Jein. Streng genommen hast Du natürlich recht, der alterierte Jazzakkord als solcher besteht aber aus Grundton, großer Terz, übermäßiger Quinte, kleiner Septime und übermäßiger None.
Das ist gemeint, wen auf einem Lead Sheet z. B. A7alt steht (nach meinem Empfinden steht die 7 meistens dabei, da zunächst mal die Kennzeichnung als Dominantseptakkord wichtig ist). Ein A7b9 ist einfach nur ein Dominantseptakkord mit kleiner None. Und wie Du richtig angemerkt hast, gibt es dafür ja auch eine entsprechende Skala, die aber wiederum nur zum alterierten Akkord wirklich passt, nicht zum 7b9.
"der alterierte Jazzakkord als solcher besteht aber aus Grundton, großer Terz, übermäßiger Quinte, kleiner Septime und übermäßiger None."
Da du
mir ja offenbar nicht glauben willst, zitiere ich mal Joachim Vogel:
"Alterierte Dominant-7-Akkorde werden im Jazz eingesetzt, um mehr Spannung zu erzeugen. Diese Spannung entsteht über skalenfremde (nichtdiatonische Töne).
Anders als bei diatonisch erweiterten Akkorden (also zb mit 9, 11, oder 13) werden in einem alterierten Dominant7-Akkord die Quinte (5) und die None (9) um einen halben Ton erhöht
oder erniedrigt, die Quarte (4 oder 11) um einen Halbton erhöht und die Tredezime (13) um einen Halbton erniedrigt.
[...]
Für die Praxis gilt das gleiche Rezept wie für die Erweiterungen: man nehme Terz, Septime sowie die entsprechende(n) Alteration(en), und fertig ist der Akkord.
Auswahl gängiger Voicings: G7/b5, G7#5, G7/b9, G7/#9, G7b5/b9, G7b5/#9 etc."
Deine Aussage:
"der alterierte Jazzakkord als solcher besteht aber aus Grundton, großer Terz, übermäßiger Quinte, kleiner Septime und übermäßiger None."
kommt so gesehen nicht so wirklich hin.
"Ein A7b9 ist einfach nur ein Dominantseptakkord mit kleiner None."
Ja genau das ist er, und da er einen nichtdiatonischen Spannungston enthält, ist es ein
alterierter Akkord.
So, und nun genug davon - back2topic.
Gruß, Jona