Diven on Stage

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Nein .. es geht hier nicht um Stage Diving ....

Hallo in die Runde,
nachdem ich in letzter Zeit einige Begebenheiten mit Diven (Edit: m/w/d) auf der Bühne hatte, mal eine Frage in die Runde: hattet ihr das auch schon und wie geht ihr damit um?

Meine persönliche Haltung kennen wohl die meisten, die meine Beiträge mitlesen:
Als Musiker auf der Bühne ist man Dienstleister für das Publikum das unterhalten werden will. Persönliche Befindlichkeiten müssen da hinten anstehen. Außerdem ist mir daran gelegen, dass es für das Publikum gut ist, und nicht daran, mich zu präsentieren. Das äußert sich z.B. darin, dass ich nicht unbedingt immer vorne dabei sein muss, wenn die Gesamtperformance für das Publikum stimmt. Mal ein Solo - gerne auch mal - aber beim Gesang mache ich genau so gerne auch Background oder spiele bei der Begleitung songdienlich für die Melodiestimme mit.

Begebenheit kürzlich: Stadtfest, Vorabsoundcheck für die Singer/Songwriter.
Es wird nebenher noch etwas an der Technik gemacht.
Eine Sängerin mit Instrument will ihr eigenes spezielles Mikrofon (es sind bessere auf der Bühne gestellt), ihr eigenes Stativ -> zusätzliche Stöpselei nötig.
Dann beim Soundcheck wird hinter ihr noch irgendetwas gearbeitet: Ihr Kommmentar: "wenn ich dran bin, muss da hinten Ruhe sein, sonst macher ich einfach nichts". Ich war nicht der Tontechniker, der gerade den Soundcheck gmacht hat, aber ich hätte dann erwidert, dass es dann keinen Soundcheck gibt und Sie dann eben ohne oder gar nicht spielt. Der Slot hätte durch die anderen Musiker und Gruppen drumherum locker gefüllt werden können.
Mir wurde später erzählt, dass sie bei ihrem Auftritt später das Mikro wohl irgendwo völlig verkehrt eingestöpselt hat, ohne auf den Techniker zu warten - durch die Fehlersuche hat sich wohl alles verzögert. Ach ja, und es war wohl nicht die tolle Performance.

Dann war die Bühne sehr wackelig. Sehr kostengünstig für das Stadtfest von einem Grerüstbauer hingestellt (die letzten Jahr sogar kostenlos), aber Blechtritte mit 4m Länge biegen sich eben schon etwas durch. Ich hatte übrigens alle vorher darauf hingewiesen, dass es wackelig ist. (Ich kannte das von den Vorjahren). Etliche Künstler haben sich ausführlich darüber ausgelassen.

---
Einige Jahre her, Stuttgarter Stadtfest im Sommer, viele Bühnen dicht an dicht. Eine Band spielt Tango und ähnliches. Von einer Bühne nebenan ist auch laut Musik zu hören. Einer der Musiker hat dann aufgehört und gewartet, dass da nebenan die Musik aufhört. "So spiele ich nicht!" Sorry, mit der Einstellung darf man nicht auf so einem Stadtfest auftreten. Man hat da übrigens Musik von 4 oder 5 weiteren Bühnen gehört.

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Open Stage, nach 3-4 Stücken Wechsel zum nächsten Künstler/Truppe. Da gibt es auch welche, die bringen keinen Output, wollen aber Monitor laut, sind beim Auftritt nur mit Mühe halbwegs gleichmäßig in der Lautstärke zu halten, weil sie den Mikrofonabstand nicht halten können oder den nicht einsetzen können ... oder aus Angst immer weiter weg gehen und leiser werden. Aber Künstlergehabe.
Es gibt andere, da ist den Sondcheck ruck zuck durch und die Dynamik liefert die Truppe selber (einmal einstellen - passt).

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Oder die "More ME" Typen. Ich habe mit einer Sängerin zu tun, die sich slber immer recht laut braucht. Das ist tontechnisch auch herausfordernd, weil mir eigentlich ein weites Sprktrum von "ich kann mich gerade noch hören" bis hin zu " eigentlich ist mir das zu laut, aber ok, ziehen wir es durch" passt.

Diven (Edit: m/w/d) nerven mich, besonders, wenn dann das, was sie abliefern, in keinem Verhältnis zu ihrem Gehabe steht.

Wie sehr ihr das?
 
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Ich würde den Status "Diven" vorab schonmal geschlechtsneutral verorten wollen, denn den Typus gibt's bei Männlein, Weiblein usw. gleichermaßen... und sie "nerven", zumindest mich, gleichermaßen! Ich würde in so einem Fall aber zunächst deeskalierend versuchen da zu vermitteln und wenn das nicht fruchtet, diese einfach auflaufen lassen... Auf keinen Fall aber "kuschen", ausser vielleicht im äußersten Fall, dass es sich um echte "Stars" handelt, die so gut sind, dass man darüber hinwegsehen kann/muss... Also so bei Level Elton John oder Mick Jagger oder Udo Lindenberg, um mal ein paar eventuelle männliche "Diven" zu nennen... 😉
 
Ich habe das auch geschlechtsnuetral gemeint, denn ein Beispiel ist ein männlicher Musiker. Falls das nicht so rübergekopmmen sein sollte, ich meine das unabhängig vom Geschlecht und mache das an der Verhaltensweise fest.

Edit: also Diven (m/w/d)
 
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Doch doch... passt schon, aber der Begriff DivA ist PRINZIPIELL mal weiblich... 😄
 
Diven-Gehabe finde ich ganz schlimm. Oft sind das ja leider so halbscharige Künstler, die ihr fehlendes Können hinter ihrem Ego verstecken wollen. Leute, die wissen, wie der Hase läuft, haben solche Eskapaden in der Regel nicht nötig.

In meiner Hauptband hat auch der mit der geringsten Liveerfahrung die höchsten Ansprüche an seinen Bühnensound. Ist aber durchaus lernbereit, der Gutste, und wir besprechen den Modus Operandi beim Soundcheck auch regelmäßig. Fällt für mich deshalb noch nicht wirklich unter Diva.
 
Doch doch... passt schon, aber der Begriff DivA ist PRINZIPIELL mal weiblich... 😄
Das ist aber nur das grammatische Geschlecht des Wortes, laut Duden bezieht sich der Begriff auch allgemein auf jemanden mit Allüren. ;) Ich wüsste auch kein männliches Äquivalent. Divo? :D Kommt auf die Liste der möglichen Bandnamen ;)
 
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Nachdem jetzt die grammatikalische Begrifflichkeit geklärt ist, könnten wir uns bitte mit dem Typ Personen (m/w/d) beschäftigen, und wie ihr damit umgeht. Danke.
 
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Du siehst, es gibt sie auch hier die Diven, die es ganz genau haben wollen :evil:

Eine Sängerin mit Instrument will ihr eigenes spezielles Mikrofon
Da würde ich, egal welches es ist, erst mal nichts dagegen haben. Beim Singen ist ein eigenes Mikro auch eine Frage der Hygiene. Auch wenn ich meine Mikros wirklich konsequent reinige, so kann man sich bei Verleihern oder wer auch immer das Zeug hinstellt, nicht darauf verlassen, dass es alle so machen. Ich habe auch immer nur mein eigenes Mikro am Start. Nur wenn das Mikro halt gar nicht geht, defekt oder absolut mieser Sound (ist mir aber noch nie passiert), dann empfehle ich einen Wechsel des Mikros.

Künstler, die rum zicken gibt es immer wieder, eigenartigerweise seltener in der Liga, die nicht nur ein, zwei Auftritte im Jahr absolvieren, sondern viel unterwegs sind. Aber da hilft es halt nix, der Job als Tontechniker ist zu 90% der eines Psychotherapeuten ;).

Mir ist es in meiner Laufbahn ganz selten passiert, dass ein Konflikterl mit Mimosen auf der Bühne nicht abgewendet werden konnten. Einmal hatte ich es mit einer Klarinettistin, die auch "singen" wollte, zu tun, die sich unsagbar lauft auf dem Monitor hören wollte. Aber je lauter ich den Monitor machte, desto leiser wurde sie selbst. Irgendwann erklärte ich ihr dann halt doch, dass die Physik sich nicht austricksen lassen wird. Und was hat sie während des Konzertes gemacht? Wenn sie ihr Gesangsmikro benutzte, dann schrie sie nur so laut es ging rein. Naja, in der Band gabs noch eine zweite Sängerin, Soundcheck mit der dauerte keine zwei Minuten, und abgesehen davon, dass die wirklich phantastisch gesungen hatte, war sie auch ein sehr umgänglicher Mensch, wie übrigens der bei weitem überwiegende Teil von Menschen, mit denen ich so zu tun habe in dem Job.

Ja, da gibt es immer wieder das Thema mit dem Monitor, da haben einige die Strategie, dass sie immer mehr fordern, bis es pfeifft, und dann sagen "Ah, jetzt war es ein bisserl zu viel, kannst wieder etwas leiser machen". Ich könnte jetzt zwar etwa dazu und zum Thema Gitarristen sagen, aber ich verkneife mir das lieber.

Aber es gibt leider auch zickige Kollegen, die wohl gerne den Chef raushängen lassen und es einem so unangenehm wie möglich machen wollen, wenn man mit ihnen zusammen arbeiten soll. Einmal hatte ich einen Bandtechniker zu betreuen (das war noch zu analogen Zeiten vor gut 30 Jahren), der wollte den FOH Platz woanders haben (ging aber nicht), dem waren die Effekte, obwohl laut Rider gestellt, dann doch nicht recht, das Pult war schlecht eingestellt und so weiter und so fort. Naja, da hilft dann auch wieder etwas Psychologie am Arbeitsplatz. Und dann war es, wie es halt so ist, bei einer anderen Gelegenheit mit vertauschten Rollen. Er der "Haustechniker" ich kam mit einer Band. Da ich ein recht umgänglicher Mensch bin, habe ich eben nicht den Obermacker raushängen lassen, noch dazu, weil ich da immer schon recht situationselastisch mit den vorgefundenen Gegebenheiten umgehen konnte. Nur gab es bei dem Programm der Band Zuspieler da und dort, die aber nicht gut von den Lautstärken her angepasst waren. Daher habe ich mir mit einem Farbstift am Pult ein paar Markierungen gemacht. Na das gab aber einen Wirbel mit dem Kollegen. Wie kann ich nur und geht das auch wieder ab und sowieso, eine Frechheit, was die Bandtechniker sich immer so erlauben. Er wollte halt der sein, der immer und überall Recht haben wollte. Wenn er denn nur einen halbwegs brauchbaren Sound hinbekommen hätte. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Hausmeister in Stadtsälen die als Gottheit behandelt werden wollen oder Veranstalter mit absurden Ideen gibt es ja auch hin und wieder noch als Herausforderung. Da will ich gleich gar nicht damit anfangen. Ich sehe meine Aufgabe immer darin, das beste für Band und Publikum an Sound zu erreichen, das möglich ist. Egal wer da einem welche Prügel vor die Füße schmeisst.

Unterm Strich muss ich aber sagen, dass ich äußerst selten wirkliche Konflikte bei Veranstaltungen, sei es als Musiker oder als Techniker, zu bewältigen hatte. Wenn Konflikte die Regel und nicht die absolute Ausnahme wären, dann würde ich das wohl nimmer tun. Es soll ja unterm Strich immer noch Spaß machen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

PS: Als ich den Titel erstmals gelesen habe, dachte es geht mehr um Stagediving, naja war wohl nicht gemeint :biggrinB:
 
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die sich unsagbar lauft auf dem Monitor hören wollte. Aber je lauter ich den Monitor machte, desto leiser wurde sie selbst.
Ja, so ein Klassiker, der gerade bei der Open Stage immer wieder mal vorkommt.

Oder die, die im Background immer viel zu laut sind, aber im Solo plötzlich ganz leise werden (weil sie sich dann plötzlich laut hören). Wenn ich so was weiß oder erkannt habe, drehe ich dann einfach dezent den Monitorpegel für den/diejenige runter, damit sie mehr geben (sich mehr trauen oder geben müssen, um sich laut genug zu hören). Das klappt besser, als den Pegel an der Front hochzuziehen, denn auch da kommt ja was zur Bühne zurück.

Es soll ja unterm Strich immer nicht Spaß machen.
Scheint ein Typo oder Autokorrektur zu sein. Du meintest bestimmt: noch.
 
Scheint ein Typo oder Autokorrektur zu sein. Du meintest bestimmt: noch.
Jupp. Irgendwie neigen meine "Noch"s zum "Nich". weil auch die beiden Buchstaben so knapp nebeneinander liegen :weep: Hab's korrigiert.
 
Da würde ich, egal welches es ist, erst mal nichts dagegen haben. Beim Singen ist ein eigenes Mikro auch eine Frage der Hygiene.
Dito - ich verleihe mein Mikro auch sehr ungerne und nutze noch weniger gerne fremde Mikros. Aus genau demselben Grund. Musste letztlich mal einen Abend moderieren, der Mischer hatte keinen Kanal mehr frei für mein Ansagemikro. Es fühlte sich doof an, die Sänger (und -innen) Mikros mitzubenutzen. Aber das fällt für mich nicht unbedingt unter Diva (m/w/d).

Ich finde die Aussage, dass alle auf der Bühne und FOH auch eine psychologische Aufgabe haben, sehr gut. Diven sind meist sehr unsichere Charaktere, die gewisse Verhaltensweisen entwickelt haben und über die Zeit verstärken. (Oder auch ablegen - ich glaube, ich war anfangs auch deutlich mehr picky als heute). Im Eifer des Gefechts hat man aber nicht immer die Kapazität, sich auf so etwas einzulassen. Vielleicht gelingt es im Faden ja auch, Anekdoten zu sammeln, die geholfen haben (siehe @Mfk0815 statement über Monitorlautstärke Anpassung im Solo).
 
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Das mit den Diven auf der Bühne ist IMO eng verknüpft mit Diven in einer Band, Beruf, Beziehungen. Das geht dann bis zu Leuten mit einer handfesten narzistischen Persönlichkeitsstörung. Das sind dann wirklich toxische Menschen!
Narzist wird gemeinhin mit „selbstverliebt“ übersetzt. Bei der narzistischen Persönlichkeitsstörung ist das etwas unfassender:
  • Der Narzist hält sich tatsächlich für etwas besonderes, für besonders fähig und für „besser“ als seine Umgebung
  • er giert danach, Bestätigung/Applaus zu bekommen, dafür dass er so toll ist (…deshalb wollen die auch so oft vorne auf die Bühne…)
  • gleichzeitig überschätzt er aber auch seine Fähigkeiten
  • Kritik ist etwas was, was Narzisten gar nicht vertragen! Aggression und Gegenangriff ist der erste Reflex.
  • Gleichzeitig ist aber das Selbstwertgefühl tatsächlich sehr gering und so hat der Narzist seine Methoden trainiert, die es schwer machen hinter die Fassade zu blicken. So sind sie Meister der Manipulation mit Charme, Ghosting, Gaslightning,…
Wenn man mehrere dieser Punkte bei einem Menschen erkennt, ist Vorsicht geboten. Diese Menschen ändert man nicht! Die müssten in eine Therapie, was aber kein Narzist machen würde, weil dazu die Fähigkeit der Selbstrefexion nötig wäre, wozu sie kongnitiv nicht fähig sind. Denn sonst würde sie die ganz unheilvolle Show nicht abziehen.

Letztlich sind Narzisten bedauernswerte Menschen, die sehr einsam, aber im Umgang/Zusammenleben auch eine große Belastung sind.

Daher, wie sollte man mit Narzisten (und letztlich auch harmloseren Diven) umgehen?
  • Kritik/offenes Feedback ist ganz schlecht! Schon gar vor anderen Leuten!!
  • Wirf ihm einen Brocken hin! Ein Kompliment, ein Lob und dann die Bitte, mal mit dieser tollen Stimme die Arena erzittern zu lassen… Damit kann man den Narzisten etwas lenken.
  • Die manipulativen Spielchen (verletzt sein, Trotz, beleidigt sein, Aggression, Charme, Opfer-Täter-Umkehr,…) erkennen und nicht darauf hereinfallen.
  • Solche Leute einfach meiden!!! Solche Leute bei Veranstaltungen nicht mehr zu buchen oder sie auszuschließen ist also ein probates Mittel. Ein Riesen Aufstand ist aber zu erwarten…
 
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Als Musiker auf der Bühne ist man Dienstleister für das Publikum das unterhalten werden will. Persönliche Befindlichkeiten müssen da hinten anstehen. Außerdem ist mir daran gelegen, dass es für das Publikum gut ist, und nicht daran, mich zu präsentieren.
So sehe ich das auch.

Als ausführender Musiker weiß ich auch, dass mein Sound, der an Ende unten ankommt, von dem am Pult abhängt und gehe entsprechend respektvoll mit ihm/ihr um.

Letztlich sitzt der Tonmensch ja am längeren Hebel, was die Situation ein bisschen entspannt für Euch :cool:

Anekdoten zu sammeln, die geholfen haben
Ich habe es mehrfach miterlebt, dass der Toni solche Leute mehr oder weniger ignoriert hat und den Sound am Ende so gemacht, wie er/sie das für richtig hielt. Gerade bei Amateurbands weiß er meistens deutlich mehr über das Thema an sich und die Technik und Situation vor Ort.

Schwierig stelle ich es mir vor, wenn ein unerfahrener Tonmensch solche Leute betreuen darf und denkt, er muss jeden alles Recht machen.

Diese Menschen ändert man nicht!
Sehe ich auch so
 
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Wenn ich mir hier die Posts durchlese fällt mir besonders auf: Diven sind immer die anderen, nie jemand selbst. ;)
 
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Gerade bei Amateurbands weiß er meistens deutlich mehr über das Thema an sich
Irgendwie muss ich zufällig gerade wieder an die Begründung so mancher Forenuser für den technischen Overkill denken, den sie bei ihren meist eher sporadischen Livegigs betreiben: "wir wollen schließlich maximale Kontrolle über unseren Sound".

Klar, wenn man sich dann bis 3 Minuten vor (oder nach) Beginn der Show mit technischen Problemen rumschlägt, bleibt kaum noch Konzentration für ne wirklich gute Performance. Anderes Thema, spielt aber manchmal mit rein.
 
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Diven sind immer die anderen, nie jemand selbst.
Das ist ja logisch. 😊

eher sporadischen Livegigs betreiben: "wir wollen schließlich maximale Kontrolle über unseren Sound".
Es gibt natürlich Bands, die einen bestimmten Sound pflegen oder als Markenzeichen haben wie zb Supertramp damals.

Da muss man dann eben wissen, wie man das mit dem Tonmensch kommuniziert oder jemanden dabei haben. Bei den meisten dürfte das aber wie Du sagst Overkill sein; der Sound ist aus meiner Erfahrung selten der schwächste Punkt in der Performance.

Allerdings habe ich auch schon professionelle Konzerte mit objektiv schlechtem Ton erlebt, zB Mariza, die hatte imo einen eigenen Techniker, der mit dem Saal nicht klargekommen ist.
 
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Ein Zeitungszitat aus grauer Vorzeit - leider über eins meiner eigenen Projekte ;)
"Sie präsentierten sich wie Profis, jedoch nicht professionell"
 
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@InTune bezüglich deinem Post #12:
Ja, irgendwie gibt es einen Zusammenhang zwischen Egozentriker, divenhaftem Verhalten und "More Me" auf dem Monitor. In der Ausprägung durchaus unterschiedlich stark, doch es gibt da einen Zusammenhang.
Wenn ich bei einem Konzert beim Soundcheck mitbekomme, wie sehr sich Künstler lauter hören wollen, dann hat man meist schon einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie sie sich später präsentieren.

Ein "more Me" Typ will sich selbst bestmöglich hören und legt weniger Wert darauf, vom Rest der Band genug mit zu bekommen.
Ich habe es dann auch schon erlebt, dass gerade diese Typen sich von der Band entfernt haben, im Takt oder in der Intonation (weil man ja nur auch sich hört und nicht auf die anderen).

Wenn jemand eine außergewöhnliche Performance hinlegt, dann darf man auch etwas egozentrisch sein, aber auch nicht zu sehr, sonst wird es unsympathisch.

Ich habe Videos von Willy de Ville (Mink de Ville) gesehen und da präsentiert er sich als obercoole Diva so, dass es schon zum Fremdschämen unsympathisch ist. Muss z.B. eine Zigarette theatralisch zu Ende rauchen, bevor er sich dazu herablässt (das zeigt seine ganze Körpersprache), sich dem Publikum zuzuwenden.

Übrigens ein kostenloser Tipp von mir :whistle: zum Thema Lampenfieber: Wenn man sich nicht darauf konzentriert "wie präsentiere ich mich vor dem Publikum" sondern "ich (oder besser wir) möchte(n) dem Publikum Freude bereiten", dann wird deutlich Druck von einem genommen.
 
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Ich finde dass es auch immer sehr viel Empathie braucht, wenn man mit fremden Menschen zu tun hat. Ich hatte vor einigen Jahren mal ein Konzert eines großartigen Trompeters betreut. Das war ein extrem tolles Konzert auch wenn das Verhalten dieses Künstlers erst mal sehr befremdlich war. Er hat sich zuerst mal sehr abgeschottet mit seinem Instrument und als es dann zum Soundcheck kam wollte ich einige Dinge noch so hin rücken, wie ich meinte dass es so optimal sein müsste und habe ihm das auch sagen wollen. Das kam gar nicht gut an. Er hat extrem unwirsch reagiert und seine Managerin ist auch gleich dazu gekommen und hat mir erklärt dass ich doch gefälligst meine Anliegen ihr sagen soll, damit sie das weiter gibt. Denn der, wirklich großartige, Musiker hatte eine Form von Autismus und konnte nur mit wenigen ausgewählten Menschen direkt reden. So kann es auch gehen. Nachdem dieses Missverständnis dann aus der Welt geschafft war, ging es doch wieder glatt und es wurde, wie schon erwähnt, ein entspannter Abend mit guter Musik, so wie es sein soll.
 
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Es gibt natürlich auch unter den Tonis Diven...

... die nicht verstehen können, warum ich lieber in mein eigenes Mikro singe, als in die durchgerülpste Herpesschleuder, die schon den dritten Tag auf der Festivalbühne steht...

... die partout ihre DI-Box zwischen meinen Bass und den Verstärker klemmen wollen, weil sie nicht kapieren, dass der ein Teil der Klangkette ist und nicht nur Ego-Politur...

... die meinen, der Bass in der Bigband müsste vorne aus der PA schallen, obwohl die unverstärkte Band ohne Monitor dann nicht mitkriegt, wo in der Form sie sich befindet...

... die mit InEars vor der Bühne stehen und glauben, so den Publikumssound beurteilen zu können...
 
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