Um ein bisschen näher am eigentlichen Thema zu bleiben. Meine Wahrnehmung ist Moment folgende:
Es kommen immer noch kontinuierlich neue und sehr schicke Röhrenamps auf den Markt. Zum Teil auch kleiner und leichter.
Sowohl von kleineren Herstellern, als auch von den üblichen Verdächtigen. Auf dem letzten Guitar-Summit konnte man da auch einige nette und neuere Sachen sehen.
Die Dinger scheinen sich also weiterhin einer gewissen Beliebtheit zu erfreuen und es werden wohl auch immer noch gute Geschäfte in dem Bereich gemacht.
Das Lager der Röhrenamps wird vielfältiger. Line-Out mit Cab Sims für die PA, diverse (ganz pöse) digitale Effekte zusätzlich, etc.. ;-) Mit einem integrierten Torpedo oder ähnlichen Zeug an Bord
Da ist doch für jeden etwas dabei.
Ich selbst bin da recht schmerzfrei und benutze das, was ich gerade für geeignet halte und meinen klanglichen Vorstellungen "genügt", oder entspricht. Persönlich stehe ich auf klassische Speaker. Was da dann davor oder obendrauf steht, dass muss halt meinen Vorstellungen gerecht werden.
"Gut genug" klingt das für Zuhörer heute doch sicher längst alles. Der Rest ist doch nur wirklich Geschmacksache und/oder irgendwelchen Anforderungen geschuldet.
Wenn ich live so manches hochwertige Equipment sehe und es klingt dann trotzdem kacke, dann ist immer das Gleiche. Egal ob Röhre, analog oder digital.
- shit in, shit out
- seltsam eingestellte Amps
- ein übler Bandmix
- Effektbrei
- Am Pult läuft irgendwas schief
- oder ich stehe vielleicht mit der Technik allgemein ein bisschen auf Kriegsfuß
An der allgemeinen Qualität der Technik im Sinne des Sounds liegt es heute doch sicherlich nicht mehr. Eigentlich auch recht lange nicht mehr. ;-)
Weil hier jemand etwas von "flatternden Hosenbeinen" und Speakertürmen schrieb: Einfach mal einen Amp1, oder meinetwegen auch so einen 100 Watt Katana Topteil über eine 4x12 laufen lassen. Das nimmt sich im Vergleich zu den meisten Röhrenamps heute auch nicht mehr viel. Wer da noch mehr braucht, der investiert doch nur noch in ein baldiges Hörgerät. Davon abgesehen war das
Marshall Türmchen auf den Bühnen auch damals nicht immer automatisch auch "State of the Art". Kommt ja auch sehr auf die Art der Musik an. Es geht ja nicht immer nur automatisch um Happy-Meddel und das ganz harte Zeug.
Die Zukunft der Röhre, bzw. der "Röhrentechnik" kann auch ich nicht wirklich vorhersagen. Die allgemeine Technik der Röhre scheint sich nicht weltbewegend zu verändern. Warum auch?
Ich vermute da aber insgesamt schon noch ein sehr langes Leben. ;-)
Am Ende ist es aber dann doch die Musik, die mich deutlich mehr interessiert.