sauschwer.
 
Ich hatte halt auf Tipps gehofft, wie man die Freude auch bei sowas etwas mehr herauskitzeln kann.
Der einzige Tip, den ich geben kann: suche dir Stücke aus dem (weit gefassten) Genre, die dich ansprechen.
Christian Fuchs behandelt derart viele verschiedenartige Stücke, da müsste eigentlich etwas dabei sein und von Martha Mier ist auch fast alles auf Youtube eingespielt worden, wenn auch nur selten so gut wie vom Kollegen im verlinkten Video.

Gruß Claus
 
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Der einzige Tip, den ich geben kann: suche dir Stücke aus dem (weit gefassten) Genre, die dich ansprechen.
Sehe ich auch so.

Wenn dich Jazz-Blues anspricht, ist das doch ok. Die 12-Takte-Form ist gleich, es kommen ein paar Harmonien dazu, die Harmonik ist komplexer.

Von Charlie Parker und Co. gibt es doch auch einige Stücke, die die Blues-Form verwenden.
 
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Ich hatte halt auf Tipps gehofft, wie man die Freude auch bei sowas etwas mehr herauskitzeln kann. Ich werde mit 50+ kein begnadeter Pianist mehr. Ich werde auch nicht mehr alle wichtigen Stile lernen. Ich möchte irgendwann zur Entspannung für mich spielen können, von daher erscheint es mir um so abwegiger, mich so quälen zu müssen. Aber ich tue es...
Warum? ist die Frage. Warum tun wir das? Ich kann sehr gut nachempfinden, wie Du Dich fühlst, weil ich mich auch schon des öfteren so gefühlt habe, seit ich angefangen habe, Klavier zu lernen. Leute, die seit ihrer Kindheit Klavier spielen, helfen mir da oft nicht so sehr weiter, weil es für die ganz anders. Klar, man mochte ein Stück nicht, das einem der Klavierlehrer gegeben hat, man hat es trotzdem gespielt, weil man ein Kind war und gehorchen musste, und wenn der Klavierlehrer einigermaßen gut war, wusste er auch, warum er einem das Stück gegeben hat, und man hat was daran gelernt. Aber ist das genug?

Nein, in meinem Alter nicht mehr. 😀 Ich persönlich mag Blues nicht und will ihn auch nicht spielen. Das, was man an Blues lernen kann, kann man auch an anderen Dingen lernen. Ich finde Blues "unspannend" (ein Wort, das es nicht gibt, aber das ich jetzt gerade benutze, um das Wort "langweilig" zu vermeiden). Ja, andere Klavierübungen sind auch nicht besonders vom Hocker reißend, aber warum sollte ich mir etwas antun - in meinem Alter -, mit dem ich auf langweilige Art meine Zeit verschwende? Da wüsste ich keinen Grund. Wenn ich meine Zeit auf langweilige Art verschwenden will, kann ich mich vor den Fernseher setzen. Wenn ich Musik mache, will ich mich aber nicht langweilen.

Also ich würde mich weigern, das zu spielen, wenn es mich langweilt. Wenn Dein Klavierlehrer ein guter Klavierlehrer ist, soll er Dir etwas geben, woran Du dasselbe lernen kannst wie am Blues (sollte nicht so schwer sein. Blues ist schließlich die am wenigstens anspruchsvolle Musik überhaupt) und woran Du darüber hinaus Spaß hast. So viel Zeit muss sein. 😊

Mein Ziel ist dasselbe wie Deins, zumindest teilweise: irgendwann zur Entspannung für mich spielen zu können. Dazu brauche ich keinen Blues, dazu brauche ich nur ein paar Akkorde. Nach Noten spielen, auch wenn sie von Moser sind, wird Dich sowieso nicht dahin bringen. Deshalb lerne ich jetzt Partimento. 😉 Wenn man nicht klassisch spielen will, ist das vermutlich keine Option, aber um zur Entspannung zu spielen, würde ich Deinen Lehrer eher fragen, ob er Dir improvisieren beibringt als Stücke nach Noten von Moser oder wem immer.
 
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Improvisation, genau darum geht es bei diesem Blues. Licks für das Impro-Repertoire lernen....
 
Licks sind das Schlimmste, was man sich aneignen kann. Dann ist man immer nur ein Papagei, der andere imitiert. Es sei denn, Du machst Dir die Licks selbst. Singst Dir etwas vor, was Du dann in der Improvisation anwenden willst. Wozu brauchst Du da Blues? Das kann man doch mit richtig guten Jazz-Stücken machen. Ich habe das Gefühl, Dein Lehrer hat da so ein ganz bestimmtes Schema, das er durchzieht. Wie Licks. Nichts Originelles, wirklich auf Dich Abgestimmtes. Kann das sein?

Ein gutes Jazz-Stück vom Lead Sheet gespielt, und Dir fallen bestimmt Deine eigenen Licks ein. Du hast schon viel Musik gehört, hast verschiedene Instrumente gespielt, spiel einfach was aus dem Gedächtnis nach, was so klingt, wie Du es gern hättest. Kein Blues, sondern Jazz, Rock, Pop, was auch immer Dir gefällt.

Ich habe vor vielen Jahren mal Saxophonspielen gelernt, und genau an diesen blöden Licks bin ich gescheitert. Weil das so langweilig ist. Mach es für Dich selbst spannender, indem Du Dir Sachen selbst ausdenkst. Ich stelle mir vor, wie Ella Fitzgerald das gesungen hätte oder Louis Armstrong (oder ein Sänger Deiner Wahl), dann fällt mir immer etwas ein. Das kannst Du bestimmt auch.

Ich weiß nicht, ob Du das magst, aber so etwas wie "Body and Soul" habe ich immer geliebt. Das ist ein schönes Stück, und man kann Teile aus dem Song nehmen und in der Impro verwenden. Dann umspielt man die Töne (auf dem Saxophon konnte ich das, auf dem Klavier kann ich das noch nicht so), und schon hat man etwas ganz Entspannendes gespielt.
 
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Blues ist schließlich die am wenigstens anspruchsvolle Musik überhaupt
Licks sind das Schlimmste, was man sich aneignen kann.

Das provoziert wirklich Widerspruch ;) ist das Absicht?

Ich fände es gut, wenn du solche extremen persönlichen Meinungen nicht als so allgemeine Aussagen formulieren würdest. Ich vermute, du meinst es nicht so, aber wenn man das so im forum schreibt, erzeugt das Missverständnisse.

Diese beiden Aussagen sind nämlich grundfalsch.

Natürlich ist Blues kein Chopin, aber es geht nicht nur um Technik, sondern darum, das Blues-Feeling rüberzubringen, das ist nicht so ohne. Und wenn Du manche Interpreten hörst auf der Mundi oder auch auf dem Klavier kann das durchaus anspruchsvoll sein.

Und Licks - ich bin auch kein Freund davon, hauptsächlich Licks zu üben. Aber man lernt eben doch sehr viel an dem, was die Meister gespielt haben. Und niemand behauptet, man solle beim Improvisieren nur Licks runterrattern. Es geht darum, sich ein Vokabular aufzubauen.

Ich habe vor vielen Jahren mal Saxophonspielen gelernt, und genau an diesen blöden Licks bin ich gescheitert. Weil das so langweilig ist.
Falscher Lehrer? Falsche Methode?
Was kann cooler sein, als eine genial klingende Stelle zu transkribieren und zu lernen, warum das so toll klingt? Und das dann in den Tonarten zu üben, die man braucht? Und es dann selbst anwenden zu können.

Wenn man sich alles nur selbst ausdenkt, klingt es am Ende auch sehr einseitig.

--
nochmal zum Blues: Oscar Peterson hat auch oft Blues-Stücke gespielt, natürlich auf seine Art, vielleicht wirst du da fündig. Von vielen gibt es auch Transkriptionen. Wenn Du mal den C-Jam-Blues spielst, legst du die Ohren an. Von wegen "am wenigsten anspruchsvoll" ... ;)
 
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Vielleicht hilft dies weiter:
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."

Antoine de Saint-Exupéry

:)
 
Vielleicht hilft dies weiter:
Das ist ein schöner Spruch, aber vielleicht erklärst Du mal, WIE Du dem Fragesteller die Sehnsucht nach dem Blues lehren willst? ;)


Übersetzt für diesen Thread soviel wie: Leere eine Flasche Whisky aus bevor du anfängst zu spielen? :D
Für den echten Blues muss es dir so richtig dreckig gehen. So in dem Stil wie

"Then I went and I stood up on a high, high old lonesome hill
Yes I went and I stood up on a high, high old lonesome hill
Lord and all I could do was look down on the house baby where I used to live

Now it thundered and it lightnin′d, Lord and the wind, wind began to blow
Now it thundered and it lightnin'd, Lord and the wind, wind began to blow
Lord there was thousands and thousands of poor people at that time didn't have no place to go"

Aber Whisky hilft auf jeden Fall ;)
 
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Für den echten Blues muss es dir so richtig dreckig gehen.
Tatsächlich kam mir der Gedanke auch schon. Mir geht es sehr gut, wofür ich sehr dankbar bin. In sofern wäre es ungerechtfertigt, wenn ich den Blues hätte...
 
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Mir geht es sehr gut, wofür ich sehr dankbar bin.
Das freut mich. Die Dankbarkeit dafür haben viele Leute verlernt, finde ich.

Es war natürlich nicht so gemeint, dass es dem Musiker dreckig gehen soll, aber ich finde schon, dass man sich in die Bedeutung der Musik einfühlen muss, und das ist beim Originalen Blues nun mal ziemlich eindeutig.
Aber wie gesagt, das Blues-Schema wird ja in ganz anderen Stilen verwendet - im Boogie ist es Spaß und Energie pur, bei Oscar Peterson ist es Virtuosität und Spritzigkeit, im Jazz wird alles mögliche daraus gemacht.
 
Licks sind das Schlimmste, was man sich aneignen kann.
Das ist natürlich Unsinn.
Licks sind ein Teil des musikalischen Wortschatzes, den man sich aneignen kann/soll, um damit dann irgendwann mal ganze eigenständige (musikalische) Sätze, oder gar Geschichten zu formulieren.

Thomas
 
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Übersetzt für diesen Thread soviel wie: Leere eine Flasche Whisky aus bevor du anfängst zu spielen?
Da ich selber nicht mehr trinke, mache ich mittlerweile auch ohne Whisky Musik ;)

Das ist ein schöner Spruch, aber vielleicht erklärst Du mal, WIE Du dem Fragesteller die Sehnsucht nach dem Blues lehren willst? ;)
Ich würde ihn in entsprechende Konzerte schicken, bei denen er sich anhören kann, wie es geht und vielleicht kommt ja dann etwas mehr Lust auf Basics. Ich finde sowieso, ich sollte zu 70% Musik hören und dann die anderen 30% selber spielen.

Aber ich will auch gestehen, dass ich von Blues und Klavier keine Ahnung habe. Bin mehr bei Gitarre und Country/ Bluegrass. Aber selbst da lässt sich auch was üben ;)
 
Licks sind mitnichten das Schlimmste.
 
Man sollte zur Musik vor allem keine Hassliebe aufbauen.
 
Mein Lehrer hat es mal wieder geschafft, mir das Stück schmackhaft zu machen. Und meinen Fingersatz umzukrempeln… 😉
 
Welches Stück eigentlich?
 

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