Also, Vermietung von Musikinstrumenten muss man sich anders vorstellen, als die minuten- oder stundenweise Nutzung etwa eines e-Scooters.
Ich hatte mal von einer sehr netten Geigenbauerin ein Instrument gemietet, weil sich mein Billiginstrument im Quartett lautstärkemäßig nicht gegen die hochwertigen Instrumente der übrigen Mitglieder durchsetzen konnte. Das stand mir für die Dauer des Mietverhältnisses rund um die Uhr 24/7 zur Verfügung.
Ich hätte das Instrument auch kaufen können, unter Anrechnung der ersten Mietzahlungen, habe es aber zurück gegeben, weil ich ein hochwertiges Instrument anderweitig bekommen habe.
Ich habe also für einen leistbaren Monatsbeitrag eine Zeit lang ein sehr schönes Instrument gehabt.
Ich habe aber bei fremdem Eigentum mit dem Instrument keine ruhige Minute gehabt, befürchtet, dass ich da womöglich etwas beschädigen könnte - vielleicht bin ich da etwas altmodisch, aber bei meinen eigenen Sachen bin ich nur mir selbst verantwortlich.
Ich möchte niemandem Rechenschaft geben müssen - aber ich sehe da, um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, wirklich eine Chance für lokale Geschäfte. Wer mit Miet- bzw. Sharingmodellen vertraut ist, und vielleicht auch nicht so viel Platz zu Hause hat, hat ja nicht nur Zugriff auf das Instrument, sondern der Vermieter schuldet ja auch einen ordnungsgemäßen Zustand der Mietsache. Es kann also auch eine Entlastung sein, etwa von der Frage, was passiert, wenn beim Blasinstrument die Polster durch sind, oder größere Durchsichten anstehen. Die sind mWn als normaler Verschleiß im Mietpreis enthalten.