Gitarre für 2000€ nach 5 Jahren Übung

  • Ersteller Juliandel
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Been there, done that.
mit anderen Worten: viel geld ausgeben ersetzt nicht das anspielen.
aber wenn man drauf verzichtet, ärgert man sich vermutlich um so mehr, wenn es dann doch nicht die traumgitarre ist.
 
Es gibt nach meiner Erfahrung keinen linearen Zusammenhang zwischen Neupreisen und Klang.
So eine Behauptung hab ich hier auch noch nie gelesen. Ich würde die Qualität mit höherem Preis aber als degressiv ansteigend bezeichnen.
Natürlich nur meine subjektive Erfahrung, wie wir wissen, gibt es milliarden Ausreißer "Gibson-Killer" für 240 Euro bei Ebay und Jeff Beck war mit seiner ersten Tescocaster auch extrem glücklich usw. usw.
 
Ich schreib das als alter Sack und Nicht-Gitarrist. Bei mir kommen aktuell Investitionen vor fürs Schlagzeug, für Percussion, für Bass, und vor ner Weile auch für Akustikgitarre. Das ist für nen Durchschnittsmenschen dann manchmal viel Verlockung bei indirekt proportionaler Liquidität. D.h. damit ich mir was leiste, muss ich einen Mehrwert definieren können. "Bessere" Instrumente als meine gibt es überall, daher sind Verlockungen allgegenwärtig. Ich habe mir angewöhnt, mich dabei immer zu fragen, ob ein neues Instrument mir neue Möglichkeiten eröffnet. Am Beispiel Schlagzeug: wenn mein Set schlecht klingt, sind es meist alte Felle und/oder schlechte Stimmung, und mit einem Satz neuer Pellen hab ich das, was ich möchte, ohne ein kleines Vermögen auszugeben. Wenn ich ne 6saitige Axt habe, mit der ich gut klar komme und bei der ich spielerisch noch lange nicht an meine Grenzen stoße, träum ich von nem Edelteil, spar mir aber das Geld. Wenn ich aber z.B. nen Bundbass habe und gerne Frettless lernen möchte, geh ich in Geschäfte und teste bis zum Abwinken Frettless Bässe. Mit der Zeit kristallisiert sich dann raus, wieviel Kohle ich prinzipiell zu zahlen berei bin, bzw. welche Merkmale mir wichtig sind. Schon oft habe ich bemerkt, dass ich mit Instrumenten im Mittelklassesegment völlig zufrieden bin, wenn ich bedenke, dass es Stellschrauben gibt, an denen ich noch drehen kann.

Was will ich damit sagen? Wohl am ehesten, dass ich viel Geld nur in die Hand nehme, wenn ich weiß, dass ich muss und es nicht bereuen werde. Im übrigen macht es mir meist mehr Freude, zu Schnäppchenpreisen gebrauchtes Zeug zu kaufen, welches ggf. nach etwas Pimpen richtig Laune macht. Die tollen/teuren Instrumente überlasse ich denen, die besser spielen als ich und auch die Nuancen fühlen.
 
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mit anderen Worten: viel geld ausgeben ersetzt nicht das anspielen.
aber wenn man drauf verzichtet, ärgert man sich vermutlich um so mehr, wenn es dann doch nicht die traumgitarre ist.
So ist es. Du hast es perfekt zusammengefasst. Es war übrigens im Jahre 1998, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, da war noch nix mit Online-Handel und Fernabsatzgesetz usw. Von daher hat man's heute wirklich leichter.
 
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Da ich fast alle hier genannten Antworten richtig gut und sehr nachvollziehbar finde, werde ich jetzt nicht eine elfundneunzigtse Antwort abgeben.

Aber einen kleinen Tipp dann doch: Die Geschmäcker und Vorstellungen sind unterschiedlich.
Die Gitarre muss allein Dir gefallen! Sie muss nur Dir das Geld wert sein.
Je mehr Gitarren Du vorher anspielst, desto sicherer kannst Du Dir mit Deiner Entscheidung sein. Es ist sicher gut, wenn Du die vielen guten Tipps in diesem Thread im Kopf hast, aber irgendwann würde ich mich auch davon lösen, sonst verwirrt es nur noch.
Wenn Du genügend Gitarren angespielt hast, wirst Du fast schon unweigerlich genau Deine Gitarre finden.

Viel Erfolg dabei! :great:
 
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ich schrieb von "Klang", nicht von Fertigungsqualität (oder welche Qualität meinst du?) Die nächste Frage wäre dann, ob eseinen Zusammenhang zwischen Fertigungsqualität und Spielspaß oder Eignung für die eigenen Hände gibt?
ist auch nicht mein Thema, denn das ist ein Ansatz, der voraussetzt, dass jemand
1. weiß, wie "eine Gibson" klingt
2. mir vor allem sagt, welche
3. das für einen Maßstab hält, der ihm wichtig ist
4. davon ausgeht, dass sich dadurch die Qualität der Musik ändert.
5. to be continued ;)
ich gehe aus (meiner ganz persönlichen ) Erfahrung davon aus, dass die Aspekte, die ein Instrument attraktiv machen, extrem vielfältig sein können, und dass der Neupreis dabei eine derart untergeordnete Rolle spielt, dass man sich eine Orientierung danach einfach sparen kann. Ich habe schon Instrumente für tausende Euros besessen und gespielt, die mich weder beeindruckt haben, noch inspiriert, noch fehlerfrei waren, noch so geklungen haben, wie ich es mag. Ob das Herrn Beck in Bezug auf eine Teisco anders oder genauso geht, spielt dabei auch überhaupt keine Rolle, auch wenn es als Anektote sicher Unterhaltungswert hat. Der Neupreis ist nicht einmal ein verlässlicher Garant dafür, dass ich so ein Ding gut wieder verkaufen kann.
 
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andererseits klingt und spielt sich eine 2000€ Gitarre doch nochmal anders und meistens besser.
Blind-Tests sind da sehr aufschlussreich!!! Wenn man weiß, dass das Instrument 2000 Ocken gekostet hat, geht man sehr viel bereitwilliger davon aus, dass es das auch Wert sein muss... DAS ist aber sehr oft eine Fehlannahme!
 
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ego te absolvo culpae tuae.

Spaß beiseite, worauf ich hinaus wollte: Meine Erfahrung ist, dass es häufig "klick" macht, wenn man eine bestimmte Gitarre in der Hand hält. Man spürt, dass es bei der einfach passt.
Wenn das geschieht, ist es "Deine Gitarre" und dann sollten nach meiner Meinung die Ansichten Dritter egal sein.
 
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Was ein Luxus heute, meine erste E-Gitarre hatte eine Saitenlage wo man ein Pack Tempo zwischen reinschieben konnte und
Wenn Du genügend Gitarren angespielt hast, wirst Du fast schon unweigerlich genau Deine Gitarre finden.
... oder noch mehr verwirrt ;) ... wir Gitarristen sind schon ein beklopptes Musikervolk :ROFLMAO: :ROFLMAO: :evil: :evil:
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Blind-Tests sind da sehr aufschlussreich!!! Wenn man weiß, dass das Instrument 2000 Ocken gekostet hat, geht man sehr viel bereitwilliger davon aus, dass es das auch Wert sein muss... DAS ist aber sehr oft eine Fehlannahme!
Wahre Worte .... deshalb mach ich genau diese Blindtests ....
 
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Das war sogar ein Blindtest zwischen der G&L und der ibanez. Ich war mir zwar klar dass die G&L die billigere sein wird aber nicht dass die Ibanez gleich 2000€ kosten würde. Aber das waren eben nur zwei Gitarren im Direktvergleich.
 
So,@Juliandel
jetzt hast du ja einiges gelesen. Ich würde daraus schlussfolgern, man hätte sich das alles sparen können, weil du ja im Grunde schon die richtige Vorgehensweise bei deinem Kauf im Kopf hattest. Was draus wird liegt allein bei dir. Lass es uns wissen, was draus geworden ist.
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schlusswort gemeint
hier im "MB" gibt es erfahrungsgemäß keine Schlusswörter:evil:.
 
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aber nicht dass die Ibanez gleich 2000€ kosten würde

Das was Ibanez mit der Prestige AZ so abliefert kostet übrg. bei anderen Marken noch mal einiges mehr.
Falsch machst du da sicher nichts.
 
Aber ich hab natürlich nicht so viel Erfahrung als wenn einer sein halbes Leben schon Gitarre spielt.

Bei deinem Alter spielst du schon dein halbes Leben Gitarre. ;) Spar dir das Geld, es gibt auch sehr gute Instrumente für weniger Geld. :)
 
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Wenn es konkret um die Ibanez AZ gehen sollte, würde ich vermuten, dass es nicht die richtige Gitarre für dich ist. Gerade wenn du eigentlich am liebsten Hardrock oder Metal spielst, wirst du bestimmt bald nach anderen Eigenschaften suchen. Wobei du da bei Ibanez bis 2000€ mehr als genug Auswahl hättest um das zu finden
 
Aber ich hab natürlich nicht so viel Erfahrung als wenn einer sein halbes Leben schon Gitarre spielt.
Eigene Erfahrungen sind natürlich unbezahlbar, aber diese Aussage sagt doch nicht viel aus.
Nur weil jemand sein halbes Leben Gitarre spielt muss er doch nicht per se Ahnung von allem haben.
Ich spiele sogar schon über 80% meines Lebens Gitarre. Und ......? bin ich deshalb supergeil, Profi,
Dillgurke oder irgentwo dazwischen ? Wenn wir Metal spielen bist du wohl besser als ich
(hab gar keinen Plan von Metal).

Was ich damit sagen will. Hör dir die Meinungen anderer Musiker an und bild dir dann eine Eigene .
Das gilt für Equipment als auch fürs Musik machen. Hör also auf dein Bauchgefühl.
(Btw sollten deine Eltern "nur" Sänger sein, haben sie keine Ahnung vom Instrumentenkauf). :evil:
 
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Geschmäcker und Vorlieben ändern sich... manchmal will man auch mal wieder was neues ausprobieren. Falls man dann nach einiger Zeit merkt, dass die 2000 Euro doch nicht das Ende der Reise ist, hat man bei einer Gitarre aus dem Laden meistens ziemlich viel Geld versenkt, wenn man sie wieder verkaufen will. Daher würd ich einen Gebrauchtkauf in Betracht ziehen. Wenn man da gerade nicht die neueste Sau sucht, die durchs Foren-Dorf getrieben wird, kann man unter den gerade nicht so angesagten Modellen/Marken einige Schätzchen finden, die neu mal deutlich mehr gekostet haben. Die bekommt man dann auch meistens später auch ohne großen Verlust wieder los.
 
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Finde ich gut, Gebrauchtkauf kann immer Sinn machen. Wer etwas mehr ausgeben, aber dafür Sicherheit haben will, dass alles gut eingestellt ist und bestens funktioniert, kann sich ja auch an die Geschäfte wenden, die sich genau darauf spezialisiert haben (Bigfoot, Hilden und wie sie alle heißen).
 
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Am besten spielen sich bei mir gut eingestellte Gitarren. Unabhängig vom Preis.

Würde ich auch so sagen.

Ich hab´ ja ein paar mehr Gitarren in unterschiedlichen Preisklassen. Meine Haupt-E-Gitarre ist eine Squier CV Tele die vor wenigen Jahren 300,- € neu gekostet hat.

Meine Erfahrung ist, dass es häufig "klick" macht, wenn man eine bestimmte Gitarre in der Hand hält. Man spürt, dass es bei der einfach passt.

So ist es. Mit ein Grund warum ich keine Musikgeschäfte mehr besuche. Gitarren finden einen.

Wenn es wirklich mal klickt, sollte man meiner Ansicht nach auch zuschlagen. Ich hab´ früher manchmal eine bestimmte Gitarre im Musikgeschäft immer wieder mal besucht. Über Monate ging dieser Flirt. Eines Tages stand sie nicht mehr an ihrem Platz.

Ist locker zwanzig Jahre her und ich denke immer noch ab und zu an diese Gitarre.

@Juliandel : Ich habe mir 1979 als ich kaum älter war als Du jetzt, eine akustische Gitarre bauen lassen die damals 2100,- DM gekostet hat. Die steht einen Meter neben mir während ich das hier tippe. Das habe ich nie bereut.

Ich wünsch´ Dir viel Glück bei Deiner Suche, möchte Dir aber raten Dich von Deinem eigenen Gefühl leiten zu lassen.

*
 
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