Was haben Gitarren früher gekostet?

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dirtybanana
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Mich würde mal interessieren was die Gitarren (oder auch Amps) zur der "Zeit der großen Rocklegenden" wie z.b. Led Zeppelin,Pink Floyd,Black Sabbath,Hendrix und co. gekostet haben.So in den 70ern.
Hauptsächlich die Gitarren die damals Geschichte geschrieben haben wie die Gisbon Les Paul und den Fender Stratocaster.

Leider war ich da (wie wohl Viele hier) noch nicht auf der Welt.Würd mich aber mal interessieren!

MfG

Ænima
 
Eigenschaft
 
im vegleich zu heute waren sie sehr günstig. ich glaube mal gelesen zu haben, daß ne gibson LP im jahre 59 so 500 bis 1000 mark gekostet hat.

aber das kann man in keiner relation zu heute sehen. damals hat ein brötchen einen pfennig gekostet, die arbeitnehmer haben viel weniger verdient. diese 500 bis 1000 mark waren damals ein heiden geld. ist es zwar heute immernoch, aber die kaufkraft, die hinter diesem betrag steckt, ist über die jahre deutlich zurückgegangen. ( gestiegene löhne, inflation usw )
 
Sollte es wirklich so sein waren die für damalige Verhältnisse ja Arschteuer!
 
Eine Fender Strat (damals gab es nur USA) kostete in Deutschland Anfang der 70er etwa 1700 DM. Das war sehr, sehr viel Geld damals. Solche Gitarren waren deshalb so selten, dass an der Schule Gerüchte rumgingen: "Haste gehört, im Stadtteil XY soll's jemanden geben, der angeblich 'ne Stratocaster hat."

Ein neuer 100er Marshall-Turm lag 1972 bei 3000 DM, wenn man günstig einkaufte. Für eine Einzelsaite (tiefe E von Fender) durfte man 4,20 DM berappen. Zum Vergleich: Als Schüler bekam man für einen gut bezahlten Ferienjob 6 DM die Stunde. Also - Musik machen ist heute ungleich preiswerter.

Und in den frühern 60ern kosteten 2 Gibson-Gitarren mehr als ein neuer VW-Käfer.
 
ouuuh! das hätt ich nichg gedacht
 
und wie wars mit kopien?? zb epiphone oder so?? und welche quali hatten die kopien??
 
Death schrieb:
und wie wars mit kopien?? zb epiphone oder so?? und welche quali hatten die kopien??

Ich könnte mir vorstellen dass das in europa überhaupt noch nicht so verbreitet war...mein vater erklärt mir immer dass er früher der held gewesen wäre, hätte er eine e-git gehabt..
 
vor 50 jahren hat meines wissens nach epiphone noch garnicht sooo stark mit gibson zusammengearbeitet.....
 
und wie wars mit kopien?? zb epiphone oder so?? und welche quali hatten die kopien??

Was für Kopien? Gabs damals nicht. Alternativen waren z.B. Höfner oder Framus und zig andere Marken aus D, Italien etc., die heute keiner mehr kennt. Bei ebay tauchen ab und wann welche auf und werden meist von Sammlern ersteigert.

vor 50 jahren hat meines wissens nach epiphone noch garnicht sooo stark mit gibson zusammengearbeitet.....

Richtig. Meines Wissens war Epiphone bis Ende der 60er (67? 69?) selbstständig und wurde dann von Gibson übernommen. Epiphone baute damals eigene Modelle und keine Gibson-Kopien.

Ich habe mal mit einem Gitarristen zusammengearbeitet, der spielt ausschließlich die Epi Coronette (1 PAF-Steg PU) für das ultimative Rhythmus-Brett - natürlich pre-Gibson. Coronette - Kabel - 100er Marshall = fertig war der Power-Chord-Sound in Richtung Angus Young. Heute ein gesuchtes Teil. Das wurde nach der Gibson-Übernahme zwar noch in Asien weiter gebaut, aber (Kenner ahnen es schon...) klang dann nicht mehr so gut.

Halbakustische Epis aus dieser Zeit sieht man gelegentlich auf Fotos von 60er-Jahre-Bands (GB / USA), u.a. Rolling Stones.
 
Da kannst mal sehen, füher ham die Beatles für ihre Warp7 10W Combo noch richtig was hingelegt und heute können sogar Pappnasen wie du sowas spielen....
 
Ænima schrieb:
Hauptsächlich die Gitarren die damals Geschichte geschrieben haben wie die Gisbon Les Paul und den Fender Stratocaster.
Ænima

Eine 59er Les Paul hat 1959 225 Dollar gekostet, was in etwa einer Kaufkraft von heute 2500 Euro entspricht. Eine solche Gitarre ist heute zwischen 60.000 und 150.000 Dollar wert. Die zwei hergestellten Linkshandmodelle duerften 200.000 bis 300.000 Dollar einbringen. Keine schlechte Rendite, oder :)
 
Eine 59er Les Paul hat 1959 225 Dollar gekostet

....wenn man sie in den USA kaufte. In Deutschland lagen die Ladenpreise deutlich höher. Nach heutiger Kaufkraft also ab 4000 Euro - womit wir ungefähr wieder bei 1/2 Kleinwagen sind.

Andersrum ist zu sagen: Eine Fender Strat von 1964 galt 1975 als alte gebrauchte Gitarre und war um 600 DM zu haben (mit abgespielten Bünden, runterkergekerbten Stegreitern und durchgenudelten Mechaniken). Vintagewahn gab es damals nicht, weil man sehen konnte: Nach zehn Jahren konnte eine Fender ziemlich schrottig sein. Glaube bitte niemand, dass früher alles besser war. Im Gegenteil. Meine 64er Strat hat seit zig Jahren kein Studio und keine Bühne mehr gesehen.
 
Hans_3 schrieb:
....wenn man sie in den USA kaufte. In Deutschland lagen die Ladenpreise deutlich höher. Nach heutiger Kaufkraft also ab 4000 Euro.

Das koennte in etwa hinkommen. Am saftigen Aufschlag durch Importkosten hat sich bis heute nichts geändert.

Vintagewahn gab es damals nicht, weil man sehen konnte: Nach zehn Jahren konnte eine Fender ziemlich schrottig sein. Glaube bitte niemand, dass früher alles besser war.

Auch eine 59er war nicht unbedingt immer so begehrt. Noch bis in die 70iger wurden die Teile mitunter verschleudert. Was nicht etwa daran lag, dass sie schlecht, sondern einfach stinknormale gebrauchte Gitarren waren. Zu dem, was 58er, 59er und 60er Les Paul heute sind - naemlich die hoechstgehandelten Vintage-Gitarren der Welt - haben sie im wesentlichen Gitarrenhaendler gemacht. Die orderten naemlich Repliken, weil die Originale, wegen der niedrigen Stueckzahl, kaum noch beschaffbar waren. Damit loesten sie den Reissue- und den Vintage-Boom aus. Die Allman Brothers (Duane Allmann), Clapton und einige anderen sorgten mit einem unvergleichlichen Gitarrenton fuer den Rest.

Ja und richtig: Auch eine 59er muss nicht immer gleich der heilige Gral sein. Dazu waren die Produktionstoleranzen, insbesondere bei den PAF's, einfach zu gross. Was aber als Fakt betrachtet werden kann, ist, dass man damals mit (Tropen)Holz nur so aasen konnte und infolge dessen meist richtig gutes Holz zum Einsatz kam. Ob die gute Grundlage - das Holz - und damit ein Instrument auch gut klingt, haengt aber immer noch davon ab, wie oft selbiges zum Schwingen gebracht wurde. Eine 59er die "im tollen Zustand, weil nur unter'm Bett gelagert" wurde, wuerde ich kritisch beäugen. Das gilt uebrigens auch fuer alle anderen Gitarren in "ungespielten Zustand".

Niemand verkauft mir eine mehr als zwanzig Jahre ungespielte und "nur dreimal aus dem Koffer" genommene Gitarre. Die ist wahrscheinlich tot und wird nicht mehr so klingen, wie eine ueber den gleichn Zeitraum gespielte.
 
Das gilt uebrigens auch fuer alle anderen Gitarren in "ungespielten Zustand

Das ist absolut richtig - Holz als Naturstoff "arbeitet" und will am Leben erhalten werden. Deshalb spiel ich meine Gitarren immer "reihum". Länger als 3 Monate liegt keine im Koffer.

By the way: Neulich bin ich im Web auf eine Firma gestoßen, bei der man seine neue (am besten Edel-Akustik-Gitarre) von einer speziell konstruierten Maschine optimal "einschwingen" lassen kann. Würd ich für 750 Euro(!) sicher nicht machen lassen (oder vielleicht doch bei einer 5000 EUR-Konzertgitarre...?)
 
Hans_3 schrieb:
By the way: Neulich bin ich im Web auf eine Firma gestoßen, bei der man seine neue (am besten Edel-Akustik-Gitarre) von einer speziell konstruierten Maschine optimal "einschwingen" lassen kann.

Emil Weiss, richtig? Ist mir ein Begriff. Zu diesem Thema kann man JSX - ebenfalls Mitglied dieses Forums - befragen. Er hat seine Staufer von Emil Weiss behandeln lassen und ist, so weit ich weiss, mit dem Ergebnis hochzufrieden.
 
Genau das wars. Habe ich mit Interesse gelesen. Denn ich habe in vielen Jahren immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es "tote Bretter" gibt und solche, die eine Art Eigenleben haben. Und das hat nicht immer was mit der Holzart oder dem Preis zu tun. Nur 1 Beispiel: 2 US-Strats aus dem selben Jahr (1979). Die eine (meine) schwingt und arbeitet unermüdlich, die andere (von einem Freund, der sehr selten spielt) klingt tot und starr wie ein Hackeklotz.

Als ich meine 79er kaufte, meinte der Händler (ein Gitarrist der die 50er und 60er und unzählige Gitarren aktiv erlebt hatte): "Sie wird noch richtig gut". Erst später, im Lauf der Jahre verstand ich, was er gemeint hatte...
 
hallo,
ich denke doch mal das sich eure beiträge alle aufs damalige westdeutschland beziehen, oder? wie wars denn in der ddr? ich hab gehört, wenn man da keine gitarren aus dem westen schmuggeln konnte, sah es im osten mit instrumenten schlecht aus... aber ich habe eine fender strat usa-nachbau.. eine musima leadstar... die von der qualität gar nich mal sooo schlecht ist... und damals im osten produziert wurde! hat einer ne ahnung was die da gekostet hat, und was die heute wert sein könnte??
 

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