Gitarren kaufen früher und heute

  • Ersteller oliveramberg
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Heute habe ich den Eindruck, dass die Gelassenheit in den Shops, die ich von früher kenne, selten geworden ist. Sie sind nicht mehr so sehr Treffpunkt der Musiker
In Summe hast du sicherlich recht, aber es gibt sie noch, die kleinen Läden, bei denen sich Musiker auch gern mal auf einen Kaffee oder ein gepflegtes Bierchen treffen.
Hier in Münster fällt mir da Rare Guitar ein, dort habe ich zwar noch keine Gitarre gekauft, aber einen Röhrenamp, eine Box und diverse Pedale, Gitarren-Ersatzteile und Kleinkram.

Auch ein defektes Fahrrad wurde mir letztes Jahr sogar kostenlos vom Chef Rudi repariert. SUPERNETT! :great:
Da komme ich schon sehr gerne auch oft nur zum Stöbern und Schnacken vorbei. Bei schönen Wetter trifft man sich auch gerne auf dem sogenannten Sonnendeck vor dem Laden und klönt ne Runde mit Musikern, die ihre Proberäume oft direkt unter dem Laden am alten Güterbahnhof haben.:)

Ich habe meine Gitarren bisher übrigens allesamt persönlich gebraucht vor Ort bei privaten Verkäufern gekauft, bin damit immer sehr gut gefahren.
 
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Heute gibt es noch ein paar kleinere Läden, aber die gefallen mir ganz gut, weil die Verkäufer Ahnung von dem haben, was sie verkaufen (speziell Markus vom Guitar Shop und Matze von Wyrwas kennen sich auch richtig gut mit der Technik von Gitarren und Amps aus).

Da bin ich ganz bei Dir.
Guitar Shop, klein aber fein.
Wyrwas, die schließen ihr Tore. Leider.
Musikhaus Schulte noch. Habe ich gute Erfahrungen mit gemacht. Sind locker drauf, und fachlich gut.


- Feis? Okay, das war tatsächlich cool.

Ja, war ein toller Laden.
Den vermisse ich in der Tat.
 
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Nicht alles war in den 80ern besser, aber das
Treffpunkt der Musiker, die sich früher um das schwarze Brett oder den Verkaufstresen versammelten, die früher oft obligatorische Kaffeemaschine (auch für Kunden, natürlich kostenlos) und der Plausch mit den Verkäufern,
absolut!

Allerdings hatten die Menschen damals auch die nötige Zeit, um wirklich zu "Lustwandeln". Einfach in den Gitarenladen gehen, mit genug Träumen im Kopf, Zeit zur Verschwendung und vielleicht im besten Fall cash to burn am Zahltag.

Bei uns wurde es dann zu zwei Stoßpunkten kuschlig: entweder direkt um zehn, wenn wir aufgemacht haben und die ersten Musiker auf dem Rückweg vom Bäcker auf eine Zigarette und einen Plausch reingeschaut haben. Oder dann so ab 16 Uhr, wenn einige der Nachtarbeiter aus der Koje gekrochen kam und andere aus ihrem Day-Job nach Hause gingen, um zu schwätzen, fachsimpeln, Krempel ausprobieren, jammen etc.

Wer kann sich heute die Zeit noch so nehmen?
 
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Die Frage ist auch, welcher Händler kann sich das heute noch leisten.
Ich komme ursprünglich aus der Fahrradbranche und da war es früher ähnlich. Man hatte Zeit mit den Leuten zu fachsimpeln und die Leute haben auch mal nichts gekauft. Trotzdem konnten sich die Läden über Wasser halten. Schwierig wurde es nur, wenn der Laden voll war. Dann hat man sich um die Leute gekümmert, die Geld in der Kasse lassen wollten.

Ähnlich ist es in der Musikbranche, nur dass die Menschen dort scheinbar noch viel mehr Redebedarf haben (sieht man ja hier im Forum) und gerade die Gitarristen ganz viele mystische Voodoothemen zu verarbeiten und zu bereden haben.

Ich hab noch nie einen gehört der mir erzählt hat, dass das 93er XTR Schaltwerk besser im Gangwechsel war als das 94er. Da gibt's nur die Leute, die sich Retrobikes aufbauen um sie gefühlt wieder jünger zu fühlen.

Ehrlich gesagt hätte ich als Verkäufer dann auch nicht unbedingt Interesse daran, stundenlang fachzusimpeln über irgendein Zeug, was mir ne Stunde vorher schon einer erzählt hat.
 
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Wer kann sich heute die Zeit noch so nehmen?
Ach, manche schon, weil sich Arbeit flexibilisiert hat.
Aber es gibt viele Läden nicht mehr, und der Weg zu den wenigen ist mir "auf Verdacht" zu weit. Ich hatte neulich mit dem Inhaber meines "Lieblingsladens" (wobei das nur in Teilen stimmt, da ich sehr viel gebraucht kaufe) geschnackt, der immer wieder hervorragende Gebrauchtangebote hineinbekommt. Sein Vorgänger hatte die neuen Stücke immer wieder im Netz präsentiert. Darüber habe ich auch mein Hauptinstrument gefunden. Er macht dies nun nicht mehr, da er mit der Neugier der Leute rechnet, den Laden "mal eben so zu besuchen". Dafür ist er mir wiederum zu weit weg. Dadurch reduziert sich natürlich auch die Chance auf Zufallskäufe bei mir, Zufallsverkäufe bei ihm.
 
Ich will nur anmerken, dass ich nur im Laden kaufen kann, was mir ins Auge springt. Da sind/waren Spontankäufe möglich. Ohne Läden kann man nichts kaufen.
Wenn es, wie beschrieben, zutrifft, dass immer mehr "schwierige" Kunden durch die Welt geistern und tatsächlich über Kaufkraft verfügen, Pakete sinnlos hin- und herschicken, dann muss man sein eigenes Verhalten anpassen: Noch sorgfältiger konsumieren, jeden Kaufwunsch vor Bestellung doppelt prüfen. Bei Gitarren nur bestellen, was nicht lieferbar ist! Warum? Das ist für mich die Garantie, dass das Instrument werthaltig ist. Eine gute Gitarre kauft man ja nur ein paar Mal im Leben.
Mir tun die Unternehmen leid, deren Geschäftsmodell darin besteht, schwierige Konsumenten zu versorgen.
 
Schöner Thread!
Die Zeit können wir nicht zurückdrehen bzw die Entwicklung aufhalten, wohl aber unser Verhalten überdenken und ändern.

Ich habe früher bei größeren Anschaffungen auch sämtliche Tests, Vergleiche und Unboxings konsumiert, bevor ich eine Kaufentscheidung getroffen habe. Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich trotz des objektiv gesehen besten Produkts verhältnismäßig wenig Spaß daran hatte.

Höhe- bzw. Tiefpunkt war der TV -Kauf , bei dem ich mich dabei erwischt habe, irgendwelche Tabellen mit Schwarzwerten verschiedener OLED-Panels zu durchforsten. Kopfschüttelnd habe ich den Rechner ausgeschaltet und überhaupt nicht gekauft.

Ich fahre damit persönlich sehr gut.

Hab nach mehr als 25-jähriger Pause so eine Gitarre quasi einfach nach Optik gekauft und liebe das Teil einfach, was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass ich mir eben nicht irgendwelche Reviews mit Pro & Contras, Halsprofil, Pickups oder Verarbeitung angesehen, sondern einfach nach Bauchgefühl gehandelt habe.
Gut, die Gitarre hat nur 159€ gekostet und ich bin Anfänger, bei jemand anderem der schon Jahre spielt und schon zig Instrumente besitzt, gestaltet sich das wahrscheinlich etwas schwieriger.

Lange Rede, kurzer Sinn: Viele Menschen würden gut daran tun, die ein oder andere Entscheidung wieder mehr aus dem Bauch heraus zu treffen, anstatt tagelang zu recherchieren, Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen und damit jede Vorfreude im Keim zu ersticken.

Wie Kierkegaard so schön schrieb:

Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
 
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Wie Kierkegaard so schön schrieb:

Ein Zitat, das mit ziemlicher Sicherheit nicht von Kierkegaard stammt, sondern modernen (Internet-) Zeiten entsprungen ist. Was schon die Tatsache zeigt, dass es im Englischen nur in kürzerer Form als "Comparison Is the Thief of Joy" zu finden ist, wo es den üblichen Verdächtigen zugeordnet wird.

 
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sondern einfach nach Bauchgefühl gehandelt habe.
nach 50Jahren Gitarrespielen mach ich das immer noch so.

gestaltet sich das wahrscheinlich etwas schwieriger.
ich glaube es ist schwieriger geworden, gerade weil es so ein immenses Angebot gibt, viel zu viel Informationen im Internet kursieren
und dann dadurch auch ein etwas hochgeschraubter Anspruch entsteht, aber das ist nur mein Eindruck, gerade was das "MB" anbelangt.

Ein Zitat, das mit ziemlicher Sicherheit nicht von Kierkegaard stammt,
ist ja egal, woher das stammt, jeder versteht, was gemeint ist:rolleyes:.
 
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nach 50Jahren Gitarrespielen mach ich das immer noch so.


ich glaube es ist schwieriger geworden, gerade weil es so ein immenses Angebot gibt, viel zu viel Informationen im Internet kursieren
und dann dadurch auch ein etwas hochgeschraubter Anspruch entsteht, aber das ist nur mein Eindruck, gerade was das "MB" anbelangt.


ist ja egal, woher das stammt, jeder versteht, was gemeint ist:rolleyes:.
Absolut, ich habe irgendwann festgestellt, dass es mich persönlich nicht wirklich weiterbringt, alle Infos zum Produkt der Begierde zu studieren, zig Alternativen rauszusuchen und am Ende das vermeintlich „am wenigsten schlechte“ Produkt zu kaufen.

Vielleicht bin ich auch zu einfach gestrickt, aber gerade bei Sachen wo man mit den Händen arbeitet (Instrumente, Messer, Werkzeug) ist das Gefühl einfach wichtiger, als irgendwelche Radien, Profile, oder Abriebwiderstände irgendwelcher Beschichtungen.

Bei der überzogenen Erwartungshaltung sind die Deutschen eh ganz vorne mit dabei. Bei anderen Hobbies kenne ich Hersteller, die teilweise überhaupt nicht mehr nach DE exportieren, weil der deutsche Konsument mit der Lupe nach irgendwelchen vermeintlichen Mängeln sucht und anschließend in Internetforen rumjault, obs bei Hersteller xy keine Qualitätskontrolle mehr gibt.

Soll natürlich nicht heißen, dass man tatsächliche Mängel einfach in Kauf nehmen soll, aber manche Leute laufen halt einfach am Leben vorbei.
 
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Bei meiner ersten Gitarre, die ich mir mit 13 Jahren von meinem Konfirmationsgeld gekauft hab, war die Auswahl in dem hiesigen Musikgeschäft nicht sonderlich groß. Für 450 DM gab es da lediglich eine Hertiecaster. Später waren dann auch Ausflüge in das 90km entfernte Hannover zu Musicians Place oder das 100 km entfernte Hamburg zu Amptown oder No.1 kein Thema, und die Gitarre wurde selbstverständlich vor Ort beäugt, angespielt, bar bezahlt und direkt mitgenommen. Auch später, als es die ersten Online Geschäfte gab, wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine Gitarre zu ordern. Es gab auch bei gleichen Modellen immer leichte Unterschiede. Heutzutage, wo alles aus der CNC Fräse kommt, ist das kein Thema mehr, und ich habe bereits zwei Gitarren bei Thomann erworben, was ja auch kein wirkliches Risiko ist, weil man ja 30 Tage Rückgaberecht hätte, was ich noch nie in Anspruch genommen habe.
Aber dieses übertriebene Brimborium wie es im Start-Thread - sicher etwas überzogen - dargestellt wurde ist mir fern.
 
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Bei mir läuft Gitarrenkauf nur noch gebraucht, denn die Gitarren, die mir gefallen, werden zu 99 % nicht mehr gebaut und die eine, die noch gebaut wird, ist mittlerweile so dermaßen unvertretbar teuer, dass ich es nicht einzusehen gewillt bin, davon abgesehen, dass ich es mir eh nie leisten könnte.

Die, die ich mir leisten kann und mag, werden sogar ausnahmslos alle nicht mehr gebaut, vor zwölf Jahren hätte ich in Läden getestet und angeguckt und was gefunden.

Würde ich heute frisch mit Gitarrespielen anfangen, ich würde nie anfangen, weil mir die Auswahl nicht gefällt und mich überhaupt nicht interessiert oder anspricht. Da ist einfach weg, was es besonders für mich gemacht hat. Entweder ist sie langweilig, abgef*ckt oder weit zu teuer.

Klanglich gäbe es natürlich Gitarren, mit denen man sich arrangieren könnte, aber ich will das Ding eben mögen und nicht nur mich damit arrangieren.
 
Ich bin froh, dass ich im Laufe der Jahre genau herausgefunden habe, was mir gefällt.
Die Auswahl ist heute verglichen mit früher so riesig, dass ich mich schon frage, wie sich ein Anfänger heute entscheiden soll. Alle anzuspielen ist völlig unmöglich. Auch die Flut an Infos aus dem Netz inklu. aller Influencer, Testberichte usw. ist unüberschaubar. Entscheidet er sich schließlich, dann wird er sich immer die Frage stellen, ob es nicht doch irgendwo noch eine andere gegeben hätte, die ihm noch besser gefallen hätte.
Schön ist diese Auswahl vor allem für die, die schon ziemlich genau wissen, was sie suchen und sich nur gezielt über ein konkretes Modell informieren möchten.

Früher gab es nur eine kleine Auswahl im örtlichen Shop und eine kaum größere aus Inseraten oder dem schwarzen Brett.
 
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Bei mir wurde ein paar Jahre 50/50 neu und gebraucht gekauft. Dummerweise stehe ich auf Vintage Material und repariere auch ALLES was machbar ist.
Und ich habe auch freudig versucht den letzten neuen Shop in der Stadt zu unterstützen und dort gekauft.
Allerdings bin ich mit dem Betreiber / Verkäufer nicht warm geworden und ich habe keine Lust mich schon beim betreten des Ladens unwillkommen zu fühlen, also kriegt der mein Geld nicht mehr.
Ich kaufe aber regelmäßig Kleinkram beim PPC den meine Frau lieber online bestellen würde, einfach nur um lokale Leute zu unterstützen.
 
Ich bin froh, dass ich im Laufe der Jahre genau herausgefunden habe, was mir gefällt.
Die Auswahl ist heute verglichen mit früher so riesig, dass ich mich schon frage, wie sich ein Anfänger heute entscheiden soll.
Naja, ich wusste das schon recht früh.

Ich fand schon als Anfänger zum Beispiel Firebird V unglaublich schön (mittlerweile komplett unbezahlbar geworden), dann haben diverse EVL-Cort einen Reiz auf mich ausgeübt (nicht mehr gebaut), die W.M.D. Warbeast hat es mir vom Design her angetan (ebenfalls nicht mehr gebaut) und klar gibt es Auswahl.

Aber ich kann einfach keine Stratocaster mehr sehen.
Und Les Pauls, Teles und SGs gefallen mir nicht.

Explorer und dergleichen waren schon damals für mich zu "disharmonisch", die Cort VX-4X (nicht mehr gebaut) hat mir da schon besser gefallen.

Die Auswahl ist riesig.
Und ich persönlich hasse sie, denn sie hat ihre Einzigartigkeit für mich verloren bzw trifft schon lange nicht mehr meinen Geschmack.
Und ja, teils ist das eine Detailfrage, aber auch Details haben einen Einfluss.

Ich würde heute nicht mehr komplett von vorne anfangen wollen. Es ist mein Ernst, ich habe aktuell eigentlich kaum Lust, Gitarren auszuprobieren.
Eine gäbe es, die ich gerne mal ausprobieren würde, die wird allerdings in Deutschland nicht vertrieben und wäre auch "nur" ein Kompromiss zu dem, was ich eigentlich mochte, wenn auch ein guter.
 
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Das liegt aber einzig und alleine an dir. Wir haben ja auch in den Lern Threads gemerkt, dass Du nicht gerade einfach bist (ist nicht böse gemeint 😉 ).
 
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Das liegt aber einzig und alleine an dir.
Meinen Geschmack habe ich mir nicht rausgesucht und kann ich auch nicht ändern.
Ich hab's versucht.

Glaube mir, ich würde unglaublich gerne, wie gefühlt jeder andere, einfach nach "Hauptsache x-beliebig" gehen können. Aber ich kann's nicht.
Und das Geld zum exakten Nachbauen lassen habe ich nicht und werde ich nie haben.

Es gab einfach Gitarren zwischen 300 bis 700 €, die für meine Definition in jeder Hinsicht perfekt waren.
Nach besagten Cort suche ich nicht grundlos die komplette EU ab. Sie bedeuten mir einfach etwas und ich weiß, ich werde nie wieder imstande sein, an diese Gitarren heranzukommen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

... würde ich bei Thomann eine TE52 und einen Amp kaufen und anfangen.
Alles andere kommt später.
Eben nicht.
Weil, wenn ich mein Instrument nicht mag, lege ich das nach spätestens zwei Wochen entnervt zur Seite, wenn ich's denn überhaupt mitnehme.
 
Ich spiele auch eine Hassliebe. Eine 21er Les Paul Studio in komplett schwarz (ich kann die Farbe absolut nicht ab und das Ding sieht schon aus wie Sau, weil man sie nur schief anschauen muss und es sind Flecken drauf).

Leider klingt sie verdammt gut und ist deshalb jeden Tag in Gebrauch (ich habe noch ein paar andere wirklich schöne Gitarren, die ich spielen könnte).
Da steckste halt nicht drin. Aber nur wegen der Optik alle anderen Modelle ausschließen? Nein, da steht man sich nur selbst im Weg.
 
Da steckste halt nicht drin. Aber nur wegen der Optik alle anderen Modelle ausschließen? Nein, da steht man sich nur selbst im Weg.
Es ist nicht nur wegen der Optik.
Da kommen noch andere Faktoren rein.

Ich mag das Feeling einer Firebird, ich mag ihren Klang. Zum Beispiel. Ne Phoenix kann das für mich nicht ersetzen, sei sie noch so nah dran, aber an den Punkten, wo es mir wichtig ist, hat sie einfach Unterschiede, die mich schnell stören werden.

Bei der EVL-Serie von Cort mag ich nur die Superstrats.
Sowohl ästhetisch, als auch spielerisch, da mir Les Paul Formen in zweierlei Hinsicht überhaupt nicht zusagen.

Eine Schecter Demon könnte das aber nicht ersetzen oder eine Jackson. Und auch keine Ibanez.
Die Hälse von Ibanez sind nicht so mein Geschmack, ästhetisch finde ich die meisten Schecter und Jackson einfach nicht interessant und zum Beispiel gibt es auch hier Details, die entscheiden, ob ich eine Gitarre optisch schön finde oder nicht (ich rede hier nicht mal von den mega aufwändigen Inlays, die die damaligen Cort hatten und für die du alleine schon bei jedem Gitarrenbauer um die 500 € berappen müsstest).

Ich schließe nicht komplett ausschließlich wegen der Optik aus, aber es gibt Punkte, die für mich eine Gitarre einfach unschön und/oder unbequem machen. Bzw. sie uninteressant machen.

Die W.M.D. Warbeast finde ich optisch schön, was sie für mich von herkömmlichen Warlocks und den Nachbauten von Harley Benton abhebt, ist ihr Neck-thru und die Art und Weise, wie sich das Ding spielerisch anfühlt. Erstere finde ich bequem, zweitere sind nur schön, aber für mich unkomfortabel. Generell mag ich keinen Bock in der Hand halten, wenn Bolt-on, so brauche ich den ergonomischer, hier haben Ibanez und Cort beide gut meinen Geschmack getroffen.

Ja, wenn ich heute zwingend mit einer neuen Gitarre nach hause müsste, würde ich wahrscheinlich irgendeine langweilig aussehende rein schwarze, glatte Superstrat mitnehmen nach dem Motto "Ich hasse es nicht" und am Ende dennoch aufhören, weil ich gar nichts habe, worauf ich bei den teureren Modellen in Zukunft hinarbeiten wollen würde, um sie mir "zu verdienen", während das Einstiegsmodell mich auf Dauer einfach nicht glücklich machen könnte, mir würde immer was fehlen.

Firebirds sind mittlerweile komplett aus der Realität draußen und die anderen gefallen mir nicht (mehr). Ich bin froh, dass ich meine Firebirds habe und werde sie in Ehren halten, ich würde heute allerdings keine mehr kaufen, denn für kleinere Budgets ist diese Gitarre eine Vollkatastrophe.

Es geht nicht um Optik alleine.
Es geht aber auch nicht um Klang alleine.

Das Gesamtpaket muss passen - und dieses existiert (für mich) in der neuen aktuellen Auswahl einfach nicht mehr.
Ich könnte da keine Leidenschaft mehr aufbauen, weil ich nichts hätte, worauf ich mich freue. Das Instrument muss machen, dass ich Bock habe, es in die Hand zu nehmen, dazu gehört für mich auch, dass ich es in einem gewissen Rahmen schön finde (Abnutzungsspuren jetzt mal nicht einbezogen, die können ihren Charme haben, vor allem, wenn sie daher rühren, dass ich das Ding schon seit Jahren spiele und es 'ne Geschichte erzählt).
 
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