Deutscher Akzent oder falsche Aussprache?

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Finde ich ja geil, dass ich hier im Musikerforum beim Stöbern ziemlich als Erstes auf einen Sprach-Fachsimpler-Fred stoße :LOL: !

Zum Thema Duden: Ich bin auch nicht dafĂŒr, ihn als Allheilmittel anzusehen, ABER man muss ihm bzw. seiner Redaktion schon
zugutehalten, dass diese ausgewiesene und erfahrene Fachexperten sind, um jedes Detail diskutieren und offenbar die Nuancen
(Dudenempfehlungen z. B.) schon recht akkurat abbilden. Ich kenne einen Schweizer, der im Rat mit dabei ist, und der ist schon
sprachlich/grammatisch eine Instanz.
Kennt ihr die neuste Grammatikduden-Auflage? Da haben sie den bisherigen Inhalt ordentlich auf den Kopf gestellt, könnte man
sagen. Die sitzen da schon nicht bei einem Bier am Stammtisch und entscheiden je nach Windrichtung neue Schreibweisen, wie
man bei gewissen BeitrÀgen in diesem Fred beinahe den Eindruck bekommen könnte :ROFLMAO:.
 
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Die sitzen da schon nicht bei einem Bier am Stammtisch und entscheiden je nach Windrichtung neue Schreibweisen, wie
man bei gewissen BeitrÀgen in diesem Fred beinahe den Eindruck bekommen könnte :ROFLMAO:.

Off-topic:

Na ja, bei Licht betrachtet war die unsĂ€gliche "Reform" doch schon ziemlich hanebĂŒchen.

Dass die geĂ€nderte ss/ß-Regelung eigentlich völlig blödsinnig ist, da hat die Rechtschreibkommission zuerst ja auch nicht gewusst, wie man diesen Stuss bei Frakturschrift anwenden soll und deshalb den Fraktur-Teil in den ersten Auflagen einfach weggelassen. Die heutige Regelung ist in sich widersinnig und falsch. Da hĂ€tte man lieber gleich das ß abschaffen können wie in der Schweiz.
Das neu erfundene große ß ist auch ein Widerspruch in sich.

Ausnahmen statt Regeln (Dreifachkonsonanten, aber trotzdem nicht "dennnoch" (sic!) oder "Mitttag" (sic!), wie es eigentlich logisch wÀre, aber selbst den "Experten" zu blöd aussah.

Und beinahe hÀtten wir "Pitza" statt "Pizza" o. À. schreiben sollen, wurde in letzter Sekunde doch noch gekippt.

"AufwĂ€ndig" angeblich wegen "Aufwand". Was aber ist mit "aufwenden"? Das heißt jetzt trotzdem nicht "aufwĂ€nden".

GeĂ€nderte Trennregeln sind teilweise schlichtweg dumm, weil z. B. das Abtrennen von Einzel-Volaklen (!!!) nun zulĂ€ssig ist. Ein einzelner abgetrennter Buchstabe nĂŒtzt auch nichts (ist aus typographischen GrĂŒnden ohnehin "verboten") und in zusammengesetzten Wörtern werden Trennungen so teilweise praktisch unlesbar: "Eliteu-niversitĂ€t", was ein Quatsch.

Es den Schreibenden statt den Lesenden "leicht" zu machen und dabei Bedeutungsnuancen zu verlieren: vgl. "ein vielversprechender Politiker" vs. "ein viel versprechender Politiker" usw.

Kommaregeln völlig beliebig. In einem Schulbuch ein Satz mit Hund und Komma und spÀter ein Àhnlicher Satz, aber mit Katze und dann ohne Komma.

So könnte es endlos weitergehen und nicht umsonst haben sich AutorenverbÀnde vehement gewehrt und die FAZ hat tapfer noch lange mit der alten Rechtschreibung durchgehalten, bis auch sie gebrochen wurden.

Tut mir leid, (ah, Entschuldigung: jetzt Leid - oder doch wieder nicht oder teilweise zurĂŒckgenommen...). Man schreibt ja auch nicht "es tut mir Weh".
Ich halte das alles wie gesagt schon fĂŒr teilweise recht beliebig, unlogisch, unsinnig und deshalb wird ja auch von Aulfage zu Auflage wieder aufgewicht, zurĂŒckgenommen, teilweise zugelassen, ...

Viele GrĂŒĂŸe
Torsten
 
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"AufwĂ€ndig" angeblich wegen "Aufwand". Was aber ist mit "aufwenden"? Das heißt jetzt trotzdem nicht "aufwĂ€nden".

Die empfohlene Schreibweise ist aktuell "aufwendig", "aufwÀndig" gilt aber nicht als falsch.

Insgesanmt scheint aber tatsÀchlich so, als hÀtten sie, nachdem sie gemerkt haben, dass die erste Reform doch arge SchwÀchen hatte, sich dann gedacht: "Ach, macht doch, was ihr wollt".

...
 
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Das Rumgegurke mit 'f' und 'ph':
-phot- ist so eingedeutscht, dass -fot- empfohlen wird, also 'fotogen' und 'fototrop'.
Andererseits aber 'Photon', nicht 'Foton'.
Aber 'Fotografie' und 'Fonetik', mit alternativen Schreibweisen. Aha.
Aber warum 'Graphem', aber 'Grafit'? Achso, 'Graphem' ist Fachsprache. Aber wieso dann 'Grafologie'? Ist das keine Fachsprache?

Helikopter darf man durch das Wort trennen: Helikop-ter. Das tut so weh, als wĂŒrde man Arterios-klerose trennen.
(pteron: FlĂŒgel, skleros: hart)

Aber vielleicht konnten die einfach nicht anders:
„Organisationen, die Systeme modellieren, [
] sind auf Modelle festgelegt, welche die Kommunikationsstrukturen dieser Organisationen abbilden.“

GrĂŒĂŸe
Omega Minus
 
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Meine Lieben, das ist wirklich eine spannende Diskussion, die gerne im OT Bereich weiterdiskutiert werden darf. Aber hier bitte auf Aussprache und Akzent thematisch beschrÀnken und Thema Rechtschreibung auslagern, Danke!
 
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Wie spricht man denn IRON falsch aus :unsure: ? Eine Diskussion ĂŒber die Aussprache dieses Wortes hatten wir vor dreißig Jahren mal im Kreise von Freunden in England gefĂŒhrt,...

Amerikaner sprechen "Iron" gerne wie "I earn" aus, und EnglĂ€nder machen das zunehmend ebenfalls. Wir (und frĂŒher auch ich) wollen das immer wie den Anfang von "irony" aussprechen. Ist aber falsch oder wird höchstens noch von einer kleiner werdenden Anzahl Briten so gemacht. Ich bin mit einer Amerikanerin verheiratet, die frĂŒher in verschiedenen Teilen des Landes lebte und auch anderthalb Jahre in England wegen ihres Literaturstudiums, die kennt sich ganz gut aus.

Wir fĂŒhren oft lebhafte Diskussionen ĂŒber die unlogische Aussprache, ĂŒber die schnelle Weiterentwicklung des Amerikanischen Englisch, und sie kontert mit der ĂŒberkomplizierten deutschen Grammatik. Wir haben alle recht.
 
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Sollte mal jemand "Kina" sagen, habe ich auch kein Problem, ich weiss ja, was er will.
Ich kenne da auch einen und bin dann immer erst verwirrt, bei seiner Aussprache will ich das als „Qina“ (Q ohne u, wie bei arabischen Wörtern) schreiben


[
]Ich halte das alles wie gesagt schon fĂŒr teilweise recht beliebig, unlogisch, unsinnig[
]
Jau. Ich schreibe einfach weiterhin wie vor der Deform, am Computer dann mit <p xml:lang="de-DE-1901"> (1996 wĂ€re mit der Deform, wenn auch die ganzen Änderungen seither (ich hatte was von sechs Varianten allein in den ersten paar Jahren, und an „FĂŒsik“ sind wir nur knapp vorbeigeschrappt, gehört) spĂ€ter waren nimmt man das halt als Kennzeichner fĂŒr „halt nicht das von vorher“.)

Insgesanmt scheint aber tatsÀchlich so, als hÀtten sie, nachdem sie gemerkt haben, dass die erste Reform doch arge SchwÀchen hatte, sich dann gedacht: "Ach, macht doch, was ihr wollt".
Erst hieß es, man solle sich fĂŒr eine entscheiden und die dann konsequent anwenden. Aber mittlerweile habe ich das GefĂŒhl auch und bekomme das auch immer öfter gesagt, wenn ich was zur Schreibung anmerke


Aber zurĂŒck zur Aussprache. Es gibt Menschen, die deuten Eszett versus Doppel-s phonologisch erklĂ€ren wollen, was aber nicht der Unterschied zwischen Adelung und Heyse ist, aber auch nicht passen kann, gerade weil wir keine einheitliche Aussprache haben. (Sonst wĂŒrden wir vermutlich alle sĂ€chseln
 *grusel*) Auch anderswo gibt es immer mal wieder aussprachebasierte Änderungsversuche, was aber auch gerade im Englischen nicht funktioniert. Ich lese lieber eine etymologisch basierte Schreibung und kann dann (besser) erahnen, wie man’s ausspricht und was es bedeutet. (Beim Englischen zu wissen, woher ein Wort kam und wie lange es schon mit dabei ist, wĂ€re hilfreich, aber leider nix fĂŒr Normalsterbliche, aber allein z.B. von „taal aan de wandel“ zu lesen, daß der Zirkumflex im Französischen fĂŒr ein weggefallenes s steht hat meine LeidensqualitĂ€t (ich kann kein Französisch, muß das aber bisweilen singen) echt verbessert.)

T vs. Th: beim Th weiß ich, daß es hart zu nehmen ist, ein T kann man auch schonmal was in Richtung ZĂ€hne schieben, nicht so ganz wie beim Spanischen, aber vielleicht in die Richtung. Hilft also auch.

Aber Tschⁱabatta ist ja auch nur eine Umschreibung, weil wir keine IPA-Experten sind. Das deutsche Tsch
 spreche ich vorne und mit gespitztem Mund aus, das in Ciabatta mit hohem Mund und recht weit hinten und nur leichtem Knacks vom T. Im Jugoslawischen gibt es ja auch ć und č, zum Beispiel
 also eher Tch? Und das i klingt halt gaaanz leicht mit, so als halbes j „im“ Beginn des a, keinesfalls mit eigener Satzzeit
 wie eine ganz kurze Vorschlagsnote auf der ZĂ€hlzeit ☻

Kurzum: es lebe der Lokalkolorit (bitte rheinisch ausgesprochen denken). Und beim Singen betonen wir ja meistens eh’ die Vokale mehr und Ă€ndern sie sogar in Richtung bel canto, um mehr rauszuholen (in dona nobis pacem z.B. offen, nicht Ofen), da gelten ohnehin ganz eigene Regeln (auch in der Silbentrennung, englisch wie deutsch)

 
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FĂŒr das SprachverstĂ€ndnis ist ein foreign accent gar nicht unbedingt hinderlich. Da gehen local idioms oft viel weiter auseinander.

Dennoch wird das bemerkt, ob im Deutschen, Englischen oder sonst welcher Sprache.

Aber es gibt auch Eigenheiten, die nicht einmal unbedingt lexikalischer Natur sind. Man sagt zum Beispiel nicht "der schwarze große Hund" sondern "der große schwarze Hund". Im Englischen gibt es eine noch detailliertere Reihenfolge fĂŒr Eigenschaftswörter. Kannst du eigentlich nur mitbekommen als Muttersprachler oder wenn du da sehr lange lebst.

 
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Beim Versuch die Aussprache eines Fremdwortes mir deren Rechtschreibung in Einklang zu bringen, ist es hilfreich zu bedenken, dass sÀmtliche germanische, romanische und einige slawische Sprachen sich des römischen Alphabets bedienen. Dieses Alphabet wurde entwickelt, um die Laute darzustellen, die im klassiscen Latein vorkommen. Deshalb reichen die einfachen Buchstaben nicht aus, um alle Laute darzustellen, die sich seitdem in Europa entwickelt haben.
Schon die Italiener (nachfahren der Römer) mĂŒssen zusĂ€tzlich zwischen den harten und den weichen "c" und "g" unterscheiden. Die Regel "vor e oder i weich, vor a, o oder u hart" ist schön und gut - aber was ist mit den dĂŒnnen Nudeln? "Spagetti" wĂŒrde wie "spadschetti" klingen. Flugs ein "h" eingefĂŒgt, und schon haben wir die vertrauren "spaghetti" ("Spagetti" gesprochen).

Andere Sprachen hatten andere Probleme. In England und Island gibt's die zwei Konsonanten, die wir von den englischen Wörtern "think" (stimmlos) und "that" (stimmhaft) kennen. Die IslĂ€nder - und frĂŒher auch die Angelsachsen - haben extra Buchstaben dafĂŒr erfunden. Heute verwendet Englisch die lateinische Buchstabenkombination "th".
Englisch "much" und Spanisch "mucho" lösen das gleiche Problem mit dem gleichen Buchstabenpaar. Deutsch braucht dafĂŒr "tsch", also 4 lateinische Buchstaben! (Es gibt in der NĂ€he von Bonn einen Ort namens Much ...)
Deutsch hat eine Reihe Buchstabenpaare, die zu Einzelbuchstaben mit diakritischem Zeichen geworden sind: Ă€, ö und ĂŒ. Ganz frĂŒher wurden diese als "ae", "oe" und "ue" geschrieben.

Und so weiter und so fort! Die meisten Sprachen haben klare regeln, aber leider fĂŒr jede Sprache ein anderes Regelwerk - weil die verschiedenen Sprachen unterschiedliche Abweichungen von der lateinischen Aussprache aufweisen.

Übrigens: im Englischen sind die Regeln wahrscheinlich am unklarsten. Deshalb gibt es in britischen Grundschulen ein Fach mit entsprechendem Arbeitsbuch, das es in deutschen Schulen nicht gibt: Spelling! Man hat ein Spelling Book, welches einfach seitenweise Auflistungen von Wörtern enthĂ€lt. Einfach so, ohne Sortierung oder Sinnzusammenhang. Wahrscheinlich nach Schwierigkeit und HĂ€ufigkeit. Als tĂ€gliche Hausaufgabe lernt man die nĂ€chsten 10, 12 Worter auswendig zu buchstabieren, und am nĂ€chstern Tag wird mĂŒndlich abgefragt.
Ich vermute, die Chinesen/Kinesen/Schinesen haben ein Àhnliches Schulfach. ;)

Cheers,
Jed
 
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Kaiser und Kikero gingen in den Kirkus.

Hat aber nichts mir falscher Aussprache oder Akzent zu tun, sondern mit der Tatsache, dass sich Sprache im Laufe der Jahrhunderte oder gar Jahrtausende Àndert. Zudem noch die "wissenschaftliche" Aussprache toter Sprachen.

Musikalisch gesehen hat man gerade im Lateinischen noch die seltsame "Italienisierung" des Kirchenlateins.
Relevant wird all dies in jedem Kirchenchor, wenn es z. B. um die Frage "kĂŒrie" oder "kirie" geht.
 
Interessant ist auch wie EnglÀnder/Amerikaner das Wort "Blues" aussprechen. Deutsche sagen holzschnittartig Blus wie bei Blus(e)

In den ersten 40 Sek. der BBC Doku "Blues Britannia" kann man auf YT die angelsÀchsische Version ganz gut hören


View: https://www.youtube.com/watch?v=sXRTgHvmG28
 
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Kyrie = Kirieh

"Griechisches I" - so nennen die Franzosen es heute noch.


Warum du hier wissenschaftlich in AnfĂŒhrungszeichen setzt, erschließt sich mir nicht. Gerade fĂŒr die Aussprache des Lateinischen geben altgriechische Transskriptionen sehr gut Aufschluss. Dass sich das bis zum mittelalterlichen KĂŒchenlatein schon sehr stark geĂ€ndert hat, nimmt ja vom Ursprung nichts weg.

Und ja, der deutsche "Kaiser" wie auch der russische "Czar/Tsar" stammen vom lateinischen Caesar - und das deutsche Wort hat die klassische lateinische Aussprache ĂŒbernommen.
 
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Kyrie = Kirieh

"Griechisches I" - so nennen die Franzosen es heute noch.

Genau das ist der springende Punkt!
Beim Jota wÀre es ja recht eindeutig, aber das Ypsilon wurde altgriechisch/antik anders ausgesprochen als heute (vgl. Dein "Kikero"-Beispiel).
Und den Herrn (ÎșύρÎčÎżÏ‚) spricht man altgriechisch dann doch eher mit Tendenz zum ĂŒ-Laut aus. Da hieß das Ypsilon auch "Ü"-psilon.


Solange Amerikaner FrĂ€nkfort, Mjunik oder Börlin sagen habe ich mit dem deutschen Akzent kein Problem.😀

Es ging ja ursprĂŒnglich hier auch primĂ€r um deutschen Akzent im Englischen. Auch wir sagen "Paris", "Rom" und "Mailand" und haben teilweise (vgl. "Munich") sogar eigene Namen fĂŒr fremde StĂ€dte - kein Problem.
Und Berliner schreiben "Pferd" und sagen "Jaul". :D
 
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Ă€, ö und ĂŒ. Ganz frĂŒher wurden diese als "ae", "oe" und "ue" geschrieben.

aÍ€, oÍ€, uÍ€, um genau zu sein. (Uff, das braucht den richtigen Font. a/o/u mit einem kleinen e mittig drĂŒber.)

weil die verschiedenen Sprachen unterschiedliche Abweichungen von der lateinischen Aussprache aufweisen.

Sogar das VulgĂ€rlateinische, aus dem sich dann Kirchen‑ und KĂŒchenlatein entwickelten, siehe appendix probi (der Autor war wohl der erste Rechtschreibnazi, aber ich liebe es).

und das deutsche Wort hat die klassische lateinische Aussprache ĂŒbernommen

Nicht ganz. Die erste Silbe war weniger betont und kĂŒrzer, und das ae ist eben nicht unser ai, sondern ein a, auf das ganz kurz in derselben ZĂ€hlzeit ein [ɛ] folgt (was sich fĂŒr germanische Ohren aber wie unser ai anhört), und das s stimmlos. Aber nĂ€her dran, ja.

Wobei sich das mit der [aɛ]-Aussprache wohl auch so zwischen 200 und 300 CE erledigte (und im VulgĂ€rlatein schon ca. 200 BCE italienisierte)


Solange Amerikaner FrĂ€nkfort, Mjunik oder Börlin sagen habe ich mit dem deutschen Akzent kein Problem.😀

Ich hatte mal ein telephonisches Interview mit Google (habe aber trotz 250% Gehaltserhöhung abgelehnt, weil ich meine Seele behalten wollte). Der Ami hat mir angeboten, in Dublin oder Sjurik zu arbeiten. „Sjurik?“ — “You know, Switzerland.” — „Aaaah! ZĂŒrich!“ — “Er. Say that again for me, please?”

Wobei auch die Deutschen nervig damit sind, Ortsnamen wie PoznaƄ oder Brno eindeutschen zu mĂŒssen (erst diese Woche gelernt, daß es „BrĂŒnn“ genannt wird).

Und den Herrn (ÎșύρÎčÎżÏ‚) spricht man altgriechisch dann doch eher mit Tendenz zum ĂŒ-Laut aus. Da hieß das Ypsilon auch "Ü"-psilon.

Ja bitte! (Wobei, ja, wenn wir die messe solennelle von Vierne singen mĂŒssen wir Kirie sagen, damit das originalgetreuer klingt
 *seufz
* aber alles nicht so schlimm wie „ZÈ«li“ statt „KaÉ›ÌŻli“
)
 
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Mit Erfindung dieses neuen Buchstabens dĂŒrften hoffentlich alle Probleme gelöst sein:


View: https://youtu.be/kh9oVpAmBAc?si=_xAO88xlaVrhaSB8

Gut dass wir auch prosodische GrĂŒnde haben und Redundanz.

Fugen-s wird in Österreich und D ĂŒbrigens unterschiedlich behandelt.

Am besten verliebt sich jeder so sehr in eine Person, dass er / sie nur selten korrigieren mag.
 
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Wobei auch die Deutschen nervig damit sind, Ortsnamen wie PoznaƄ oder Brno eindeutschen zu mĂŒssen (erst diese Woche gelernt, daß es „BrĂŒnn“ genannt wird).
Sorry, diese Namen wurden eigentlicht nicht "eingedeutscht", beide StĂ€dte haben aus historischen GrĂŒnden eine deutsche und eine landessprachliche Bezeichnung.

BrĂŒnn immer einen hohen Anteil an deutschsprachiger Bevölkerung, bis diese nach dem 2. Weltkrieg vertrieben wurde, und deshalb eben einen deutschen und einen tschechischen Namen.
Und die Bezeichnung Posen stammt noch aus der Zeit, als große Teile des heutigen Polens noch zum Königreich Preussen gehörten, hat also auch eine deutsche Bezeichnung.
 
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Der Caesar war ursprĂŒnglich auch kein Name sondern ein Herrschertitel.

Spannend, dass da zwei Wörter draus wurden. Der Kaiser als Titel und CÀsar als Name.

Hach, Sprachen sind etwas Wunderbares.
 
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