Was tun, wenn die Finger fliegen ?

  • Ersteller Gast 2544
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Naja, mir selbst ist es ja nicht aufgefallen, sondern meinem Lehrer.

Ich fokussiere erstmal ein paar Wochen auf dieses "Problem" und hoffe mal,
dass es kein grundsätzlich anatomischer Nachteil ist, weil sonst müsste ich den
Seitenschneider aus dem Keller holen :D
 
Hast du eventuell eine Videoaufnahme von dir beim Spielen...
 
Ich weiß ja nicht, welchen Lehrer der TE so hat, aber ich denke, ein qualifizierter Gitarrenlehrer ist durchaus in der Lage zu unterscheiden bzw. sollte es zumindest sein, ob das "Problem" ein Anatomisches oder doch eher auf Grund falscher Technik verursacht ist, meine bescheidene Meinung zum Thema.......;). Und dafür hat man ja auch einen Lehrer: er sieht und korrigiert Fehler.
Wenn es wirklich auf Grund falscher Technik verursacht ist - und das vermute ich jetzt ohne Hintergrundwissen und Videobeweis trotzdem einfach mal stark - hilft wirklich nur noch wieder von vorne und immer schön langsam beginnen, so wie es auch Theo Retisch schön beschrieben hat. Und wieder von vorne zu beginnen ist keine Schande. Der Weg zum Gitarrengott ist leider nunmal steinig und schwer und manche erreichen ihn nie. Vor allem die nicht, die nicht bereit sind sich zu ihren Fehlern zu bekennen und hart daran zu arbeiten :).
 
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Ich glaube es ist enorm wichtig, gaaaaanz, ganz langsam, genau zu analysieren, was die Finger machen und von da aus die Behebung zu starten. Fast schon meditativ auf die Bewegungen konzentrieren.

Darauf zu achten:
-wo sich die Finger in der Luft befinden und ob das so okay ist, sie also nicht zu weit vom Griffbrett entfernt sind, ist vielleicht noch etwas Luft? Kann man noch näher heran?
-wo genau sie im jeweiligen Bund greifen, direkt hinter dem Bundstäbchen etc.
-vielleicht auch, wie sich eine Finger im Einzelnen bewegen, also das Abkippen der Fingerkuppen, oberen Glieder und so weiter...

Consciousness is key! :prost:
 
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Die beste Möglichkeit dein Problem zu beheben ist supporting Fingering zu erlernen. Falls du Interesse daran hast, schreibe mir eine PN - ich habe das nämlich schon so oft in Threads für Leute geschrieben, die das gleiche Problem haben, dann schick ich dir einfach in Link
 
@ ginod: Wäre es möglich, eventuell den Link hier in den Thread reinzusetzen? Ich denke, die "fliegenden "Finger" sind ein Problem, das wohl auch viele andere User, die hier reinschauen haben und so könnte auch denen gleich mal weitergeholfen werden :).
 
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Danke nochmal für den Link !

Diese Übung wurde mir schon gezeigt als ich anfing, habe sie nur
recht halbherzig verfolgt, aber seit dem das Problem immer deutlicher wurde
wieder täglich mit eingebaut. Sollte dieswe Übung IMMER langsam gespielt werden ?

Könnte sie schon recht flüssig mit metronom spielen oder ist das eher kontraproduktiv ?
 
Sollte diese Übung IMMER langsam gespielt werden ?

Könnte sie schon recht flüssig mit Metronom spielen oder ist das eher kontraproduktiv ?

Du solltest sie so lange langsam spielen, bis du sie absolut fehlerfrei und im Schlaf drauf hast. Dann und nur dann sollte man das Tempo mit Metronom langsam steigern. Es hilft ja nichts sich bei langsamen Tempo eine grausame Technik anzutrainieren, nur um die Fehler dann auch bei hohen Geschwindigkeiten zu machen. ;)
Mit Metronom zu spielen ist übrigens nie kontraproduktiv und wenn du die Übung flüssig spielen kannst heißt das eigentlich nur, dass du wahrscheinlich für eine Steigerung bereit bist.
 
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Angenommen ich mache diese Übungen langsam und konzentriert, so wie in dem Video auf der ersten Seite gezeigt. Wenn ich aber nach der Übung einfach nur Lust habe bisschen zu spielen, was ich schon kann, ohne groß auf meine Finger zu achten, mache ich dann alles wieder kaputt? Sollte ich das dann unterlassen?
 
Du solltest beim normalen Spielen schon darauf achten, dass deine Finger sich nicht wieder auf dem Weg in die Erdatmosphäre machen. Meine eigene Erfahrung mit der Übung ist jedoch, dass es schon ausreicht sie täglich für etwa 10 Minuten zu spielen und man schon nach kurzer Zeit eine verbesserte Technik, auch beim normalen Spielen, sehen kann.
Du machst also nichts kaputt, sondern wirst vielmehr einen schleichenden Fortschritt sehen. So war es zumindest bei mir. Außerdem sollte am Ende immer noch der Spaß im Vordergrund stehen. Reine Technikübungen sollten deshalb nie den kompletten Übungsplan einnehmen. Natürlich kannst du auch weiterhin bekannte Dinge spielen.
 
Hey ich habe das Problem auch mit meinem kleinen Finger. Immer wenn ich mit dem Ringfinger eine Note runterdrücke schießt der kleine Finger hoch. Ich habe hier ein gutes Video gefunden was dir vielleicht auch helfen kann

 
Hat es denn dir geholfen oder bist du noch dabei?

Danke! Ich werde es mir mal anschauen.
 
Durch das Verständnis wann man wo und wie Finger liegen lassen kann, löst sich das Problem auch ein wenig mit der Zeit.
Es dauert schon nen paar Monate/Jahre ehe man ein schlafwandlerisches Verständnis für intelligente Fingersätze entwickelt... und wenn man irgendwann nen Gespür dafür hat, in welchen Lagen gewisse Dinge am besten klingen/sich spielen lassen, kommt meistens auch das Verständnis wie man die Bewegungen in diesen Lagen effizient bekommt.
 
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Hat es denn dir geholfen oder bist du noch dabei?

Danke! Ich werde es mir mal anschauen.

Hey sorry für die späte antwort, ich weiß jetzt nicht genau ob du mich meintest, aber ich nehme es einfach mal an.
Ich habe es selbst erst entdeck, übe das aber jetzt jeden Tag wenn ich spiele. Ich finde es ist echt beeindruckend, wie viel man bei sich selbst noch verbessern kann ob wohl man denkt man ist gut, man hat die Kontrolle. Mir ist aufgefallen das ich noch viel mehr rausholen kann, und die Kontrolle über meine einzelnen Finger dann doch echt noch was zu Wünsche übrig lässt. Kann es also nur emphelen.
 
Du kannst die Übung mit den aufliegenden Fingern auch gut machen, ohne die Saiten anzuschlagen. Dadurch wird es zwar nochmal ein Stück uninteressanter, aber du kannst deine volle Aufmerksamkeit dem Problem der linken Hand widmen.
 
Das halte ich aus zwei Gründen für keine allzu gute Idee:

1.) Die Übung dient ja nicht nur dazu eine saubere Technik auszubilden, sondern auch bei höheren Geschwindigkeiten locker zu spielen. Dabei nützt dir die schnellste Greifhand allerdings nichts, wenn keine vernünftige Rechts-Links-Koordination geübt wurde. Man sollte beide Hände zusammen trainieren, damit man lernt mit der Anschlagshand sauber auf die richtigen Zählzeiten zu spielen.

2.) Ohne ein Feedback in Form eines klingenden Tons halte ich die Übung ebenfalls für problematisch. Es soll ja keine vollkommen verkopfte Technikübung ohne Realitätsbezug sein, sondern am Ende die eigenen musikalischen Fähigkeiten fördern. Tonbildung lernt/verbessert man eben nur, wenn man sie praktiziert und das geht nur indem man die Töne auch tatsächlich spielt.
 
Ich stimme dir teilweise zu und präzisiere meinen Vorschlag: Du kannst die Übung zunächst nur mit der linken Hand spielen, bis sich diese bei langsamen Tempo gut daran gewöhnt hat, die Finger liegen zu lassen und kleine Bewegungen zu machen. Das Tempo sollte in dieser Phase immer gering sein und nicht gesteigert werden, da hier das Ziel ist, die Bewegung zu routinieren und nicht sie schneller umsetzen zu können. Das ist eine Möglichkeit, den Fokus anfangs verstärkt auf das tatsächliche Problem zu legen, nämlich nur auf das Greifen der linken Hand.

Zum Aufwärmen in die Übung würde ich den Weg der Vereinfachung eventuell sogar noch verstärken, indem ich zunächst die Finger auf der E-Saite entsprechent der Spinne greifen lassen würde und dann erstmal nur Zeigefinger zwischen gleichem Bund der A- und E-Saite hin- und herspringen lassen würde; alles ohne anzuschlagen natürlich und in gleichem Schema dann mit den anderen Fingern. Nach diesem kurzen Aufwärmen dann wie zuvor beschrieben und in einiger Zeit, wenn du dir sicher bist, dass es sitzt, mit Anschlag der rechten Hand und Metronom mit behutsamen Schritten der Gechwindigkeitserhöhung.

Der Zweite Punkt von Theo Retisch ist dabei besonders zu berücksichtigen. Die Übung ist so einfacher, aber man weiß nicht, ob man die Saiten auch so greift, dass sie gut klingen, würde man sie anschlagen. Auch das ist ein Grund dafür, diesen Weg besonders langsam anzugehen. Wie auch immer, deine Schwäche ist nicht das unsaubere Greifen und der Faktor daher in meinen Augen weniger zu berücksichtigen.

Es ist natürlich nur ein Vorschlag, du kannst auch wie gehabt vorgehen, daran ist nichts falsch. Trotzdem möchte ich das allgemeine Prinzip zu meinem Vorschlag nochmal kurz erläutern. Die Idee ist, sich die Technikschwierigkeiten anzuschauen, die man bei einer Gitarrenübung, einem Liedteil oder seinem Spiel insgesamt beobachtet. Man versucht nun eine Übung umzusetzen, die einem an aller erster Stelle erlaubt, genau diese Technik zu üben. Um die Effizienz des Trainings genau dieser Technik zu erhöhen, versucht man ferner, alle anderen Faktoren so weit es irgendwie möglich ist auzublenden (z.B. das Anschlagen, wenn die Schwierigkeit nur die linke Hand betrifft). Nach einiger Zeit kann man diesen extremen Ansatz dann lockern und versuchen, die Geschwindigkeit zu erhöhen und/oder das Ganze in musikalischere Kontexte einzubetten, aber eben erst dann.
Ein übertriebenes Beispiel zu deiner Situation: Du stellst das Problem deiner fliegenden Finger fest und entscheidest dich dazu, die Spinne zu üben. Anstatt die Noten mit dem Plektrum anzuschlagen, spielst du sie mit hammer ons, während deine rechte Hand auf deiner zweihälsigen Gitarre triolische Tappingparts spielt, damit die Übung anspruchsvoller und spannender wird. Das wäre ja alles schön und gut, doch würde das eben einen ganz erheblichen Teil deiner Konzentration und Energie auf andere Dinge verbraten, als das, was du ursprünglich los werden wolltest. Ganz offensichtlich ist die klassische Spinne für den erwünschten Effekt die bessere Wahl. Diesem Prinzip folgend halte ich persönlich die Übung zunächst ohne Anschlag für ebenfalls effektiver, um das Problem anzupacken, auch wenn der Konzentrationsaufwand für dererlei Anschlag gering wirken mag.
 

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