Der Aufwand und daraus resultierende Preis stellt aber durchaus ein Problem für (Kinder-) Anfängerklassen dar, wo Eltern sich schon bei einer 10 € Yamaha Sopran Anschaffung anstellen.
In der Tat sehe ich den Preis bei der Sigo auch als ein zentrales Problem. Die Tatsache, dass sich viele Eltern schon über die 10 € einer Yamaha-Sopran echauffieren, könnte m.E. an dem generell so derart schlechten Ruf der Blockflöte allgemein liegen.
Andererseits ist aber die Blockflöte so ziemlich das einzige (Melodie-) Instrument, welches tatsächlich (in der Plastik-Sopran-Ausführung) einigermaßen erschwinglich ist und zudem in jeden Schultornister (neben den Heften, Stiften, Pausenbroten...) passt. Bei "cooleren" Instrumenten wie Keyboards, Gitarren, Schlagzeugen usw. wäre der preisliche und logistische Aufwand für die meisten Schulen, Schüler und Eltern schlicht zu groß. Hier wären allenfalls noch Chicken-Shakes oder Maracas zur Plastik-Sopran-Blockflöte konkurrenzfähig - aber darauf kann man halt nur Rhythmen und keine Melodien spielen.
Die sollen dann halt die Thomann Tenor für 30 Euro nehmen.
Also wenn das Geld nicht für Brot reicht, sollen sie Kuchen essen, oder wie?????
Das grundlegende Problem bei Blockflöten ist, dass die Sopran-Blockflöte den für Kinder (und Erwachsene gleichermaßen) besten Tonloch-Abstand hat, aber diese Tonart recht schrill klingt, was vielen Leuten nicht so gut gefällt. Alt- und Tenorflöten klingen angenehmer, haben aber einfach schon für viele Erwachsene einen zu großen Tonloch-Abstand, und erst recht für Kinder. Dieses Problem sollte die Sigo ja lösen: Tonloch-Abstand entsprechend der Sopran, Tonart aber Tenor - eben, um die schrillen Klänge von Sopranflöten, insbesondere bei einer ganzen Schulklasse, zu vermeiden. M.E. ist hier der Preis der größte Hemmschuh.
Diese Kinder sind dann sowieso Kandidaten für einen baldigen Ausstieg, wenn sie keine ordentliche Unterstützung von den Eltern kriegen.
Das sehe ich vollkommen anders. Man darf nämlich nicht vergessen, dass viele Familien schlicht nicht so wohlhabend sind wie "wir" hier im Forum. Möglicherweise ist das Interesse an einem Musikinstrument da, aber wer vielleicht nur Bürgergeld/Grundsicherung kriegt, kann nicht wer weiß wie hohe Ansprüche an ein Musikinstrument stellen. Letztlich ist in solchen Fällen wie oben erwähnt ein anderes Instrument kostenmäßig und logistisch schlicht zu aufwändig.
Da sind wir doch ganz anderen Kaliber gewohnt bei unserern Musikvereinsintrumenten.
Ja, wie erwähnt, "wir" ja. Wer in wohlhabenderen Schichten aufgewachsen ist, findet einfacher einen besseren Job und hat dann mit den Equipment-Preisen auch kein so großes Problem. Aber das ist eben nur ein Teil der Bevölkerung. Und dann wird die Plastik-Sopranflöte schnell alternativlos.