....wenn man sie in den USA kaufte. In Deutschland lagen die Ladenpreise deutlich höher. Nach heutiger Kaufkraft also ab 4000 Euro.
Das koennte in etwa hinkommen. Am saftigen Aufschlag durch Importkosten hat sich bis heute nichts geändert.
Vintagewahn gab es damals nicht, weil man sehen konnte: Nach zehn Jahren konnte eine Fender ziemlich schrottig sein. Glaube bitte niemand, dass früher alles besser war.
Auch eine 59er war nicht unbedingt immer so begehrt. Noch bis in die 70iger wurden die Teile mitunter verschleudert. Was nicht etwa daran lag, dass sie schlecht, sondern einfach stinknormale gebrauchte Gitarren waren. Zu dem, was 58er, 59er und 60er Les Paul heute sind - naemlich die hoechstgehandelten Vintage-Gitarren der Welt - haben sie im wesentlichen Gitarrenhaendler gemacht. Die orderten naemlich Repliken, weil die Originale, wegen der niedrigen Stueckzahl, kaum noch beschaffbar waren. Damit loesten sie den Reissue- und den Vintage-Boom aus. Die Allman Brothers (Duane Allmann), Clapton und einige anderen sorgten mit einem unvergleichlichen Gitarrenton fuer den Rest.
Ja und richtig: Auch eine 59er muss nicht immer gleich der heilige Gral sein. Dazu waren die Produktionstoleranzen, insbesondere bei den PAF's, einfach zu gross. Was aber als Fakt betrachtet werden kann, ist, dass man damals mit (Tropen)Holz nur so aasen konnte und infolge dessen meist richtig gutes Holz zum Einsatz kam. Ob die gute Grundlage - das Holz - und damit ein Instrument auch gut klingt, haengt aber immer noch davon ab, wie oft selbiges zum Schwingen gebracht wurde. Eine 59er die "im tollen Zustand, weil nur unter'm Bett gelagert" wurde, wuerde ich kritisch beäugen. Das gilt uebrigens auch fuer alle anderen Gitarren in "ungespielten Zustand".
Niemand verkauft mir eine mehr als zwanzig Jahre ungespielte und "nur dreimal aus dem Koffer" genommene Gitarre. Die ist wahrscheinlich tot und wird nicht mehr so klingen, wie eine ueber den gleichn Zeitraum gespielte.