Toby's Gig Performer Setup

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Hallo zusammen,
aufgrund einer Diskussion im "Bilder eures Setups" habe ich mal angefangen, mein GP Setup runterzubrechen. Das erste ist jetzt hier. Das zweite und durchaus kompliziertere muss ich noch einmal detaillierter zusammenschreiben.

Frei nach dem Joker: And ... here ... we ..go!

Laptop: MacBook Pro M2 pro, 32 GB RAM, 2TB SSD.


Setup 1: Soul‘n‘Blues

Prämisse sind viele Basic Sounds, in den meisten Fällen ist auf dem oberen Bord eine Hammond mit Zugriegel-, Percussion- und C/V-Kontrolle, die global gesteuert wird und immer aktuell ist, auch wenn zwischendurch mal keine Orgel anliegt. Nach vorne gibt es nur eine Stereoleitung.

Hardware
Lower Key: Studiologic SL73 Studio mit Sustain und „weiterschalten“ per USB an den Laptop
Upper Key: Nord Electro 5D 61 mit Schweller und Leslieswitch über 5-pol DIN an den MIDI in des SL73
Interface: Radial USB DI

Gig Performer Global:
VB-3 II auf MIDI Kanälen 1 (upper), 2 (lower), 3 (Pedal)
Keyscape Rhodes MIDI Kanal 4
Keyscape Wurly MIDI Kanal 5
Keyscape Piano MIDI Kanal 6
Jedes Instrument geht separat in stereo in jedes songspezifische Programm zum Mixing und FX.
Das fertige Program kommt stereo zurück in einen globalen EQ, Limiter und Fader bevor es aus dem Interface raus geht.

GP - Global - Wiring.png



Gig Performer Song Template:
Jeder MIDI Input routet den entsprechenden eingehenden Kanal auf den benötigten Kanal für das Instrument um.
MIDI In Upper kommt vom Nord über das SL auf Kanal 2 rein und geht dann auf Kanal 1 auf die globale Ebene.
Alle anderen MIDI Inputs kommen vom SL auf Kanal 1 rein, der dann so umgeleitet wird, dass er das anspricht, was er auf der globalen Ebene benötigt: Lower auf 2, Rhodes auf 4, Wurly auf 5 unf Piano auf 6.
Vorsichtshalber habe ich überall noch einen Chordtrigger und MIDI Filter drin. Brauche ich meistens nicht, aber schadet auch nich.

Dann kommen immer alle Audios auf den Mixer im einzelnen Song (Labeln nicht vergessen!). Da ist etwas Platz dazwischen, um ggf. für einen Song mal fürs Rhodes einen Chorus oder Phaser dazwischen zu klemmen. Alles was auf die Outputs 1-2 aus dem Mixer geht, geht durch Delay und Hall … meistens alles ausser Hammond. Nach dem Hall geht es in den Kompressor für das Programm, der ist prinzipiell sehr mild eingestellt 1,5:1 und sorgt nur für den „Klebstoff“, von dort gehts dann zurück zur globalen Ebene für EQ, Limiter und Mastervolumen.

Das ist mein Startpunkt für jedes Songspezifische Programm, so klingt das natürlich mach nix: das obere Manual hat nur die Hammond, das passt, aber unten habe ich Rhodes, Piano und Wurly gelayert. Wenn ich jetzt nur das Wurly brauch, lösche ich die kompletten nicht benötigten Blöcke. Es würde zwar reichen, einfach das MIDI Patchkabel zu entfernen, der Übersicht halber fliegt aber alles, was ich nicht brauche, auch optisch raus … erleichtert einfach die Fehlersuche.

GP - Template.png



Einzelne Songs
Das sieht hier schon deutlich aufgeräumter aus und lässt sich gut überblicken.

GP - Train of Thought - Wiring.png


GP - Keep It - Wiring.png


Panels
Das Tastaturanzeige sind einfach Bilder, die ist nicht dynamisch und muss komplett händisch erstellt werden. Blöcke darunter sind die Belegung für das SL73, die darüber für das obere Key logischerweise.

Im Global Panel unten habe ich meine Drawbars und Buttonbelegungen, wobei ich noch global ein Pedal zum weiter schalten habe. Ab und zu gibt’s bei den songspezigischen Panels noch einen zusätzlichen Regler z.B. für Cutoff.

GP - Song .png


GP - Song 2.png


Viele Grüße vom HammondToby
 
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Wow! Sehr interessant - und für einen Hobby-Niveauler, wie mich, auch sehr lehrreich. Vielen Dank fürs Teilen 👍
 
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Gutes Konzept! Man sieht, du hast dir einige Gedanken gemacht. Danke für's Zeigen! :great: :prost:
 
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Den Ansatz, die Haupt-Instrumenten-Plugins im Global Rackspace unterzubringen, und nur zusätzliche Instrumente in den Rackspaces zu öffnen, finde ich super und werde meinen eigenen Aufbau dahingehend überdenken 😊

Vielen Dank @HammondToby fürs Teilen deines (wirklich durchdachten) GP Setups!
 
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Setup 2: Judith Haustein - Originalkünstlerbegleitung (Jazz, Electronica, World Music, Crazy Shit)

Okay, jetzt wird es kompliziert. Aufgabe dieses Setups ist es, möglichst flexibel auf verschiedene Situationen vorbereitet zu sein und einiges zu bewältigen. Das untere Keyboard ist nur Rhodes zuständig, kann hier aber jederzeit durch ein echtes Rhodes ersetzt werden in den Szenarien „FX für das Rhodes aus GP“ und „Rhodes durch programmierbares Pedalboard und Amp“. Außerdem laufen die songspezifischen Effekte für die Vocals über GP, aber das Signal wird vorher gesplittet und nur das reine FX Signal kommt aus dem Rechner. Wichtig ist dabei, dass es sich nicht um Hall und Delay handelt (abgesehen von einem Shimmer), sondern um Zerren, harte EQs (Telefoneffekt z.B.) … in der Songliste fürs FOH ist das auch klar kommuniziert und wird bei den wichtigsten Stellen im Soundcheck angespielt.
Außerdem hat sie ein kleines Masterkeyboard (Akai MPK Mini), mit dem sie Samples abfeuern kann (habe manchmal nicht genügend Hände dafür frei) und die Vocal FX per Poti runter regeln.

Hardware
Lower Key: Studiologic SL73 Studio mit Sustain per USB an den Laptop.
Upper Key: Sequential Prophet 6 (local off mit Sustain) über 5-pol DIN MIDI in und out ans Interface, Audio out ins Interface, um FX aus der Software für den Synth zu nutzen, die internen sind bei Hall und Delay nicht so gut aufgestellt.
Interface: RME Fireface 802
Rack DI: Palmer PAN-16
Pedlboard: Strymon Compadre (Kompression und Boost), Deco (Bandsättigung/Zerre, Chorus), Moebius (Modulationseffekte), Timeline (Delay), Big Sky (Reverb). Meobius, Timeline Und Big Sky werden über MIDI angesteuert, das Pedalboard kann in mono (für den Twin Reverb) oder Stereo (für den Jazz Chorus) arbeiten … wenn der Club oder das Festival ein Rhodes mit Amp (mono oder stereo) hat bin ich auf jede Situation vorbereitet.

Das System läuft auf 48kHz und 96 Samples. Outputlatenz bei 2ms, Roundtrip 3,6ms. Damit fährt es sich super, die CPU peakt bei 38% Last.

Gig Performer Global
Keyscape Rhodes MK I (mit Volume und Mute)
Kontakt mit Samples, die die Sängerin triggert (Volume und Mute)
Input 1&2: Rhodes Input in stereo, da es hier über den T&T TRamp von @Jenzz vorverstärkt wird und der hat ein Suitcase Panning drin. (Volume und Mute)
Input 3&4: Prophet 6 (Volume und Mute)
Input 9: Lead Vocals (Volume und Mute)
Input 10: Backing Vocals (Volume und Mute)

GP - Haustein - Global Wiring.png


Bei den Vocals fungieren die Volume Regler als Send und können zum Beispiel für Ansagen runter gedreht werden. Die Controller liegen auf dem Masterkeyboard (Potis für die getrennten Sends) der Sängerin an.
Die Audios gehen in jedes songspezifische Programm zum Mixing und FX.

Das fertige Program kommt stereo zurück in einen globalen EQ, Limiter und Fader bevor es aus dem Interface raus geht. Samples (Out 3&4) und Vocal FX (5&6) werden nicht nachbearbeitet, gehen nur in einen Notfall-Limiter. Click geht auf Out 8 für die zwei Songs, in denen wir längere getimte Samples haben.

Prinzipiell habe ich die Regler auf maximal -5dB stehen und die Limiter treffen bei -3dB auf die Ziegelsteinwand, so übersteuern die Wandler auf gar keinen Fall, alles was zerrt, liegt dann nicht bei mir und die Signale sind trotzdem recht „hot“.

Global Rackspace

GP - Haustein - Template:Global.png


Die beiden Buttons links schalten von Sample auf echtes Rhodes, die gehen dann durch die selben FX.
Der Rest ist wohl selbsterklärend.

Gig Performer Song Template

GP - Haustein - Basic Rhodes.png


Die ist jetzt vergleichsweise einfach:
Prophet geht erst einmal auf sich selbst und die Vocal FX sind standardmäßig erst einmal nur ein EQ. Delay und Hall für den Prophet. Die Blöcke Moebius, Timeline und Big Sky schicken Program Changes und Clock für den Fall, dass ich das Rhodes über die Trete spiele.

Fritzi

GP - Haustein  - Fritzi.png


Hier ist der Prophet Master für ein Kontakt Piano und triggert zwei Samples auf den untersten Tasten.

Alone By The Water

GP - Haustein - Alone By The Water.png


Der Prophet ist ein Lead für ein Solo, das Rhodes bekommt einen Shimmer, entweder per VST oder Big Sky. Die Vocals haben eine subtile zerre drauf.

Fazit

Wenn man sich mal alles genau überlegt, Listen gemacht und Probleme gewälzt hat, ist das Anlegen eigentlich gar nicht so schwer. Die Kopfarbeit hat aber ein bisschen gedauert und war auch iterativ. Wir mussten viel im Voraus besprechen, Samples tauschen, ich habe ihre Tastaturbelegung gebraucht und auf welchen Potis sie die Vocals FX haben wollte. Dann musste ich natürlich ihr Master haben, um alles vorzubereiten und in den Proben parat zu haben. Mit ein bisschen Übung ging es dann aber super easy.

Viele Grüße vom HammondToby
 
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Den Ansatz, die Haupt-Instrumenten-Plugins im Global Rackspace unterzubringen, und nur zusätzliche Instrumente in den Rackspaces zu öffnen, finde ich super und werde meinen eigenen Aufbau dahingehend überdenken 😊
Du kannst über die Brücke in das songspezifische Rackspace trotzdem alles damit machen, musst ein großes Sample aber eben nur ein mal laden. Auch Splits oder Tastaturzonenbegrenzungen kannst du halt per MIDI Input einstellen und z.B. gespielte Oktaven oder Chord Trigger basteln, ohne drei mal 3GB ins RAM zu klopfen. 😉

Viele Grüße vom HammondToby
 
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