Sollte Musik Politisch sein ?

Kritik an gesellschaftlichen und politischen Themen ist zweifellos eine "Übertragung von Ansichten". :gruebel:

Alex

solange nicht dazu aufgefordert wird, etwas dagegen zu tun, ist ja noch nix passiert :eek:....

Life sucks, but i got beer :D
 
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Life sucks, but i got beer :D

= "Lass alles wie es ist, verändere nichts, nimm lieber mehr Sex, Alkohol oder Drogen". Wenn das mal keine gesellschaftsprägende Aussage ist. :eek:

Ich denke, wir sind da ganz einer Meinung. :great:

Alex
 
Eine klare politische oder religiöse aussage liefern die texte, nicht die musik.
Die gleiche melodie wurde oft zu sehr unterschiedlichen texten gesungen, beispiel: ein altes soldatenlied, in WK1 wurde der "Argonnerwald um mittrenacht" untergeschoben, später Karl Liebknecht, zuletzt Adolf Hitler, "dem haben wirs geschworen", dann war schluss! Aber die melodie kann nichts dafür."Umpa, umpa, umpa,umpa, täterä!" war woanders das "Weltjugendlied", "Unser lied die ländergrenzen überfliegt - -".
Man nennt das "parodieverfahren": Bach, weltlich "Tönet, ihr pauken", im Weihnachtsoratorium "Jauchzet, frohlocket".
 
Günter Sch.;5555371 schrieb:
Eine klare politische oder religiöse aussage liefern die texte, nicht die musik.

Das ist mir bisher glatt entgangen :eek:
 
ist es nicht schon politisch, wenn man songs spielt, die früher verboten waren?
wie z. b. jazz, der früher in deutschland verpönt war.
 
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In Lateinamerika hat das politische Lied eine große Bedeutung. Unter dem Titel "Nueva cancion" (Neues Lied) wurden in allen lat-am. Ländern politische Missverhältnisse angeprangert.

Der 1973 geputschte chilenische Präsident Salvador Allende hatte starke musikalische Unterstützung. Die Bands Inti-Illimani und Quilapayun waren als kulturelle Botschafter in der ganzen Welt unterwegs und blieben nach der Machtübernahme Pinochets im europäischen Exil und machten dort mit ihrer Musik den Chilenen Mut.

Manchmal muss Musik politisch sein!
 
Günter Sch.;5555371 schrieb:
Eine klare politische oder religiöse aussage liefern die texte, nicht die musik.

Free Jazz ist aber zuweilen äußerst politisch. Äußert sich beispielsweise darin, dass ein Peter Brötzmann von der Jungle Wolrd interviewt wird.

Ganz ehrlich, mir ist linksradikale Musik lieber als solche, die nach rechts auch nur tendiert, links heißt für mich "emanzipatorisch"/"progressiv". Das heißt, dass ich stalinistische Texte ebenso verachte wie diejenigen einiger Epigonen (Namen der Red. bekannt) der Böhsen Onkelz (die ich auch nicht mag, aber das liegt mehr an der Musik selbst als an den Texten).
Jeder Text kann in irgendeiner Weise politisch verstanden werden, auch so etwas: "When I see your face there's not a thing that I would change."; den halte ich für ein ziemlich typisches Beispiel für sexistische Poptexte, und zwar mit dem Ziel, sexistisch zu sein.
 
Ganz ehrlich finde ich das es politische Musik sowie auch einfach "gute-Laune"-Musik bzw halt unpolitische musik geben sollte. wie es halt ist. von allem etwas. musik muss nciht immer gleich tiefgründig sein!
 
ich mag den späten hannes wader :cool:
 
ist es nicht schon politisch, wenn man songs spielt, die früher verboten waren?
wie z. b. jazz, der früher in deutschland verpönt war.

Mit einer Rockband in einer weißen Freikirche aufzutreten war bis weit in die Achtziger ein äußerst mutiges persönliches, religiöses und gesellschaftliches Statement - selbst wenn die "okkulte Negermusik" bloß ganz angepasst harmloser Softrock war. Und als Amy Grant die Charts mit "Baby Baby" stürmte, wurde sie von den "Dove"- Awards bereits im Vorfeld ausgeschlossen, weil der Song der Jury nicht christlich genug war. Handelt ja auch von sowas unchristlichem wie Liebe - und so wurde sogar "Baby Baby" zum Politikum! :eek:

Alex
 
Free Jazz ist aber zuweilen äußerst politisch. Äußert sich beispielsweise darin, dass ein Peter Brötzmann von der Jungle Wolrd interviewt wird.

Ganz ehrlich, mir ist linksradikale Musik lieber als solche, die nach rechts auch nur tendiert, links heißt für mich "emanzipatorisch"/"progressiv". Das heißt, dass ich stalinistische Texte ebenso verachte wie diejenigen einiger Epigonen (Namen der Red. bekannt) der Böhsen Onkelz (die ich auch nicht mag, aber das liegt mehr an der Musik selbst als an den Texten).
Jeder Text kann in irgendeiner Weise politisch verstanden werden, auch so etwas: "When I see your face there's not a thing that I would change."; den halte ich für ein ziemlich typisches Beispiel für sexistische Poptexte, und zwar mit dem Ziel, sexistisch zu sein.

Ich finde beides nicht toll, linksradikale sowie rechtsradikale... da gibt es keinen grossen Unterschied mehr ausser von den Kriminellen Handlungen...
Die Musik die "Politisch" ist ist es nicht alleine was mir böse aufstösst. Wenn U2 irgendetwas singen mag dass ja noch ganz ok sein. Aber wenn es dann in diesen Szenen zu nur darumgeht anderen Menschen ihre Ideologie aufzuwingen, oder zu versuchen sie für sich zu gewinnen finde ich schrecklich. Ist eigentlich Schade dass jemand Linksradikale Musik promoten darf und rechtsradikale Musik disst. Ich finde beides schlimm, Musik sollte nicht für Aufforderung von Straftaten benutzt werden, egal welche.

LG
Th
 
Ich finde beides nicht toll, linksradikale sowie rechtsradikale... da gibt es keinen grossen Unterschied mehr ausser von den Kriminellen Handlungen...

Stimmt nicht ganz. Schon die Unterschiede innerhalb dessen, was nun als "links" oder "rechts" bezeichnet wird, sind enorm groß. Und ja: Die kriminellen Handlungen unterscheiden sich tatsächlich. Man kriegt recht wenig mit von linken Schlägertrupps oder so :|
Naja, nochmal: Wenn man den Linken nicht so Pfosten wie Stalinisten oder Maogutfinder zurechnet, dann gibt es eben doch deutliche Unterschiede. Nur glauben manche halt, linkssein erschöpfe sich darin, selbstdefinierte Nazis ausfindig zu machen und zu mobben.

Wenn U2 irgendetwas singen mag dass ja noch ganz ok sein.

Gerade bei U2 eigentlich nicht. Deren einzige Rechtfertigung, warum sie das machen, ist, weil sie es sich leisten können.

Aber wenn es dann in diesen Szenen zu nur darumgeht anderen Menschen ihre Ideologie aufzuwingen, oder zu versuchen sie für sich zu gewinnen finde ich schrecklich.

Richtig. Aber im Idealfall sollte es darum nicht gehen. Und bei den Bands die ich höre, ist es auch nicht der Fall. Aber wenn es darum geht, jemandem etwas nahezulegen, nach dem Motto, "hast du dich schonmal gefragt?", daran ist nichts Falsches.

Ist eigentlich Schade dass jemand Linksradikale Musik promoten darf und rechtsradikale Musik disst. Ich finde beides schlimm, Musik sollte nicht für Aufforderung von Straftaten benutzt werden, egal welche.

Auch richtig, aber Früchte des Zorns hatten z.B. dereinst eine Zeile: "Weil Menschen sterben, und ihr schweigt - Scheiben splittern, und ihr schreit." Nicht, dass ich es für gut heiße, irgendwelchen kleinen Händlern, die es für sich schon schwer genug haben, die Schaufenster einzuschmeißen oder irgendjemand, den ich nichtmal kenne, das Auto anzuzünden. Allerdings hat das, was Linksautonome als Täter angeht, deutlich nachgelassen in letzter Zeit. Nein, man muss manche Dinge auch relativ sehen.
 
Es geht hier um die Frage, ob Musik politisch sein soll und nicht darum, linke oder rechte Gewalt zu rechtfertigen. Also bleibt bitte beim Thema.
 
Ich bin beim Thema geblieben, wie ich bereits schon gesagt hatte, ich lehne beide Richtungen ab und ich finde dass man Musik nicht dazu missbrauchen sollte.
Lg
Th
 
Wie jeder Teil der Kultur darf auch Musik politisch sein, sie kann aber auch unpolitisch unterhalten oder Emotionen wecken.
Musiker tun trotzdem gut daran, sich selbst über die Dinge zu stellen, sie selbst unabhängig zu bewerten und das auch gerne zu äußern. Nur weil man etwas für grundlegend falsch hält,
heisst das noch lange nicht politisch in eine Ecke zu gehören.
 
http://www.slate.com/articles/news_and_politics/assessment/2002/01/u2.html
Mal ein interessanter Artikel über U2 und "politische Texte". Darüber hinaus hat natürlich die gesamte 60er -70er Musik ihre Langzeit Wirkung erhalten. Leider haben speziell in der Pop Musik, Acts die Angewohnheit dann politisch zu werden, wenn Politik gerade durch ein Ereignis im Trend liegt ("meistens ist man nämlich zu spät, meistens sind die Klugscheisser die nach [...] anderen Projekten eine gute Meinung haben verschwunden wenn man sie braucht, dann stehen die Leute hinter der Gardine und schreiben kluge Aufsätze [Songtexte]. [...] Dann werden hastig betroffenheits Ketten, Lichterketten gebildet, dann wird Farbe bekannt, dann gibt es einen Aufstand der Anständigen"). Was ich meine ist: 11 September und der folgende Krieg sorgte für einen politischen Aufschrei bei den "Anständigen" Musikern, diser Aufschrei ist allerdings relativ schnell wieder verklungen und die meisten haben sich in ihren introvertierten Elfenbein Turm zurückgezogen. Wobei ich das Zitat auf Deutsche Musik bezogen hätte wo immer dann Songs gegen Nazis kommen wenn mal wieder was passiert ist aber auch sehr schnell wieder verschwinden (bis auf in der Punk Musik, die inhaltlich doch eher fraglich ist).
 
Ich muss mich der oft genannten Meinung anschliessen:
Musik darf eigentlich alles und was sie sollte, ist dem Geschmack des Künstlers nach frei definierbar.

Ich kann nur sagen, wie ich persönlich damit umgehe:
Ich würde niemals Texte schreiben, die irgendwie direkt mit meiner politischen Stimmung/Gesinnung zu tun haben. Aber es gibt durchaus Künstler, die ich gerade aufgrund ihrer politisierenden Musik sehr schätze. Z.B. Bob Marley.

Ich schreibe zwar hin und wieder Songs die einen sozialkritischen Hintergrund haben, jedoch stelle ich mich als Texter bei diesen Songs eigentlich nie auf eine bestimmte Seite. Ich erzähle eher eine neutrale Geschichte, bei der der Hörer selbst entscheiden kann, welche Seite er bevorzugt.

Z.B. handelt einer unserer Songs von einem Soldat der im Schützengraben den letzten Brief nach Hause schreibt. Neutral als Erzähler erzählt. Natürlich ist der Song quasi ein Anti-Kriegs-Song. Aber man muss ihn erst interpretieren und verstehen, um dies zu bemerken.

Ein anderer unserer Songs handelt von einer Frau, die als Kind vergewaltigt wurde und ihr erwachsenes Leben nicht auf die Reihe bekommt. Aber eben auch sehr metaphorisch erzählt, sodass der Plot eigentlich nur durch Interpretation und intensives Auseinandersetzen mit dem Text erkennbar wird.

Das finde ich im Allgemeinen toll:
Sehr metaphorisch verpackte sozialkritische Themen, die auf den ersten Blick gar nicht als solche erkennbar sind.

Mit was ich persönlich gar nichts anfangen kann:
Offensichtlich politische Bands der beiden extremen Lager.
 
Mir ist bewusst dass es viele Leute gibt denen es wichtig ist politische Aussagen oder Musik zu machen. Das ist auch völlig ok, ich rede ja nur über meine persönliche Ansicht. Ich mache selber Musik und mich nervt das schon dass Leute immer versuchen müssen jemanden/eine Band in irgendeine Politische Ecke zu stecken. Mir wird echt übel wenn mir jemand seine Meinung aufzwingen möchte. Und das passiert meistens in der Linkenszene...manche Leute raffen dann einfach nicht dass ich Musik aus anderen Beweggründen mache, oder wollen meine Meinung nicht akzeptieren die dann nicht in ihr überkorrektes Weltbild passen. Es gibt da auch noch andere Sachen im Leben als jemandem immer vorschreiben zu wollen was der andere zu denken hat. Das stört mich generell an bestimmten Musikszenen. Natürlich gibt es dann wieder Leute die dann sagen, ja warum spielst du dann Musik in so einer Szene ? Weil mir musikalisch diese Musik gefällt ? Und ich mir eben nicht aussuchen kann wo oder was die Leute denken wenn es nur solche Clubs gibt ? Ich lehne beides ab, rechts und links. Ich möchte selber entscheiden was ich zu denken habe. Und oft find ich dann die Musikpolizei und die Überkorrekten Leutchen viel schlimmer als die andere Partei, denn erstgenanntere sind meistens viel zu Engstirnig, bezeichnen sich als Open Mind wobei sie genauso intolerant sind. ***Anmerkung gelöscht: Wenn du ein Problem mit der Moderation hast, nutze bitte das Beschwerdesub*** Und ich mache auch keine Werbung für irgendetwas Politisches.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Z.B. handelt einer unserer Songs von einem Soldat der im Schützengraben den letzten Brief nach Hause schreibt.

Phil Lynott - Military Man ;)

Aber gegen Krieg zu sein ist "politisch korrekt" - denn das sind ja im Grunde alle. Nötigenfalls macht man halt 'ne Ausnahme. ;)

Alex
 

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