Gitarre für 2000€ nach 5 Jahren Übung

[Juliandel]

Hallo,

Mich beschäftigt seit einiger Zeit jetzt schon eine Frage. Und zwar lohnt es sich nach 5 Jahren E-Gitarrenunterricht eine Gitarre für ca 2000€ zu kaufen. Hab davor 2 Jahre Klassische Gitarre gespielt.
Zu mir und warum:
Ich bin 15 Jahre alt und spiel sehr viele verschiedene Arten von Musik z.B.Metal/Hardrock (Extreme, großer Fan davon), Rock, hin und wieder Blues, Pop sowas wie John Mayer.
Ich spiele seit 1 Jahr in einer selbstgegründeten Band die auch eher in Richtung Rock,Blues,Pop geht.
Der Grund:
Ich hab letztens meinen Gitarrenlehrer mal gefragt ob es denn einen Unterscheid zwischen Gitarren von der Preisklasse 600€ und 1000€ gibt. Er hat zwei Gitarren gebracht, eine G&L für 600€ und eine Ibanez AZ2204N-AWD für 2000€ (Die er mich nicht testen hätte lassen sollen), weil er keine für 1000€ da hatte (er hat nen kleinen Gitarrenladen). Ich durfte zudem eine Woche lang einer seinen eigenen Gitarren nachhause mitnehmen für um die 1200€ (GJ2), jedoch hatte diese eine HH Konfiguration und eine Floyd-Rose Bridge. Ich war vorallem nicht mit der PU konfig zufrieden (zu einseitig).
Die Ibanez Az hatte SSH und beim H einen wirklich fetten Sound den ich auch gerne hätte, nur bin ich eben noch ein bisschen stutzig zum einen weil es doch wirklich sehr viel Geld ist dass man da ausgibt und ich bei so einer Gitarre Angst hätte bei Bandauftritten sie irgendwie zu demolieren (was bei einer Gitarre für ca 800€ nicht so extrem schlimm wäre jetzt im Vergleich).

Außerdem habe ich letztes Jahr erst eine Tele gekauft für 550€ und habe jetzt gemerkt dass der Hals bei der Tele gar nicht passt und mir der H sound fehlt. Ohne Frage ist es eine geile Gitarre aber den H sound kann man einfach nicht ersetzten.

Die Ibanez AZ wäre eigentlich die perfekte Gitarre, die PU konfig pass, Hals passt, Gewicht passt, klang passt aber nur der preis ist einfach hoch. Und außerdem spiele ich ja „nur“ 5 Jahre und verdiene auch noch nicht wirklich Geld damit, deswegen wollte ich euch hier mal fragen was ihr dazu haltet ob sich’s lohnen würde oder eine Gitarre für um die 800€ zu kaufen und zu warten wie’s weitergeht.

PS ich müsste im Sommer mir das Geld wenn ich ne Gitarre für 2000€ kaufen will selber noch erarbeiten (sind ungefähr 1000€).

Würde mich über antworten freuen
Mit freundlichen Grüßen
Julian

 

[exoslime]

Hallo Julian,
mit 15 Jahren bist du ja noch recht jung, und demnach sind 2000€ für dich wesentlich mehr Geld als für einen "alten Knacker" der bereits viele Jahre im Berufsleben steht und sich einiges angespart hat.

Letzendlich kannst du dir die Frage nur selbst beantworten, bist du DIR das wert?

meine erste "Gute" Gitarre habe ich mir auch mit 15 gekauft, das war damals eine Gibson SG Standard, die war auch für mich damals sehr teuer, und das war aber dann auch 12 Jahre lang meine mehr oder weniger einzige E-Gitarre (erst danach hat mich der E-Gitarren Bug mich infiziert ).

Ich denke schon, das du mit solch einer Investition in deine Zukunft des Gitarrenspielens investiert und 5 Jahre sind in deinem Alter ja auch schon eine relativ lange Zeit und es schaut auch so aus, was du schreibst, das du auch deine Zukunft mit dem Gitarrenspielen planst, insofern macht es Sinn.
Du bist ja kein Anfänger der erst 3 Wochen spielt und gleich ein megateures Instrument sich einbildet, wo noch gar nicht klar ist ob er überhaupt noch 3 weitere Wochen dabeibleibt.

Also ich würde sagen, ja. Wenn du dir die Gitarre leisten kannst und magst, spricht für mich nichts dagegen.
Wenn du etwas suchst, wirst du vielleicht auch in niedrigerem Preissgement fündig an einer Gitarre die dir genausogut gefällt wie die AZ? aber was ich so rauslese willst du ja eigentlich eh die AZ und nichts anderes oder? dann wenn du sie dir jetzt nicht kaufst, vermutlich irgendwann später. also dann doch lieber gleich kaufen und damit glücklich sein

lg

 

[Gast0815]

Es ist immer schön, wenn einem ein Instrument genau zusagt.
Dennoch hast du wohl im Moment nur ein kleinen Ausblick geniessen können, was der Markt da so alles her gibt. Zumal Du ja offensichtlich nicht über die Mittel verfügst.

Es ist also einerseits sehr löblich sich z.B. per Ferienjob wie bei Dir reinzuhängen um zu dem Instrument dass dich im Moment am meissten anspricht zu kommen.

Andererseits hast du nicht wirklich Druck, sondern kannst eigentlich in Ruhe Dir Zeit lassen und Dich umschauen ausprobieren. Wie sagt man so schön, andere Mütter haben auch schöne Töchter und die Vielfalt und teils auch hohe Qualität bei günstigeren Modellen sind heute besser denn je.

Entscheidungen hast du ja eh schon getroffen, die Tele gefällt Dir nicht, also verkaufen.
Lass Dir Zeit für deine Entscheidung, probiere aus sofern es geht. die Ibanez ist keine einmalige Gelgenheit und läuft somit nicht davon..

 

[relact]

Ich würde die Fragestellung verändern: ich suche mir die Gitarre, die mir gefällt. Und nicht, ich suche mir eine Gitarre um 2.000 €.

 

[Myxin]

Ich durfte zudem eine Woche lang einer seinen eigenen Gitarren nachhause mitnehmen für um die 1200€ (GJ2), jedoch hatte diese eine HH Konfiguration und eine Floyd-Rose Bridge.

Ich sags nur mal vorsichtshalber - die bekommst du auch für 600 Euro.

Ansonsten kann ich dem @exoslime beipflichten!

Lass dich dann gerne auch hier im Board beraten, wenn ein Neukauf ansteht!

 

[Bruce_911]

Mal ehrlich: Du bist noch so grün hinter den Ohren, was Instrumentenüberblick und deren Einsatzgebiete angeht, dass ich jetzt nicht gleich 2000,- leichtfertig verfeuern würde. Wer sagt, dass nicht in ein paar Monaten eine PRS das Richtige für dich ist?

Ich würde mit einer Allroundgitarre um die 1000-1500 weitermachen. Da gibt es die Stratocaster (mit HB), die Ibanez RG und die (Japan-)AZ deines Gitarrenlehrers gibt es ja auch in einer günstigeren Indonesienversion namesn AZ Premium für ca. 1300 in drei Ausführungen. Mehr Allround als die AZ geht nicht!

https://www.ibanez.com/eu/products/model/az/

(Bei "AZ Premium")

 

[Myxin]

@Bruce_911

Da geb ich dir Recht, das Budget muss ja nicht zwingend ausgeschöpft werden - richtig gute Gitarren gibt es auch schon für rund 1000 Euro - deshalb sagte ich auch, er darf sich gern beraten lassen.

 

[rmb]

Also ich würde sagen, ja. Wenn du dir die Gitarre leisten kannst und magst, spricht für mich nichts dagegen.

Ansonsten kann ich dem @exoslime beipflichten!

Gitarre Angst hätte bei Bandauftritten sie irgendwie zu demolieren (was bei einer Gitarre für ca 800€ nicht so extrem schlimm wäre jetzt im Vergleich).

irgendwie ein Restrisiko, aber bei Autritten, Sessions o.ä. ist meinen Gitarren in 40 Jahren "nie" was passiert, muß man halt etwas aufpassen.
Da du dir erst im Sommer noch etwas Geld erarbeiten mußt, würde ich schon noch nach (vielleicht etwas preisgünstigeren) Alternativen Ausschau halten. Wie auch immer, viel Spass dann mit deiner Gitarre, wird schon passen.

 

[OliverT]

@Juliandel
Herzlich Willkommen im Musikerboard.

Wie ist das mit dem Tremolo? Ja, Nein oder egal?

Möchtest Du eventuell auch die Tele verkaufen und mit in das Budget nehmen?

 

[Juliandel]

Erstmal Danke für so viele und schnelle Antworten,

Ich würde noch gerne klar stellen, dass ich mich jetzt noch nicht endgültig entschieden habe und darüber auch noch nachdenken werde und ob’s mir eben wert ist. Außerdem werd ich auch mal zur Thomann Filiale fahren und dort einige Gitarren die ich mir herausgesucht habe ausprobieren ( Shecter Nick johnstan signature die für 900€, Charvel Pro Mod DK-24 HSS, etc) und auch bisschen rumschauen was es sonst noch so gibt.

Aber bei einer Sache bin ich mir sicher und zwar, dass ich eine Gitarre will die viele Genres abdecken kann. Und ein Tremolo hat aber keine Floyd Rose.

Freue mich auf weiter antworten
Mit freundlichen Grüßen
Julian

...Möchtest Du eventuell auch die Tele verkaufen und mit in das Budget nehmen?

Also ich hätte eigentlich vorgehabt meine Tele zu behalten aber ich würde sie auch verkaufen wenn’s ist.

 

[OliverT]

Die Charvel hat schon einen kräftigen Hals, habe die gerade letzte Woche angespielt. Mir macht das nix aus, spiele auch Paulas und fette Tele Necks, aber wenn jemand auf einen schmalen ESP, Schecter; Jackson oder Ibanezhals steht, ist das schon eher Strat kräftig C+-like.

 

[Juliandel]

*edit*
Ok ja mit den Hälsen ist so ne Sache. Weil die Tele von mir auch nen sehr dicken Hals hat im Gegensatz zur GJ2 und mir da erst wirklich aufgefallen ist wie verkrampft ich auf der Tele spiel. Mit dem dünne Hals konnte ich dann auf einmal schneller und viel länger spielen.

Deswegen will ich Gitarren immer ausprobieren können.

 

[Bruce_911]

Ich spiele seit 1 Jahr in einer selbstgegründeten Band die auch eher in Richtung Rock,Blues,Pop geht.

100% Allround - gut und günstig:

https://www.thomann.de/de/yamaha_pacifica_611_v_fm_tbl.htm

https://www.thomann.de/de/ibanez_sa460mbw_sub.htm

 

[OliverT]

@Bruce_911
Die Ibanez 360, die sich durch das Griffbrett zur 460 unterscheidet, habe ich bei Session letzte Woche angespielt. Hatte zuvor nicht auf die Bezeichnung und auf den Preis geschaut.

Aufgrund der Bespielbarkeit und Haptik habe ich die preislich völlig falsch eingeschätzt

Sagenhafte Gitarre für den Preis.

 

[Juliandel]

Danke! Ich werd beide Gitarren mal aufschreiben um sie bei meinem Thomann Besuch zu testen.

 

[The stooge]

Hi,

Geld allein macht nicht glücklich, erst recht nicht beim Gitarrenkauf - der Preis und die Marke garantiert nicht den "geilen" Sound. Den muss man ohnehin selber finden.
Es gibt auch gute Gitarren im mittleren dreistelligen Bereich, v.a. wenn man den Gebrauchtmarkt berücksichtigt.
Das Spielchen geht so:
Suchen - anspielen - geil finden - kaufen - nach vier Wochen: ähem, doch nicht so, vielleicht andere PUs - bringts auch nicht, also ab in die Bucht damit. Und wieder von vorne ...
Auf diese Weise sind bei mir schon -zig Gitarren durchgewandert, hängengeblieben sind vier mit und zwei ohne Strom, alle unter 1000 €, die ich für kein Geld der Welt weggeben würde.
Spiel Dich dafür also schon mal warm ...

ne schöne Jrooß, Mathias

 

[rmb]

Ich werd beide Gitarren mal aufschreiben um sie bei meinem Thomann Besuch zu testen.

Lass dich nicht be/verwirren, geh deinen Weg. Du hast ja Erfahrung (und willst vor dem Kauf die Gitarre ausprobieren).
Jetzt 1000 Vorschläge durchprobieren, da wird dir jeder zu was anderem raten, ist nicht unbedingt zielführend, mM..

 

[rw]

Ich habe auch nach ca. 5 Jahren Unterricht meine erste gute Steelstring gekauft (hatte vorher nur eine Hopf-Anfängergitarre, die aber ordentlich war und die ich immer noch habe), war damals 17 und habe - und das ist der Unterschied - über 2 Jahre verschiedene Modelle in verschiedenen Läden getestet. Die Gitarre, die ich dann am Ende gekauft hatte, hatte ich anfangs gar nicht auf dem Schirm, zumal sie eigentlich deutlich zu teuer war, allerdings gab es sie zum Dumpingpreis (50% des Listenpreises). Ich habe das Instrument 43 Jahre später immer noch und finde es klasse, auch wenn es heute viele andere gute Instrumente bei mir zu Hause gibt.
Fazit: Nicht die 2k€ sind das Problem, sondern das - wie ich es verstanden habe - Ausprobieren von nur wenigen Instrumenten. Noch mal sacken lassen. Mittlerweile gibt es auch sehr gute Instrumente für vergleichsweise wenig Geld. In meinem Fuhrpark habe ich (meist akustische) Instrumente mit einem aktuellen Neupreis von ca. 60 bis 8800€. Die am meisten gespielten sind mittelpreisige, die bei hoher Qualität vielseitig sind.

 

[dubbel]

Ich würde die Fragestellung verändern: ich suche mir die Gitarre, die mir gefällt. Und nicht, ich suche mir eine Gitarre um 2.000 €.

eben:

Er hat zwei Gitarren gebracht, eine G&L für 600€ und eine Ibanez AZ2204N-AWD für 2000€ .... einer seinen eigenen Gitarren 1200€ (GJ2), jedoch hatte diese eine HH Konfiguration und eine Floyd-Rose Bridge.
...
Die Ibanez AZ wäre eigentlich die perfekte Gitarre, die PU konfig pass, Hals passt, Gewicht passt, klang passt aber nur der preis ist einfach hoch.

die Frage ist ja eigentlich nur, ob es ähnliche Gitarren gibt, die weniger kosten.
überleg, was genau dir an der Ibanez gefallen hat und mach dich auf die Suche.

 

[bagotrix]

Die Charvel hat schon einen kräftigen Hals, habe die gerade letzte Woche angespielt. Mir macht das nix aus, spiele auch Paulas und fette Tele Necks, aber wenn jemand auf einen schmalen ESP, Schecter; Jackson oder Ibanezhals steht, ist das schon eher Strat kräftig C+-like.

Du meinst wahrscheinlich die San Dimas und So Cal, da sind die Hälse tatsächlich eher auf der kräftigen Seite. Der TO hat allerdings die DK24 im Auge, und deren Hals fühlt sich trotz identischer Bezeichnung ("Speed Neck with rolled fingerboard edges") deutlich flacher an. Ich hab selbst zwei San Dimas und eine DK24 und wundere mich jedesmal wieder, wenn ich wechsle. Ist wohl auch keine Serienstreuung, denn ich wollte es genau wissen und hab dann auch mal im Laden angespielt, was ich nur finden konnte - die DK24-Hälse sind durch die Bank etwas flacher, im direkten Vergleich ist das schon auffällig. Tatsächlich gefällt mir der San Dimas Hals gerade deshalb sogar besser und ist einer meiner absoluten Lieblinge geworden.

Die Ibanez AZ wiederum, die @Juliandel so gut gefällt, hat einen dickeren Hals als beide Charvels. Vor allem ist er rundlicher geformt, mit etwas fülligeren "Schultern". Mit den für RG und S-Modellen typischen Ibanez-Hälsen hat die AZ mMn so gut wie nichts gemein.

Wo ich allerdings wirklich kaum einen Unterschied feststellen konnte, waren die Ibanez Premium- und Prestige-Versionen der AZ. Eine gebrauchte Premium AZ bekommt man schon unter 1.000 €, auch eine Prestige AZ2204 habe ich gerade für 1.300 € gesehen. Aufpassen muss man gebraucht natürlich immer, aber bei einem Barkauf mit Abholung kann man das schon machen. Die AZ-Serie ist auch noch recht neu, und man dürfte kaum jemanden finden, der die verwendeten Edelstahlbünde (die ich bei den AZ auch in der Verarbeitung als absolutes Highlight ansehe) in der Zeit runterspielen kann.

Würde ich eine AZ suchen (und sie schwirrt mir schon auch immer mal wieder im Kopf rum...), würde ich den doch rechtig saftigen Aufpreis für eine japanische wohl eher nicht investieren. Nicht weil sie ihren Preis nicht wert wäre, sondern weil die Premium aus Indonesien einfach schon so gut ist. Obwohl ich immer etwas skeptisch bin, wenn zB andere Hölzer verwendet werden, muss ich sagen, dass ich wohl noch nie so geringe Unterschiede zwischen einer günstigeren und der Hi End-Ausführung wahrgenommen wie bei der AZ. Die PUs sind identische Duncans, der Ahornhals ist minimal anders geröstet, die Hardware unterscheidet sich nur in Nuancen, und die Verarbeitung ist auch bei der Premium schon top. Hätte ich die 800 € tatsächlich noch so rumliegen, würde ich mir wohl eher noch was anderes gutes gönnen.

Gruß, bagotrix