Ich kopiere jetzt einfach mal meinen Post aus dem Paralleluniversum:
So, jetzt darf ich wieder hier mitspielen.
Nachdem ich vor ~2 Jahren meine Corvette $$ 5 Ltd. Ed. 2008 (Zebrano I)  verkauft hatte, hat mir doch der "Sound of Wood" manchmal gefehlt.
Ein neuer Made in Germany war und ist leider inzwischen finanziell weit außer Range gerückt.
Da kam es mir gerade wie gerufen, dass Thomann die Koreanischen Pro Series im Moment sehr günstig anbietet.
Ich wollte unbedingt wieder einen Ovangkol-Hals, deswegen fiel der Streamer leider aus dem Rennen.
Ein 5-Saiter wäre optimal gewesen, dummerweise gibt's den nur mit  Single-Coils und auch in etwa in den Positionen eines typischen Jazz  Basses.
Ist ja an- und pfirsich nichts schlimmes, aber erstens habe ich bereits 3  gute Jazz Bässe, und zweitens wollte ich gerne die beiden aktiven  Humbucker haben, die beim 6-Saiter auch noch beide deutlich brückennäher  montiert sind, als die SCs beim 5er.
Einen $$ wollte ich auch nicht unbedingt wieder, da auch dort die PUs näher am Hals sitzen.
Der Sound von meinem Ltd. damals war mir auch schon eine Spur zu fett,  hatte aber natürlich den Vorteil, dass man auch den Bridge-PU alleine  ganz gut einsetzen kann, ohne, dass es zu dünn und quäkig wird.
Nixdestotrotz, ich will die Bumhucker und das an der Brücke, bas(s)ta.
Dummerweise ging das nur mit einer 6. Saite und ziemlich ausgeprägter Kopflastigkeit.
(Der Hals ist aber auch ein Trümmer...nicht übermässig breit, aber sowas von einem fetten D-Profil...!)
Erster Eindruck: sieht gut aus, so in ganz schwarz...
Zweiter Eindruck: määh...3-teilig mit einem dicken Brett in der Mitte  und 2 relativ schmalen Flanken an der Seite...und der Verlauf der  Maserung ist alles andere als gelungen, an einer Nahtstelle prallen die  Jahresringe senkrecht aufeinander...
Nun gut, dem Sound isses egal, und durch die mattschwarze Lackierung  (deckend, aber mit sicht- und fühlbarer Maserung) fällt es auch kaum  auf, wenn man nicht gerade danach sucht.
Die Brücke fluchtet nicht 100% mit dem Hals. Es ist zwar nur minimal und  lässte sich über die verschiebbaren Saitenreiter ausgleichen, aber es  fällt halt auf, dass die Böckchen alle zu einer Seite in ihrer Aufnahme  geschoben werden müssen.
Die Bundstäbchen sind sauber eingepasst, aber am Rand etwas steilflankig und könnten auch noch etwas stärker abgerundet sein.
Da so ein 6-Saiter-Hals ja nunmal etwas breiter ist, muss man die  Fingerchen schon etwas flacher über's Griffbrett strecken, was an der  Flanke des Zeigefingers etwas unangenehm werden kann, wenn man damit an  den Bundenden langschrappt.
Keine "Verletzungsgefahr", die Enden sind ja etwas entschärft, aber eben unangenehm.
(Das genaue Gegenteil hierzu ist übrigens mein billiger China-Fender  Modern Player Jazz, der so smooth ist, dass man da sogar mit der Zunge  drüber lecken könnte! Besser noch als meine 3 anderen und teilweise  deutlich teureren Fender/Squier)
Die Saiten...Red Labels sind ja als billig und Hornhauthobel  bekannt...das raue ist nicht schlimmer als bei Black Labels auch, aber  es gibt eben deutlich hautfreundlichere Steels. Leider färben sie ab,  man bekommt graue Fingerkuppen, die streng metallisch riechen und die  A-Saite rasselt bei mir innerlich.
Alles nicht schlimm oder leicht behebbar, hatte aber mein alter Made in Germany nicht.
Aber jetzt mal genug gemeckert und zum besten an dem Ding - dem Klang: 
An den Amp geklemmt, Volume auf und...zu Hause.
Ja.
Genau.
Das isser.
Der Warwick Ton.
Die Saiten noch ein wenig "zingy", fliegen aber eh runter (Fodera  Nickels sind bestellt, bin mal gespannt!), aber der typische,  knurrig-holzige, warme, aber trotzdem bissige Ton, den man mit WW  verbindet, steht sofort im Raum.
Und diese H-Saite...!
Da war mein alter schon ein Killer, der Koreaner steht ihm in nichts nach!
Selbst mein Marleaux, der schon richtig gut ist, kommt da nicht ganz ran!
Also, MP3 Player angeklemmt, Kopfhörer auf (Sennheiser HD-600, also ein seehr guter!) und mal ein wenig zur Musik gedudelt.
AC/DC, Deep Purple, Gotthard, alles schöne Rockgeschichten, in der man  mal entspannt die gesamte Pentatonik hoch und runter nudeln kann.
Höhen am Bass leicht raus (diese Red Label  Klingeldrähte...schrecklich...) und ein kleines Ünzchen Bässe dazu, um  dem Knurr noch einen Hauch mehr Fundament einzuverleiben, geil!
Kein Preci-Ton, der es sich zwischen den Gitarren gemütlich macht,  sondern ein knurrender Pitbull, der da unten gnadenlos sein Revier  verteidigt!
Keine feingeistige, elegante Schönfärberei, sondern ein knochenhartes Fundament, jeder Ton ein Statement.
Einzig die hohe C-Saite fällt etwas flachbrüstig im Ton aus, wenn man  mal durch die höheren Register jubiliert, aber das sollte sich mit  anderen Saiten deutlich bässern.
.025 ist schon arg dünn...
Mit der Wahl der PU-Positionen habe ich richtig vermutet, eine Ecke  schlanker im Ton als der $$, aber dafür schon fast Thumb-artiges  Grollen.
Einfach am Bass die Tiefen etwas anheben, und das Pfund ist wieder da, aber mit noch etwas mehr Kontur als beim $$.
Die Frequenzen der Regler sind ganz gut gewählt, der Bass-Poti greift  nicht zu tief und eignet sich gut dazu, dem ganzen noch etwas mehr Punch  zu verleihen ohne zu aufgeblasen zu werden, der Höhenregler wird beim  Anheben zwar schnell bissig, nimmt aber dafür beim Absenken schön  geschmackvoll die hohen Mittenanteile mit raus, das hat schon fast etwas  von einer passive Tonblende.
Der Volume-Poti ist als Push/Pull ausgelegt, da aber die PUs aktiv sind  und ohne Batterie sowieso gar nichts zu hören wäre, schaltet der Knopf,  wenn er gezogen wird, nicht auf passiv, sondern umgeht nur die  Tonregelung.
Das könnte für's Studio interessant sein, um Rauschen etc. noch weiter  zu reduzieren, oder um einfach 2 verschiedene Sounds zum Umschalten zu  haben.
Was gibt's noch zu sagen...?
Die Mechaniken laufen butterweich, die Hölzer sind Warwick-typisch sehr  sauber verarbeitet, der Hals sitzt bombig in der Fräsung, da geht  rundrum kein Haar mehr dazwischen, die Halsrückseite ist hauchdünn  versiegelt und fühlt sich sehr angenehm holzig an, das Wenge-Griffbrett  ist offenporig.
Insgesamt für derzeit 799.- beim großen T. ein echtes Schnäppchen, die  UVP liegt bei 1585.- und in einigen anderen Shops sind die Dinger mit  1349.- gelistet.
Wenn man Optik und Ton von den Dingern mag, zugreifen so lange Vorrat  reicht...in der Aktion sind auch noch diverse andere WW-Modelle zu  bekommen:
https://www.thomann.de/de/news_msg_warwick_exoten.html