Natürlich hast du auch die Bünde vom alten Hals herausgerissen und in den neuen gekloppt, damit du eindeutig das Holz als Übeltäter identifizieren konntest.
Nein, aber man kann tatsächlich auch open tuning spielen und einen chord ohne bünde spielen oder saiten einfach so anschlagen. Klang nicht gut. Ausserdem glaubst du doch nicht selbst, dass ein anderes Bundmaterial ( wenn es nicht gerade Gummi ist ) einen so extremen Unterschied vom Ton macht, und es war wirklich wie Tag und Nacht. Nicht einmal der Tausch von Saitenreiter oder Tremblock hatte so groß Auswirkungen. Die habe ich kaum wahrnehmen können. Aber der Bundraht soll es sein ?
Ich verstehe eines nicht. Es gibt eine Menge Experimentelle Geschichten, bei denen quasi nur das Halsstück bis zur Brücke genutzt wurd, Zigarrenschachteln, Plastik und was auch immer.
Ja, die klingen alle irgendwie nach e gitarre. Aber alle auch irgendwie scheiße. Das muss man doch auch mal objektiv sehen können / wollen. Wenn man den Teil des ganzen herauslöst, der fast ausschließlich für den Ton verantwortlich sein soll ( in der Theorie ) und es dann bescheiden klingt, dann ist der Spaß doch widerlegt. Da gibt es doch kaum etwas zu deuten.
Weißt du wie cool ich das fände, 50€ auszugeben und die absolut topklingende Gitarre zu haben, weil der Rest ja unwichtig ist ? Dann könnte ich für 200€ Strat, Tele, Les Paul und SG haben, man müsste ja nur die Mensur und die Stonabnehmer anpassen, dann klingt es schon nach den genannten Typen.
Das ist natürlich stark überspitzt, aber im Grunde ist es doch genau das was die Anhänger der Theorie von "Steg zu Brücke, Rest egal" und "20€ Roswells klingen wie Customshop, weil das PU Prinzip sonsimpel ist und alle gleich klingen" propagieren....Sorry PUs klingen ja gar nicht
Das funktioniert aber nicht, dann dann wäre ja sogar die 1g00€ Harley Benton ( die nebenbei sowieso fast nach Vustom Shop klingt ) noch zu teuer, denn einen Teil davon könnte man sogar noch weglassen.
Dann gibt es noch die Modelle, die gewiss besser klingen als Zigarrenschachteln.
Mir ist klar, dass Gitaristen der Tradition verbunden sind. Aber am Ende suchen sie alle nach DEM Ton.
Würden jetzt die Kramers mit Aluhals, die Acrylgitarren, die Danelectros, die Steinbergs, dieParkers wirklich so hammergut klingen, dann würden sich doch mehr Leute des Tons wegen dafür entscheiden.
Warum machen sie es nicht ?
Zudem würde ich Gitarristen nicht pauschal technologiefeindlich sehen. Kemper hat etwas am Markt, was durchsus vergleichbar ist. Es ist komplett konträr jeder traditionellen Tonerzeugung und rüttelt am Thron DER Tonerzeugung überhaupt, der Röhre. Und trotzdem spielen sooo viele Leute Kemper.
Also: wirklich gute, überzeugende Technologie setzt sich meist durch. Irgendetwas scheint es am Holz neben aller Tradition noch zu geben, was überzeugt und nicht ersetzbar scheint.
So, das ist jetzt von mir aber genug, wir drehen uns im Kreis. Man kann ja aus der Praxis Beispiele nennen. Wenn aber jedes Mal eine Eventualität kommt a la "Vielleicht waren es die Bünde" oder "vielleicht war es das Poti", dann führt das zu nichts. Hat trotzdem Spaß gemacht