"Musik stirbt im Laden" - HR-Doku

  • Ersteller peter55
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Es gab mal einen Jazzclub an der Alster. Haben Leute wie z.B. Chaka Khan, Pat Martino oder Mr Sexy Mother... in HH gespielt hat man die später dort getroffen. Der Inhaber kannte die alle. Der Laden war klein, im Souterrain und so was wie ein Geheimtip. In der Woche gab es jeden Abend coole Sessions.

Im Dezember wurde der Inhaber erfroren im Hinterzimmer des Clubs (da hat er gewohnt) gefunden.

Das ist alles viele Jahre her.

Versuche mal in HH einen Vermieter zu finden dem du erzählst du willst einen Musikclub aufmachen.
 
Versuche mal in HH einen Vermieter zu finden dem du erzählst du willst einen Musikclub aufmachen.
Versuche das mal in irgendeiner anderen Stadt in Deutschland und dann frag' Dich mal, warum das so ist. Allein der Begriff "Musikclub" ist da schon ein Indikator. Du musst sowas auch mit Menschen voll bekommen, die da jeden Abend trinken und feiern wollen. Die selben Diskussionen kenne ich aus den 1980ern schon, als es hieß, wie viele Clubs seit den 1950er und 1960er Jahren dicht gemacht haben und wie viel besser das doch damals alles gewesen ist, als noch richtige Menschen, richtige Musik gemacht haben die heute (also damals) alle arbeitslos sind, weil da nur noch Musik aus der Konserve läuft. Menschen, Gesellschaften und Lebensentwürfe ändern sich. Ständig.
 
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Und in der gleichen Gegend haben gerade in den letzten 4 Jahren zwei neue Jazzclubs neu aufgemacht (Nica und Jazzhall). Und nu?
 
Ja klar. In ein paar Jahren gibt es keine Musiker mehr, das macht dann alles die Künstliche Inkompetenz. Vielleicht sogar mit Hologrammen auf der Bühne (geht sowas ?)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nica, Jazzhall, und es gibt noch den Cotton Club und das Birdland.

Letztes Jahr war ich unterwegs mit einer befreundeten Sängerin.

In einem dieser Clubs wurde franz. Elektro Pop zelebriert, in einem anderen sollte eine Session stattfinden. Halber Eintritt für Musiker. Sollte dann für uns beide 60 EUR kosten.

Wir hatten dann keine Lust mehr, Tschüß danke.

Merci fürs zusammenfügen der Beiträge :)
 
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für mich hört sich das eher nach dem üblichen "früher war alles besser" Gejammere an ;) :D
 
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Ich muss mal ein Kompliment loswerden: Es hat echt Unterhaltungswert hier :)
 
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für mich hört sich das eher nach dem üblichen "früher war alles besser" Gejammere an ;) :D
So ein wenig, ja... ich erlebe gerade in Hamburg eigentlich eine sehr vitale und lebendige Musikszene. Und auch wenn es weniger Jazz gibt - Rock und Punk, Electro etc gibt es ja nun auch noch. Und da kommt auch vieles nach.

Aber dafür kann man heute im Webbaukasten eine Musikfirma aufmachen und sich "CEO" schimpfen, hat doch auch was 😁
 
Vielleicht sogar mit Hologrammen auf der Bühne (geht sowas ?)
ja, ABBA macht es vor, sozusagen. Was aber die Clubszene oder mögliche Auftrittsorte mit den Problemen der kleinen, stationären Musikläden zu tun hat,
erschliesst sich mir nicht so ganz. Und weil es erwähnt wurde, ich denke Musik machen ist eins der kreativen Grundbedürfnisse der Menschen, überall auf der Erde. Angefangen beim Singen und Tanzen, das wird es mMn. immer geben. Wo die Menschen ihre Instrumente herkriegen ist eine andere Frage, tendenziell z.Z
wohl eher im Onlinehandel, schade, aber is `wohl so.
 
auch wenn es weniger Jazz gibt - Rock und Punk, Electro etc gibt es ja nun auch noch. Und da kommt auch vieles nach.
... und Metal (Bambi Galore) und Jazz (ist deutlich stärker an der Kirchen vertreten, als vor 25 Jahren) und "E-Musik" (auch aktuelle - so Blurred Edge an verschiedenen Spielorten, Kirchenkonzerte, ...) und Folk (Crossdorf) und ...
Was aber auffällt: Die neuen Austragungsorte scheinen deutlich weniger mit irgendwelchen Musikläden verbundlet zu sein, als es mir früher (ich weiß nicht, ob richtigerweise) erschien. Veranstaltungstechnik (Ton, Licht, ggf. Video) hat sich professionalisiert, hier spielen die traditionellen Musikländen aber eigentlich keine Rolle (mehr).
 
Du hast eine Behauptung aufgestellt, die du nicht belegen kannst.
Hierzu fällt mir Hitchens' Rasiermesser ein: "Was ohne Nachweis behauptet werden kann, kann auch ohne Nachweis verworfen werden."
 
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In einem dieser Clubs wurde franz. Elektro Pop zelebriert, in einem anderen sollte eine Session stattfinden. Halber Eintritt für Musiker. Sollte dann für uns beide 60 EUR kosten.

Wir hatten dann keine Lust mehr, Tschüß danke.
Das ist irgendwie inkonsequent..
Auf der einen Seite beschwerst du dich, dass die Clubs zumachen, auf der anderen Seite bist du nicht gewillt die Preise zu zahlen, damit sie weiter existieren können..
Damit bist du ja Teil des "Problems", bzw mit in der ersten Reihe um zu sehen, warum eben viele Clubs zumachen.
Es liegt also offenbar weniger daran, dass weniger Interesse der Menschen da ist, als dass die Umstände Preise diktieren, die viele nicht mehr bereit sind zu zahlen.
 
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So ein wenig, ja... ich erlebe gerade in Hamburg eigentlich eine sehr vitale und lebendige Musikszene. Und auch wenn es weniger Jazz gibt - Rock und Punk, Electro etc gibt es ja nun auch noch. Und da kommt auch vieles nach.
Das sehe ich ebenfalls so. In der Szene ist seit Jahren Bewegung und Veränderung drin und ist eher gewachsen als geschrumpft. Die Betreiberkonzepte, die hinter den Clubs stecken, haben sich verändert.
 
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Da hab' ich immer eher Musik Produktiv u.ä. mitbekommen. Und in Hamburg natürlich Amptown. Thomann hab' ich tatsächlich erst sehr spät als Versender wahrgenommen.

Immerhin haben wir noch den MusikMarkt, No.1 und das Schalloch.

….und Guitar Nerds in Wandsbek.
Das ist ein guter kleiner Laden, freundlich und bietet auch einen guten Service an.

Ach, wurde schon im weiteren Post genannt. 😊 Schadet aber nicht, noch mal an den Laden zu erinnern.

Er führt auch E-Gitarren, neue und gebrauchte.
Auch ältere Gitarren findet man da, die er richtig gut auf Vordermann bringt und sehr gut einstellt.
Ich hab da zwei E-Gitarren (Gibson SG und ES165) gekauft, über 30 Jahre alt.
Da muss man dann nicht unbedingt ins Internet für.
 
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nicht unbedingt ins Internet für
... leider hat Martin, anders als Johannes (und Susann Zinngrebe) vorher, keine Information über die vielen tollen Gebrauchtsachen im Netz. Nur zum Schnacken vorbeizufahren, fehlt mir (und denen wohl auch, der Laden ist recht gut besucht) die Zeit. Ok, ich habe aktuell auch keinen Bedarf oder allenfalls an Exoten, die ich dann eher im Netz gefunden habe (Mandoloncello, Böhm-Zither, ...)

Noch zu Susann Zinngrebes Zeiten, 2017, habe ich da mein (klassisches) Hauptinstrument über die Info auf der Webseite gefunden. Und Martin hatte neulich tolle gebrauchte Hoyer Semis da (PS: Im Laden, nicht auf der Webseite). Und er ist bei Kindergitarren recht gut sortiert.
 
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Das ist ein sehr gutes Beispiel, das man meiner Meinung nach auch auf die Musik übertragen kann. Da stellt sich die Frage, welche Relevanz die anderen, besseren in dem Zusammenhang haben.
Ich windsurfe sehr gerne. Sehr schlecht, auch weil ich kaum Gelegenheit dazu habe, aber es macht mir Spaß, meine Bahnen auf dem Wasser zu ziehen. Wenn ich mit Spaß über das Wasser 'heize', warum sollte es mich dann interessieren, dass andere irgendwo irgendwelche Sprünge machen? Und warum sollte Musik da anders sein?
Weil Musik doch eher ein externes Feedback erfordert wie Surfen.
Klar kann man Musik im Keller nur für sich machen, aber dafür ist Musik nicht gedacht.
Bei Lego oder einer elektronischen Eisenbahn sieht das wieder anders aus.

(edit)
Die HandyApp war nicht aktualisiert. Es gab schon über 30 neue Posts nachdem ich das getippt und abgeschickt hatte. Deshalb ist es vom aktuellen gesprächsverlauf etwas Abseits
 
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Klar kann man Musik im Keller nur für sich machen, aber dafür ist Musik nicht gedacht.
Steile These. Bevor Grammophon und Radio erfunden / verbreitet waren, haben die Leute auch für sich alleine musiziert. Und danach auch noch. Das Klavier ist so ein typisches Ich-sitze-bei-Regenwetter-zu-Hause-Instrument. Wie viele hier im Forum schreiben davon, dass sie im Spaß am Herumfrickeln im Homestudion haben. Und ich selbst freue mich nach gutem Üben alleine genau so wie nach einer gemeinsamen Probe.

Andererseits, und damit btt: Wenn ich Musik nur für mich selbst im Kämmerlein ohne den Austausch mit anderen mache, dann hat der Laden für mich auch keine besondere Funktion. Einfach bestellen und kaufen kann ich auch im Netz. Da ist mir dann die Funktion des Ladens, (auch) Treffpunkt zu sein, egal. Da brauche ich allenfalls Beratung oder möchte mal etwas ausprobieren. Das geht aber oft auch im Versandhandel.

Btw: Wie viele der US-(Blues-)Größen haben auf einer alten Sears&Roebuck-Gitarre angefangen. Die hatten - alleine auf Grund der Bevölkerungsverteilung - gar nicht die schnuckeligen kleinen Musiklädchen, die wir hier in D auf Grund der Kombination von hoher Bevölkerungsdichte und Föderalismus (jeder Kleinstadt ihr eigenes Orchester und die eigene Musikschule) kannten. Hat trotzdem gute Musik(er) hervorgebracht. Gute Musik kann sich eben auch ohne klassische Läden entwickeln. (Braucht aber trotzdem andere "Distributionsinfrastruktur".)
 
Grund: Typos
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