ich könnte mir vorstellen, wenn das gain niedrig steht, gelangt erst mal weniger signal in die kette. zb. von dynamischen mikros, die dann einfach weniger umgebung einfangen?
wird das signal nun an einer späteren stelle verstärkt, so vermute ich, verstärkt man ein signal mit weniger störung und das könnte eventuell positiv aufs feedback wirken?
zumindest verhält sich mein pult auf diese weise.
Nein, das Mikro fängt dasselbe ein, unabhängig vom Gain. Man hört die leisen Anteile nur weniger, wenn durch weniger Gain alles insgesamt leiser ist. Für das Einfangen oder Unterdrücken von Signalen ist die Positionierung wichtig, nicht der Gain.
Die reine Lehre ist, dass man per Gain das Mikrofonsignal auf einen ordentlichen Level bringt, dann per Gate, Kompressor, EQ bearbeitet und am Ende mit dem Fader die Signale zueinander in Balance bringt, also den Mix erstellt. So erzielt man elektrisch das beste Signal-to-Nose-Ratio, diese Arbeitsweise hat man sich angewöhnt, wenn man tief in der analogen Ära mit dem Mischen angefangen hat.
Allerdings führt diese Methode bei mir manchmal zu wild aussehenden Faderpositionen, Gesang und BD ganz oben, HiHat ganz weit unten, etc.pp. Das ist dann weniger intuitiv bedienbar und (wie von
@Mfk0815 ausgeführt) liegen viele Fader dann in Bereichen, in denen sie eher grob operieren. Daher lasse ich da zunehmend fünf grade sein und mache einen Kompromiss bei den Gain-Einstellungen, damit die Fader bequemer bedienbar werden. S/N ist in den letzten 10 oder 15 Jahren ohnehin immer unkritischer geworden, so dass man im Sinne einer leichteren Bedienung da ruhig das eine oder andere dB verschenken kann.