hi occhio!
da liegt ein kleines namensgebungs-problem vor.
die gitarren die du gelinkt hast sind eigentlich keine "jazzgitarren" - sondern sog. "thinline" semi-akustik, oder halbresonanz-gitarren.
"thinline", weil sie - anders als die "eigentlichen" jazzgitarren einen wesentlich dünneren korpus haben. "semi-akustik", weil sie durch ihren teilweise hohlen korpus eben auch akustische anteile in sound und ansprache mitbringen - eigentlich aber als e-gitarren konzipiert sind.
im wesentlichen gibt´s da zwei unterschiedliche bauweisen.
"hollow" und "semi-hollow" - also halb-hohl oder ganz hohl
die semis haben einen massiven holzblock der in der mitte boden und decke der gitarre verbindet und so die schwingung der hözer bedämpft und ungewollten rückkopplungen entgegenwirkt.
die hollow-body thinlines haben diesen "centerblock" nicht und sind was feedback etc. angeht wesentlich empfindlicher, haben aber - natürlich - auch ein größeres akustisches potential.
das bekannteste semi-hollow modell ist die gibson es335 und das ist auch das modell was am häufigsten kopiert wurde/wird - wie auch deine liste zeigt.
das (heute) bekannteste hollowbody-thinline is die epiphone casino - und das haben wir john, paul, george und ringo zu verdanken
"erfunden" hat die ganze sache gibson im jahre 1958 mit der einführung der es335.
es gab dann ein (günstigeres) schwestermodell, die es330 - die im wesentlichen der casino entspricht.
dieses konzept (thinline, semi-hollow) war in einer zeit als die verstärker gerade angefangen waren lauter zu werden auf anhieb mega-erfolgreich und es gibt sowohl von gibson als auch von anderen herstellern dutzende von variationen dieses themas.
die hollowbody-thinline führte immer eher ein schattendasein und die casino wurde nur deswegen so berühmt (und die originalen epis sind heute deutlich teurer als die gibson es330 aus der zeit) weil george harrison und john lennon sie in der späten beatles-periode (ab ´66) häufig spielten - z.b. auch auf der letzten beatles-tournee.
tja, der sound...
er wird natürlich viel stärker durch die wahl der hözer und die allgemeine verarbeitungsqualität bestimmt als durch die wahl der pickups.
ich hatte in den letzten jahren 4 verschiedene epiphone casinos und war mit keiner so recht zufrieden. z.zt. besitze ich eine alte gibson es 125 die der casino in sachen konstruktion weitgehend gleicht, aber klanglich in einer ganz anderen liga spielt...
sie war auch deutlich teure als eine made-in-korea casino, aber nicht doppelt so teuer.
allgemein kann man aber sagen, daß p90 definierter/klarer klingen als die weiter-verbreiteten humbucker - auch, oder sogar besonders, im verzerrten betrieb.
der einfachheit halber würde ich den p90 als einen single-coil bezeichnen der die "power" eines humbuckers hat.
leider hat er eben auch die nachteile - erhöhte nebengeräuschentwicklung bei hohen lautstärken/hoher verzerrung - eines single-coils...
cheers - 68.