Underwound Spule für Humbucker Effekt in S-S-S Framus Renegade?

zwiefldraader
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Hallo Menschen,

ich habe seit 1997 eine damals neu gekaufte Framus Renegade Pro in meinem Besitz.
Leider hat sie schon ein paar Kampfspuren davongetragen und überdies auch bereits Modifikationen ertragen müssen. Vor einiger Zeit ist mir ein P/P Poti kaputt gegangen (original ein 500k oder vielleicht sogar ein 1Meg, weiß nicht mehr genau), was ich genutzt habe die Position zu verändern und die Gitarre - weil S-S-S - auf 250k Potis umzubauen. So weit so gut.

Renegade Pro I.JPG


Die Besonderheit der alten Renegade war, dass sie eine spezielle Beschaltung hat (dank MegaSwitch und Push-Pull). Im Moment Neck - Neck/Middle - Neck/Bridge - Middle/Bridge - Bridge (also keine Position mit Mittel-PU alleine) und mit dem Push/Pull hat man den Schalter aus dem Spiel genommen und hat - unabhängig von der Schaltposition auf einen lil Bucker JB an der Bridge geschaltet. Also einem Humbucker im Singlecoil-Format, der neben dem Bridge SC sitzt.

gai1jj52.png


So weit so gut. Ich fand das immer okay, hatte aber den ganz großen Mehrwert in dieser Beschaltung nie erkannt. Vielleicht hat auch wegen dem Humbucker das 500er Poti Sinn gemacht - aber auf Kosten der SC Sounds, die schon ganz schön bissig waren (sogar mit 250ern noch...).
Zwischenzeitlich hatte ich ein handgewickeltes Strat-Set von Jess Loureiro drin, das gar nicht schlecht ist - aber letztlich hatte ich dann zwei strattige Gitarren, die auch von den PUs irgendwie ähnlich waren und ich wollte die alten Duncan Designed wieder einbauen, die eine etwas modernere Ausrichtung haben.

Hierbei habe ich zu meinem Bedauern feststellen müssen, dass der Neck-PU nicht mehr funzt und auch keine Widerstandswerte anzeigt. Ich denke also ein klarer Fall von ReWind (na da habe ich ja jemand Kompetentes in der Nähe, @HD :) , den ich dafür anfragen werde). Dabei stellt sich natürlich die Frage der Beschaltung. Die Duncan Designed sind so 6k-ish von den Werten, der lil JB Bucker ist irgendwo bei 14k oder so, also ein echtes Monster auf kleinem Raum. Das ist OK, aber eigentlich zu heftig für mich.
Da ich aber vor Jahren ganz gute Erfahrungen mit den Bluesbuckern von DiMarzio gemacht hatte - die quasi eine Hauptspule haben und eine zweite, sehr gering gewickelte, die fast wie ne Dummy Coil agiert und nur ein bisschen Fatness spendiert und zum Zweiten mit Loureiros WideRange (als Humbucker mit Stabmagneten) im PAF Format, hatte ich überlegt, ob es nicht sinnvoll sein könnte, statt des lil JB eine weitere SC Spule einzubauen, die aber nur auf 2-3k etwa gewickelt ist und den Push/Pull so zu verdrahten, dass dieser gezogen diese low-wind-Spule zur Brummunterdrückung und Anfettung seriell dazu schaltet.
Dann würde ich auch gleich nen einfachen Five-Way-Switch verdrahten für folgende Variante:

Neck SC - Neck/Middle - Middle - Middle/Bridge - Bridge SC // Push-Pull serielles Dazuschalten der zweiten Spule für Humbucking in Neck, bzw. Bridge Position (und 2 und 4) und Anfettung in der Mittelstellung (dann wegen reverse wound Middle-PU mE keine Brummunterdrückung).

JETZT brauche ich mal Eure Erfahrung, Ihr Altgedienten Rocker, Wickler und Trickser. Habt Ihr das schon mal probiert, zwei Single-Coil-Spulen mit Stabmagneten so zu verschalten, dass eine ca. 6k, die andere 2-3k hat, um damit eine Art 8-9k WR Humbucker zu faken? Klingt so ein Mismatch? Funktioniert das Humbucking dabei?

Ich schätze @FABGit @bagotrix @Stratspieler @Ben zen Berg und Andere... Ihr habt doch bestimmt schon wildes Zeug probiert. Könnt Ihr da ne vorsichtige Einschätzung geben?
 
Den kenne ich, Dankeschön noch mal für den Hinweis.
Mir geht's gar nicht darum, noch mehr Flexibilität zu haben. Einspuler/Doppelspuler würde mir bei der Gitarre schon reichen. Ob die Kombi 6k Spule + 3k Spule dabei sinnhaft ist, bewegt mich dabei, ob die 3k auch Stab- oder besser Barrenmagnet haben sollte, solcherlei Fragen.
Letztlich, ob es sich lohnt den Lil Bucker für eine seriell zuschaltbare, Low Wind Spule raus zu schmeißen.
 
Sobald Du in eine der Spulen anstelle von Magneten Schrauben oder Pole Pieces steckst, drückt das die Resonanzfrequenz nach unten.
 
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Die Induktivität steigt aber auch (und damit sinkt die Resonanzfrequenz), wenn anstatg der Pole Pieges oder Schrauben nur Magnete in der Spule stecken.
 
Die Wirbelströme, die sich in Weicheisenteile bilden, sind für die Resonanzfrequenz aber viel schlimmer, der Unterschied ist schon extrem.
 
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Zur Klärung:
Tatsächlich die Resonanzfrequenz oder die Resonanzspitze / -überhöhung?
Bisher dachte ich, dass Humbucker - und den würde/wollte ich mitunter "simulieren" ja vor allen Dingen geringer ausgeprägte Resonanzspitzen haben im Vergleich zu Singlecoils.

Der Sound mit serieller Spule SOLL ja fetter und weniger scharf sein als der reine Einspuler. Darauf will ich ja auch hinaus.

Klar wird das nicht wie ein PAF oder WideRange klingen, alleine schon weil beim Neck oder Middle der physische Abstand der Spulen zueinander zu weit ist, vielleicht eher wie ne Tele mit 4way Switch mit serieller Stellung.... Aber immerhin.
 
Mir schwebt etwas vor, das vielleicht ein wenig Ähnlichkeit mit dem DiMarzio BluesBucker hat.
Der hat auch eine 7k Spule und eine mit 3k.
Allerdings Beide Keramik-Barren.
Hier wären es AlNiCo Staubmagnete mit 6kWicklung und eine Spule mit Barrenmagnet (?) und etwa 3k....
 
Ich hab' 'ne Squier Contemporary Strat, da werden ja zwei Single Coils zu einem Humbucker geschaltet. Das ist dann schon deutlich fetter, hier kannst Du den Unterschied hören. Bei meiner Natural DIY Habe ich Bridge und Middle PU bei 3.500 Wicklungen angezapft und zum Humbucker verschaltet. Das ist dann deutlich zahmer, ein Zwischending aus Strat Single Coil und PAF.
Wenn's aber doch deutlich Richtung Humbucker gehen soll, würde ich es so machen, wie es @Etna gerade unter einem Filtertron Cover plant: Du nimmst zwei Pole Piece Humbucker Spulen, die Du in Serie verschaltest und übereinander montiert mit 18 mm AlNiCo Magnet Rods bestückst. Da drunter legst Du ein Stahlblech als Verbindung zur dritten Spule. Das Stahlblech hat dann sechs Bohrungen mit M3 Gewinde für Polschrauben, die durch die dritte Spule gehen. Dann kannst Du die beiden Magnet Rod Spulen als Single Coil oder nur die obere mit der Pole Screws Bobbin als Humbucker benutzten.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Tatsächlich die Resonanzfrequenz

HartwoodHBsizedSplitCoilNeck.pngP47²V1withoutCover.png

Yep, -> hartwoodhbsizedsplitcoilneck.png -> Magnet Rods aber mit offenem Neusilber-Cover und in der Gitarre verbaut - also mit Pots in der Schaltung.
Und -> p47-v1withoutcover.png -> Unten liegende Bar Magnets mit Pole Screws - aber nur der PU, ohne Cover, keine weiteren Bauteile in der Schaltung.
 
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Dachte mir schon, dass Du Fundiertes und Gemessenes beitragen kannst, @Ben zen Berg
Danke.

Letztlich möchte ich es aber einfach halten und nicht zu viel Aufriss für die Gitarre betreiben.
Es läuft für mich auf die Frage hinaus, ob ich den HB im SC Format behalte, der gerade drin ist, oder ob ich an dessen Stelle mit einer zweiten Spule experimentiere, die sich dann auch Humbuckersounds annähert, wenn zugeschaltet.
 
Hi,

Wenn Dir der JB jr. generell zu heiß ist, gäbe es mit der bisherigen Schaltung eine relativ wenig aufwendige Lösung: löte ihn intern mal auf parallel um. Dadurch wird er weniger mittenlastig und der Output wird reduziert. Das Poti ist kein Problem, tatsächlich ist der JB jr. laut Duncan ausdrücklich für die Kombination mit dem 250 KOhm-Poti vorgesehen, weil er ja als Austausch für Strats entworfen wurde. Nachdem der Rest lupenreine SCs sind, war die 500 KOhm-Bestückung durch Framus von daher eigentlich schon eher ein Geburtsfehler.

Die Idee, mit nur einem Poti-Druck zwischen einer beliebigen SC-Kombi und einem vollen HB umschalten zu können, finde ich grundsätzlich eigentlich nicht verkehrt. Bei meinen HSS-Gitarren bin ich beim 5-Weg-Schalter nämlich nicht immer so völlig treffsicher, wenns ums Zurückschalten vom HB auf die Zwischenpositionen geht.

:gruebel:Falls Du diese Schaltung grundsätzlich eh nicht magst, könntest Du aber auch den Plan mit der zweiten Spule mit dem vorhandenen Material umsetzen:


Statt eine (vielleicht) passende Spule zuzukaufen, kannst Du den JB jr. quasi dauerhaft splitten und dann eine seiner Spulen mit dem BridgeSC in Serie, also quasi als HB verdrahten. Den daraus entstehenden "GesamtHB" könntest Du dann wiederum wie geplant über das Pushpoti splitten.

Du musst halt probieren, welche der beiden Spulen in Reihe mit dem SC einen HB Effekt ergibt. Elektrisch sind sie bis auf Phase und Magnetpol gleich, und auch die jeweilige Position macht bei den schmalen Rails wohl kaum einen klanglichen Unterschied. Eine von beiden muss prinzipbedingt auf jeden Fall passen.

Wichtig ist, dass die Spule des JB - egal welche - "zuerst" kommt, also deren Spulenanfang fix an Masse hängt. Bei der einen Spule ist das Grün (wie bei der Standardverdrahtung als HB), bei der anderen Weiß. Der passende Ausgang zu Grün ist Rot; wenn Du dagegen zum Entbrummen Weiß als Masse nehmen musst, ist die schwarze Ader das zugehörige "Hot" und wird an das Kabel des SCs gelötet, das bisher direkt an Masse lag, bei Duncan vermutlich das schwarze. Genau diese Verbindung kann dan zum Splitten an Masse gelegt werden.

Würde quasi nichts kosten und der Aufwand wäre nicht groß - jedenfalls kleiner, als es beim Lesen scheint. Nicht zuletzt dürfte das Gesamtergebnis dem Klang eines echten HB sogar ähnlicher werden als mit dem angedachten schwachen SC, weil die Spulen im JB jr. konstruktiv entsprechend aufgebaut sind. Eine Spule des JB alleine klingt eigentlich relativ schlank und bissig, sie dürfte dadurch ganz gut mit dem SC zusammenarbeiten. Der Splitbetrieb von HB wird ja gerne als zu dünn oder gar schrill bemängelt, hier sollte genau diese Eigenschaft verhindern, dass beide PUs in Reihe zu bollerig klingen. Falls Dir der Output tatsächlich noch ein bisschen zu hoch sein sollte, kannst Du den JB jr. ja noch etwas tiefer drehen für die Feinanpassung.

Ein wenig Restbrumm wird vermutlich am Ende bleiben, weil die Spulen halt nicht identisch sind. Aber gerade die vielen Drahtwicklungen des kleinen HB werden in der Hinsicht gegenüber einem 2 KOhm-SC von Vorteil sein. Die würde den Brumm nach meiner Einschätzung nur sehr wenig reduzieren. Da müsste man dann schon eine rw/rp Spule zum vorhandenen SC suchen, aber eben eine ohne Magnete. Kann man kaufen, kostet aber - und klingt im Endeffekt immer noch wie ein SC ohne Brummen, höchstens in den Höhen leicht entschärft. Für einen richtigen Zusatzsound in Richtung HB reicht das aber nicht.

Gruß, bagotrix
 
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