Mit welchen Gesangslehrern seid ihr zufrieden?

  • Ersteller ColeClark
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Rischdisch, er kann es höchstens lehren ;)

Spass beiseite - ein Lehrer kann immer nur die Schüler dabei unterstützen, dass sie selber lernen. Lernen müssen sie aber wirklich selber, das kann ihnen niemand abnehmen. Und, wie Bell* schon sagte - wenn der Schüler nicht will (bzw, sie schrieb, wenn er kein Talent habe), kannst Dir als Lehrerin die Haare ausraufen, Dich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln - es wird nichts weitergehen.

Das war genau das, was ich damit sagen wollte, liebste Moni. Darum war auch ein Smilie hintendran :p
 
o.k. Bell, finde deine Ausführungen zu Rock interessant :) Ist für mich schon eine ganz andere Welt, aber finde so einen Blick über den Zaun spannend; obwohl: meins wärs nicht, beim singen in Kauf nehmen, sich dabei die Stimme zu ruinieren, bin da definitiv nicht risikofreudig genug. Aber jeder wie er will! (Und by the way: die Stimme ruinieren kann man sich natürlich auch mit klassischem Gesang, aber da sind dann i.d.R. technische Fehler oder eine Stimmübernutzung die Ursache und nicht die Stilrichtung an sich)

es gibt viel weniger "richtig" oder "falsch" (was mit ein Grund war, warum mich die klassische Singerei so genervt hat (...)

Wobei man dazu sagen muss: gewisse Regeln beim Singen können auch sehr nützlich sein! Gerade für Anfänger ist es oft hilfreich, wenn sie einen sicheren Rahmen haben, innerhalb dem sie sich bewegen können. Dass es Leute gibt, die einen solchen Rahmen nicht wollen ist klar, aber diese werden dann auch nie den klassischen Gesang wählen.

Und was ich auch mal ganz klar sagen möchte: ich fühle mich beim klassischen Singen nie nie nie eingeengt!!! Ganz im Gegenteil, ich fühle mich nie so frei und "authentisch" wie wenn ich singe! Und das nicht nur bei Auftritten, wo man ohnehin nicht mehr an die Technik denkt, sondern auch beim üben zu Hause und auch im GU wo naturgemäss am meisten korrigiert und geackert wird.
Meine GL achtet dann auch sehr darauf, dass trotz aller "technischer Disziplin" ;) sich die Stimme völlig entfalten, frei fliessen kann.
Man darf nicht vergessen: die Technik ist nur das Werkzeug und nicht das Ziel in der klassischen Gesangsausbildung!


Im übrigen finde ich, daß ihr von einem Gesangslehrer, der ja in aller Regel nicht gerade üppig verdient, ganz schön viel verlangt.

Finde ich nicht.
Und so schlecht verdienen tun zumindest die klassischen GL bei uns nicht (duchschnittlichen im Bereich von CHF 80.- bis 120.- pro 60 min GU). Wenn man da einen halbanständigen Schülerstamm hat, bleibt auch nach allen Abzügen wohl noch genug, dass man ohne grössere Probleme davon leben kann, umso mehr als dass viele GL daneben auch noch Gesangsauftritte haben, also noch Gagen dazu kommen.

Eine hohe fachliche, didaktische und pädagogische Kompetenz, jahrelange Erfahrung, eine super Persönlichkeit ... die eierlegende Wollmilchsau sozusagen. Das halte ich für völlig überzogen.

Wieso? Wenn ich für etwas gutes Geld ausgebe (das bei mir leider auch nicht auf den Bäumen wächst), darf ich doch auch einen Gegenwert dafür erwarten! Selbstverständlich ist für mich dabei, dass ich auch meinen Teil dazu beitrage, will heissen, mich an die Anweisungen des/der GL halte und viel übe. (Was beides für mich persönlich allerdings nicht eine lästige Pflicht sondern Vergnügen pur ist :))

Bei der "Erfahrung" erwarte ich nicht, dass ein GL schon unbedingt jahrelang unterrichtet haben muss, sondern viel mehr, dass auch der Pädagoge bereit ist, an seinen Schülern zu lernen und Erkenntnisse daraus in seinen weiteren Unterricht einfliessen zu lassen. Nur so ist die Erfahrung für den Schüler nutzbringend. Wenn ein GL stur und mit Scheuklappen sein Ding durchzieht, nach 20 Jahren noch genau gleich unterrichtet wie am ersten Tag: ojeh!

Und zur "Super Persönlichkeit": der GL soll sich nicht verbiegen müssen, damit er für jedermann die passende Art hat, er soll so sein wie er ist, für die einen Schüler stimmts, für andere halt nicht; das ist doch völlig normal.

Und ich habe ja geschrieben, dass das für mich die Kriterien sind, die den optimalen GL ausmachen. Dass in der Realität durchaus der eine oder andere Abstrich in Kauf genommen werden muss, ist klar.

Obwohl: ich für mich kann glaub sagen, dass man manchmal tatsächlich das Glück haben kann, auf den/die für sich selbst optimale(n) GL zu treffen :) Die gibts nicht nur im Märchen, man muss sie nur finden ;)

Außerdem sollte man die Verantwortung für sich selbst nie, nie, nie an der Garderobe abgeben und in jemandes Hände legen. Das gilt selbstverständlich auch für das künstlerische Schaffen.

Ohne Zweifel! Wobei in konkreten Situationen während des GU (bei meiner jetzigen GL) gebe ich die Verantwortung oft ganz gerne ab. Das kann ich, weil ich damit bis anhin nur gute Erfahrungen gemacht habe und ihr zu 100% vertraue. Dass heisst aber nicht, dass mich die GL gesamthaft gesehen bevormunden würde, so was wäre weder ihre Art noch würde ich es zulassen. Sie ist im Gegenteil sehr darauf bedacht, ihren Schülern was in die Hand zu geben, womit diese dann selbstständig weiter arbeiten können und ist auch immer offen für Ideen von Seiten der Schüler. So ist garantiert, dass sich jede Stimme entsprechend ihrer Anlagen individuell entwickeln kann.
 
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Wenn man mal von der insgesamt relativ kurzen Folk-Phase absieht, habe ich mit ca. 18 angefangen, in Rockbands zu singen und mit ihnen aufzutreten. Anfangs Punkrock, später wurde es komplexer, es waren insgesamt viele Stilrichtungen dabei. Es gab damals überhaupt keine Lehrer für Populargesang. Meine Vorbilder hab ich mir selbst ausgesucht, den ganzen Tag Platten gehört, englische Texte selber rausgehört (gut, manchmal war man mit dem einen oder anderen GI befreundet, wir hatten z.B. eine Zeitlang einen amerikanischen Drummer in der Band, der beim Raushören geholfen hat), Songs, die mir gefielen, frei Schnauze nachgesungen. Ohne professionelle Anleitung. Die kam später.
Und meine Stimme hat das alles überlebt ! :eek:
Wie dem auch sei, ich bleibe dabei: Rock und Verschulung, das paßt irgendwie nicht zusammen. Hier ist ständig die Rede von Unis, Schulen, Lehrerausbildungen, pädagogischen Konzepten.... ich bin froh, daß ich noch die Freiheit gehabt habe, mir das ganz alleine anzueignen... aber das gibt es heutzutage wohl nicht mehr.

---------- Post hinzugefügt um 17:13:21 ---------- Letzter Beitrag war um 17:10:24 ----------

Du verlangst viel von Sängern,

Nein, das stimmt nicht. Ich verlange überhaupt nichts, das steht mir auch gar nicht zu.
 
Und meine Stimme hat das alles überlebt ! :eek:
Wie dem auch sei, ich bleibe dabei: Rock und Verschulung, das paßt irgendwie nicht zusammen. Hier ist ständig die Rede von Unis, Schulen, Lehrerausbildungen, pädagogischen Konzepten.... ich bin froh, daß ich noch die Freiheit gehabt habe, mir das ganz alleine anzueignen... aber das gibt es heutzutage wohl nicht mehr.

Hihi, wenn ich meine ersten Demos hör wundert es mich, dass ich noch ne Stimme hab. Die ist so robust wie eh und je :D

Das gibt es schon noch. Nur die Mentalität ist eine andere. Der Wille zum Ausprobieren und ernsthaft an sich selbst zu arbeiten ist oft nicht da, genauso wenig wie die Leute sich selbst zuzuhören scheinen. Eben deswegen schrob ich oben etwas vom "sich etwas lernen lassen" - was eben genau nicht funktioniert.
@Tonja: Ich glaube nicht dass ein Sänger wie Elvis oder John Lennon jemals seine Stimme riskiert hat durch seinen Gesangsstil oder den Musikstil den er gesungen hat - außer durch Überbeanspruchung. Es gibt zu viele Leute, die nach Jahren des Raubbaus ihre Stimme immer noch haben (Lemmy von Motörhead!), von daher können sie nicht alles falsch machen. Dass aber jemand, der sich dem klassischen Gesang und damit der Hochkultur verschrieben hat, eine solche Herangehensweise nicht gut heißt, ist für mich logisch. Ich fühle mich beim Singen vollkommen wohl, vor allem wenn ich so singe wie mir der Schnabel gewachsen ist. Nur brauche ich nicht durchgehend eine Anleitung, weil für mich kein Ideal existiert. Vielmehr versuche ich, meiner Stimme im Laufe der Zeit einige Facetten hinzuzufügen, die ich immer wieder aufs Neue entdecke. Es geht dabei auch nicht um die vollendete Beherrschung meiner Stimme, sondern darum, Menschen zu berühren und zu erfreuen (und dazu gehöre ich selbst).

Edit: Mir fällt hier im Board wirklich oft auf, dass Leute in den Glauben herkommen, Gesang bestehe aus Tricks, die man beherrschen müsse und tada! wird alles gut. Das meinte ich mit dem Willen zum Ausprobieren und an sich arbeiten, der fehlt.
 
Wenn ich mir vorstelle, wie Elvis mit Unterricht geklungen hätte...läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

Mir auch ;) Wahrscheinlich wäre ein Schmalzbariton dabei herausgekommen...
was ist eigentlich mit Sinatra ? Der sang ja ganz großartig, hatte aber keine Gesangsausbildung, weißt Du das zufällig ?

EDIT: jetzt bin ich doch neugierig geworden. Bei wikipedia steht:
"Frank Sinatra, der selbst nie eine professionelle Gesangsausbildung erhielt und nach eigenem Bekunden auch in späteren Jahren nur rudimentär Noten lesen konnte..."

Es hätte mich auch gewundert ;)
 
Elvis hat ja Ende der 50er schon eine schmalzige Art, Balladen zu singen, für sich entdeckt. Am Anfang seiner Karriere schätzte er aber sich aber völlig anders ein! Ich hab mal ein Zitat gelesen, wo er sich, was Balladen betrifft, als "mittelmäßig" oder so ähnlich bezeichnet hat. Fand' ich sehr ulkig.

Ich bezweifle es bei Sinatras Hintergrund, ehrlich gesagt. Wikipedia sagt, er habe nie Unterricht gehabt. Er war wohl auch eher der Typ, der "gemacht" hat und sich seine "Bildung" durch Zuhören erarbeitet hat. Darum reite ich auch immer wieder auf dem Zuhören herum - das liest man immer wieder bei berühmten Musikern :)
 
...von daher können sie nicht alles falsch machen.

Ich habe ja nie behauptet, dass jeder Rocksänger zwangsläufig seine Stimme ruiniert. Habe mir bis anhin dazu ehrlich gesagt auch nie Gedanken gemacht.
Ich habe lediglich aus dem was Bell geschrieben hat ("Rock ist nicht "gesund", Und wenn ein Schüler zu dir kommt, der growlen will ? Oder screamen ? lieber nicht unterrichten. Die meisten Stimmen machen das nicht lange mit" ) den Schluss gezogen, dass es für die Stimmgesundheit u.U. nicht immer förderlich ist.

Dass aber jemand, der sich dem klassischen Gesang und damit der Hochkultur verschrieben hat, eine solche Herangehensweise nicht gut heißt, ist für mich logisch.

Gar nichts ist da logisch, weil: du unterstellst mir schon wieder was.

Ich zitiere mich mal selber:

meins wärs nicht, beim singen in Kauf nehmen, sich dabei die Stimme zu ruinieren, bin da definitiv nicht risikofreudig genug. Aber jeder wie er will!

Ich spreche da ausschliesslich für mich selber. Was andere mit ihrer Stimme machen, wie und was sie singen, das ist doch zu 100% deren Sache. Weder heisse ich da was gut, noch verurteile ich was. Wie käme ich auch dazu?! Das "jeder wie er will" war dann auch völlig wertneutral gemeint und, sollte es so rüber gekommen sein, in keinster Weise zynisch!

Ich fühle mich beim Singen vollkommen wohl, vor allem wenn ich so singe wie mir der Schnabel gewachsen ist.

Ist doch super, wenn es für dich so stimmt! Und ja, Hauptsache, dass man sich wohl fühlt bei dem was man singt und wie man es singt. Genau so ist es nämlich auch bei mir. Wobei ich mich aber beim klassischen Gesang wohl fühle und der klingt jetzt halt mal nur gut, wenn die Stimme dafür ausgebildet ist/wird.

...geht dabei (...) darum, Menschen zu berühren und zu erfreuen....

Oh Himmel :eek: worum denkst du denn, gehts bei der klassischen Musik, wenn nicht auch genau darum :D

Mir fällt hier im Board wirklich oft auf, dass Leute in den Glauben herkommen, Gesang bestehe aus Tricks, die man beherrschen müsse und tada! wird alles gut.

Was ich auch ab und zu das Gefühl habe: dass hier manchmal etwas naive Vorstellungen vom singen zum Vorschein kommen. Liegt aber vermutlich daran, dass viele User hier noch sehr jung sind und einfach erst wenig Erfahrung mit allem haben. Finde ich jetzt nicht so schlimm ;)
Und falls du mit "Tricks" die technischen Fragen meinst, die gestellt werden(?): wenn jemand (vorerst) klassischen GU hat, dann ist es normal und verständlich, sich damit zu beschäftigen. Und "Tricks" sind es in diesem Fall ganz und gar nicht, sondern recht komplexe Abläufe, die man in intensiver Arbeit erlernen muss.
 
Ich möchte nur schnell eins klarstellen, liebe Tonja: meine Aussage "Rock ist nicht gesund" bezog sich auch, aber eben nicht nur auf das Singen. Ich meinte vielmehr die generelle "attitude", also das Aufsässige und Rebellische, für das Rockmusik zumindest mal gestanden hat, bevor sie glattgestriegelt, gezähmt und akademisiert wurde. Da gehörten Drogen dazu, wilde Partys, ein exzessiver Lebensstil.... das war alles nicht so gesund ;)
Rockgesang heißt nicht, daß alle angehenden Rocksänger screamen oder growlen. Manche tun es nie.
Trotzdem, es ist immer eine Gratwanderung, sowohl für mich selbst als auch für meine Schüler: wieviel kann ich ihnen zumuten, wo muss ich verantwortungsvoll sein und "Stopp!" sagen ? Ist manchmal gar nicht so einfach.
 
Nein, das stimmt nicht. Ich verlange überhaupt nichts, das steht mir auch gar nicht zu.

Hm. Vielleicht war die Wortwahl ungeschickt. Ich habe im Hörprobeneck anhand der Kritiken schon sehr stark den Eindruck bekommen, dass Deine Anforderungen an Sänger allgemein sehr hoch sind.

ich bin froh, daß ich noch die Freiheit gehabt habe, mir das ganz alleine anzueignen... aber das gibt es heutzutage wohl nicht mehr.

Heute hat man, theoretisch, die Wahl. Allerdings, meinen Beobachtungen nach, gibt es schon oft eine Tendenz zur erlernten Hilflosigkeit - eben weil ohne irgend einen Schein in der Hand eine qualifizierte Anstellung oft unmöglich ist (die hauptsächlich bezogen auf Handwerk/Industrie; Künstler scheinen mir da einen leichten Vorteil zu haben, weil Kunstgewerbe ohne formale Ausbildung rechtlich möglich ist, sind aber faktisch wohl auch durchaus mitbetroffen)

BuddyPolly schrieb:
Nur die Mentalität ist eine andere. Der Wille zum Ausprobieren und ernsthaft an sich selbst zu arbeiten ist oft nicht da, genauso wenig wie die Leute sich selbst zuzuhören scheinen. Eben deswegen schrob ich oben etwas vom "sich etwas lernen lassen" - was eben genau nicht funktioniert.

Ja, das ist es wohl - der Wille oder das fehlende Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten. Das wird uns hier in D oft aberzogen.
 
Hm. Vielleicht war die Wortwahl ungeschickt. Ich habe im Hörprobeneck anhand der Kritiken schon sehr stark den Eindruck bekommen, dass Deine Anforderungen an Sänger allgemein sehr hoch sind.

Im Ernst ?? :eek:
Du liebe Zeit.... nun, wie gut, daß meine Anforderungen in erster Linie an mich selbst sehr hoch sind. Sonst würde ich in dem Business keine zwei Wochen bestehen können....
aber man sollte schon differenzieren zwischen "Sänger" und "jemand, der singt". Der erste muss es können, der zweite nicht.
 
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Ich habe ja nie behauptet, dass jeder Rocksänger zwangsläufig seine Stimme ruiniert. Habe mir bis anhin dazu ehrlich gesagt auch nie Gedanken gemacht.
Ich habe lediglich aus dem was Bell geschrieben hat ("Rock ist nicht "gesund", Und wenn ein Schüler zu dir kommt, der growlen will ? Oder screamen ? lieber nicht unterrichten. Die meisten Stimmen machen das nicht lange mit" ) den Schluss gezogen, dass es für die Stimmgesundheit u.U. nicht immer förderlich ist.

Ok, dann war das mißverständlich.

Gar nichts ist da logisch, weil: du unterstellst mir schon wieder was.

Ich unterstelle dir gar nichts, mir leuchtet nur ein dass jemand, der singen im Unterricht lernt, manche Extremtechniken und Stile zu riskant finden mag ;)
Es IST auch mitunter riskant. Ich kenn ein paar Leute, die sich die Stimme zerschossen haben.


Oh Himmel :eek: worum denkst du denn, gehts bei der klassischen Musik, wenn nicht auch genau darum :D

Per definition darum, gut und technisch richtig zu singen - oder nicht? Dieser Anspruch fällt bei Rockmusik weg. (Aber nicht alle Rockmusik bzw. Rockgesang ist deshalb anspruchslos, bevor sich da jetzt wer dran aufhängt^^).

Was ich auch ab und zu das Gefühl habe: dass hier manchmal etwas naive Vorstellungen vom singen zum Vorschein kommen. Liegt aber vermutlich daran, dass viele User hier noch sehr jung sind und einfach erst wenig Erfahrung mit allem haben. Finde ich jetzt nicht so schlimm ;)
Und falls du mit "Tricks" die technischen Fragen meinst, die gestellt werden(?): wenn jemand (vorerst) klassischen GU hat, dann ist es normal und verständlich, sich damit zu beschäftigen. Und "Tricks" sind es in diesem Fall ganz und gar nicht, sondern recht komplexe Abläufe, die man in intensiver Arbeit erlernen muss.

Das war nicht auf Unterricht gemünzt. Mir kommt es so vor, als ob viele die hier her kommen denken, singen bestehe nur aus "Tricks", die man ganz einfach lernen kann. Vom Prinzip her wie wenn man ein Lösungsbuch für ein Computerspiel hat: Gehe hier links, haue da drei Gegner um, dreh dich drei mal im Kreis, mission complete. Andere überinterpretieren alles, setzen sich aber nicht wirklich gesanglich mit der Materie auseinander und finden heraus, was für sie funktioniert.

Edit: Ou blöd, da hat was beim zitieren nicht hingehauen! Ist das so lesbar, oder soll ichs neu verfassen?
 
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Meine Aussage vom "ungesunden Rock" muss ich jetzt ein wenig relativieren. Gestern nacht habe ich mir auf einem spanischen Sender einen Konzertmitschnitt von Iron Maiden aus den Achtzigern angeschaut. Das Konzert war Hammer. Und Bruce Dickinson sah muskulös und durchtrainiert aus, ebenso der Rest der Band. Er ist allerdings (oder war?) fast ein Profi im Fechten. Das schließt wohl einen allzu wilden Lebensstil aus. Ohne sportliche Betätigung hält man so eine Show nicht durch. Meine Herren, das nenne ich Kondition ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das so lesbar, oder soll ichs neu verfassen?

Nein lass nur, komme schon draus ;)

Andere überinterpretieren alles, setzen sich aber nicht wirklich gesanglich mit der Materie auseinander und finden heraus, was für sie funktioniert.

Dem kann ich zustimmen. Gibt hier solche bei denen habe ich den Eindruck, das Singen spielt sich mehrheitlich in ihrem Kopf ab. Sie gehen vieles nur theoretisch an und wirken dabei oft etwas desorientiert und verunsichert.

Ich unterstelle dir gar nichts, mir leuchtet nur ein dass jemand, der singen im Unterricht lernt, manche Extremtechniken und Stile zu riskant finden mag

Für mich wäre das wirklich nichts. Wollte aber halt auf keinen Fall, dass der Eindruck entsteht, dass ich gewisse (andere) Arten zu singen verurteile! Jeder muss die Musik machen, die er in sich spürt, sonst entsteht dabei nie was Echtes.

Per definition darum, gut und technisch richtig zu singen - oder nicht?

Das, habe ich etwas den Eindruck, ist eine Vorstellung bzgl. klassischem Gesang, die bei diversen (Nichtklassikern) hier im Forum besteht. So in der Art, ich formuliers jetzt mal etwas überspitzt, "Der klassische Gesang ist bis ins letzte Detail reglementiert", "zugunsten der korrekten Technik werden der Stimme die Flügel gestutzt", "es ist Schöngesang in einem Käfig, in einem goldenen zwar, aber eingesperrt bleibt eingesperrt"

So ist es aber ganz und gar nicht!!! :)

Richtig ist, dass man die korrekte Technik erlernen muss, ohne die gehts nicht. Das wirkliche Singen, so erlebe ich es zumindest, beginnt aber erst dann, wenn die Technik zu weiten Teilen so automatisiert ist, dass man nicht mehr darauf achten muss. Dann muss (darf :)) man beginnen, unendlich viel Emotion ins Singen zu legen, wer das nicht schafft, wird nie zu einem wirklich guten Sänger (und nebenbei bemerkt, hilft die Emotion auch sehr, dass sich die Technik noch mehr entwickelt und verbessert). Von aussen sind diese Emotionen beim klassischen Sängern zugegebener Massen oft nicht so deutlich erkennbar (man vergleiche einen klassischen Liedsänger mit einem Rocksänger ;)), aber innen drin brodelts beim Klassiker genauso! Die Emotionen werden beim klassischen Gesang halt mehr gebündelt, sind körperlich kontrollierter als bei anderen Stilen, aber deswegen nicht weniger stark!

Ein persönliches Beispiel dazu: gestern abend übte ich eine etwas schwierigere Stelle in einem neuen Stück. Ich war schon etwas müde und habe mich v.a. auf die Technik konzentriert (bei neuer Literatur, v.a. bei Phrasen mit höherem Schwieigkeitgrad ist technische Arbeit zu Beginn unvermeidlich), die Stelle wollte und wollte aber nicht so kommen wie ich das gern gehabt hätte. Also habe ich Technik Technik sein lassen und mich ganz auf den Inhalt dieser Stelle konzentriert: es ging darum, dass dem Sänger an dieser Stelle bewusst wird, dass er in Kürze den Tod finden wird, was sich auch musikalisch in einer dramatischen Steigerung des Ganzen ausdrückt. Da fiel es mir nicht weiter schwer, mit entsprechender explosiver Emotion zu singen und siehe da, plötzlich konnte ich die Stelle mit der Fülle und Kraft singen, die sich vorher so gar nicht einstellen wollte. Ist noch nicht die angestrebte Endversion, aber eine gute Basis, die jetzt weiter verfeinert werden kann.

Und so sollte es eigentlich immer sein. Man hat, auch in der Klassik, i.d.R. dann am besten gesungen habe, wenn man danach emotional und körperlich (allerdings nicht auf der Stimme ;)) völlig ausgepowert ist.
 
So ist es aber ganz und gar nicht!!! :)

Tjaha - für dich vielleicht nicht, aber für andere schon. Ich hab den klassischen Gesang tatsächlich als "goldenen Stimmkäfig" empfunden und bin daher auch nicht dabei geblieben.
Und Emotion gibt es bei uns natürlich auch. Ich würde sagen, Popgesang lebt geradezu davon. Man darf nur nicht den Fehler begehen, Emotion mit Pathos zu verwechseln, gerade im deutschen Sprachraum besteht da leider immer eine gewisse Gefahr. Dann wird aus dem vermeintlich authentischen Gefühl schnell mal so eine Art schwülstiger Gefühlskitsch... für mich ist das nix, ich ziehe ab einem gewissen Punkt das Ironisch-Unterkühlte vor. Wobei, wenn ich einen Tango singe, geht´s auch ab, das ist Gefühlskitsch pur ;) Nur daß man mit der Stimme alles machen darf: anzerren, hauchen... eben alles, was ich im klassischen Gesang nicht darf.
Wie schon erwähnt, ich finde viele klassische Sänger toll, aber auch der Lebensstil, der dir abverlangt wird, hätte nicht zu mir gepaßt: nicht rauchen, kein Alkohol, immer genug schlafen, stundenlanges Üben am Tag ... das wäre auch schon ein Käfig gewesen.
 
Dem kann ich zustimmen. Gibt hier solche bei denen habe ich den Eindruck, das Singen spielt sich mehrheitlich in ihrem Kopf ab. Sie gehen vieles nur theoretisch an und wirken dabei oft etwas desorientiert und verunsichert.

Neulich habe ich schon mal rumgemosert irgendwo...manche Leute vergessen dass es beim Singen ums Singen geht :D

Für mich wäre das wirklich nichts. Wollte aber halt auf keinen Fall, dass der Eindruck entsteht, dass ich gewisse (andere) Arten zu singen verurteile! Jeder muss die Musik machen, die er in sich spürt, sonst entsteht dabei nie was Echtes.

Ok, klang weiter oben ein bisschen so. Ich habe ja nichts gegen Unterricht, habe selbst vielleicht so 10 Stunden gehabt. Da ging es aber darum, ein paar Schwächen abzustellen, und das hat bestens funktioniert. Und das halte ich auch für sinnvoll. Aber Rockgesang völlig zu verschulen find ich seltsam. Ich würde mich da nicht frei genug fühlen, wie du das da unten schreibst.

Das, habe ich etwas den Eindruck, ist eine Vorstellung bzgl. klassischem Gesang, die bei diversen (Nichtklassikern) hier im Forum besteht. So in der Art, ich formuliers jetzt mal etwas überspitzt, "Der klassische Gesang ist bis ins letzte Detail reglementiert", "zugunsten der korrekten Technik werden der Stimme die Flügel gestutzt", "es ist Schöngesang in einem Käfig, in einem goldenen zwar, aber eingesperrt bleibt eingesperrt"

So ist es aber ganz und gar nicht!!! :)

Ich habe nie gesagt, es ginge ausschließlich um Technik. Aber diese Komponente fällt bei Rockgesang weg, wenn man Progbands wie Dream Theater vielleicht mal außen vorlässt. Dass Klassiker auch Emotionen ausdrücken ist doch klar :)
Aber wie Bell schon sagt: Denken alle Klassiker wie du? Ich hab schon oft Vorurteile an den Kopf geworfen bekommen: Was ich mache sei kein Singen, yaddayaddayadda.

Ein persönliches Beispiel dazu: gestern abend übte ich eine etwas schwierigere Stelle in einem neuen Stück. Ich war schon etwas müde und habe mich v.a. auf die Technik konzentriert (bei neuer Literatur, v.a. bei Phrasen mit höherem Schwieigkeitgrad ist technische Arbeit zu Beginn unvermeidlich), die Stelle wollte und wollte aber nicht so kommen wie ich das gern gehabt hätte. Also habe ich Technik Technik sein lassen und mich ganz auf den Inhalt dieser Stelle konzentriert: es ging darum, dass dem Sänger an dieser Stelle bewusst wird, dass er in Kürze den Tod finden wird, was sich auch musikalisch in einer dramatischen Steigerung des Ganzen ausdrückt. Da fiel es mir nicht weiter schwer, mit entsprechender explosiver Emotion zu singen und siehe da, plötzlich konnte ich die Stelle mit der Fülle und Kraft singen, die sich vorher so gar nicht einstellen wollte. Ist noch nicht die angestrebte Endversion, aber eine gute Basis, die jetzt weiter verfeinert werden kann.

Ich habe auch immer wieder solche Momente. Im Studio schreib ich mir kleine Erinnerungen an die Texte, obwohl ich eigentlich nicht vom Blatt singe. Wir Rocker können halt auch Sachen machen wie Zähne zusammenlassen, um eine Stelle "bunt" zu gestalten (hab in einem Text die Zeile "I used to smile and I used to sing", bei smile bleiben die Zähne zusammen, das sing wird dynamisch zurückgenommen und die Nase dabei gerümpft, auch wird bei beidem ein wenig gefaucht; so ergibt sich halt ein anderes Bild und es wirkt "rund". Sonst wäre ja alles Einheitsbrei) Sowas muss man aber ausprobieren und einfach mal andere Sänger beobachten bzw. zuhören.
Und so sollte es eigentlich immer sein. Man hat, auch in der Klassik, i.d.R. dann am besten gesungen habe, wenn man danach emotional und körperlich (allerdings nicht auf der Stimme ;)) völlig ausgepowert ist.

Ich bin nach dem Üben immer ganz fertig. Vor allem wenn ich dabei noch Gitarre spiele. Egal ob ich all shook up von Elvis oder you shook me all night long von ACDC gesungen hab :D

@Bell: Dickinson ist ein Tier. An solchen Typen messe ich mich selbst. Darum bin ich auch nie zufrieden :D Regelmäßiger Sport ist auf jeden Fall ein Muss, um sowas durchzustehen.
Gestern habe ich die Wacken-Übertragung von Blind Guardian gesehen - phänomenal! Avantasia solltest du dir auch mal reinziehen, falls du ZDF kultur empfängst: Dienstag, 19 bis 20:30 Uhr kommt eine Wiederholung. Wobei das künstliche Vibrato von Tobias Sammet echt nicht jedermanns Sache ist, aber die Show ist der Wahnsinn.
 
Um mal wieder zum Thema zurückzukommen:

1. Zuerst hatte ich bei einer pensionierten Opernsängerin unterricht. Da hab ich von meinen 5 Tönen Tonumfang von der Pike auf gelernt. Es ist den Nerven dieser Frau zu verdanken, dass ich heute Sänger bin. Die Frau hatte zwar nen Knacks, aber sie war sehr nett und geduldig.

2. Dann hatte ich kurzeitig Unterricht bei einer Kirchenmusik-Studentin. Leider war die Dame nicht wirklich motiviert und ihr gings in erster Linie um Geld. Kirchenmusik hat sie auch nur studiert, weil sie an einer Oper nicht angenommen wurde.

3. Als nächstes nahm ich vertragsgebunden Unterricht an einer Musikschule. Leider hat mir die (Pop-)Lehrerin dort außer Brüllen nix beigebracht. Damals konnte ich das aber noch nicht einschätzen und hab so eher Rückschritte als Fortschritte gemacht. Auch hier handelte es sich um eine erfolglose Musikerin die eigentlich eher sekundär Unterrichtete.

4. Innerhalb der Musikschule wechselte ich zu einer Jazzerin in den 50ern die mich, oh schreck, auf meine Aufnahmeprüfung fürs Klassik-Studium vorbereitete. Allerdings klappte das recht gut, ich hab aus der kurzen Unterrichtszeit viel mitgenommen. Hier war einfach ne Menge pädagogische Erfahrung und Engagement zu merken.

5. Am Institut für Kirchenmusik, wo ich Klassik studiert hab, hatte ich dann einen renomierten Bass-Bariton aus dem Saarland. Der hat leider überhaupt keine Zugang zu mir gefunden. Ich war im Klassik-Studium aber auch einfach nicht richtig. Allerdings war er beherzt dabei und hat sich wirklich mühe gegeben. Leider hat er für meinen Geschmack zu viel mit Bildern gearbeitet. Ein paar gute Sachen sind aber hängengeblieben.

6. Aktuell hab ich an der Sängerakademie Hamburg bei einem klassisch studierten Lehrer Pop-Gesangsunterricht. Hier für ich mich zum ersten mal wirklich gut und mache auch gute Fortschritte. Aber es kommt auch alles zusammen: Fachliche und Pädagogische Kompetenz, Söngerisches Können des Lehrers und eine enge persönliche Bindung. Klappt alles super.
Alles in allem hab ich gemerkt, dass ich besser von Männern lerne als von Frauen. Außerdem muss ich im Unterricht viel reden und fragen stellen können. Ich brauche es, viel an Feinheiten zu frickeln, Toneinsätze zu üben usw. Oft stellt mir mein Lehrer die richtigen Fragen (eher SO? oder eher so?) und ich komm selbst auf die Antwort.
 
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@Bell: Dickinson ist ein Tier. An solchen Typen messe ich mich selbst. Darum bin ich auch nie zufrieden :D Regelmäßiger Sport ist auf jeden Fall ein Muss, um sowas durchzustehen.

Ja, das denke ich auch. Aber es gehören wohl bestimmte physiologische/stimmliche Grundvoraussetzungen dazu, um so zu singen wie Dickinson, und die hat nicht jeder. Da kann man nichts machen. Das kann dir auch der beste Gesangslehrer der Welt nicht beibringen. So etwas hat ein Sänger unter zehntausend ...


Gestern habe ich die Wacken-Übertragung von Blind Guardian gesehen - phänomenal! Avantasia solltest du dir auch mal reinziehen, falls du ZDF kultur empfängst: Dienstag, 19 bis 20:30 Uhr kommt eine Wiederholung. Wobei das künstliche Vibrato von Tobias Sammet echt nicht jedermanns Sache ist, aber die Show ist der Wahnsinn.

Danke für die Tipps :) Ich werd´s mir anschauen !
Es ist vielleicht seltsam, daß ich als Jazzsängerin auf harte Musik stehe. Aber für Metal hatte ich immer schon ein Faible. Und vor Iron Maiden und ihrem Frontmann kann man nur niederknien.
 
Ich hab den klassischen Gesang tatsächlich als "goldenen Stimmkäfig" empfunden und bin daher auch nicht dabei geblieben.

Dazu muss ich sagen, dass ich das Gefühl dieser völligen Uneingeengtheit, dass ich jetzt (fast ;)) immer beim singen empfinde, natürlich auch nicht von Anfang an vorhanden war.
Zu Beginn meiner GU-Zeit, obwohl es da um Technik pur ging, kam so viel neues Spannendes auf mich zu, dass ich gar keine Zeit hatte, mich eingeengt zu fühlen. Und wenn man dann merkt, wie sich die Stimme Schritt für Schritt entwickelt, nimmt man gewisse Regeln gern in Kauf. So war das in der ersten Zeit bei meiner vorherigen Lehrerin. Schwierig wurde dann aber die letzte Phase bei ihr. Da es diverse "technische Knoten" gab, die sich einfach nicht lösen wollten, gab es mehr als genug Situationen wo ich reichlich unzufrieden war. Zwar ging ich immer noch halbwegs gerne in die Stunde, zuhause geübt habe ich aber so gut wie nie, weil das eben meist mehr Frust als Lust gewesen wäre :( Da für mich ein Wechsel in einen anderen Stil aber nie zur Diskussion stand, gabs nur 2 Möglichkeiten, entweder mit der Solo-Singerei ganz aufhören oder sich durchbeissen. Und zum Glück habe ich mich fürs zweite entschieden. Es war mir aber klar, dass ich nur mit einer neuen GL eine Chance auf Weiterentwicklung habe. Und seit dem GL-Wechsel von vor 2 Jahren gehts jetzt eigentlich nur noch bergauf :). Die Stimme hat sich auf eine Weise entwickelt, dass ich die im klassischen Gesang vorgegebenen technischen "Leitplanken" nicht mehr als solche empfinde (meist jedenfalls ;), schlechte Tage/Momente hat ja jeder mal, gibts wohl auch bei anderen Stilen).

Je weiter sich die Stimme entwickelt, umso weniger nimmt man diesen Rahmen wahr. Und irgendwann (d.h. auf dem Stand eines guten Profis) ist die klassische Art des Singens vermutlich so sehr zu einer zweiten Haut geworden, dass man wohl wirklich das Gefühl hat, man singt, wie einem der Schnabel gewachsen ist und ganz vergisst, dass das alles mal erlernt werden musste.

Nur daß man mit der Stimme alles machen darf: anzerren, hauchen... eben alles, was ich im klassischen Gesang nicht darf.

Ich weiss, dass hauchen bei Pop ein Stilmittel sein kann, wobei es mir persönlich auch da nicht sonderlich gefällt, aber das ist Geschmackssache. Beim klassischen Singen wäre es aber einfach nur unschön und deshalb kein Verlust, dass nicht erlaubt ;) Zudem steht ja nicht immer nur ein technischer Mangel dahinter, sondern ab und zu auch eine effektive Stimm-Störung.

... auch der Lebensstil, der dir abverlangt wird, hätte nicht zu mir gepaßt: nicht rauchen, kein Alkohol, immer genug schlafen, stundenlanges Üben am Tag ... das wäre auch schon ein Käfig gewesen.

Das sehe ich für mich nicht so eng. Rauchen tue ich sowieso nicht, nicht nur wegen dem Singen sondern weil ich es nicht mag. Alkohol: unmittelbar vor dem Singen tatsächlich nie (auch das oft propagierte halbe Glas Weisswein vor dem Auftritt hat bei mir keinen positivenn Effekt), aber danach, weshalb nicht? o.k. bin kein Profi, aber ich glaube, auch die sehen das nicht immer ganz so stur. Sicher nicht saufen ohne Ende, das ist ja klar :D, aber ab und zu ein gutes Glas Wein... glaube nicht, dass da was ernsthaft dagegen spricht. Stundenlanges Üben (wobei "stundenlang" relativ ist, gibt ja Grenzen die einem die Stimme da setzt): ich bin mittlerweile dermassen "singsüchtig", dass das längst kein "müssen" mehr ist sondern ganz klar ein "dürfen" :). Ist natürlich auch ein Vorteil, den man als Amateur hat, man kann immer genau soviel singen wie man möchte.

Ich hab schon oft Vorurteile an den Kopf geworfen bekommen: Was ich mache sei kein Singen, yaddayaddayadda.

Das ist natürlich absolut arrogant. Von den klassischen Sängern in meinem Umfeld (Amateure wie Profis) habe ich noch nie so was gehört. Wir haben zwar nie explizit über andere Gesangs-Stile gesprochen, aber so wie ich sie als offene Menschen einschätze, glaube ich nicht, dass sie so was denken, geschweige denn äussern würden. Und in Interviews mit Weltklasse-Opernsängern habe ich schon mehr als einmal gelesen, dass sie in ihrer Freizeit auch ganz gerne Rock/Pop hören.
Ich weiss aber, z.B. aus Bemerkungen in Klassik-Foren, dass es Klassiker gibt, die denken, ihre Art des Singens sei das einzig wahre und alles andere tauge nichts. Das hat aber meiner Ansicht nach nichts mit der klassischen Musik an sich zu tun, sondern viel mehr damit, dass es überall bornierte dumme Menschen gibt. Geht dabei ja nicht mal darum, dass man was anderes unbedingt schön finden muss, man muss es nur respektieren. Und genug neugierig sein, auch mal einen Blick über die Grenze zu werfen, dabei kann man immer auch was für sich selbst gewinnen.
So genug der Philosophie und des O.T :redface:
 
Geht dabei ja nicht mal darum, dass man was anderes unbedingt schön finden muss, man muss es nur respektieren. Und genug neugierig sein, auch mal einen Blick über die Grenze zu werfen, dabei kann man immer auch was für sich selbst gewinnen.
So genug der Philosophie und des O.T :redface:

So OT finde ich das gar nicht. Denn eine/r zufriedenstellende/r GL muss m.E. schon auch ab und an einen Blick über den Zaun riskieren. Selbstverfreilich neben den von Dir eh schon genannten Kompetenzen :) Ein Klassiker der alles andere verteufelt wäre für mich nichts. Von daher kann ich auch nicht groß mit Erfahrungen über viele GL dienen; die, die ich hatte, waren bisher alle ok.
 
Ja, das denke ich auch. Aber es gehören wohl bestimmte physiologische/stimmliche Grundvoraussetzungen dazu, um so zu singen wie Dickinson, und die hat nicht jeder. Da kann man nichts machen. Das kann dir auch der beste Gesangslehrer der Welt nicht beibringen. So etwas hat ein Sänger unter zehntausend ...


Danke für die Tipps :) Ich werd´s mir anschauen !
Es ist vielleicht seltsam, daß ich als Jazzsängerin auf harte Musik stehe. Aber für Metal hatte ich immer schon ein Faible. Und vor Iron Maiden und ihrem Frontmann kann man nur niederknien.

Da hast du Recht. Ich bin von der Range relativ nah an den ganzen 80er-Vögeln dran, dran, viele Maiden-Sachen sind für mich singbar. Auch der Falsett-Kram für die hohen Schreie ist für mich kein Problem (das klingt großkotzig, aber die Dinger konnte ich schon immer ohne Mühe). Aber mein Schwerpunkt, meine beste und liebste Lage liegt ein wenig tiefer (Fat Bottomed Girls von Queen kommt glaube ich gut hin). Stilistisch liegt mir eher David Lee Roth, David Coverdale oder Ronnie James Dio als dieses ganz klar gesungene Zeug. Klingt halt auch mehr nach mir als wenn ich einen auf Bruce D. mache. Verbiegen funktioniert nicht.

Ach also solang Musik melodisch ist, kann ich damit zumindest bedingt was anfangen. Richtiges Geknüppel zieh ich mir heute nur noch selten rein, und dann auch nur die Klassiker die ich eh im Regal stehen habe. Bei Avantasia ist u.a. Michael Kiske (Ex-Helloween) dabei, der in der Metalszene quasi Gottstatus hat. Ich denke das wird dir gut gefallen.
 

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