Percussionsforum - Diskussion zum SelbstverstÀndnis

@sonoero, Deine Kritik ist eine Bauchlandung...

Zumal Du im Kern genau das gleiche schreibst wie ich!
Es bringt niemanden weiter, wenn Ahnungslose andere Ahnungslose beraten - wenn keine "höherwertigen" Diskussionsteilnehmern (was ich sehr wohl in AnfĂŒhrungszeichen gesetzt hatte!!) vorhanden sind, dann ergibt sich eine Spirale nach unten. Das Halbwissen und Nichtwissen potenziert sich relativ schnell.

Egal ob unter Optikern oder Percussionisten...
 
Zumal Du im Kern genau das gleiche schreibst wie ich!
Nein, denn sonero schreibt vom kleinen aber feinen Unterschied, der es schlussendlich ausmacht: Er spricht (im Falle der Optiker) von Profis, die ihr Wissen trotz allem an AnfĂ€nger weitergeben, die mit weitaus gĂŒnstigerem Material arbeiten (mĂŒssen) als sie selbst.
Dann gibt es aber die Profis, die voraussetzen, dass man sich fĂŒr einen konstruktiven Dialog equipmentmĂ€ssig erst einmal auf gleicher Augenhöhe begegnen muss, um ĂŒberhaupt miteinander in's GesprĂ€ch zu kommen. Und das ist nicht nur anmassend, sondern fĂŒr eine Community mit Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Milieus schlicht das Ende.


Alles Liebe,

Lim
 
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...und so kams vom Haar- zum SchÀdelspalten... (Erich KÀstner)
 
...und so kams vom Haar- zum SchÀdelspalten... (Erich KÀstner)

Sehe ich keineswegs als Haarspalterei. Ich kann Lim nur beistimmen: den Beitrag fand ich super! :great:
Man kann natĂŒrlich alles ĂŒber einen Kamm scheren, dann sind wir genau da, wo du meinst: nĂ€mlich da, wo wir vorher waren und dann kommt es (wie so oft) zur SchĂ€delspalterei. Wenn wir das aber eben so differenzieren, wie es sonoero in seinem Beitrag gemacht hat, dann kommen wir schon ein großes (!) StĂŒck weiter!
 
...und so kams vom Haar- zum SchÀdelspalten... (Erich KÀstner)
Das ist keineswegs Haarspalterei. Aber wenn Du diesen prĂ€zisierten Unterschied nicht erkennen willst/kannst, wird mir klar, dass wir (zumindest Du und ich) auch kĂŒnftig aneinander vorbei diskutieren werden. ;)


Alles Liebe,

Lim
 
Es bringt niemanden weiter, wenn Ahnungslose andere Ahnungslose beraten - ...

Irgendwer hat das hier im MB mal so formuliert: Das Ohm'sche Gesetz ist ein Naturgesetz und lÀsst sich nicht durch einen demokratischen Mehrheitsbeschluss vereinbaren.

mMn liegt der Benefit einer P2P-Community darin, dass versucht wird, im Wust der Argumente eine Wahrhaftigkeit zu entdecken. Menschen, die stark argumentieren, können kompetent und wahrhaftig sein, aber sie können eben auch lediglich ihren eigenen schnöden Interessen verpflichtet sein.

Und da ist das Problem... Wer sagt, dass ein Einsteiger ein Cajon fĂŒr 600€ kaufen soll, ist mir ĂŒber alle Maßen suspekt, wenngleich ich gestehe, dass es Menschen mit mehr Ahnung von Cajons gibt, als ich.
 
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Jedoch brauchen sie sich nicht an Diskussionen beteiligen, die nicht ihrem Duktus oder Gusto entsprechen, weil es vermeintlich oder tatsĂ€chlich unter Niveau ist. Hier ist vielleicht auch etwas diplomatisches Ausdruckvermögen und Höflichkeit gefragt. Bei allem und höchstem Respekt vor Kompetenz, Karma… und Lebensalter :redface: ist vielleicht gelegentlich unaufgeregtere Sachlichkeit fĂŒr die Kommunikation hilfreich.
Bei meinen Recherchen finde ich gar nicht so viel "aufgeregte" Sachlichkeit. Ein wenig Aufregung zu verschiedenen Aspekten von Sachen schadet doch nicht. Schließlich sind viele Fragestellungen verursacht von angepeppten Pseudo-Informationen, die ĂŒber Werbung in die Köpfe geraten. Und den meisten Tests in Magazinen (oder auf Internet-Portalen) merkt der Fachmann an, dass die Schreiber von dieser Werbung leben. Deshalb finde ich, ein P2P-Forum sollte hierzu ein Regulativ sein. Es gibt eben einen Unterschied zwischen dem, was marketingmĂ€ĂŸig allgemein als legitime Strategien empfunden wird, und dem, was genannter Helmut Schmidt als "anstĂ€ndig" bezeichnen wĂŒrde.

Dieses UnverstĂ€ndnis ist eine Folgereaktion und zeigt, dass „Spitzen“ und Rechthabereien kaum gebraucht werden.
Ich weiß nicht, ob ich als jemand, der sich fĂŒr QualitĂ€ten von Produkten interessiert, nicht doch einiges daraus ziehe, dass einige Diskutanten (penetrant) auf ihren Sichtweisen beharren. Sonst hats am Ende nur noch nette AbwĂ€gungsroutiniers, die ihren Karmawert hochpĂ€ppeln.

ohne dem Fragenden gleich das GefĂŒhl zu geben, dass Sie sich nicht in der richtigen Kaste befĂ€nden.
Ein konkretes Beispiel wĂ€re fĂŒr mich hilfreich.

Meine erste Conga war auch keine Raul und auch kein Patato Modell.
Erstere wĂŒrde es vielleicht noch geben, wenns damals in Foren (gabs da wohl noch nicht) was drĂŒber zu lesen gegeben hĂ€tte. ;) Letztlich geht es doch darum, den Verfall von Kultur auf dem Instrumentensektor zu verhindern oder zu verlangsamen. Wie viele Sachen sind verschwunden? Wo sind die Orte, wo Klagen darĂŒber gehört und aufgegriffen werden? Die Produktmanager lesen hier durchaus interessiert mit.

rhytHART
 
Erstere wĂŒrde es vielleicht noch geben, wenns damals in Foren (gabs da wohl noch nicht) was drĂŒber zu lesen gegeben hĂ€tte. ;)


Na und???

Wo ist da das Problem.

Als ich 1966 E-Gitarre spielen wollte, kostete so ein Ding einen kompletten Brutto-Monatslohn und eine gescheite Orgel ein Jahresgehalt. NatĂŒrlich ist es eine Option, dass ein AnfĂ€nger sich eine 3k€ Gibson aus dem Customshop oder ein Meisterklasse Drumset kauft, darauf lernt und es ein Leben lang behĂ€lt. Aber diese FĂ€lle machen etwa 2% aus.

Die anderen 98% kaufen sich ein Einsteigerinstrument und wenn ihre FĂ€higkeiten und ihr Gehör entsprechend fortgeschritten ist, dann spĂŒren sie, dass die Zeit fĂŒr ein besseres Instrument gekommen ist. Das AnfĂ€ngerteil wandert dann zu eBay oder wird in der Familie weiter gereicht... Bei E-Gitarren ist der so in den ersten beiden AnfĂ€ngerjahren aufgelaufene "Schaden" durch den Instrumentwechsel etwa 50€ (so man gut im Forum beraten wurde).

Ein wirklich gutes Cajon kostet 600+€ und liegt dann auf dem Anspruchslevel einer Custom-Shop E-Gitarre. Ein Einsteiger-Cajon rangiert von <50-~120€. Und das reicht völlig hin, um die BewegungsablĂ€ufe zu trainieren und seinem AnfĂ€ngerspaß zu frönen.

Wer einem AnfÀnger einzureden versucht, er brauche ein Instrument eines Cajonbauers, ist unredlich oder Mitglied der Cajonbauer-Mafia.
 
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Wer einem AnfÀnger einzureden versucht, er brauche ein Instrument eines Cajonbauers,
Ich bin immer wieder verwundert, warum man zum Musik machen ĂŒberhaupt zwingend ein teures Instrument brauchen sollte. Nicht nur was Cajons angeht, sondern ganz allgemein. Ja, auf einem geilen Custom Shop teil oder einem hochwertigen Serienmodell eines guten Herstellers macht das mehr Spaß. Ich spiele nicht umsonst einen Sandberg Bass. Aber mein Bass Lehrer spielt im Unterricht auf einer vollkommen ab-ge-rockten Akustik Gitarre: es klingt einfach geil und es macht uns beiden einen heiden Spaß. Und zwar, weil er darauf Musik macht (!). Das ist es doch, worum es gehen sollte, oder? Um das Musik machen. Und das geht aus meiner Sicht immer auch mit gĂŒnstigen Instrumenten oder im zweifel sogar ganz ohne Instrumente. Insbesondere bei den Cajons (spanisch fĂŒr Schublade!) wundert es mich, dass ein Instrumente unbedingt so teuer sein muss. Im latainamerikanischen Raum benutzt man zum Musik machen auch schon mal einen Löffel und einen Teller oder eben eine Schublade. Und wenn jemand damit Musik macht, dabei Spaß hat und in der ganzen Band kein hochpreisiges Instrument vertreten ist? So what?

GrĂŒĂŸe
Nerezza
 
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Moinmoin,

liebe FreundInnen der Handarbeit...

vielleicht beginnen wir jetzt, uns im Kreis zu drehen, denn irgendwie sind viele BeitrĂ€ge nicht wirklich widersprĂŒchlich sondern dem Ziel der guten Sache, also dem richtigen Instrument, der Musik und dem Umgang miteinander, verpflichtet. Die jeweilige fachspezifische oder persönliche Sichtweise muss ja nicht jeder teilen.

@rhytHART
In der Sache stimme ich Dir voll und ganz zu. Je klarer und sachlicher jemand seine Position formuliert umso besser. Jetzt das Forum hinsichtlich irgendwelcher Streitkulturnuancen zu sezieren ist m. E. jedoch verzichtbar. Schade um die Zeit, denn darĂŒber wurde jetzt ausreichend gesprochen und wer sehen will, der kann auch sehen.

@Johannes Hofmann
@Nerezza
Das Video ist sehr beeindruckend. Klasse! Danke dafĂŒr! Vor 22 Jahren habe ich einmal das kubanische Conjunto Folklorico und auch Trommler in Havannas Altstadt besucht. Die meisten Instrumente waren sehr grenzwertig verarbeitet und die Felle in der Regel gaaaanz schlapp gespannt. Nunja, das hat Vor- und Nachteile. Wenn man auf diesen Instrumenten akzeptablen schlagtechnischen Sound erzielt, geht's auf unseren Luxuswaren meist umso leichter. In der konkreten Situation ist es allerdings fĂŒr verwöhnte EuropĂ€er auch bedrĂŒckend und spieltechnisch schwierig in "Musik" umzusetzen ;) , wĂ€hrend die Kubaner damit ein wunderbares Feeling verbreiten konnten. Sehr konzentriert und dennoch relaxed. Eine Beobachtung, die in anderen weniger verwöhnten Erdteilen mehr oder minder ausgeprĂ€gt und ĂŒblich ist.

Wir diskutieren gelegentlich auf hohem technischen Niveau -was ich auch schÀtze- und sollten nicht vergessen, dass der Kern der Musik oft nicht die Frage der technischen Finesse ist, sondern ganz wesentlich ein Ausdruck und Geschenk von Emotionen bei Sender und EmpfÀnger.

So long
Schöne Weihnachten

Sonoero
 
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Moinmoin,

liebe FreundInnen der Handarbeit...

vielleicht beginnen wir jetzt, uns im Kreis zu drehen, denn irgendwie sind viele BeitrĂ€ge nicht wirklich widersprĂŒchlich sondern dem Ziel der guten Sache, also dem richtigen Instrument, der Musik und dem Umgang miteinander, verpflichtet. Die jeweilige fachspezifische oder persönliche Sichtweise muss ja nicht jeder teilen.

@rhytHART
In der Sache stimme ich Dir voll und ganz zu. Je klarer und sachlicher jemand seine Position formuliert umso besser. Jetzt das Forum hinsichtlich irgendwelcher Streitkulturnuancen zu sezieren ist m. E. jedoch verzichtbar. Schade um die Zeit, denn darĂŒber wurde jetzt ausreichend gesprochen und wer sehen will, der kann auch sehen.

@Johannes Hofmann
@Nerezza
Das Video ist sehr beeindruckend.

Schade, das Video wurde gesperrt bzw. der Youtube-User,
so dass man das nicht mehr sehen kann.

Wie auch immer, manchmal redet man hier nicht nur aneinander vorbei,
sondern verliert schlicht und einfach zuviele Worte.

Leute, spielen wir erst einmal einfach auf den Instrumenten, die wir haben.

Letztlich wird hier zuviel virtuell kommuniziert...
Eentweder mĂŒsste es mal wieder den Versuch eines Forumstreffens geben und/oder wir konzentrieren uns vielleicht
sinnvollerweise auf das Musikalische (Spieltechnik, Ideen zur Rhythmen etc.), und die baulichen Fragen
können und sollen auch diskutiert werden, aber hat am Rande.
 
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Ich hatte mal eine Gitarre...aus ebay,30€, schlecht, abgerockt,miese QualitĂ€t.
bei einer Probe spielte ich sie und sie klang schlecht,abgerockt und nach einer miesen QualitÀt.
tja, und dann kam James (Amerikaner, Gitarrist, der auf kleinen,mittleren und großen BĂŒhnen gespielt hat) und auf einmal klang diese - qualitativ wirklich schlechte Gitarre - so wunderbar traumhaft.

Damals wurde mir klar, dass Musik vom Menschen gemacht wird und das Musik auch durch einfachste Instrumente gut klingen kann.
Sicherlich haben hochwertige Instrumente verschiedene Vorteile, diese beziehen sich aber in den allermeisten FĂ€llen auf Verarbeitung, Haltbarkeit ect.
Wichtige Argumente, keine Frage, fĂŒr den musikalischen Einstieg aber eher zweitrangig...dies soll im Umkehrschluss aber nicht bedeuten, dass dafĂŒr "Schrott" fĂŒr den Einstieg empfohlen werden soll.
Nein, sondern Instrumente, die ein solides Preis/LeistungsverhĂ€ltnis haben und fĂŒr den geforderten Zweck gut bis optimal sind.

Zumindest hier bei den Drums funktioniert das ziemlich gut...denke ich.


beste GrĂŒĂŸe bece
 
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Ich verstehe nicht, wieso das hier nicht auch geht... im Drummersub wird einem AnfĂ€nger auch nicht gleich zu einem Gretsch Custom oder Sonor SQ2 im Wert von mehreren 1000€ (allein fĂŒr den Kesselsatz) geraten. NatĂŒrlich könnte man da auch sagen, diese Sets sind mit Sicherheit meisterhaft verarbeitet, schauen unendlich edel aus und vielleicht verhilft einem sogar der gute Name zu einem besseres Spiel (wer weiß?). Dennoch ist doch allgemein bekannt, dass man bspw. zu seiner Zeit mit einem Basix Custom/Roadworx (die weit unter 1000€ gekostet haben), guten Fellen und einigermaßen vorhandenen Stimmkenntnissen sehr gute Ergebnisse erzielen konnte/immer noch kann.

Genauso im Beckenbereich: wieso wird denn so oft Zultans Rockbeat-Serie empfohlen? Sicher nicht, weil sie nur vom Boardbetreiber vertrieben wird und man sich da einschleimen will/Prozente fĂŒrs Weiterempfehlen bekommt, sondern weil sie ein absolut faires P-L-VerhĂ€ltnis hat. Man könnte natĂŒrlich auch sagen "hol dir die teures Serien von Zildjian oder Sabian, die sind in jedem Fall gut". NatĂŒrlich sind die in jedem Fall gut, aber fĂŒr einen AnfĂ€nger reicht vielleicht sogar erstmal ein billiger Stagg-Beckensatz. Ich bspw. habe mit billgen Stagg-Becken angefangen und fĂŒr den Anfang war das wunderbar (da geht es doch eh erstmal nur ums Üben). Jetzt, wo ich schon lĂ€nger spiele, habe ich mir vorgenommen, dass nach dem Studium, wenn ich mal Geld verdiene, ein ordentliches Set angeschafft wird. Diese Überlegung ist allerdings ĂŒber Jahre hinweg gereift, weil ich sicher bin, dass ich zumindest die nĂ€chsten Jahre Schlagzeug spielen werde und Spaß daran habe und mittlerweile auch einen gewissen Level habe, wo es sich lohnt, mal zu investieren.

Wieso soll das nicht auch im Percussionbereich möglich sein, frage ich! Wieso muss da immer gleich zum teuersten und besten empfohlen werden? Wenn die Leute, die sich jetzt nach dem Lesen dieser ganzen Posts angesprochen fĂŒhlen, mal ĂŒber den Tellerrand hinausschauen wĂŒrden (nicht nur ins Drummersub, sondern vll auch mal zu den Gitarristen oder gar PA-Leuten), dann bin ich mir sicher, dass sie kein (!) Sub finden werden, in denen Einsteigern so exzessiv wie hier teure Ware angedreht wird. In den anderen Subs waren die User selber auch mal AnfĂ€nger und wissen, dass es sich nicht lohnt, gleich mit dem teueresten Equipment einzusteigen und lassen dies in Ihre Überlegungen und Empfehlungen mit einfließen ;)
 
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Ich habe, als Reaktion auf eine sinnvolle Anregung per Pm hin, den Threadtitel mal umbenannt. :)

Alles Liebe,

Lim
 
Meine Frage nach konkkreten Beispielen blieb bis jetzt unbeantwortet. Ich habe Cajonthreads chronologisch rĂŒckwĂ€rts recherchiert, um diverse hier gemachte Statements auf ihren Wahrheitsgehalt zu ĂŒberprĂŒfen. Ich muss sagen, mir ist nicht nachvollziehbar, woher verschiedene Argumente ihre Berechtigung beziehen. Außerdem hat mich das GefĂŒhl beschlichen, als kĂ€me der entschiedenste Widerstand von Leuten, die vom Instrument als solchem eher nicht sooo viel Ahnung haben. Ich weiß nicht, ob ichs hier schon angemerkt habe, aber es gibt Unterschiede zwischen dem Instrument mit seinem faszinierenden Potenzial und den Produkten, die oft von asiatischen Handwerkern hergestellt werden, die gar nix damit am Hut haben.

Vielleicht ist gegenĂŒber allen anderen Instrumentengattungen eine Besonderheit von Perkussion, dass Instrumente oft sehr einfach, sehr billig, sehr individuell, sehr modifizierbar, sehr originell, aber auch so sein können, dass man den traumhaften Sound nur dann bekommt, wenn man jahrelang auf eine (kostbare und kostende) Sonderanfertigung irgendeines Meisters (der noch seine Geheimnisse hat) wartet. Und vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass ĂŒber die Klangeigenschaften einfacher Dinge viel intensiver diskutiert, gestritten und entschieden eingetreten werden kann als es bei multi-kausalen Ergebnissen (z. B. Schlagzeug) lohnt. Als Perkussionist freust Du Dich ĂŒber den einzigartigen Sound deiner Claves und du bist dir bewusst, dass es nur an genau diesen beiden Einzelhölzern liegt. Daraufhin eindeutige Empfehlungen fĂŒr Fabrikate abzugeben, wĂ€re bereits unseriös. M. E. ist es in einem Forum wie diesem nur seriös, den Blick zu weiten. Ist das nicht auch ein Wesen von Musik und Musikkultur?


Beispiel: 29.06.2012 LP Aspire Cajon – Erfahrungen?
Gefragt sind Informationen ĂŒber ein nachweislich als Einsteigerinstrument einzustufendes Cajon fĂŒr 100 €. Eine positiv ausfallende Antwort, kein Widerspruch.


Beispiel: 14.02.2008 Cajon Selbstbauset von Schlagwerk
Gefragt sind Informationen und Tipps zum Schlagwerkbausatz. Mehrere Interessierte, die sich Erfahrungswerte wĂŒnschen. Einige spezielle Tipps von einem inzwischen gesperrten Benutzer bzgl. Verfahrensweise, ein Hinweis eines Cajonbauers, sich ein paar Tage spĂ€ter beim Horner Cajon-Festival treffen zu können, ein inzwischen gesperrter Benutzer gibt Verbesserungshinweise und erlĂ€utert, wie ein differenziertes Motiv auf die Schlagplatte zu bringen geht, einzelne Nutzer Ă€ußern Begeisterung ĂŒber den Bausatz,
Tipp eines inzwischen gesperrten Benutzers, auch mal in Handwerkerforen zu stöbern, immer mehr Benutzer entscheiden sich, den Bausatz auch zu erwerben, Hinweis auf ein
Schlagzeugbauer-Forum, ein schon erwĂ€hnter inzwischen gesperrter Benutzer gibt weitere Hinweise auf handwerkliche Verfahrensweisen und verweist auf den inzwischen am Markt befindlichen zweiten Schlagwerkbausatz, ein inzwischen gesperrter Benutzer wĂŒnscht viel Freude am Bausatz (erwĂ€hnt aber, dass ihm der Sound nicht zusagt).

Es handelt sich im Grunde um den ersten Bausatz-Zusammenbau-Thread in diesem Forum. Das von Schlagwerk kĂŒrzlich initiierte Promo-Bauprojekt richtet sich eindeutig gegen den Mitbewerber Sela, der nachweislich einen besseren Sound hervorbringt und z. B. an Schulen zunehmend bevorzugt wird. Die Motivation von Schlagwerk ist klar: 250 € Kosten und dafĂŒr jede Menge Verlinkung auf forumsnahe Seiten. Effektiver gehts nicht.


Beispiel: 11.07.2012 Das alte Preisproblem
Jemand fragt nach einem empfehlungswĂŒrdigen Cajon bis 50 €. Ein inzwischen gesperrter Benutzer rĂ€t ab und rĂ€t stattdessen zum Selabausatz (meines Wissens fĂŒr knapp 70 € im Handel).

Der Unterschied zwischen Preiswunsch und Empfehlung betrĂ€gt hier 20 €.


Beispiel: 07.05.2012 Percussion Einstieg: Instrumentenauswahl
Zu dem Thema rĂŒckt ein inzwischen gesperrter Benutzer das Cajon in den Blick.

Keine Hinweise auf bestimmte Fabrikate, Modelle oder Àhnliches.


Beispiel: 11.05.2012 Suche ein Cajon
Die Frage geht in Richtung empfehlenswerter Marken, gerne mit Tasche. Ein inzwischen gesperrter Benutzer rĂ€t, einen Laden mit großer Auswahl zu suchen und dem eigenen
Empfinden zu trauen.


Beispiel: 15.12.2012 Cajon: Auswahlhilfe und Beratung | Final
Ein inzwischen gesperrter Benutzer (augenscheinlich kein Cajonbauer) Ă€ußert seine Begeisterung fĂŒr ein PRK-Cajon, ein anderer inzwischen gesperrter Benutzer gratuliert ihm zu dem Entschluss sich ein solches zuzulegen, es kommt zum euphorischen Rat des Themenerstellers, sich als AnfĂ€nger beim Kauf eines Cajons finanziell nicht einzuschrĂ€nken, ein Moderator gibt ironisch zu verstehen, dass eine solche Aussagen in diesem Forum niemanden interessiert und wirft all jene in einen Topf (namens „Ihr Cajonis“), die sich in besonderer Weise fĂŒr Cajons engagieren.

@ Limerick: Hier tritt also zum ersten Mal jemand in Erscheinung, der AnfÀngern rÀt, sich bei der Cajonwahl finanziell nicht einzuschrÀnken. Seine Empfehlung ist ein bekanntes
Fabrikat aus Spanien, dessen Hochwertigkeit bei Cajonspielern bekannt ist.

@ Johannes Hofmann: PRK-Cajons sind in Spanien wahrscheinlich tatsĂ€chlich das Nonplusultra. Viele der Top-Cajonspieler im Flamenco spielen eines. Im Gegensatz zu den allermeisten Instrumenten sind die PRKs handwerklich rundum (innen wie außen) akkuratest gearbeitet. Die Preise variieren um 300 € herum. Warum polemisierst Du zu diesem Thema also mit der Preisangabe 600+ €?


Beispiel: 04.07.2012 Cajon möglichst billig :)
Ein Schlagzeuger will ein möglichst billiges Cajon. 139 € kĂ€men durchaus in Frage, wĂ€re da nicht die Information, dass ein Bausatz nur 39 € kostet. Ein inzwischen gesperrter
Benutzer (Cajonbauer) rĂ€t aus klanglichen GrĂŒnden zum Selabausatz (Kostenpunkt 70 €), ein Moderator beendet die Diskussion.


Beispiel: 23.04.2012 Cajon – gespielt mit (beiden) FĂŒĂŸen
Ein Gitarrist spielt bereits mit beiden FĂŒĂŸen (Bassdrum und Schellenring), könnte sich aber vorstellen, ein Cajon fĂŒr Bass und Snare zu benutzen. Ein inzwischen gesperrter
Benutzer (Cajonbauer) hĂ€lt eine Cajonlösung grundsĂ€tzlich fĂŒr machbar, rĂ€t konkret aber ab.

M.M.n. wÀre hier die Gelegenheit gewesen, ein Spezialinstrument als Sonderanfertigung an den Mann zu bringen. Ist nicht geschehen.


Beispiel: 26.03.2012 Einsteiger Cajon
Auf die direkte Frage nach einem Einsteigercajon, mit dem jemand anderer ĂŒberzeugt werden soll, erhĂ€lt der Fragende das Feedback eines Musiklehrers (der „Cajon“ in seinem
Nutzernamen trĂ€gt), mit dem neuen Selabausatz (Kostenpunkt 120 €) besser dran zu sein als mit den SchlagwerkbausĂ€tzen, deren Maßhaltigkeit er mit Hinblick aufSchultauglichkeit kritisiert.

Wie schon erwĂ€hnt, ist Schlagwerk mit seinen BausĂ€tzen inzwischen gegenĂŒber Sela ins Hintertreffen geraten. Der hier empfohlene Bausatz ist allerdings nur bedingt
empfehlenswert, weil kaum noch irgendwelche SchĂŒler-Skills hinsichtlich Millimetergenauigkeit und Ähnlichem fĂŒr das Gelingen erforderlich sind. Aber es geht hier ja nicht um den Bausatz per se, sondern darum, wie jemand zu einem reduzierten Zweck ein passables Instrument erwerben kann. Abgesehen davon, dass natĂŒrlich auch der
ursprĂŒngliche Selabausatz hĂ€tte empfohlen werden können, betrĂ€gt der Unterschied zum angegebenen Preislimit 40 €.

@ Johannes Hofmann: erneut stĂ¶ĂŸt mir auf, dass Du behauptest, es wĂŒrden Empfehlungen völlig jenseits der gewĂŒnschten Preisbudgets ausgesprochen.

@ metaljuenger, @ bece, @ sonoero: Eure Statements finden grundsÀtzlich meine Zustimmung. Aber ich finde, Ihr macht Euch mit Euren eher als AllgemeinplÀtze
anzusehenden BeitrĂ€gen zu ErfĂŒllungsgehilfen von Argumentationen, die mir aufgrund der betroffenen Threads nicht nachvollziehbar sind. Wer in sich den starken Wunsch verspĂŒrt, Korrektheiten abzusondern, sollte immer sehr auf den thematischen Zusammenhang achten. Sonst wird sowas schnell zu Blabla. Sowas ging mir schon in der Schule immer auf den Keks (und es waren immer die Gleichen bei den gleichen Lehrern).


Beispiel: 16.02.2012 Cajon-Empfehlung gesucht (max. 150,-)
Ein Gitarrist sucht ein Cajon bis 150 €, ist sich bewusst, dass Anspielen unumgĂ€nglich ist. Ein Benutzer empfiehlt ein Modell fĂŒr geringfĂŒgig mehr Geld (178 €), ein weiterer Benutzer weist auf die HĂ€ufigkeit genau dieser Anfrage hin, der im anderen Thread in Erscheinung getretene Lehrer empfiehlt den Kölner Cajonshop, nennt diverse Marken, die in dessen Sortiment in dieser Preisklasse was zu bieten haben, und empfiehlt erneut die SelabausĂ€tze (Kostenpunkt 70 € oder 120 €), verweist auf andere im Internet zugĂ€ngliche TestbeitrĂ€ge, der Boardbetreiber empfiehlt ein Exemplar der Neuauflage des ursprĂŒnglichen 2in1 von Schlagwerk (Kostenpunkt 155 €) insbesondere, weil bei diesem Modell auch „Blindbestellung“ stets zu Zufriedenheit fĂŒhre.

Hier wird’s m. E. zum ersten Mal tatsĂ€chlich unseriös. Es handelt sich um ein Modell, das seit 2005 am Markt ist, lange Zeit das preisliche Einstiegssegment im Sortiment von
Schlagwerk darstellte (das lag vor der China-Schwemme auf diesem Level) und jetzt mit dunkler Schlagplatte als Neuaufguss an den Start gebracht wird. Die Kiste ist
grundsĂ€tzlich okay, aber „Blindbestellung“ als Empfehlung von jemandem, der als kompetent angesehen werden muss, ignoriert mal eben das Standardgebet von Generationen
fleißiger Forumsmitglieder bzgl. akustischer Instrumentenwahl. Es gibt bei diesem Modell erhebliche Unterschiede beim Ansprechverhalten des Snareeffekts, die bei vergleichbaren Modellen manch anderer Firmen (sogar im 100 €-Bereich) deutlich weniger ausgeprĂ€gt sind.


Beispiel: 11.12.2011 Cajon: Auswahlhilfe und Beratung
Jemand (ein inzwischen gesperrter Benutzer) hat zwei Cajonvergleichsvideo bei Youtube gefunden und wĂŒnscht sich dazu Meinungen. Es kommt danach zu einem Statement,
welches sich an einen Moderator wendet und auf irgendeinen Zusammenhang zurĂŒckzufĂŒhren ist, der nicht ganz klar wird. Ein anderer inzwischen gesperrter Benutzer (Cajonbauer) tut seine Meinung und Erfahrungen zu den aufgezĂ€hlten Clipbeispielen kund, nennt keine Preise, bringt ein weiteres Fabrikat ins Spiel, die eigenen Produkte
erwÀhnt er nicht.


Beispiel: 02.12.2011 Lohnt ein Cajonbausatz?
Allgemeine Frage obigen Inhalts, Antwort eines Moderators, der ein paar Punkte anfĂŒhrt, die der Frager bedenken sollte, ein weiterer Benutzer weist auf die Einfachheit von
Cajones im allgemeinen hin. Inzwischen gesperrte Benutzer treten nicht in Erscheinung.


Beispiel: 20.11.2011 was könntet ihr mir fĂŒr ein CAJON empfehlen
Gesucht wird ein möglichst gĂŒnstiges Instrument. Ein inzwischen gesperrter Benutzer (Cajonbauer) rĂ€t zunĂ€chst zum Besuch eines Ladens, verweist in einem zweiten Beitrag
aber auch auf den Selabausatz und hebt das „unschlagbare“ PreisleistungsverhĂ€ltnis und die individuelle Gestaltbarkeit hervor.

Wie man sieht, ist das Thema Bausatz schon seit einiger Zeit aktuell. Der Feldversuch mit SchlagwerkbausĂ€tzen hier im Forum ist wahrscheinlich als Rettungsversuch zu sehen (die CBA-BausĂ€tze finde ich ĂŒbrigens vollkommen okay, da sie Fantasie bzgl. Verbesserungen provozieren). Die Frage ist, ob der Selabausatz tatsĂ€chlich verdient, so eindeutig
empfohlen zu werden. Meine Antwort wĂ€re, dass der erste (Kostenpunkt 70 €) keine WĂŒnsche offen lĂ€sst, der zweite (Kostenpunkt 120 €) eigentlich keine höheren
Anforderungen als ein Teil aus einem Überraschungsei stellt, und ein nun dritter mit „Bausatz“ wahrscheinlich gar nichts mehr zu tun hat. Da heizt einer, der bis dato Hersteller
kleiner StĂŒckzahlen an Edelcajons war, den Großen mit einem Schlag gehörig ein und fegt die Mitbewerber im Zuge des anhaltenden Cajonbooms in Sachen Bausatz ratzfatz mal eben vom Markt. Ich glaube tatsĂ€chlich, dass man es so sehen kann und dass Leute, die mit der Thematik dringlicher vertraut sind (Lehrer, Cajonbauer, Workshopgeber), das sehr viel frĂŒher begriffen und schnell fĂŒr sich nutzbar gemacht haben. Warum Cajonbauer den Erwerb solcher BausĂ€tze derart penetrant empfehlen, kann nur an der eindeutig vorhandenen QualitĂ€t liegen. Alles andere erschlösse sich mir nicht.

Man kann jetzt nurmehr spekulieren, ob es ĂŒberhaupt noch (Diskussions)Bedarf fĂŒr massenproduzierte Chinaware oberhalb von Bausatzpreisen und unterhalb eindeutig als
Edelprodukte ausgewiesenen Segmenten gibt bzw. inwiefern zwischen den konkurrierenden Herstellern, die in Fernost fĂŒr so ein mittleres Segment produzieren lassen, noch Unterschiede jenseits von Markenklischees argumentierbar sind. Ich rede hier von ĂŒberregional bekannten Marken wie LP, Meinl, Pearl, (in Teilen) Pepote, Schalloch, (in Teilen) Schlagwerk, Tycoon und diverse andere, die ihre Sachen in einer Handvoll in China, Thailand oder Taiwan ansĂ€ssigen Fertigungsbetrieben herstellen lassen. Remo, DG und die ganzen spanischen Modelle untereinander gucken sich die Details eindeutig regelmĂ€ĂŸig voneinander ab. Die so entstehende Problematik fĂŒr die AbsĂ€tze haben einige Firmen inzwischen selber begriffen und sich inzwischen die Dienste ehemaliger kleiner Handwerksbetriebe gesichert. Mario Cortez hat sich an LP verkauft, Pepote an Meinl, tres lados an Sonor. Die ExklusivitĂ€t dieser Cajonbauer wird sich einverleibt, weil in den Unternehmen klar ist, dass nur so Markenspezifik noch wirksam gemacht werden kann. Es wiederholt sich hier auf dem Cajonsektor vielleicht das, was sich bei den Congas ab den Achtzigerjahren des letzten Jh. ergeben hat. Die berĂŒhmten Protagonisten in Californien Tom Flores (Valje) und Mariano Bobadilla (Gon Bops) haben ihre Marken an große Firmen verĂ€ußert (z. T. wahrscheinlich aus finanzieller Not). Diese Brands tauchten danach in diversen Neuauflagen als massenproduzierte Ware mit vergleichsweise minderwertigen WasserbĂŒffelfellen immer mal wieder am Markt auf.
EuropĂ€ische Hersteller, wenn sie nicht gestorben sind (M. Delaporte) bzw. Reiche oder Simonsen heißen, (z. B. Schalloch) haben sich auch einverleiben lassen bzw. produzieren
selbstĂ€ndig und mit reduzierten QualitĂ€tsansprĂŒchen in Fernost (PJ).

@ Johannes Hofmann: Klar kann man „Na und?“ fragen. Aber dass es angesichts der absehbaren Entwicklungen fĂŒr Cajonspezialisten ein Anliegen ist, einzelne individuelle
AnsÀtze, Philosophien und Kenntnisse zu kultivieren, ist doch letztlich das, was auch einem Forum auf Jahre hinaus mehr Substanz verleiht als vergÀngliche Modellberatungen mit Bezeichnungen aus der Lageristensystematik. Und Dein Forum lag bei Themen zu Cajons mal ganz vorne. Auf der ganzen Welt gibts eigentlich nach wie vor keine fundierteren Veröffentlichungen zu diesem boomenden Thema, sowohl was die Beratung von AnfÀngern als auch alle anderen Aspekte betrifft.

Zusammengefasst: ich habe in den BeitrĂ€gen des vergangenen Jahres keine Empfehlungen gefunden, die fĂŒr einen AnfĂ€nger unzumutbare Mehrkosten bedeuten wĂŒrden. Die Zahlenbeispiele (600+ € statt 50-120 €) kann ich nicht finden und dienen somit einer Stimmungsmache, in die sich leider daraufhin diverse Benutzer mit sehr allgemeinen Statements einreihen. Diese Statements wĂ€ren inhaltlich durchaus okay, wenn sie nicht mit schĂ€dlicher Wirkung unkorrekte VorwĂŒrfe verstĂ€rken wĂŒrden (deshalb ThumpDown).

Dass ein als Boardbetreiber gekennzeichneter Benutzer die BeratungsbemĂŒhungen von vielen Leuten (von oben herab) diskreditiert und ein Alt-GerĂ€t (ehemals Referenz fĂŒr ein
Preissegment, inzwischen vielleicht eher LadenhĂŒter?) als bedenkenlos blindbestellbar einbringt, war eigentlich das Ă€rgerlichste, auf das ich gestoßen bin.


Ich habe noch ein paar weitere Threads rĂŒckverfolgt:

Beispiel: 11.04.2010 Cajon selber bauen
Ein Benutzer wĂŒnscht Informationen zu BausĂ€tzen oder Bauanleitungen. NachtrĂ€glich (Jahre spĂ€ter) wurde ein Hinweis auf den Feldversuch in den Anfangsbeitrag eingefĂŒgt.
Ein inzwischen gesperrter Benutzer (Betreiber einer eigenen Webseite zum Thema Cajon) verweist auf die von ihm frei zugÀnglich veröffentlichten BauplÀne, in einem weiteren
Beitrag erzÀhlt er, dass er selber gerade einen Schlagwerkbausatz in Arbeit hat, sechzehn Monate spÀter holt jemand diesen Thread wieder hervor, woraufhin ihm ein inzwischen gesperrter Benutzer mit seiner Meinung antwortet, dass der Selabausatz besser sei als der von Schlagwerk.


Beispiel: 08.09.2005 Cajon – selbstgemacht
Der Thread startet bevor irgendwelche BausÀtze am Markt sind, hat bis Oktober 2011 283 BeitrÀge angesammelt, deren vorletzter von einem inzwischen gesperrten Benutzer
(Cajonbauer) stammt. Er verweist auf eine Cajon-Seite, die viele Informationen rund um dieses Instrument versammelt.


Beispiel: 12.10.2011 [Test] Schlagwerk Cajon CP404BLK Black Edition
Johannes Hofmann stellt die Leistungen der deutschen Firma Schlagwerk auf dem Cajonsektor heraus, ein Link fĂŒhrt auf die bonedo.de-Seite, wo man auf einen Test des
bekannten Multiperkussionisten David Kuckhermann stĂ¶ĂŸt. Ein inzwischen gesperrter Benutzer (Cajonbauer) erweitert die Informationen zur Firma um verschiedene Details, gibt
außerdem Hinweise darauf, dass die Black Edition als Ur-2in1 schon seit einigen Jahren erhĂ€ltlich ist und als solches das vielleicht meistbesprochene Cajon in Internetforen
darstellt, Empfehlungen zu alternativen oder gar teureren Modellen gibt er nicht.


Beispiel: 28.09.2011 Cajon Duende Swing and Brushes
Jemand will etwas zu einem Duende-Modell wissen, ein inzwischen gesperrter Benutzer (Cajonbauer) bestĂ€tigt grundsĂ€tzlich die QualitĂ€t deren Produkte und macht außerdem auf ein billigeres Modell fĂŒr 100 € aufmerksam.

Der Hersteller Duende (aus Sevilla), seit mehreren Jahren im Vertrieb von Musik Wein (wenn ichs richtig erinnere) ist inzwischen auf dem deutschen Markt sehr verbreitet und
hat Cajones ab 100 € bis 350 € im Sortiment.


Beispiel: 22.09.2010 SELA Cajon Bausatz
Jemand interessiert sich fĂŒr den Selabausatz und will wissen, welche QualitĂ€t er im Vergleich mit anderen preiswerten Modellen erwarten kann. Ein inzwischen gesperrter
Benutzer (Cajonbauer) gibt eine positve RĂŒckmeldung ĂŒber den Klang (auch im Vergleich zu den Schlagwerk-CBAs), weist aber auch darauf hin, dass vieles von der Schlagtechnik abhĂ€ngt und dass eine gute Technik aus einer bloßen Sperrholzplatte mehr herausholen kann als eine schlechte Technik aus einem Cajon. Im weiteren Threadverlauf geht es auf Initiative anderer Benutzer um PRKs und es wird allgemein ĂŒber verschiedene seltene Modelle gefachsimpelt. Auch werden die DVDs von David Kuckhermann empfohlen, der Monate spĂ€ter mehrfach bei bonedo.de als Tester und Workshopgeber auftaucht. Ein weiterer Benutzer schaltet sich ein, um seine Sorge darĂŒber loszuwerden, dass er seinen bestellten Bausatz von Sela noch nicht bekommen habe. Der inzwischen gesperrte Benutzer (Cajonbauer) kommt in die Situation, zwischen dem Hersteller und dem besorgten Kunden zu vermitteln, am Ende meldet sich der Hersteller persönlich zu Wort und das Problem wird zur Zufriedenheit aller aus der Welt geschafft.

Abgesehen von der Àrgerlichen Problematik finde ich es eine tolle Sache, wenn die Spezialisten in einem Fachforum so tief in der Materie verwurzelt sind, dass sie die Protagonisten (notfalls) selber zur Wortmeldung veranlassen können.


Beispiel: 22.09.2011 Mein erstes Cajon – einige Fragen
Hier entwickelt sich eine kontrovers gefĂŒhrte Diskussion zwischen zwei inzwischen gesperrten Benutzern (beide Cajonbauer), die das Thema der Beratungspraxis (!) behandelt. Hier wird durchaus grenzwertig agiert, aber nicht, was Preise fĂŒr Einsteigerinstrumente betrifft oder Grundsatzstatements ala sonoero, bece und metaljuenger nötig machen wĂŒrde.

https://www.musiker-board.de/percussion-drums/451413-mein-erstes-cajon-einige-fragen.html

rhytHART
 
ein Lob fĂŒr die Fleißarbeit!!

ich habs Ergebnis gekannt, war aber ehrlicherweise zu faul das zu recherchieren + nachzuweisen.
 
Hallo rhytHART :)

Danke fĂŒr die sehr zeitintensive Recherche. Ich hĂ€tte, da Du Dich jetzt sehr auf die Preisniveaus der empfohlenen Produkte in den Diskussionen festgelegt hast, gerne noch einen Aspekt wiederholt, den ich hier eingebracht habe. Konkret geht es um den letzten Absatz, den ich geschrieben habe:
Limerick schrieb:
Noch abschliessend kurz:
Vieles von dem, was Du schreibst, hat Hand und Fuss. Ich sehe vieles auch so. Daher noch einmal: Stein des Anstossens war, dass wir hier User hatten, die aus Eigeninteresse gehandelt haben. Bedingt durch die Kompetenz dieser Leute sind selbstverstÀndlich auch viele hilfreiche Posts drunter. Aber das war nur die eine Seite der Medaille.

HĂ€ndler, die eigene Produkte herstellen und/oder Vertreter gewisser Firmen, die hier nicht im Sinne eines neutralen Users, sondern im geschĂ€ftlichen Sinne auftreten, mĂŒssen sich zu erkennen geben. Dementsprechend werden ihnen besondere Rechte und Pflichten eingerĂ€umt, die sie einzuhalten haben. Ansonsten funktioniert das in einem Forum mit diesen Ausmassen nicht. Denn wenn hier jeder kommen und die Usermassen fĂŒr sich nutzen wĂŒrde, um NeukĂ€ufer fĂŒr eigene Produkte zu gewinnen und/oder auf andere (eigene?) Foren zu umzulenken, ... Du verstehst, was ich meine.
Ich habe Dir meine Zustimmung schon damals bekundet. Insbesondere in dem Punkt, dass ĂŒber Cajons sehr viele wertvolle Diskussionen gefĂŒhrt wurden. Wie wertvoll diese waren, zeigt ja Deine obige Aufstellung einrĂŒcklich und darĂŒber hat ja auch nie jemand ein Wort verloren.
Von daher zitiere ich gerne den Kollegen sonoero vom 21.12.12:
sonoero schrieb:
@rhytHART
In der Sache stimme ich Dir voll und ganz zu. Je klarer und sachlicher jemand seine Position formuliert umso besser. Jetzt das Forum hinsichtlich irgendwelcher Streitkulturnuancen zu sezieren ist m. E. jedoch verzichtbar. Schade um die Zeit, denn darĂŒber wurde jetzt ausreichend gesprochen und wer sehen will, der kann auch sehen.
:nix:

Der Knackpunkt liegt aber, wie ich andernorts schon angedeutet habe, in einem weiteren Detail, das aus meinem Zitat heraus geht. Dieses Detail hat Johannes nachfolgend vertieft. Stichwörter hierbei könnten sein "kommerzielle Absichten", "Eigenintresse", "Absatzmarkt", "Kundenfang", "zweifelhafte ObjektivitÀt bei Kaufberatungen", ...
Dabei spielt es keine Rolle, ob schlussendlich zu einem Cajon geraten wird, das 100€ oder 280€ kostet. Der exakte Preis des u.U. empfohlenen Produktes spielt dabei nur zweitranging eine Rolle. Aber es spielt definitiv eine Rolle, wenn diese Cajons, die empfohlen werden, von selbigen Usern hergestellt und hauptberuflich vertrieben werden. Denn damit rutscht das gesamte Paket auf eine andere Ebene, auf welcher die Interessenvertreter (Johannes als Betreiber des Boardes und die Produktspezialisten) zu einer Einigung gelangen sollten. Solche Dialoge sind definitiv nicht einfach, aber es ist durchaus möglich, zu einer zufriedenstellenden Lösung zu kommen. UnzĂ€hlige User und Produkspezialisten dieses Boardes bezeugen das.
Mit besagten Benutzern, die wir danach aus der Community ausgeschlossen haben, ist ein solcher Dialog leider nicht zustande gekommen. Wir haben uns daran in seitenlangen Pms die ZĂ€hne ausgebissen, leider ohne Ergebnis. Und da dies nunmal kein Forum ist, in welchem "Freigewerbler" GeschĂ€fte betreiben dĂŒrfen, haben wir als Moderatoren damals im Sinne des Hausrechts die Handbremse gezogen.
In öffentlichen Diskussionen ist das selbstverstĂ€ndlich nicht nachzulesen oder wenn, dann nur sehr begrenzt. Ich mag' mich an ein, zwei Ausrutscher erinnern, die wir in einem öffentlichen Thread gefĂŒhrt haben. Aber da gehören solche Dinge eigentlich nicht hin.

Es geht also nicht (nur) um die Kaufberatungen per se, sondern um die HintergrĂŒnde der agierenden Personen. Diese mĂŒssen sich zu erkennen geben und bereit sein, ihre Interessen u.U. anzupassen, wenn sie sich als Benutzer in diesem Board aufhalten. Schon alleine aus Fairness der Community gegenĂŒber, die hier eine objektive Beratung erwartet. Schliesslich ist das das A und O eines solchen Forums.

Klingt jetzt vielleicht einfach, ist in Wahrheit aber verzwickter, als man denken könnte. ;)


Alles Liebe,

Lim
 
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@ rythHART: Du scheinst etwas entscheidendes nicht zu verstehen: Die grundsÀtzliche Konzeption dieses Forums, die ich hier grob umrissen habe (https://www.musiker-board.de/regeln-news-tipps-bt/241642-praeambel-ziele-dieses-forums.html), ist nicht verhandelbar.

Wir verstehen dieses Musiker-Board als ein Angebot unter vielen. Es muss - auch wenn es groß ist - keineswegs allen Meinungen und Vorstellungen entsprechen. Insbesondere muss argumentationsstarken Verfechtern einzelner Überzeugungen nicht per se gestattet werden, ihre Message hier zu verbreiten. Das WWW ist groß genug. Eine kleine Gruppe mit bestimmten kommerziellen Interessen hat den Cajon-Bereich hier systematisch ruiniert, und wir bitten sie eben, ihre Message anderswo zu verbreiten. Hier nicht mehr.

Hier mag es einfach ein bisschen mehr um Spieltechnik gehen, statt um die so nicht nachprĂŒfbare Behauptung, dass eine Marke, die sich dem Wettbewerb im Einzelhandel geschickt entzieht, nun fĂŒr Einsteiger derart exorbitant besser geeignet ist, als eine Einsteigerkiste von Meinl oder Schlagwerk, die es in jeder Stadt gibt und an denen wegen des daraus resultierenden Preisdrucks bestimmte Leute vielleicht nicht genug verdienen.
 
Schön gesagt Johannes! :)

Hier mag es einfach ein bisschen mehr um Spieltechnik gehen, statt um die so nicht nachprĂŒfbare Behauptung, dass eine Marke, die sich dem Wettbewerb im Einzelhandel geschickt entzieht, nun fĂŒr Einsteiger derart exorbitant besser geeignet ist, als eine Einsteigerkiste von Meinl oder Schlagwerk, die es in jeder Stadt gibt und an denen wegen des daraus resultierenden Preisdrucks bestimmte Leute vielleicht nicht genug verdienen.

Und wie es auch sonoero bereits sehr schön in Worte gefasst hat: Ich wĂŒnschte mir, wir könnten uns als Gleichgesinnte und Musiker, die wir ja schliesslich alle sind, wieder auf den lockeren Austausch ĂŒber das wohl schönste Medium auf Erden konzentrieren. Nicht nur im Rahmen eines heranschreitenden 2013 halte ich es fĂŒr den idealen Zeitpunkt, den Blick (wieder) nach vorne zu richten! :great:


Alles Liebe,

Lim
 
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Möge 2013 fĂŒr alle ein frohes Jahr sein! Und mögen auch alle einig darĂŒber sein, wo vorne ist. Ich habe wieder lange nachgedacht, ob sichs lohnt, nochmals nachzuhaken. Mir stĂ¶ĂŸt z. B. unangenehm auf, dass einer der Forumsbetreiber (Johannes Hofmann) mir die allgemeinen Forumsregeln vorhĂ€lt, obwohl meine Kritik diese gar nicht in Frage stellt. Mir ging es darum, dass hier kompetenten und auch engagierten Leuten von ForumsfunktionĂ€ren öffentlich(!) Dinge unterstellt werden, die sich aufgrund einer Beitragsrecherche als nicht haltbar erweisen, und zwar(!) nachdem man sie hier ausgeschlossen hat. Das ist zumindest kein guter Stil und schon gar keine fruchtbare Basis fĂŒr neuen Geist.

Laut Umformulierung des Themas gehts hier und jetzt um ein kĂŒnftiges SelbstverstĂ€ndnis. Mir gegenĂŒber hat letzt jemand behauptet, Foren seien nicht mehr zeitgemĂ€ĂŸ. Das könnte stimmen. Aber(!) das versammelte Wissen und Wissenspotenzial dieses Forums ist enorm. Und weil von vielen dafĂŒr schon viel Zeit und Arbeit investiert wurde, besteht auch die Chance, dass es die kommenden Zeiten als attraktives Angebot ĂŒberdauert. Die LoyalitĂ€t derer, die dazu beigetragen haben und weiter beitragen möchten, ist dafĂŒr natĂŒrlich wichtig.

Die entscheidende Bindekraft besteht m. E. in dem, was schon vorhanden ist, was also kompetente Leute ĂŒber die Jahre beigetragen haben. Allerdings muss man das vor VerschĂŒttung bewahren. Ein Forum sollte sich deshalb nicht als Begleitschutz(!) von Marktentwicklungen begreifen, sondern als kritisches Regulativ. SelbstverstĂ€ndlich soll AnfĂ€ngern adĂ€quate Tipps fĂŒr den Einstieg in einen instrumentalen Kosmos gegeben werden. Genauso wichtig ist aber auch die Vermittlung von MaßstĂ€ben fĂŒr die Wahrnehmung aller möglichen QualitĂ€ten. Erst die bewusste AbwĂ€gung vieler Kriterien zueinander macht die Entscheidung fĂŒr ein billiges Instrument auch zu einer musikalischen.

BezĂŒglich Cajons ist hier ĂŒber Jahre so viel Spannendes zusammen getragen worden. Eine gesponsorte Cajonbau-Aktion, bei der verfahren wird, als sei das (insbesondere hier) nicht alles schon mal eigeninitiativ Gegenstand intensivster Diskussionen gewesen, wirkt deshalb fast wie eine Okkupation ala "Jetzt unterhalten sich hier mal die richtigen Leute ĂŒber Cajons!".

Ich unterstelle den großen Herstellern ĂŒbrigens ein langfristiges Interesse daran, dass in Foren wie diesem ein hoher QualitĂ€tsanspruch lebendig gehalten und diskutiert wird. Werbung in hergebrachter Weise wird kĂŒnftig nur noch wirksam sein, wenn die behaupteten Eigenschaften eines Produkts ĂŒberprĂŒfbar sind. Eine Forenkultur könnte eine solche Funktion sehr gut ĂŒbernehmen, aber nur (!), wenn die GlaubwĂŒrdigkeit der Schreibenden und Meinenden außer Frage steht und auch ĂŒberprĂŒft werden kann. Beides scheint mir im Nachhinein diverser AusschlĂŒsse und beim Lesen von nachtretender HĂ€me nicht mehr vollends herstellbar.

Im Zusammenhang mit dem pauschalen Verweis auf ein Regelwerk (statt Entschuldigung fĂŒr eine Übertreibung) und mit einer Empfehlung eines (anderen) Forumsbetreibers in Schluss-Aus-Basta-Form piekst einen doch unmittelbar ins Bewusstsein, dass das Musiker Board inzwischen eine Funktion innerhalb eines Information-Werbung-Shop-Gebildes darstellt, bei dem die Konturen der einzelnen Bestandteile verwischt sind (vielleicht auch werden oder sein sollen).

Mir stellt sich also die Frage, ob das nicht zu einem Überdenken einiger Regeln Anlass geben sollte (und zwar gerade wegen der kommerziell wirksamen Perspektiven). Beim Stöbern im Drummerforum habe ich den Eindruck gewonnen, dass dort der gemeinschaftliche Wunsch nach Forumshygiene zu vergleichsweise freiheitlichen, aber dennoch klaren Regelungen gefĂŒhrt hat, und zwar nicht mit RĂŒcksicht auf kommerzielle Interessen eines Betreibers, sondern weil es als Voraussetzung fĂŒr sachgemĂ€ĂŸen Austausch von Meinungen und ein lebendiges Miteinander erkannt wurde.

rhytHART
 

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