Wie äußert sich schlechter Funk-Empfang?

Kevin1991
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Hallo zusammen,

in der Hoffnung, dass ich etwas erhellt werde, wende ich mich mal an euch Funk-Experten ;-)
Kurzfassung der Frage ist, wie äußert sich schlechter Empfang eines Funkmikros?

Da die Frage aber natürlich sehr allgemein ist, komme ich mal direkt mit dem konkreten Fall um die Ecke.

Wir nutzen in der Band ein Sennheiser ew 100 G4 Funkmikro (Empfänger ist ein ew 300 G3) im E-Band.
Außerdem werkeln im Rack 3 LD Systems MEI 1000 G2, 2 davon ebenfalls im E-Band, eines im Bereich von 580 - 607 MHz. Die In-Ear Sendeantennen sind vorn im Rack angebracht, die beiden Empfänger Antennen des Mikros sind hinten im Rack angebracht. Die Frequenzen sind über WWB interferenzfrei gerechnet.
Das Setup nutzen wir seit ca. 2 Jahren sehr erfolgreich, obwohl natürlich da einiges noch nicht perfekt ist, das weiß ich auch ;-)

Bei den letzten beiden Gigs, aber vor allem gestern, hatten wir aber immer öfter mal Knackser auf dem Mikro.
Diese kamen sehr häufig vor, sobald unser Sänger sich mit dem Mikro auch mal ins Publikum verabschiedet hat, also auch mal von der Bühne runter ist.
Da das Rack und damit die Empfänger sehr ungünstig positioniert waren, gehe ich stark davon aus, dass eben dies natürlich das Problem war.

Jetzt ist die Frage, ob Signalabrisse in dem Fall eben diese Kratzer / Knackser auslösen, oder ob im Normalfall nur einfach kein Signal anliegt.

Und bevor die Tipps kommen, ja, Antennencombiner inkl. absetzbarer Antenne für die In-Ears in Kombination damit, die Empfängerantennen vorn ins Rack zu schrauben ist bereits geplant ;-)

Würde einfach nur gerne erstmal wissen bzw. diskutieren, ob diese Knackser eben durch Signalabrisse ausgelöst werden, oder ob da ggf. doch Interferenzen im Spiel waren. Leider habe ich gestern nicht geschaltet und mal die Frequenz des Mikros gewechselt, dann hätte man zumindest Einstreuungen belegen oder ausschließen können.

Und nun lasse ich mich gern erhellen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Empfangsprobleme können vielfältig in Erscheinung treten.
Ich hatte vor 2 Jahren mal ein sehr heftiges Erlebnis der unschönen Art. War in einem kleinen Ort, also nix mit reichlich anderen Funken, sondern nur mein einer Kanal SLXD.
Morgens nach dem Aufbau mit der Funke noch mal übers Gelände gewackelt, alles ok. Eine Stunde später die erste Rednerin verkabelt und der Ärger ging los: kurze Aussetzer, Aufrauschen, harte Knacker und ein Empfängerdisplay, das ständig zwischen HF voller Pegel, Audio auf Null und umgekehrt gewechselt hat. Das selbe bei der Batterieanzeige. Das ganze ging soweit, dass mir der Empfänger kurzzeitig einen Softwarefehler gemeldet hat. 😱
Dabei war der Sender nur etwa 20m entfernt, also eigentlich alles kein Thema.
Ein Frequenzwechsel hat den Spuk dann für den Rest des Tages beendet.

Da war es definitiv kein Reichweitenproblem, denn das SLXD kann die angegebenen 100m auch.
 
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Ja, umso mehr ärgert mich gerade, gestern nicht mal die Frequenz gewechselt zu haben...
 
Sowas kommt im Eifer des Gefechts einfach vor. Vor lauter Schreck denkt man einfach nicht an das naheliegendste.
Ich hab damals zuerst auch an alles andere als gedacht, da es vorher ja auch keine Probleme gab.
 
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... Signalabrisse in dem Fall eben diese Kratzer / Knackser auslösen, oder ob im Normalfall nur einfach kein Signal anliegt...

Das ist verschieden, je nachdem, ob Du eine analoge oder digitale Funkstrecke hast. Empfangsprobleme durch zu große Entfernung oder Abschattung/Verdeckung bemerkst Du bei digital erstmal gar nicht, aber irgendwann ist das Signal dann komplett weg. Zwei Schritte näher zurück an den Empfänger, und alles kann wieder einwandfrei klingen. Analog dagegen kriegst Du vorher schon (meist kurze) Dropouts oder Aufrauschen. Da kannst Du also noch gegensteuern, noch bevor das Signal ganz weg ist.

Aber Deine Situation (erst ging es, dann alle möglichen Probleme) klingt für mich eher danach, als ob jemand auf oder ganz nah bei Deiner Frequenz einen weiteren kräftigen Sender aktiviert hat. Das ist zumindest analog ein Problem, gute digitale Strecken haben oft ein ganzes Set an Frequenzen, zwischen denen sie bei Problemen automatisch wechseln (Frequency Hopping, erfunden von der Schauspielerin Hedy Lamarr). Du wählst z.B. Bank 2, Speicherplatz 3 an, dann hast Du analog diese eine Frequenz. Digital ist das ein Set von (beim Shure GLXD meine ich) drei oder sechs Frequenzen, je nach Modus.

Dann gibt es noch "Zwitschern", das kann bei Analogfunk auftreten, wenn auf Deiner Frequenz ein kompatibles anderes Funkmikro aktiviert wurde. Bank und/oder Speicherplatz wechseln, dann verschwindet das. Überhaupt sollte man niemals auf Bank 1, Speicherplatz 1 arbeiten, weder bei Funkmikros noch IEM-System, denn irgendwer ist immer da, der seit dem Kauf nie was an seinem Funk geändert hat :bang:
 
wenn Jemand den Sender ausschaltet bei älteren VHF Geräten, kam es zu einem 0 dB Rauschen. Also besser den Empfänger nicht ausmachen
 
Diese Zeiten sollten aber schon längst vorbei sein.
 
Wenn irgendein Störsignal die Rauschsperre aufgemacht hat, kam sowas schon mal vor. Durch die Steuerung durch den Pilotton vom Sender hat sich das Problem aber eigentlich schon seit über 20 Jahren erledigt.
 
Vielen Dank für die Antworten bis hierher.
Ich nehme erstmal mit, dass durchaus Störungen und / oder die ungünstige Positionierung der Antennen zumindest mal mitverantwortlich waren.
Heißt für mich:
- Plan mit Combiner für die 3 In-Ears und eine bessere Positionierung der Mikro-Empfangsantennen
- bei "Problemen" auch mal auf die alternativen Frequenzen ausweichen, die ich tatsächlich in der WWB schon berechnet hab

Der Reflex war bei mir bisher noch nicht da, den muss ich mir dann wohl angewöhnen ;-)
 
Wenn Du wirklich sicher gehen willst mit den Frequenzen, muss man immer vor Ort einen Scan machen. Du weißt ja nicht vorher, wer oder was alles so genau zu dem Zeitpunkt vor Ort rum funkt.
Klar Du kannst in der WWB Frequenzen berechnen lassen, dass Dein System an sich untereinander funktioniert, aber eben nicht die Bedingungen vor Ort.

Ich war z.B. letztens in der Nähe eines großen Flughafens mit Shure Funken, da war es extrem schwierig freie Frequenzen zu finden, ohne Scan unmöglich ein sauberes System an den Start zu bekommen.
 
Wenn das so schon gut bisher funktioniert und jetzt auf einmal zicken macht.... Funk ist immer eine Behelfslösung, das ist klar?

Wurden die Strecken bzw. die gesamte Funkanlage (Mikrofon und IEM) nachträglich mit exakt demselben Setup getestet?
Wie sah/sieht es an der Örtlichkeit mit Fremdquellen (DVB-T) aus? Wurde versucht die Frequenzen anzupassen? Ist ja nun kein großes Setup.
Traten die Störungen nur bei einem Träger/Strecke auf oder unterschiedliche Strecken und Träger?
Falls letzteres ist es doch wohl ein systematischer Fehler, d.h. die Strecken stören sich gegenseites.
Die Störungen waren nur bei den Mikrofonstrecken oder auch IEM?
Falls nur Mikro erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass die IEM Sender einen HF Teil des Mikrofonempfänger überfahren.

Ansonsten - das kann auch immer passieren - dass eine oder auch zwei Streckenen einen defekt haben. Die Bauteile, insbesondere Filterkreise, altern eben und dadurch verschlechtern sie die Empfangsparameter. Auch kann mal eine PLL aus dem Ruder laufen.
 
Bei welchen genau? Zeck Daisy jedenfalls nicht (bei den meisten Systemen gab es dafür Squelch).

Ist mir mal bei einer günstigen AKG-Funke passiert, als die Sängerin die Batterie wechselte, ohne mir Bescheid zu geben - war überhaupt nicht witzig :eek:
 
ja genau AKG WMS SR 40. 1. Generation bei Festfrequenz 809.200 MHZ (jetzt nicht mehr nutzbar). Sängerin hat den Off Schalter betätigt. Dann ältere AT Audio Technica T 29. Dann hast Du auf der PA ein 0 db Rauschen. Das ist wirklich nicht lustig
 
Wenn das so schon gut bisher funktioniert und jetzt auf einmal zicken macht.... Funk ist immer eine Behelfslösung, das ist klar?
Ja, das ist klar. Kabel ist und bleibt natürlich die einzige 100% sichere Lösung.

Wurden die Strecken bzw. die gesamte Funkanlage (Mikrofon und IEM) nachträglich mit exakt demselben Setup getestet?
Nein, wird morgen bei der Probe nochmal gecheckt - natürlich is das dann ein anderer Standort und damit nicht exakt das gleiche Setup.

Wie sah/sieht es an der Örtlichkeit mit Fremdquellen (DVB-T) aus? Wurde versucht die Frequenzen anzupassen? Ist ja nun kein großes Setup.
Das habe ich ja wie oben schonmal geschrieben, in der Hitze des Livegigs leider nicht gemacht und ärgere mich tatsächlich drüber - das wäre ja eine Sache von einer halben Minute gewesen tatsächlich.

Traten die Störungen nur bei einem Träger/Strecke auf oder unterschiedliche Strecken und Träger?
Falls letzteres ist es doch wohl ein systematischer Fehler, d.h. die Strecken stören sich gegenseites.
Die Störungen waren nur bei den Mikrofonstrecken oder auch IEM?
Falls nur Mikro erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass die IEM Sender einen HF Teil des Mikrofonempfänger überfahren.
Tatsächlich traten die Störungen nur auf der einen Strecke auf dem Funkmikrofon auf (Sennheiser em100 G4 Sender, em300 G3 Empfänger, die Sache mit den unterschiedlichen Generationen spielt hier aber keine Rolle, das hatte ich seinerzeit mit Sennheiser direkt abgeklärt und spielt auch in der Regel). Die IEMs waren den ganzen Abend über sauber.
Das bestärkt mich in der Entscheidung, den Combiner und eine Antenne zum Absetzen aus dem Rack heraus für die IEM-Strecken anzuschaffen. Dann wird es auch möglich, die Empfänger-Antennen der Mikrostrecke nach vorne ins Rack zu holen, damit auch endlich eine optische Sichtlinie zum Mikro hergestellt werden kann - ich merke immer mehr, dass der Schritt wohl überfällig ist.

Wenn Du wirklich sicher gehen willst mit den Frequenzen, muss man immer vor Ort einen Scan machen. Du weißt ja nicht vorher, wer oder was alles so genau zu dem Zeitpunkt vor Ort rum funkt.
Klar Du kannst in der WWB Frequenzen berechnen lassen, dass Dein System an sich untereinander funktioniert, aber eben nicht die Bedingungen vor Ort.

Ich war z.B. letztens in der Nähe eines großen Flughafens mit Shure Funken, da war es extrem schwierig freie Frequenzen zu finden, ohne Scan unmöglich ein sauberes System an den Start zu bekommen.

Ich denke, ein RF Explorer gehört auch noch mit auf die Einkaufsliste, das macht ggf. schon Sinn, ja.

Danke für die Antworten bis hierhin!
 
Kabel ist und bleibt natürlich die einzige 100% sichere Lösung.
Nur, wenn das Kabel nicht kaputt geht :juhuu:
Wir nutzen in der Band ein Sennheiser ew 100 G4 Funkmikro (Empfänger ist ein ew 300 G3) im E-Band.
Außerdem werkeln im Rack 3 LD Systems MEI 1000 G2, 2 davon ebenfalls im E-Band, eines im Bereich von 580 - 607 MHz. Die In-Ear Sendeantennen sind vorn im Rack angebracht, die beiden Empfänger Antennen des Mikros sind hinten im Rack angebracht.
Antennen hinten im Rack sind extremst suboptimal, um nicht schlecht zu sagen. Außerdem sollten die IEM Sender und die Funk Empfänger auseinander gebaut werden.
Die Frequenzen sind über WWB interferenzfrei gerechnet.
Ich weiß nicht ob das schon gesagt wurde, aber Frequenzen bei mobilen Funksystemen müssen aus meiner Sicht immer geprüft werden. Wenn es gar nicht anders geht (man hat z.B kein Meßgerät oder kann das damit gemessene Ergebnis nicht wirklich gut interpretieren) dann hilft es schon mal nur jeden Empfänger einzeln einzuschalten, aber nicht dne zugehörigen Sender. bekommt man da schon ein Signal rein, dann hat man einen fremden Sender, der auf der Frequenz oder nahe dran sendet. Dann muss man sich eben eine andere Frequenz suchen. Wenn das mal mit jedem Empfänger gemacht wurde, dann schaut das nicht mehr so schlecht aus.
Obwohl immer noch was passieren kann. Ich hatte mal meine Funksysteme beim Soundcheck um 15:00 Uhr sauber gecheckt und alles war fein. Nur am Abend so um 18:00 hat in der benachbarten Kirche der Pfarrer sein System angeworfen, da eben eine meiner Frequenzen benutzte. Und so konnte ich halbwegs gut seinen Worten bei der Messe über mein Pult hören. Nur gut, dass ich da schon alles gemutet hatte. Ähnliches kann auch sein, wenn die zweite, dritte Band, daher kommt um ihr Zeug aufzubauen und die verwenden auch die selben Frequenzen. Frequenzmanagement bei mehreren Bands gehört sowieso in die Hände des Veranstalters vor Ort, würde ich meinen. Zumindest sollten immer nur die Teile aktiv sein, die aktuell gebraucht werden. Alle anderen sollten stromlos sein.

Also nur weil es jetzt geht, heißt das leider nicht, dass es in einer Stunde nicht doch Probleme gibt.
 
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Tatsächlich traten die Störungen nur auf der einen Strecke auf dem Funkmikrofon auf
Strecke mal in den Service geben. Die Wahrscheinlichkeit auf einen Defekt ist damit schon deutlicher höher.
Falls möglich den Empfänger dieser Strecke mit einem anderen Sender testen und umgekehrt also den Sender dieser Strecke an einem anderen Empfänger testen. Dann hat man definitiv ein Indiz, dass etwas nicht in Ordnung ist und weiß auch welches Teil mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Ordnung ist.

Wie schon geschrieben: Die Bauteile altern und nichts hält ewig. Ab und an mal Service machen lassen ist schon OK, auch wenn es Geld kostet.
 
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Ich habe eben einen RF Explorer bestellt, damit ich dann demnächst auch scannen kann.
In den Fällen, dass wir mit mehreren Bands eine Bühne teilen, sprechen wir immer mit den anderen und auch mit der Technik vor Ort, dass natürlich aktuell nicht genutzte Sender auszuschalten sind, bzw. bitten darum - steht auch so in unserem Rider.

Ich werde das Ganze jetzt die nächsten beiden Wochenenden mal weiter beobachten und bei Problemen, die möglicherweise auftauchen, dann auch die Frequenzen währenddessen mal wechseln.
Sollte das Ganze dann weiterhin Probleme machen, steht definitiv mal ein Service an, das ist eine gute Idee!
 
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