Reverse Octave Piano

Igor Güldenstern
Igor Güldenstern
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Bei den Shorts auf YouTube habe ich dieses Video entdeckt:


View: https://youtube.com/shorts/IUjTcgW_YwA?si=5niB3SdWY1zCoJCz

Ich habe leider keine große Ahnung vom Klavierspielen. Kann mir jemand erklären, was es mit einem "Reverse Octave Piano" auf sich hat?

Auf unserem Klavizimbel hier liegen die hohen Töne rechts. Was ist das für ein Instrument im Video, und wieso funktioniert der Song trotz der umgedrehten Tastatur?

Vielen Dank.
 
Die erste Frage, die sich mir zu dem Video und dem vermuteten Reverse Piano stellt, ist, ob nicht einfach das Video vom Handy gespiegelt wurde :)

Ansonsten gibt es auch Klaviere mit umgedrehter Reihenfolge der Töne. Zu bestaunen gibt es das zum Beispiel hier: https://gezaloso.de/
Btw: Geza Loso wird als der Erfinder von Linkshänder-Klavieren, die er zusammen mit Blüthner konzeptionierte, gehandelt 🎹
 
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das Video vom Handy gespiegelt
Was man imho an der 2-manualigen Orgel im Hintergrund sehen kann, bei der das obere Manual - entgegen üblicher Bauart -
nach links gegenüber dem Untermanual verschoben ist ;)
 
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Was man imho an der 2-manualigen Orgel im Hintergrund sehen kann, bei der das obere Manual - entgegen üblicher Bauart -
nach links gegenüber dem Untermanual verschoben ist ;)
Das ist natürlich auch eine Linkshänder Orgel, genau wie das Piano :LOL:
 
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Aber die hörbare Begleitung, die ist doch auch irgendwie verdreht?
 
Hast du den Begriff „Reverse Pctave Piano“ aus dem Kommentarbereich unter dem Video? „Amazing...a..,reverse octave piano“? Das ist ironisch gemeint, da das Video eben seitenverkehrt gepostet wurde.

Den Begriff gibt es so bzw. woanders nicht.

Aber die hörbare Begleitung, die ist doch auch irgendwie verdreht?
Kann ich so nicht bestätigen…da klingen Oktavgriffe im Bassbereich und drei- bis vierstimmige Akkorde im mittleren Klavierbereich. Alles sehr normal und erwartbar.
 
Ah, okay. Ich dachte, dass der Gag darin besteht, dass er die Klavierbegleitung irgendwie umgekehrt spielt. Die hört sich für mich irgendwie gegenläufig an, als ob er die Akkorde innerhalb des Songs vertauscht hat.

Einfach nur ein junger Mann, der voller Freude einen Song trällert und in die Tasten haut - und dessen Handy das Ganze seitenverkehrt filmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessante Doku, da habe ich ja unbewusst ein interessantes Thema angestoßen, das auch für mich selbst eine gewisse Relevanz hat.

Zunächst möchte ich aber sagen, dass ich die Aussagen zur Geige nicht teile. Die ist mitnichten symmetrisch im Inneren - sowohl der Bassbalken, als auch die Stimme ist seitenabhängig; mit dem anderen Obersattel und den Saiten allein macht man aus einer Rechtshänder-Geige kein Instrument für Linkshänder.

Gerade bei der Geige kann man auch der Meinung sein, dass die komplexen Bewegungsmuster und die Kombination beider Hände keine Seite mehr beanspruchen als die andere - persönlich bin ich da unentschieden.

Für mich persönlich ist das Thema interessant, weil ich mich immer wieder dabei ertappe, im Gedanken links und rechts zu vertauschen - und auch z.B. auf einer klappenlosen Querflöte relativ problemlos andersherum spielen kann - jedenfalls einfache Sachen. Aber auch immer wieder analoge Uhren falsch ablese, weil ich 3 und 9 vertausche.

Vermutlich macht man sich kein Bild, wie viele "umerzogene" Linkshänder es immer noch gibt. Möglicherweise zähle ich dazu.

Beim Blech sind fast alle Instrumente, bis aufs Horn, standardmäßig rechtsgriffig.

Dass beim Klavier die dominante Hand die Melodie spielen will/soll, leuchtet ein.

Da man aber idR auf ein Klavier vor Ort zurückgreift, dürfte es ein "Links-Klavierspieler" bei Auftritten schwer haben, so lange man nicht überall zwei Instrumente vorhält. Was allein aus Kostengründen nicht möglich sein dürfte.
 
Vermutlich macht man sich kein Bild, wie viele "umerzogene" Linkshänder es immer noch gibt. Möglicherweise zähle ich dazu.
Okay, dann hast du ja einen persönlichen Bezug zum Thema.
Ich bin normaler Rechtshänder (und ziemlich froh darüber, weil ich z.B. dann problemlos auf rechtshändig aufgebauten Schlagzeugen spielen kann, und das sind die meisten), aber mein Vater war ein auf Rechts umerzogener Linkshänder. Das hat ihm - neben Problemen - auch eine erstaunliche Gleichberechtigung der Hände auf dem Klavier gebracht, die sich Rechtshänder erst mühsam erarbeiten müssten.

Beim Blech sind fast alle Instrumente, bis aufs Horn, standardmäßig rechtsgriffig.
Posaunen ohne Quartventil werden von Linkshändern einfach anders zusammengeschraubt und mit links gezogen, da ist keine andere Bauart denkbar und nötig.

Dass beim Klavier die dominante Hand die Melodie spielen will/soll, leuchtet ein.
Ja, aber die starken Finger 1/2/3 spielen in beiden Händen die musikalisch weniger bedeutenden Mittelstimmen, und die schwachen Finger 4/5 die prominenten Stimmen Melodie und Bass - egal ob Linkshänder- oder Rechtshänderklavier. Insofern ignoriert das Konzept der linearen Tastatur grundsätzlich eigentlich wesentliche Grundlagen eines anatomisch sinnvollen Musikmachens...

Da man aber idR auf ein Klavier vor Ort zurückgreift, dürfte es ein "Links-Klavierspieler" bei Auftritten schwer haben, so lange man nicht überall zwei Instrumente vorhält. Was allein aus Kostengründen nicht möglich sein dürfte.
Bei elektronischen Instrumenten ist das schnell und einfach erledigt: Local off, den MIDI-Stream durch eine Software leiten, die bei jeder Notennummer 124 minus diese Notennummer rechnet und den entsprechenden Notenbefehl ausgibt. Damit dreht man die Tastatur um. Mein MIDI-Monitor aus der Signatur macht das mit folgendem Code:
Beispiel #2: Die Tastatur wird umgedreht, indem die Tastennummer von 124 abgezogen wird. Tiefe Töne sind jetzt rechts, hohe links. Was vorher e war, ist jetzt c.
Code:
d1 = 124-d1;
send.push([0, port, status, d1, d2, syx]);
return send;

Btw: Geza Loso wird als der Erfinder von Linkshänder-Klavieren, die er zusammen mit Blüthner konzeptionierte, gehandelt 🎹
"Zusammen mit der renommierten Firma Blüthner aus Leipzig konzipierte er den ersten modernen Linkshänder-Konzertflügel der Welt (2001)". Als Hardware-Klavier war das vielleicht die erste Entwicklung, okay. Ich habe das Prinzip so ca. 1993 als Programmierübung realisiert. Und ich war sicher nicht der erste mit der Idee.
 

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