Preis von Gibson gerechtfertigt???

  • Ersteller QOTSA_Lover
  • Erstellt am

Kann man aus einer Epiphone ne "kleine Gibson" basteln???

  • Ja

    Stimmen: 41 31,8%
  • Nein

    Stimmen: 88 68,2%

  • Umfrageteilnehmer
    129
Was ist jetzt wenn ich alle Bauteile der Epiphone incl. Elektronik etc etc gegen die einer Gibson tausche....

ich denke, der preisunterschied scheint nichtmehr so gewaltig, wenn du alle diese änderungen erstmal durchgeführt hast. das mit dem holz ist die eine sache, der kleinkram summiert sich aber auch. neue tonabnehmer, neue hardware, wie sieht es mit dem binding, dem sattel und den inlays aus (was wohl unter die von dir erstmal unbeachtete optik fällt)?

addier den einbau hinzu und plötzlich wäre deine "günstige" epiphone recht nah an gibsonpreisen dran...
 
ich denke, der preisunterschied scheint nichtmehr so gewaltig, wenn du alle diese änderungen erstmal durchgeführt hast. das mit dem holz ist die eine sache, der kleinkram summiert sich aber auch. neue tonabnehmer, neue hardware, wie sieht es mit dem binding, dem sattel und den inlays aus (was wohl unter die von dir erstmal unbeachtete optik fällt)?

addier den einbau hinzu und plötzlich wäre deine "günstige" epiphone recht nah an gibsonpreisen dran...

Binding dürfte bei beiden Herstellern aus Kunststoff sein, ein Graphitsattel liegt irgendwo bei 10 € und die Inlays sind auch bei Standard-Gibsons nicht aus echtem Abalone (korrigiert mich, wenn ich mich irre), aber selbst wenn kommst Du bei einem kompletten Umbau einer Epi Standard weit billiger weg. Meine Standard mit Seymour Duncans, kompletter Gibson Hardware (TOM, Alu Stop-Tailpiece), Kluson-Locking Tunern, ordentlichen Potis und komplettem Abrichten und Einstellen durch den Gitarrenbauer lag irgendwo bei 800 €.
 
Abrichten und Einstellen durch den Gitarrenbauer lag irgendwo bei 800 €.

auch der komplette einbau? für einen neuen PU in meiner les paul habe ich ja knapp 30 euro arbeitszeit gezahlt.

aber 800 € klingt doch ganz anders als die 400, die eine epi so im durchschnitt kostet. ne gibson ganz ohne schnickschnack gibt es ja auch schon für 999.-.

aber natürlich kommt man nur näher ran, der ganze faktor holz war ja aus der rechnung aussen vor. vom gibson-"voodoo" ganz zu schweigen....;)
 
Vieles wurde ja schon gesagt, ich greife jetzt noch ein paar Sachen auf:

  • Holzauswahl: wie erwähnt, wird bei Epiphone das Holz verwendet, das gerade auf Lager ist. Das bedeutet: regional in Asien wachsende Mahagoni-Arten und Erle. In der tschechischen Produktionsstätte tippe ich mal vorzugsweise letzteres. Nun, Mahagoni ist nicht gleich Mahagoni. Das ist ja letztendlich nur ein Oberbegriff für die verschiedensten Sorten ( der Biologe wird es wohl besser einteilen können ;) ) mit mehr oder weniger tauglichen Klangeigenschaften für den Instumentenbau. Da sind die Vorgaben von Gibson an die Zulieferer schon enger und strenger. Gleiches gilt wohl für Elektronik und Hardware. Da haben sie offensichtlich keine Stammzulieferer, sondern kaufen von verschiedenen ein. Da könnte mal Lightmanager seine Epis checken, ob die alle z.B. Potis von der gleichen Firma haben oder ob die voneinander abweichen. Hab da ein paar Unterschiede in dunkler Erinnerung. Gibson verwendet eigentlich immer CTS-Potis.
  • Anzahl der Holzteile, aus denen die Gitarre besteht. Bei Gibson ist es im Moment noch so, daß bei der Standard ein einteiliger Mahagoniboden und eine zweiteilige Ahorndecke verwendet werden. Bei der Classic Serie sind es mittlerweile auch schon zweiteilige Mahagoniböden. Prinzipiell ist dabei keinerlei Soundqualitätsverlust zu erwarten, wenn beide Teile den gleichen Trocknungsgrad und eine ähnliche Struktur / Maserung aufweisen, die Schwingungen sich also im ähnlichen Bereich ausbreiten. Übrigens: in Amerika sollen auch zwischenzeitlich mal Gibson Standards mit zweiteiligen Mahagoniboden aufgetaucht sein. Bei Epiphone habe ich schon viele LPs gesehen, die einen mehrteiligen Korpus hatten, bei deckenden LAckierungen sieht man gar nicht, wie viele Teile darunter stecken. Bei Gibson garantierte zumindest die Werbung bisher immer den einteiligen Mahagoniboden. Darauf vertrauen kann man, wie oben gelesen, auch nicht immer. In Deutschland habe ich noch keine Gibson Standard mit Stückel-Mahagoni gesehen.
  • der Trocknungsgrad der Hölzer. Die Hölzer heute sind alle in der Kammer getrocknet. Es gibt wohl kaum noch Planken, die von Natur Dekaden vor sich hintrocknen. Das muß heutzutage schnell gehen. Evtl. gibt es noch Restbestände für den Custom Shop. Ob jetzt der Trocknungsprozess bei Gibson oder Epiphone sorgfältiger abläuft, läßt sich nicht genau sagen, eventuell sind aber Mutmaßungen in die Richtung erlaubt, die im Zusammenhang mit der Lackierung stehen:
  • die Lackierung: Gibson verwendet Nitrolacke, Epiphone Polylacke ( oder ähnliche Kunststofflacke, auf jeden Fall nicht standardmäßig Nitrolacke ): Nitrolacke sind für gewöhnlich schwerer zu verarbeiten als Polylacke und ähnliches. Man sollte für Nitro immer mehrere superdünne Schichten auftragen und zwischen bearbeiten. Durch die zusätzlich wegen der gesundheitsschädigenden Auswirkungen erforderlichen Auflagen ( die es auch mittlerweile in vielen Ländern in Fernost gibt ) und die zusätzlichen Arbeitsschritte kostet das wesentlich mehr Geld. Von den großen Firmen leistet sich das eigentlich nur noch Gibson USA und Fender USA. Die Polylacke werden einfach in ein paar Schritten drüber gekleistert und fertig. Auch das Polieren von Nitrolacken hat es in sich.
Was das jetzt mit dem Holz und dem Trocknungszustand zu tun hat?

Auch wenn dem Nitrolack gewisse Weichmacher zugemischt werden, härtet der Nitrolack über Jahre hinweg erst zum Maximum hin aus. Er hat dann etwa den Härtegrad ( variierend ) von Glas und sinkt zusätzlich noch etwas ins Holz ein. Er geht sozusagen eine stärkere Verbindung mit dem Holz ein, im Gegensatz zu Polylacken, die einfach wie ein Mantel darüber liegen.
Das Holz kann mit Nitro besser schwingen im Gegensatz zu Polylacken, die einfach so drüber liegen. -duck und weg-
Arbeitet nun das Holz, aufgrund eines mäßigen Trocknungsgrades nach, kann es nun vorkommen, daß starke Risse entstehen ( >es entstehen die oft bei Gibson um die Halspartie herum gesichteten kleinen Haarrisse im Lack, die fälschlicherweise als Verarbeitungsfehler von Gibson bezeichnet werden< ( dieser Teil >...<= Quelle: hoss33 )
Man macht sich das im übrigen begrenzt bei den Aged Modellen des Custom Shop und bei den Relics der Fenders zu Nutze. Hierbei ist das Holz jedoch bereits in einem großartigen Ablagerungszustand. Der Lack wird noch künstlich auf die kleinen Haarrisse am gesamten Korpus getrimmt.

Polylacke sind jetzt nicht so empfindlich, werden nie so hart wie Nitro und besitzen ebenfalls Weichmacher. Sie tolerieren dadurch auch besser etwas schlechter abgelagertes, noch arbeitendes Holz. Deshalb ist wohl davon auszugehen, daß der Trocknungsaufwand bei mit Nitro lackierten Hölzern ( z.B. bei Gibson ) größer ist, als bei anderslackierten Epiphone Gitarren, um solchen Schäden oder Schönheitsfehlern vorzubeugen.

Wie gesagt, über die Dauer der Prozedur und Trocknungsqualität bei Epiphone und Gibson weiß ich nichts konkretes. Es geht lediglich darum, daß die Verarbeitung von Nitrolacken eine geringeres Toleranzfenster erfordert.

Das Holz und das ganze drumherum um das Holz, also Verarbeitung, Trocknung, Auswahl sind also der große Knackpunkt.

Mit der richtigen Hardware und den richtigen Pickups und Elektronikteilen kann man eine gute Epiphone Basis veredeln, wenn aber bei der Gibson dann wirklich die besseren Hölzer verwendet werden ( gab da auch schon genügend schlchte Hölzer ), dann holt man das nie mehr restlos mit den anderen Teilen auf. Man kann aber nahe ran kommen und die Lücke zwischen den beiden sehr eng machen bzw. auch mal schließen. Die Frage ist halt die Relation und der Aufwand dahinter und ob sich das finanziell lohnt. Das muß halt jeder für sich selber entscheiden.

Von dem oftmals kommenden Spruch "bau in deine Epi halt Gibson Pickups ein und du bist gleichauf" halte ich nicht viel.


 
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Mit der richtigen Hardware und den richtigen Pickups und Elektronikteilen kann man eine gute Epiphone Basis veredeln, wenn aber bei der Gibson dann wirklich die besseren Hölzer verwendet werden ( gab da auch schon genügend schlchte Hölzer ), dann holt man das nie mehr restlos mit den anderen Teilen auf. Man kann aber nahe ran kommen und die Lücke zwischen den beiden sehr eng machen bzw. auch mal schließen. Die Frage ist halt die Relation und der Aufwand dahinter und ob sich das finanziell lohnt. Das muß halt jeder für sich selber entscheiden.
Von dem oftmals kommenden Spruch "bau in deine Epi halt Gibson Pickups ein und du bist gleichauf" halte ich nicht viel.
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Ich denke diesen Ausführungen ist nichts mehr hinzuzufügen! :great:

..außer vielleicht, dass auch PRS für seine, nicht ganz billigen, Gitarren Polylacke verwendet und die guten Stücke trotzdem extrem sahnig klingen und schwingen.
 
Wer bereit ist €3500.- aufwärts für eine VOS auzugeben kauft sicher nicht nur eine Gitarre sondern auch ein Stück Geschichte und Mytos.

Eine USA Paula würde ich mir nicht holen - da gibts Alternativen. Der Customshop bleibt für mich der Ort der Originale !

Epi ist einfach die "Einstiegsdroge" für VIELE Gibson Fans - aber aufrüsten bringt es sicher auf länger Sicht NICHT !

Seht euch mal auf Hoss`s HP um und lest euch mal ein - und dann geht in den Keller um zu weinen ! Ich denke, wenn man mal so eine Göttin besitzt erkennt man auch den Wert - und dann gehts nicht mehr ums Geld !

lg,NOMORE
 
Ich denke diesen Ausführungen ist nichts mehr hinzuzufügen! :great:

..außer vielleicht, dass auch PRS für seine, nicht ganz billigen, Gitarren Polylacke verwendet und die guten Stücke trotzdem extrem sahnig klingen und schwingen.

Man könnte auch sagen: sie schwingen und klingen TROTZ der Polylacke sahnig. :D
Der Lack ist wirklich unverwüstlich. Hab meine jetzt 5 oder 6 Jahre und es ist gerade mal ein 0,5 mm kleiner "Dong" auf der Rückseite von der Gürtelschnalle drinnen. Aber ab und zu empfinde ich die Hochglanzlackierung und die Beizung der Riegelahorndecke schon fast ein wenig zu aufdringlich.

Weißt Du zufällig, ob das neue Satin Finish jetzt Nitrolack ist?


@NOMORE: die US-Standards sind schon okay. Da kann man schon mal eine herausragende herausfischen. Nicht jeder ist gleich bereit, 3500 € für eine Gitarre auszugeben, wenn man sich mit 1/3 auch schon zufriedenstellen kann.
 
Man könnte auch sagen: sie schwingen und klingen TROTZ der Polylacke sahnig. :D
Der Lack ist wirklich unverwüstlich.

So könnte man auch sagen ;)

Ich find das auch das Schöne an den Dingern, die kann man gegen ne Wand pfeffern und sie sehen imme rnoch aus wie neu.:D

Weißt Du zufällig, ob das neue Satin Finish jetzt Nitrolack ist?

Ja, weiß ich...in der aktuellen Gitarre&Bass ist ein Test der Singlecut Satin und da ist von hauchdünnem Nitrolack die Rede. Ich hab so das ungute Gefühl, dass sich die über kurz oder lang zu mienen anderen Gitarren gesellen wird..
 
ich habe eine Epiphone Les Paul Custom mit handgefertigten Custom Pickups drin (nachträglich reinbauen lassen).
Nen Freund von mir hat dei Gibson les Paul Standard und ich muss sagen das sich meine Epi vor der Gibson nicht verstecken brauch... Denke mal bei Gibson zahlt man auch viel den namen, da die leider auch oft Verarbeitungsfehler aufweisen. Für das gleiche Geld kriegt man meiner Meinung nach wesentlich bessere Gitarren von PRS oder ESP (eclipse z.B)
 
Nun gut ich finde es wird schon seine Gründ haben warum Gibson so teuer ist aber mal erlich... P-94 pick ups in die Epiphone und gut ist oder nicht?
 
Für das gleiche Geld kriegt man meiner Meinung nach wesentlich bessere Gitarren von PRS oder ESP (eclipse z.B)
Aber es ist eben keine Gibson. Es gibt kaum einen Hersteller, der eine solche Tradition im Rock 'n' Roll hat wie Gibson.
Das kann man imho ganz gut mit Autos vergleichen: Man kann - wenn man unverhältnismäßig viel Geld reinsteckt - einen Golf schneller machen wie einen Porsche.
Ein Porsche (entspricht hier Gibson) ist ein Traumwagen, hat Geschichte, und bleibt für viele Normalsterbliche ein Traum.
Ein Golf (hier ne Gibson Copy) ist und bleibt ebendies. Nicht das Original.
Eine Gibson ist nicht die weltbeste Gitarre, aber Sie hat Flair wie wenige, und dafür zahlt man drauf.
Gruß,
Dainsleif
 
Durch die zusätzlich wegen der gesundheitsschädigenden Auswirkungen erforderlichen Auflagen ( die es auch mittlerweile in vielen Ländern in Fernost gibt ) und die zusätzlichen Arbeitsschritte kostet das wesentlich mehr Geld.

Ehrlich? Das wäre mir neu...war doch letztens erste eine Delegation aus China, Thailand und Vietnam bei uns, die mir beim essen ganz munter erzählt haben das man in diesen Ländern das Wort Gewerkschaft und Arbeitsschutz nicht kennt.
Aber wenn du das sagst wird es wohl stimmen die Rep. Pkt sprechen ja für dich :D ;) .
 
Auch wenn dem Nitrolack gewisse Weichmacher zugemischt werden, härtet der Nitrolack über Jahre hinweg erst zum Maximum hin aus. Er hat dann etwa den Härtegrad ( variierend ) von Glas und sinkt zusätzlich noch etwas ins Holz ein. Er geht sozusagen eine stärkere Verbindung mit dem Holz ein, im Gegensatz zu Polylacken, die einfach wie ein Mantel darüber liegen.
Das Holz kann mit Nitro besser schwingen im Gegensatz zu Polylacken, die einfach so drüber liegen. -duck und weg-
Arbeitet nun das Holz, aufgrund eines mäßigen Trocknungsgrades nach, kann es nun vorkommen, daß starke Risse entstehen

Genau, duck und weg :D Ich glaube inzwischen wirklich eher dass der zunehmende Härtegrad und auch die Lackrisse die Nitro jenseits der 50 Jahre dann doch häufig bekommt nur eines deutlich wird: Das Holz härtet noch nach. Was sich dann wiederum im besseren Sustain widerspiegelt, je härter desdo besser, desdo weniger Schwingungen gehen durch das Holz flöten. Das Problem bei Polylack dürfte eher die nahezu komplett Versiegelung sein, E- und PU Fächer ausgenommen, dadurch dürfte eine Nachhärtung des Holzes nur dort stark möglich sein. Der Hals ist natürlich dann die krasseste Problemzone, da darf fast nichts mehr trocknen ;) Vorteil: Der Hals dürfte sich bei Polygiten weniger oft unbehebbar verziehen. Weil obendrein Polylackierte Giten dann wirklich noch "zu schnell" getrocknet wurden, oder aus schlechterem Holz bestehen schwingt das Holz besser, klaut den Saiten die Schwingungen was es gerade so wenig wie nötig tun sollte. Daran kann man wiederum die Qualität einer schlechten Poly Gite deutlich erkennen, sie ist trocken gespielt derbe laut und hat kaum Sustain. Bei Nitro Lackierten kann man da noch auf Besserung hoffen, wenn einem die Dekaden nichts ausmachen die man dafür warten muss :D Das ganze dürfte auch erklären warum ein hartes Stoptail (aus Leichtmetall) mehr Sustain verspricht, da wandert weniger unnötig ins Holz, ebenso die kuriositäten warum es doch Paulas mit nicht Mahagonihälsen gibt die gut klingen und enorme Brillianz besitzen. Vom vergammelten BumbleBee Schwachsinn brauchen wir aber nicht reden, keine Sorge, der sollte aber kein Kaufargument sein.

Trotzalledem, hinkt die EPI umlabel Sache enorm, für eine neue gute EPI + allem was man aufmotzen müsste, da kommt man preislich schon in Regionen wo es billige Gibson Alternativen gibt. Aufs Aussehen soll es ja angeblich nicht ankommen ;) Dumm ist eben nur die Holzgeschichte, 2-3 teilige Mahagonibodys, evtl sogar Sandwich und dann noch schlechtenfalls ein 2 teiliger Hals.. und dann noch in Poly getunkt ;)
Und wenn es doch darauf ankommt, kann man gleich auf hübsche Japanerinnen, meinetwegen auch aus dem Hause Epi umlenken. Die vom P/L Verhältnis deutlich besser wie teurere Gibsons sind, diesen aber technisch und teils auch optisch das Wasser reichen können.
 
Ehrlich? Das wäre mir neu...war doch letztens erste eine Delegation aus China, Thailand und Vietnam bei uns, die mir beim essen ganz munter erzählt haben das man in diesen Ländern das Wort Gewerkschaft und Arbeitsschutz nicht kennt.
Aber wenn du das sagst wird es wohl stimmen die Rep. Pkt sprechen ja für dich :D ;) .

China, Thailand und Vietnam vielleicht noch nicht, aber z.B. in Tschechien und Korea werden auch Epiphones gebaut. Und dort gibt es mittlerweile dem Westen "angepasste" Arbeitsschutzmaßnahmen. :)

Pleasure Seeker schrieb:
Das Holz härtet noch nach. Was sich dann wiederum im besseren Sustain widerspiegelt, je härter desdo besser, desdo weniger Schwingungen gehen durch das Holz flöten. Das Problem bei Polylack dürfte eher die nahezu komplett Versiegelung sein, E- und PU Fächer ausgenommen, dadurch dürfte eine Nachhärtung des Holzes nur dort stark möglich sein. Der Hals ist natürlich dann die krasseste Problemzone, da darf fast nichts mehr trocknen

Holz trocknet noch nach, bzw. "arbeitet", sollte es noch zuviel Restfeuchtigkeit haben, der ( Nitro-) Lack härtet nach. Ein Nitrolack härtet erst nach vielen Jahren komplett aus. Es dauert einige Zeit, bis die chemischen Reaktionen bzw. die Polymerisation, die auch hier stattfindet, abgeschlossen ist.

Die eben, zumindest bei Experten ( jetzt werden wieder viele Voodoo schreien ) anerkannte Besonderheit ist, daß der Nitrolack mit der Zeit in das Korpusholz einsackt. Man kann sich nun wohl gut vorstellen, daß ein so eingesackter Lack, der dann dazu noch aushärtet, eine sehr enge Beziehung zum Holz eingeht ( :rolleyes: ) und quasi mit dem Holz als eine Einheit mitschwingt.

Polylacke polymerisieren, wie es der Name sagt, recht schnell aus. Das ist ein gezielter Vorgang und wird auch noch forciert vorangetrieben. Der Lack hat also eigentlich gar keine Zeit, allzuweit ins Holz vorzudringen.

Dementsprechend bleibt der Kleister halt außen als Hülle drumherum, was ja nicht zwangsweise eine schlechte Gitarre oder eine schlechtschwingende daraus machen. Wenn der Lack fachgerecht und vor allem in mehreren Schichten superdünn aufgetragen wird, dann wird das Ergebnis wahrscheinlich super sein. Bei einem niedrigen Grundbudget gehe ich aber mal davon aus, daß der Lack halt nicht in mehreren Schichten aufgetragen wird.

Es muß ja nicht zwangsweise Nitrolack sein. Es gibt genügend Beispiele von Herstellern, die auch gutklingende Gitarren mit Poly-Lacken zustande bringen. Die oben genannten PRS sind das beste Beispiel.

Man darf die Sache mit der Lackierung auch nicht überbewerten. Das sind Details und ich habe Nitrolacke auch nur deshalb erwähnt, weil die etwas aufwändigere Verarbeitung seinen kleinen Teil an den materiell messbaren Mehrkosten bei der Produktion beiträgt. Zu meinen, den verwendeten Lack heraushören zu können, halte ich für arg vermessen.

Finde den Nitrolack schöner. Er hat etwas holzigeres an sich und gibt der Gitarre nicht das Aussehen und das Gefühl eines Karamel-Bonbons. Sieht einfach unaufdringlicher aus.

Zum Holz noch:

Meiner Meinung nach könnte man die Allgemeinqualität der Gitarre bezogen auf das Holz mit ein paar Einsparungen an der einen und gleichzeitigen Investition an anderer Stelle steigern.

Würde man bei Epiphone auf Riegelahorndecken oder Furniere in Riegelahornoptik verzichten, bzw. auf irgendwelche Features wie aufwändige Inlays, Bindings oder ähnliches, dann könnte man das Budget sinnvoll in die Verwendung von soliden Klanghölzern ( dann halt mit ungeriegelter Ahorndecke ) investieren.
Bei gleichzeitiger Anhebung der Preise um ca. 10-15 % ( was bei Epiphones mal 50-70 € ausmachen würde ), dies in Elektronik und Hardware reinstecken, könnte man dann wirklich gute und vor allem besser ausbaufähige Gitarren produzieren. Die lägen dann trotz alledem noch weit unter Gibson Preisen.

Daß dies marketingtechnisch reines Wunschdenken von mir ist, eine grundsolide, gutklingende, aber schlichte Gitarre anzubieten, ist mir klar. Epiphone soll halt erschwingliche 1:1 Kopien der "großen" Gibsons anbieten. Der Gitarrist, der auf ein gutes Arbeitsgerät wert legt, würde es aber danken.

Dies wird aber vobn anderen schon sehr gut in der Praxis umgesetzt. Man muß sich nur mal die formidablen, aber schlicht gehaltenen PRS SE Modelle ansehen. Die liegen im Preisbereich von Epiphone, sind optisch nicht zu aufgedonnert, aber es werden gute Hölzer und Hardware / Elektronik verwendet.
Für mich in Teilbereichen die Alternative zu Epiphone, wenn man auf die 1:1 Optik in Bezug zu Gibson verzichten kann.
 
Ich glaube ich korriegiere mich zum oben genannten noch etwas, die Lautstärke ist nicht ausschlaggebend für die schlechte Gite, ich denke eher es ist ein zu krasses Schwingungsverhalten des Bodys. Meine Epi vibriert beim spielen stärker als meine Ede, hat aber weniger Sustain und Matscht, leider.

Daher gefällt mir der Begriff Tonholz auch nur bedingt, eine E-Gitarre ist keine Akkustikklampfe. Tja, wie kommt der typische Paula Klang dann zusammen? Die kurze Mensur spielt eine hübsche Hauptrolle neben dem Verbund von gut getrocknetem wenig schwingungsaufnehmendem Holz, je dicker desdo besser. Das Cutaway gibt's in ähnlicher Form auch bei Fender, so wichtig scheint es nicht zu sein, wenn es auch die Stabilität (zur geringer Holzschwingung) an den Basssaiten verstärken dürfte.

Wo wir wiederum bei den Epis wären, ich denke ebenfalls der Holzmischmasch, sei er auch übelst zusammengepappt, wäre nicht so dramatisch, wenn es denn gutes Holz wäre. Aber alleine schon die ungenauen Herstellerangaben ob's nun Erle oder Mahagoni ist, halte ich nicht unbedingt für Kundenfreundlich. Wie man im Gitarrenbau Erle behandelt damit sie nicht verschimmelt ist mir unklar, das jenes Holz aber in der Härte deutlich von Mahgoni abweicht um so klarer, was einen Teil des Gibson-Fender Klangunterschiedes ausmachen dürfte :D
Beim Thema Holz ist aber auch das Griffbrett nicht zu vernachlässigen, bei jedem gegriffen gespieltem Ton spielt das natürlich auch eine nicht unerhebliche Rolle.

Eine ordentlich aus gutem perfekt getrocknetem Mahagoni gebaute Paula von Epi, mit ausgetauschten PUs, und anderem festerem Bundmaterial (das von meiner ist irgendein weicher Müll und ich bin nicht der einzigste der das Problem hat ;) ), normaler Gibson (oder sonstiger Qualitäts-) Hardware und Elektronik würde ich dennoch mal gerne anspielen. Aber wie schon gesagt, für all das Geld was man reinstecken müsste, wenn das Holz denn mal perfekt ist, kann man locker bis 300€ draufzahlen und sich dafür gleich eine billige Gibson oder eine japanische Kopie kaufen, bei denen die Streuungen der Qualität dann doch kleiner sein dürften. Und rein optisch braucht man über Epi nicht diskutieren, manchen gefällt's, andere finden die echten Fehlentscheidungen in Sachen "kopieren vom Original" einfach nur abstoßend, wobei das nicht nur aus reinen Kostengründen gemacht wird, eine Epi soll eben nunmal billiger wie eine "echte" aussehen.
 

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