SlowGin
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Ich muss auch als Mensch nicht sonderlich "inspiriert" sein, um aus den Tönen der Melodie von "Alle meinen Entchen" eine neue Melodie zu generieren. Das könnte ich zufällig generieren, das kann nach irgendwelchen Vorgaben erfolgen...und jemand Anderes macht Gewinn damit.
Dein Gehirn inspiriert sich maximal und fügt Neues hinzu - das kann "KI" prinzipiell nicht.
Eine Software kann ich aber auch so gestalten, dass sie das alles kann. Da sehe ich erstmal wenig Unterschied. Weitere "passende" Töne hinzufügen ist in einer Software auch kein Hexenwerk. Musik funktioniert ja schon nach gewissen Regeln. Schon als ich noch sehr jung war, haben z.B. Tangerine Dream bereits mit zufällig generierter Musik experimentiert. Klang auch durchaus "interessant". ;-)
Kreativität und Inspiration, vergleichbar mit den Fähigkeiten eines Menschen, sehe ich sicher nicht in einer KI-Anwendung. Die braucht es aber für viele Aufgaben auch nicht.
Die verwendeten Algorithmen und die Rechenleistungen bieten heute die Möglichkeiten, Musik im großen Stil zu analysieren und daraus ähnliches neu zu generieren. Das wird doch auch bei einigen musikalischen Ergebnissen keine Rolle spielen und auch kaum festzustellen sein?
Als Mensch greife ich auch das gleiche theoretische musikalische Grundwissen zu, das auch einer Software zur Verfügung stehen kann.
Auch 10 Hits von Dieter Bohlen oder Frank Farian konnte man auch schon bislang beliebige ähnliche Songs basteln, ohne dafür eine Software zu bemühen. Solange die nicht "zu ähnlich sind" gibt das auch keine Probleme.
Natürlich hat das heute alles eine andere "Qualität" und Dimension. Aber worauf ich hinaus will ist: Wir Menschen sind alle von existierender, gehörter, und/oder gelernter Musik geprägt und bauen aus diesem Material und den zugrunde liegenden "Regeln" neue Musikstücke. Da verdient man auch schon immer auch Geld mit dem musikalischen Wissen, das andere ganz genau so benutzen.
Wenn ich kleine markante Licks, im Style von Albert King, B.B. King, etc. verwende und das in ein eigenes Spiel einbaue, dann ist das ja auch erstmal mehr oder weniger bereits vorhandenes und veröffentlichtes Material, genauso wie der sinnvoll nutzbare Tonvorrat für eine Improvisation in irgendeiner Tonart ja auch immer erstmal der Gleiche ist. Ob ich das selbst verstanden habe oder als "Regel" in eine Software kippe, macht ja grundsätzlich auch keinen Unterschied.
Oder nimm die spezielle Art bestimmter Musiker, die Gitarre spielen. Die kopiert man ja auch munter und verdient damit ggf. sogar recht viel Geld. ;-) In der gesamten Rockmusik ist doch auch ganz vieles nur von bereits bekannten und erfolgreichen Songs abgekupfert?
Was einer Software natürlich völlig abgeht, ist eine Kreativität im menschlichen Sinne, Emotion und vieles mehr.
Für einen großen Teil der heute (auch schon vor irgendwelchen KI-Systemen) erzeugte Musik, wird das aber völlig bedeutungslos sein.